Gender Pay Gap und verwandte Themen in der Debatte mit Jordan Peterson

Ahm…
Man hat getestet wenn Leute Aufträge erhalten kurze Stories zu schreiben zu einer bestimmten Beschreibung, und bei der Beschreibung wurden zum Teil weibliche, zum Teil männliche und zum Teil die “-/in”-Form gebraucht. Die generische Maskulinum-Form führte zu einer überdurchschnittlichen Repräsentation von männlichen Protagonisten in den geschriebenen Texten.
Sorry, das hat nichts mit “ideologischem Lesen” zu tun. Das sind schlicht und ergreiffend die Datenpunkte die man dazu hat. Diese Assoziation zwischen dem “generischen Maskulinum” ist eine Tatsache.

Bist du sicher? Dafür hat man also nicht kontrolliert bei den Studien?
Falls man also zeigen könnte, dass die gewählten Berufe in der Realität NICHT stärker mit Männern assoziert sind, dann würdest du die Beweislage akzeptieren?

Also so einfach ist das mit der “Realität” nicht. Gerade im Bezug zu menschlichen Konstrukten sollte man daher bei seiner Kausalkette vorsichtig sein.

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Das Ding ist, im Internet ist geschrieben geschrieben und dann sagt auch was in Facebokk kommetaren und co. etwsa, einfach weil es nicht wie das gesprochene Wort in dem Moment schon wieder weg ist und nicht noch lange lesbar und Verbreitbar.

Nicht ohne Grund begann die große Diskussion um Sprache und alles mit dem Siegeszug der Sozialen Medien.

Und nett ist natürlich auch, allen Leuten die man unter SJW fassen könnte Unwissen über den Kern auszusprechen und sich dann noch die Definitionshoheit zu nehmen. Warum sollte Angela Merkel restaurativ sein, aber ein Film, der evtl. sogar noch viel meht Personen erreicht dann nicht.

Und eine Frage die ich mir immer in der Diskussion stelle, wo ist das Problem etwas anzusprechen. Anstatt sich daran abzuarbeiten das es überhaupt Angesprochen wird, sollte man doch lieber Argumente zum direkten Thema bringen.

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Ok.
Du denkst also, Sprache kann Leute und die Gesellschaft nicht beeinflussen? Sprache ist exklusiv eine Reflektion der Realität und nicht etwas, was genutzt werden kann um Eindrücke zu schüren, festigen oder zu beeinflussen?

Ich lass das mal alle Firmen, Werbeagenturen und Politiker wissen, welche gezielt ihre Sprache einsetzen um die Menschen zu beeinflussen. Die verschwenden nämlich im Moment Milliarden dafür die richtige Ausdrucksweise zu finden, um ihr Publikum für sich zu manipulieren. Offenbar ist das alles Verschwendung, denn, wenn du recht hast, können sie mit der von ihnen genutzten Sprache trotzdem keinen Einfluss wirken, oder? :wink:

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Weil der Mensch nur eine begrenzte Menge an Zeit hat. Und wenn er diese Zeit dafür nutzt sich über Sprachregelungen aufzuregen anstatt über die finanziellen und sozialen Probleme (die übrigens nicht selten der über die Sprache transportierten Diskriminierung zu Grunde liegen), dann sehe ich das als Problem. Es sind sinnlose Diskussionen. Scheindiskussion, die man hauptsächlich führt um sich aufzuregen oder sich selbst zu inszenieren.

Weil ein Film erkennbar Fiktion ist und Angela Merkel erkennbar Realität.

Hast du mein Argument bewusst falsch verstanden?

Hast du mir nun zugestimmt oder nicht, ich weiß es nicht genau.

Ich geh mal von nein aus und finde das das Ansprechen von Dingen eben keine sinnlose Diskussion ist, die frage ob man es überhaupt dagegen sehr wohl. Und du kannst ja Leuten nicht vorwerfen das sie direkte Ansprache nicht ignorieren.

Du weißt selber das das nicht stimmt und wenn zu einer Fantasy-Mittelalter-Serie festgestellt, wird das da doch jetzt auch so ein women’s empowerment ist oder in Superheldenfilmen, SciFi Filmen usw. Dann ist schnell klar das auch Fiktion ein Einfluss hat.

Mal abgesehen davon das “es gibt wichtigere Dinge“ oder “Scheindiskussion“ keinerlei Argument für oder gegen ein Thema ist. Es gibt Themen die sieht man persönlich als wichtig oder unwichtig an, das kann man dann aber nicht als Argument nutzen um zu sagen was für andere wichtig ist.

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Ich sah gar kein wirkliches Argument. Es war eine Behauptung.
Und nein, habe ich nicht. Wo ist das Missverständniss? Denn, wenn die Sprache nur ein Ausdruck der bereits bestehenden kulturellen Vorurteile und Assoziationen sind, selber aber nicht Quelle dieser sein kann, dann verschwendet die Werbebranche und Politiker tatsächlich ihr Geld und ihre Zeit damit, Slogans und ähnliches zu entwickeln.

Also kann derjenige, der ein Problem anspricht, nie im Unrecht sein?

Habe ich das bestritten?

Aus dem ersten folgt nicht das zweite. Ich spreche von inhärenter Bedeutung von Wörtern oder Sprache im allgemeinen. Slogans sind aber bewusste Aussagen. Aussagen, die mit Hilfe von Sprache besser oder schlechter vermittelt werden können. Also nein, sie verschwenden weder Geld noch Zeit.
Oder um es an einem Beispiel zu erklären, das Wort “Krüppel” ist nicht inhärent diskriminierend. Die Assoziation mit einem körperlich oder geistig eingeschränktem Menschen und die gleichzeitige Anerkennung dessen als etwas fundamental negatives macht es diskriminierend. Selbiges gilt für das Wort “behindert”, was ja eingeführt wurde, weil “Krüppel” als zu ausgrenzend galt, nun aber genau die Bedeutung übernommen hat, basierend auf der realen Benachteiligung von Menschen mit Behinderung. Andersrum können sich solche Begriff übrigens auch von ihrem Ursprung lösen. Wenn man von einem Idioten spricht, werden die aller wenigsten an einen tatsächlich geistig behinderten Menschen denken.

Darum geht es nicht. Es geht nicht um den Inhalt, sondern die Tatsache das sich überhaupt zu Wort gemeldet wird und das darf jeder mit jedem Inhalt. Dann kann man natürlich darüber reden wie sinnvoll der Inhalt ist oder eben nicht.

Ja gut, dann muss du dieses Argument noch mal genauer erklären.

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Kommt drauf an, was du mit “inhärent” meinst. So wie ich den Ausdruck verstehe würde ich argumentieren, dass Wort nie eine “inhärente” Bedeutung haben. Wörter sind immer eine Art kulturelle Abmachung.
Es gibt nichts inhärentes an dem Schriftbild “B L A U” welches intrinsisch die visuell wahrgenommene Farbe im Lichtspektrum 460 - 480 nm anspricht. Die deutschsprachige Gesellschaft hat einfach das kulturelle Verständniss, dass DAS damit gemeint ist. Ich könnte, ohne Problem, eine Sprache entwickeln, wo diese Buchstabenzusammensetzung das Lichtspektrum oberhalb von 600 nm meint. Würde ich eine Gesellschaft erschaffen, welche diese Sprache sprechen würde, wäre das genauso “korrekt”.

Da würde ich dir zustimmen, aus dem einfachen Grund das kein Wort “inhärent” diskiminierend ist oder sein kann. Denn Worte sind Geselschaftlich abgemachte (und bevor du hier in die falsche Richtung gehst: NEIN… nicht BEWUSST abgemachte. Entwickelte, kulturelle Einverständnisse untereinander) Konstrukte. Du reihst eine Gruppe Silben aneinander, und die Gesellschaft versteht darunter ein bestimmtes Konzept.
Das Wort “Krüppel” in diesem Kontext wird verstanden als abwertende Bezeichnung für einer körperlichen Beeinträchtigung (habe noch nie davon gehört, dass man für eine geistige Beeinträchtigung das Wort “Krüppel” benutzt hat, darum beziehe ich mich hier mal auf den Körperlichen Aspekt).
Natürlich KÖNNTE man den “abwertenden” Teil dieser Definition hypothetisch entfernen. Es gibt nichts “inhärentes” an der Silbenzusammensetzung “Krüppel”, welche zwangsläufig eine Beleidigung meinen muss, genau gleich wie nichts inhärent daran ist, dass es auf eine Person mit physischen Beeinträchtigungen hinweisen muss.
Aber so wie die deutsche Sprache nunmal gewachsen ist, und das Verständniss das wir für dieses Wort haben ist nunmal so, dass es sowohl auf eine Person mit körperlichen Gebrechen hinweist UND despektierlich ist.

Was du hier ansprichst ist, dass sich Sprache wandelt.
Das ist absolut so. Dinge, welche früher als normal oder nicht beleidigend gemeint wurde gelten heute als beleidigend.

Zum Beispiel war die Bezeichnung “Dirne” früher eine Bezeichnung für eine junge Frau, welche dann aber Schritt für Schritt eine negative Konotation erhalten hat.
Was, übrigens, etwas ist was noch oft passiert ist für Begriffe welche genutzt wurden um Frauen zu bezeichnen.
Nein, es gibt nichts inheräntes an der Tatsache, dass “Dirne” eine Prostituierte meinen muss, aber so zu tun als könne man dies heute genau gleich für eine “junge Frau” benutzen, ohne gleichzeitig beleidigend zu sein zeigt ein starkes Missverständnis davon, wie Sprache funktioniert.

Übrigens würde es mich immer noch interessieren, was du davon denkst (im Bezug auf die Studien zum generischen Maskulin):

Genau wie ich es erwartet habe. Zizek und Peterson sind sich im Großen und Ganzen einig in ihrer Weltsicht, nur die Sichtweise ist etwas unterschiedlich. Aber wie sollte es auch anders seien, wenn ein linker Zentrist mit einem rechten Zentristen redet :smile:

Auch wenn sich keine wirkliche Debate ergeben hat, ist es doch interessant Zizek zuzuhören und ihm so noch mehr Präsenz zu geben, vor allem für Leute, die nur Peterson kannten oder diejenigen, die meinen nur „rechte“ Menschen wären gegen linke Hirngespinste wie Identitäspolitik und bedingungslose politische Korrektheit.
Aber ein Wechsel von Peterson auf Zizek als Leitfigur um Anfeindungen zu entgehen, bringt auch nicht viel, ist er doch ebenso von den progressiven Linken verhasst :upside_down_face:

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Radikale Idee:
Selber denken, dann brauchst du dir gar keine Sorge zu machen, wen du als „Leitfigur“ nimmst :wink:

Es gibt Leute, die dafür Geld gezahlt haben? Kann man sich eine goldene Nase verdienen. :upside_down_face:

Was gibt es daran genauer zu erklären? Dass es einen anderen Einfluss hat, wenn jemand in einem Film “Tod den Juden” sagt, im Vergleich zu wenn das jemand in der Realität sagt, sollte doch offensichtlich sein.

Die Frage habe ich wohl übersehen, sorry. Wenn sich reale Repräsentation von der assoziierten Repräsentation bei generischen Maskulinum unterscheidet, wäre das noch kein hinreichender aber notwendiger Beweis dafür für die Kritik am generischen Maskulinum. Die veränderten realen Begebenheiten neben ja nicht unmittelbar Einfluss auf Sprache und dessen Bedeutung. Man könnte sogar argumentieren, dass die Kritik am generischen Maskulinum die Bedeutungsübernahme verhindert. Genauso wie die Kritik an nicht ‘*’-Formen der Genderung bezüglich fehlender Repräsentation von Trans-, Inter- oder Non-Binär Identitäten verhindert, dass das binnen I oder der _ als diese Identitäten ebenfalls inkludierend wahrgenommen werden.

Finde ich eben nicht, je mehr Einfluss ein/e Film/reihe und oder eine Figur und oder Schauspieler hat, um so mehr kann auch das gesagt oder gezeigt starken Einfluss haben. Siehe Captain Marvel und die verschiedenen Diskussionen um den Film, die Figur und die Schauspielerin.

Genau kann es kein interessieren was eine Person aus dem öffentlichen Leben sagt.

Gut, dann werden wir an dem Punkt nicht mehr weiterkommen. Ich halte den Einfluss von Filmen wie Captain Marvel (gerade Captain Marvel) für nahezu nonexistent.

War überraschend langweilig.
Peterson hat mal wieder gezeigt, dass er Marxismus nicht versteht und die Unterschiede zu Kommunismus und der Sowjetunion erst recht nicht. Wie auch, wenn man nur das Manifest der Kommunistischen Partei gelesen hat…

Žižek hält seine typischen “and so on”-Monologe. Zwischendurch merken sie, dass sie gar nicht soo unterschiedliche Ansichten bei bestimmten Themen haben (siehe PC, LBTQ).

Hat sich wenigstens finanziell für die beiden gelohnt.

Das ist richtig, dein argument ist ja bisher auch nur, isso.

am ende siegt halt doch der kapitalismus. :woman_shrugging:

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