Gendern in Schrift und Wort

Du hast ja sicher recht, aber bei den Zahlen scheint es doch um die generelle Akzeptanz in der Familie zu gehen und nicht (nur) die Pronomen, oder missverstehe ich da etwas?

Die komplette Umfrage. Mit fast 35.000 Teilnehmern.

Weitere Quellen unter anderen beim Trevor Project, Artikeln bei them. glaad und selbst nbc und so.

1 „Gefällt mir“

Ich wollts gerade sagen, Akzeptanz in der Familie und respektieren der direkten Ansprache sind ja zwei andere und ich würde schätzen wesentlich größere Faktoren als allegemeines Gendern.

Sehr gute Seite, erstmal danke dafür. Aber dass die Suizid-Rate von 41% auf 4% fällt, konnte ich jetzt daraus nicht lesen. Aber vielleicht verstehe ich die Statistiken auch einfach nicht richtig.

Das denke ich ehrlich gesagt nicht, dass Wagenknecht mehr Einfluss hat als man denkt. Wagenknecht spricht nur das aus, was sich viele Linke/Progressive/Liberale denken. Diese Gleichsetzung, Identitätspolitik=Links ist halt etwas, dass von Identitaristen kommt um sich von den anderen Identitären (Nationalisten bspw. oder reliigiösen Fundis) abzugrenzen aber nichts was tatsächlich zum Linken Spektrum gehört. Da geht es um Internationalität, nicht umsonst hieß der Wahlspruch „Proletarier aller Länder vereinigt euch“. Da ging es um Klassenlosigkeit, daher sind alle Genossen. Kurzum, links ist egalitär und eben nicht identitär. Ich denke der Unterschied in den Umfragen ergibt sich daraus, genau zwischen diesen Umfragen massiv alle Unternehmen, alle Behörden, alle Medien umschalteten und zwar nicht auf „Genossen“ oder wenigstens „Genossinnen und Genossen“, sondern Bürger Pause Innen und damit quasi les und hörbar bewusst wird, dass diese sich selbst den Linken zuordnenden Kräfte einfach mal meinen die Sprache aller bestimmen zu wollen.

Man bedenke auch bei der Frage. Vorher „neutral“ jetzt „gerecht“. Sprich, du redest anders als sie? Dann handelst du ungerecht und wer mag sich sowas unterstellen lassen? Wagenknecht hat sich nur zum richtigen Zeitpunkt zu Wort gemeldet und vielen aus der Seele gesprochen.

Ist das tatsächlich eine Regel?

Nein. Schließlich wird auch „CDU-Politiker:innen“ gegendert und das ist definitiv negativ konnotiert. :eddyclown:


Nein, es gibt da keine „Regel“, die sowas vorschreibt. Oft wird halt noch unregelmäßig und nicht durchgängig gegendert, was dann immer als „Argument“ aufgegriffen wird. Das betrifft aber auch ganz „normale“ Worte, darüber kann man sich dann nur nicht so spitzfindisch lustig machen.


Selbst wenn die auskunftsfreudigen Po­li­zis­t:in­nen keine Mit­tä­te­r:in­nen waren,

87 Prozent der Tä­te­r:in­nen sind Rechtsextremist:innen.


Genauso falsch ist die Annahme, dass Rechtsextremist:innen nichts mit unserer Mitte zu tun hätten


Hab extra auch ein paar Beispiele aus der „Hardcore-GrünLinksversifften“ Bubble (und Sat.1 (:ugly:) genommen.

4 „Gefällt mir“

Ich persönlich habe noch nie jemanden gendern gehört in meinen Umfeld. Das kann am ländlichen Umfeld und mit dem damit verbundenen sehr ausgeprägten bayrischen Dialekt liegen. Mit Dialekt sprechen und gendern ist warscheinlich noch schwieriger und hört sich dann eben auch äußerst befremdlich an.
Aber eigentlich glaube ich tatsächlich, dass die meisten Menschen, die ich kenne, gendern einfach ablehnen oder gar nicht erst auf dem Schirm haben.

2 „Gefällt mir“

Umgangssprachlich werden das wahrscheinlich eh die wenigsten machen, das betrifft doch insgesamt hauptsächlich öffentliche Sachen wie Ausschreiben, Ansprachen, Nachrichten etc.
Im ländlichen Raum müsste sich wahrscheinlich erstmal Hochdeutsch etablieren :smiley: (Nix gegen Dialekte btw.)

Just to add some spice to it: Ich habe mal in einer Gegend gewohnt, wo Frauen ein grammatikalisches Neutrum sind. Da sagt man wirklich Sachen wie „Das Sarah hat sich gestern das Haus gekauft.“

Vielleicht ist es darin geschuldet, dass ich in Tirol lebe, wo irgendwie alles schon immer kein Geschlecht hatte, aber eigentlich tun sich bei mir gerade die mit dem gendern leichter, die schon immer im Dialekt redeten. Dea/Dei/They klingt eh all’s gleich, wiakli wichti isch nur dei Perso, dea i moan.

Nix für ungut, aber das ist einfach einer der Vorurteile, die gerne genommen werden, um LGBTQIA+ Sachen hinantzustellen - und aus eigener Erfahrung - dea hab’n wirkli’ die wenigst’n Problem mit deam Zeag (die haben am wenigsten eine Problem damit).

Hört bitte auf ältere Personen/ländlichere Regionen dafür zu missbrauchen, warum IHR nicht gendern wollt. Die sind längst nicht so doof, wie IHR sie gerne darstellen wollt, nur damit IHR nicht über EUREN Schatten springen müsst (Wörter in GROSSBUCHSTABEN sind an jene gerichtet, die mal ihr Weltbild wirklich überdenken sollten).

Und um ein wenig Kontext zu schaffen:

Ich habe heuer die Transfahne :transgender_flag: gehisst weil Pride halt. Mein Mutter wurde von einer Nachbarin (die die Flagge nicht kannte) angesprochen, was die Fahne heißt. Meine Mutter musste ihr halt „sagen“, dass ich trans bin und sie mich unterstützt etc. Die Nachbarin „warum hast du dass nicht früher gesagt?“ …

Meine Mutters Reaktion (wie hier im Chat meist angenommen) - die sind halt Hinterwäldler, die muss man vorsichtig mit dem konfrontieren.

Dass dieselbe Nachbarin mich seit meinem Outing als Dora anspricht, grüßt, sich für mich freut und gar keine Probleme damit hat …

5 „Gefällt mir“

Naja. Besser hat sich das Sarah ein Haus gekauft, als die Sarah kein Haus gekauft :eddyclown:

Excuse but what the fuck?
Kann es sein, dass du meine Nachricht etwas überinterpretierst? Ich wollte das, was du mir da andichten willst, weder damit sagen noch denke ich das.

3 „Gefällt mir“

Als jemand, der sich das vor 1,5 Jahren grob vorgenommen hat und das mittlerweile auch in Schrift und Wort, für gewöhnlich, recht stringent durchzieht, kann ich dir sagen, dass sich das für dich selbst nach kurzer Zeit schon nicht mehr befremdlich anfühlt und zumindestens bei mir, beim Gegenüber eher dazu führt, dass es sich dir eher anpasst als sich darüber zu beschweren.

Für mich geht’s ja auch halbwegs. Aber gemessen an meinem Umfeld und der gesprochen Sprache hier, ist gendern einfach überhaupt kein Thema. Es gibt hier einfach unzählige Begriffe im tiefsten Urbayrisch, die sich auch nicht gendern lassen. Zumindest nicht mit naheliegenden Begrifflichkeiten.
Hier ist halt echt der Inbegriff von Land. Stell dir die Leute hier wie Edgar aus Man in Black vor (nur in nett) :smiley:

Gegnern findet hier einfach nicht statt. Wird es höchstwahrscheinlich auch nie. Die bayerische Mundart ist hier einfach zu tief verwurzelt.

Meanwhile in Austria:

1 „Gefällt mir“

Da darf man entweder nur alleine oder zu mehreren hinein gehen :ugly:

0 oder eine negative Anzahl an Personen müssen den anderen Eingang benutzen

1 „Gefällt mir“

Interessanter Beitrag:

6 „Gefällt mir“

Nachdem hier irgendwer den Vortrag zu Phettbergs genderlosem ‚y‘ geteilt hat, hab ich nachgedacht und bin draufgekommen, dass das, zumindest in privaten Unterhaltungen in meinem Umfeld von einigen schon so verwendet wird und ich das sogar irgendwie sehr charmant finde.

Beide Studien zeigen: das „generische“ Maskulinum ist gar nicht so generisch (Überraschung!). Die Studie zum Gendersternchen zeigt, dass es ungefähr so wirkt, wie die Doppelform. Das ist enttäuschend, denn es soll ja eigentlich die Sichtbarkeit nicht-binärer Personen erhöhen.

Ach schau an, das als die Lösung verkaufte * reicht also doch nicht aus, um die Sichtbarkeit für non-binäre zu erhöhen. Jetzt kann ich auch verstehen warum meine Idee, das * einfach für Frauen und nicht-binäre zu verwenden wohl keinen anklang hier fand. Aber gut, ich will ja niemanden etwas unterstellen.

Dafür, dass es das nicht tut, gibt es m.E. zwei Gründe: Erstens: Eine neue Form zu schaffen, und in ein altes System einzufügen, führt zunächst nur dazu, dass die neue Form in das alte System eingefügt wird: Eine Form wie „Musiker*innen“ wird wie „Musiker/-innen“ gelesen.

Und damit wird eigentlich nur ein weiteres Argument für die Idee eine völlig neue Form für alle zu finden, geliefert. Denn das kann gar nicht einfach als weitere Form des genderns nur für Mann und Frau ausgelegt werden, denn es ist ja nun einmal etwas neues. Und dieses neue kann man von Anfang an als das Framen und Auslegen was es sein soll.

Eine neue sprachliche Form allein kann also keine Sichtbarkeit für eine (für viele Mitglieder der Sprachgemeinschaft) neue Kategorie schaffen. Sie kann nur Anlass sein, diese Sichtbarkeit auf anderen Wegen herzustellen.

Wichtiger Punkt, den man natürlich beachten muss. Gendern allein, wird NICHTS verändern.