Gendern in Schrift und Wort

Das ist halt so die Sache, wo man wie was ansetzen will.

Man könnte es ganz ohne irgendwelche Restriktionen machen, dass Jede/r seine Geschlechtsidentifikation immer und überall einfach so ändern kann, wie und wann man will.

Oder man könnte sagen, dass das gar nicht geht, und was auf der Geburtsurkunde steht, das gilt für den Rest des Lebens.

Oder man kann einen Mittelweg suchen. Denn zwischen den beiden Extremoptionen liegt ein unendliches Spektrum an Möglichkeiten, und es ist jetzt die Aufgabe unserer Gesellschaft rauszufinden, wie wir das angehen wollen.

Das Problem mit der ganzen Diskussion ist einfach, dass viele Trans-Gegner sich gegen die erste Option wehren und aussprechen, obwohl diese erste Option eigentlich von gar niemandem so gewollt ist. Ich glaube, auch die stärksten Verfechter für Transrechte verlangen nicht, dass es einfach so, ohne irgendwelche genaueren Regelungen gehen sollte.

Hingegen würde ich behaupten, dass es durchaus Leute gibt, welche die zweite Option als „vernünftig“ ansehen und die Probleme damit entweder nicht sehen wollen, oder der Meinung sind, dass diese Probleme absolut vertretbar sind.

Wenn wir fair sein wollen und eine Gesellschaft kreieren wollen, die für alle in Ordnung ist und das Wohlergehen aller Bürger mit einbezieht, dann denke ich, müssen wir die Regeln irgendwo ZWISCHEN diesen beiden Optionen finden.
Zwei wichtige Aspekte welche es zu beachten gibt sind folgendes:

  1. Diese Geschlechtsidentifikation auf deinen Urkunden und Formularen sollte nicht so beliebig und einfach zu ändern sein, dass es bedeutungslos wird
  2. Das ändern dieser Identifikationen sollte nicht künstlich mühselig und schwierig sein, dass es für Betroffene zur Schikane wird.

Und ich glaube, da gibt es sicher Möglichkeiten, das so zu machen, dass diese beiden Aspekte beachtet werden.
Und nach den Kommentaren von @Addearheart, welche ja Erfahrung mit dem System hat, scheinen wir gar nicht mal auf einem so falschen Weg zu sein.

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Dass ich das machen kann ist klar aber es geht ja nicht um mich, sondern um bspw. RBTV. Und da wird auch in Textform die Pause verwendet, anstatt das „/“. pauseInnen in der Sprache wiederum hat das angesprochene Problem. Männer teilweise und Frauen immer werden nur mitgemeint, sie werden nicht angesprochen. Es ist behauptet besser und korrekter, ohne tatsächlich eines davon zusein. Und bitte, sprachlich kann man sehr wohl, wenn man möchte, einfach von Autofahrerinnen und Autofahrern sprechen, nur als Beispiel. Es ist einfach nur einen Tick länger aber wenn man bei einem Wort wert darauf legt (wie gesagt, es gibt auch Wörter wo es wie bei „Freunde“ nicht notwendig ist), dann sollte die Zeit drin sein. Die Zeit für die Pause und die falsche Betonung nimmt man sich ja auch.

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Ich habe es immer so verstanden: Bisher haben wir meistens die männliche Variante verwendet. Also die Männer direkt angesprochen und alle anderen mitgemeint. Mit „Autofahrerinnen und Autofahrer“ sprechen wir Männer und Frauen direkt an, meinen alle anderen aber nur mit. Die Option alle direkt anzusprechen ist glaube ich nicht praktikabel. Also wechselt man zum „Autofahrer*innen“. Dann wird niemand direkt angesprochen und somit alle gleich behandelt. Natürlich bin ich immer dafür lieber direkt Formen wie „Studierende“ zu benutzen. Aber manchmal ist es mMn einfach simpler „Autofahrer*innen“ zu sagen.

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Also ich lese da „Autofahrer+weitere“ und lese damit raus dass Männer direkt angesprochen werden und andere mitgemeint.

Ein Biologischer Eingriff der so gravierend ist, kann mekner Meinung nach nicht einfach reversible sein, denn du greifst massiv in die Körperliche und Psychologische Entwicklung eines Kindes ein. Da hängt ja auch eine Menge an Psychologischen Erfahrungen dran, die man einem Kind einfach wegnimmt oder hinzufügt. Das kann man nicht mehr rückgängig machen. Wir in Deutschland disskutieren seit Jahren körperliche Eingriffe bei Kindern verbieten zu lassen, in Form von Beschneidungen, aber anderseits sollte man das dann ohne Probleme erlauben? Nee, tut mir leid, aber so einfach wie du das siehst, weil du eine Betroffene bist, ist das nicht.

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Dann sind wir ja bei meinem Bewerber* angekommen, es gibt keinerlei Argumente dagegen.

Im schriftlichen vielleicht ok, aber bei der Aussprache?

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Bewer*ber.

Nur um zu wissen, mit wem ich diskutiere. Hast du entsprechende Studien gelesen? Mit Menschen, die Medizin studiert haben dich unterhalten? Mit Psychiatern?

Deine Meinung sei deine, aber das Problem ist halt, dass sie nicht unbedingt mit den derzeitigen wissenschaftlichen Ergebnissen deckt (Wie ich und andere bereits mehrfach versucht haben zu argumentieren).

Gerade wenn du die psychologische Erfahrung miteinbeziehst: weißt du eigentlich was einer der häufigsten Todesursachen bei trans Personen ist: Suizid, weil der Körper nicht mit der Geschlechtsidentität zusammenhängt und die Gesellschaft wenig Akzeptanz hat (auch wenn das bedeutend besser wurde). Aber soweit denken leider die wenigsten.

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Nur um zu wissen, mit wem ich diskutiere. Du bezweifelst also das ein massiver Körperlicher Eingriff eines Kindes, keine Körperlichen und damit zwangläufig einhergehenden Psychologische entwicklung hat?
Denn dann ist eine Diskussion ziemlich unnötig.

Du redest mit einer Frau, die diesen Eingriff gerade macht.

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Dann sind wir uns ja einig, das man sehr stark darüber nachdenken sollte, ob es richtig ist solche Eingriffe bei Kindern durchführen zu wollen.

Was für ein Eingriff? Ein Vollständige Geschlechtsumwandlung wird bei Kindern nicht gemacht. Sie wird in der Regel erst mit 18 gemacht, manchmal auch früher, obwohl das umstritten ist.

Was man bei Kindern bzw. Teenagern macht, ist eine Hemmung der Pubertät und ja das ist ein großer Eingriff, ist aber auch die Pubertät natürlicherweise. Hier muss eben jeder abwägen was er möchte und was sinnvoll ist. Viel Forschung steckt auch hier noch in den Kinderschuhen und es gibt ständig neue Erfahrungen.

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Eben, und den darf man nicht, wie es gefühlt hier getan wurde, herabspielen und mit den möglichen Folgen eines möglichen Selbstmordes ausspielen. Denn einen solchwn Eingriff kann man nämlich genausowenig abschätzen, was da alles passieren kann.

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Ja das ist eben das große Dilemma, aber diese Entscheidung sollte man doch Ärzten überlassen. Der Leidensdruck von Teenagern ist jeden falls sehr hoch und keiner macht es sich in der Hinsicht leicht. Ich finde also nicht das es herunter gespielt wird.

Ob aber nun der Schaden einer geminderten Pubertät oder einer durchlebten Pubertät ‚schlimmer‘ wäre, kann man nun mal nicht sagen.

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Klar wird niemand mehr darüber meckern wenn sich alle daran gewöhnt haben aber bis dahin werden viele es halt. Und tun wir nicht so als würde man dann nicht neue „Probleme“ in der Sprache finden.

Im vergangenen Jahr sei die Ablehnung mit 56 Prozent noch schwächer gewesen.

Zwar bewerteten Frauen die Gendersprache positiver als Männer, doch auch von ihnen lehnten 59 Prozent diese ab. Zuvor waren nur 52 Prozent der Frauen dagegen.

Verstehe ich das richtig, dass Frauen, die eigentlich von dem gendern profitieren sollen, das zunehmend ablehnen?

Dies ist korrekt.