Das ist halt so die Sache, wo man wie was ansetzen will.
Man könnte es ganz ohne irgendwelche Restriktionen machen, dass Jede/r seine Geschlechtsidentifikation immer und überall einfach so ändern kann, wie und wann man will.
Oder man könnte sagen, dass das gar nicht geht, und was auf der Geburtsurkunde steht, das gilt für den Rest des Lebens.
Oder man kann einen Mittelweg suchen. Denn zwischen den beiden Extremoptionen liegt ein unendliches Spektrum an Möglichkeiten, und es ist jetzt die Aufgabe unserer Gesellschaft rauszufinden, wie wir das angehen wollen.
Das Problem mit der ganzen Diskussion ist einfach, dass viele Trans-Gegner sich gegen die erste Option wehren und aussprechen, obwohl diese erste Option eigentlich von gar niemandem so gewollt ist. Ich glaube, auch die stärksten Verfechter für Transrechte verlangen nicht, dass es einfach so, ohne irgendwelche genaueren Regelungen gehen sollte.
Hingegen würde ich behaupten, dass es durchaus Leute gibt, welche die zweite Option als „vernünftig“ ansehen und die Probleme damit entweder nicht sehen wollen, oder der Meinung sind, dass diese Probleme absolut vertretbar sind.
Wenn wir fair sein wollen und eine Gesellschaft kreieren wollen, die für alle in Ordnung ist und das Wohlergehen aller Bürger mit einbezieht, dann denke ich, müssen wir die Regeln irgendwo ZWISCHEN diesen beiden Optionen finden.
Zwei wichtige Aspekte welche es zu beachten gibt sind folgendes:
- Diese Geschlechtsidentifikation auf deinen Urkunden und Formularen sollte nicht so beliebig und einfach zu ändern sein, dass es bedeutungslos wird
- Das ändern dieser Identifikationen sollte nicht künstlich mühselig und schwierig sein, dass es für Betroffene zur Schikane wird.
Und ich glaube, da gibt es sicher Möglichkeiten, das so zu machen, dass diese beiden Aspekte beachtet werden.
Und nach den Kommentaren von @Addearheart, welche ja Erfahrung mit dem System hat, scheinen wir gar nicht mal auf einem so falschen Weg zu sein.