Nenne mir bekannte Autoren der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts, bekannte Komponisten, die für Stanley Kubrick vertonten, die Regisseure eines Cyberpunk-Films der 90er, den Gewinner des ersten E-Sports-Events (Tipp: Space Invaders), und den bestverdienten Beat-Em-Up Pro-Spieler 2019.
Find ich interessant, weil hier die meisten ja nichts gegen Gendergerechte Sprache haben sondern wie sie umgesetzt wird. Und der Sketch beschäftigt sich ja nur mit der Akzeptanz der Gender gerechten Sprache.
Und was viel interessanter ist, von non Binären ist im Sketch nie die Rede. „Wir brauchen jetzt jeden Mann… und jede Frau“
Ja kann ich nicht, weil mir bei den meisten egal ist wie sie sich definieren oder welche Sexualität sie haben. Ich hab sie nicht danach kategorisiert. Und da sind wir wieder bei der Sichtbarkeit. Nur weil ich Komponist*innen sage weiß ich doch nicht wer sich als divers definiert. Wenn aber mal jemand an die Öffentlichkeit tritt und sagt, „hey ist kein großes Ding aber ich bin divers“, ist das in der Öffentlichkeit und trägt zur Normalisierung bei. Wie bei Elliot Page früher bekannt als Ellen. Sie hat sich geoutet und gut ist. Ich denke immer noch, dass er ein toller Schauspieler ist egal wie er sich definiert.
Wenn du mit jetzt aber sagst die Personen die du meinst, wurden für ihre Leistungen nicht gewürdigt weil sie non binär waren ist das was anderes. Also, erläutere mal die Geschichten.
Wenn du so ankommst, kann ich auch etwas provokant werden… Wo werde ich denn männlich gelesen? Wer sagt dir das? Definierst du jetzt das Geschlecht meines Usernamen ohne mich zu fragen?
Und hast du meine anderen Einträge hier gelesen? Ich weiß nicht warum ich jetzt angegangen werde?
Meine mehr, dass die meisten damit eben männliche Personen assoziieren (gerade vor kurzem wieder mit Erschrecken feststellen müssen, wie wenige Leute wissen, dass Mary Shelley eine Frau war. Die Frankenstein und sein Monster schuf).
Zu non-binär kann ich wenig sagen, da dies noch nicht lange genug angesprochen wird. Würde mich interessieren, ob zB Musiker Prince oder Steven Tyler sich heute outen würden, ob sie es waren oder nicht. Andererseits ist es auch nicht mein Bier.
Andererseits durfte ich „live“ miterleben, wie mein Vater aus Scham und Zwang, sich gegenüber seines stockkonservativen Vaters als „Mann“ zu beweisen erst mal vier Kinder zeugte und erst als mein Großvater starb (und der Leidensdruck von ihm war und er zum Glück nicht an seinem Alkoholismus zu Grunde ging - zumal seine Handlungen damals noch teilweise unter Strafe lagen) er zu seiner Sexualität als schwuler Mann stehen und zu seinem Freund stehen konnte.
Also inwiefern diskriminiert Sprache als Ausdruck gesellschaftlicher Normen? Rein rechtlich wahrscheinlich wenig. Aber es fördert halt den Druck, was konform ist, was normal ist. Ich kann hier nur von mir erzählen und wie ungleich befreiend es für mich war, als vermehrt mit dem Gendern angefangen wird und es mir langsam dämmerte, he, da gibt es nicht nur männlich/weiblich. Und das ist auch nicht unnatürlich. Und letztens konnte ich dank dem Outing einer non binary Person (und ihrem Rant gegenüber all dieser kleinen Dinge, deretwegen wir immer wieder in das Korsett einer der beiden Geschlechtsrollen gezwungen werden) Mut finden, mich endlich zu mich zu bekennen.
hmmm, „angehen“ würde ich nicht sagen. Bitte unterschätze hier nicht mein trocken Humor.
Vermutung nach dem männlich gelesen, liegt vielleicht daran, dass ich keine non-binäre Person kenne, die sich über Gendern beschwert hat (in dieser Art) und intersektional gerichtete Feminist*innen sowieso gerne auf Neutrale Begriffe zurückgreifen, (Spielende - Gruß zurück, Lehrende, Arbeitende etc.) und ich bisher nur Männer getroffen habe, die so vehement auf eine statische Ausrichtung der Sprache bestehen und es derart als Überforderung empfinden, statt einen Prozess - aber das ist natürlich nur meine Wahrnehmung
ich kenne hingegen non-binäre Personen, mit denen ich Unterhaltungen hatte, ob es nicht auch übergriffig sein kann, sich mit einem Pronomen vorzustellen, wenn man es noch nicht kennt, wenn man sich unsicher und noch nach der eigenen Identität sucht, dann gelangt mensch nämlich zu einem konstruktiveren Kern: Wie schaffen wir dafür sprachliche Freiräume und Konversationen, die alle inkludieren, nicht in Erklärungsnot bringen und andere sich mehr Geschlechtern gegenüber öffnen?
alles andere, wie die Ablehnung des Genderns, ist sehr rückwärtsgewandt
Wie gesagt, die Diskriminierung von Schwulen ist ja bekannt, aber weil mir eben mein Beispiel für non binäre eingefallen ist, habe ich speziell danach gefragt. Das Beispiel mit Mary Shelley kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt ja viele Medien bei denen man vom Inhalt nicht auf das Geschlecht des Autoren schließen kann. Und das in beide Richtungen, also ein krasser Action Roman kann von einer Frau kommen genau wie eine Romanze von einem Mann.
Für dich hat sich die Wahrnehmung also mit dem Gendern geändert. Du siehst mehr Anzeichen dafür, dass es auch diverse Geschlechter gibt und traust dich damit so gesehen auch mehr heraus weil du nicht alleine bist.
Meine Eltern und mein Umfeld waren schon immer sehr offen und tolerant und eher progressiv. Ich habe schon früh erfahren, dass die Welt und die Menschen divers sind. Vielleicht finde ich es deswegen komisch, dass man diesen Anstoß durch Sprache brauch um sich akzeptiert zu fühlen weil es für mich schon immer normal war, dass die welt bunt ist. Aber liegt das dann nicht eher daran wie du aufgewachsen bist?
Ob der trockene Humor dann in so einer Diskussion nötig ist ist eine andere Frage.
Also bist du wegen Vorurteilen zu dem Schluss gekommen ich sei ein er.
Und warum ist die Ablehnung des Genderns rückwärtsgewandt? Ich bin doch für gerechte Sprache und gleiche Rechte für Alle. Ich finde eben nur dieses Konstrukt der Lücke im Wort nicht optimal und versuche eine bessere Lösung zu finden und andere Sichtweisen zu verstehen.
Hab ich ja schon geschrieben. Die schnippisch Art a la, „ach nee, was du nicht sagst “.
Und danach hatte ich das Gefühl du willst mir sagen, dass ich nichts von Wert beizutragen habe weil ich ein „er“ bin. Ist halt keine gute Art um zu diskutieren.
Korrekt, sorry. Ich sollte lieber sagen, dass sich die Kommentare (Forum, Youtube, Chat), die RBTV für die Nutzung genderinklusiver Sprache, ich sag mal, kritisieren, sich in Menge und Ton doch erheblich unterscheiden von Kommentaren, wo zum Ausdruck gebracht wird, dass RBTV diese Sprache verwenden sollte.
Nicht, dass ich vieles davor nicht wusste, aber ja, von mir aus betrachtet half es mir die typischen Geschlechterrollen zu überdenken. PS: Klasses Beispiel mit den Männern, welche die tollsten Romanzen schreiben können. (Und sich dann lieber ein weibliches Pseudonym anlegen, weil …) Ist ein genauso dummes Klischee wie andersrum.
Es ist auch nicht so, dass meine Eltern per se nicht offen tolerant und progressiv wären. Aber merkte (und merke) ich doch, wie sehr gesellschaftliche Normen noch immer als begrüßenswert gelten. WIR haben nichts gegen homo- oder transsexuelle, gegen Männer/Frauen/Non Binaries. Solange DU (und auch andere meiner Familie) das nicht bist und brav der gesellschaftlichen Norm entsprichst. Bzw. im Fall meiner Väter - wir haben nichts gegen einen schwulen Sohn, aber eine heterosexuelle (trans) Tochter?
Und ja: das Gendersternchen ist da ein ganz kleiner Beitrag. Aber dann begann ich mal zu lesen. Wofür steht das? Warum machen wir das? Wieso sagen sie bei G2 nicht einfach Spielerinnen und Spieler, sondern Spieler [Pause] innen. Ach so. Interessant. Und halt später: Nice, dass sie es machen. Danke, dass sie sich darüber Gedanken machen, dass sie möglichst alle ansprechen wollen.
Und es nicht einfach bei einem „Klingt scheiße, lassen wir lieber, bringt eh nix“ belassen.
Darin kommen viele queere Personen vor, die sich zu gendergerechter Sprache äußern, aber auch Kritikerinnen. Da wird nochmal schön dargelegt, dass Sprachwandel wichtig ist, aber dass „wir“ noch lange nicht bei einer Lösung angekommen sind. Da sagt dann auch Jan Noll, Chefredakteur der „Siegessäule“, dass Texte über Non-Binaries im Deutschen immer noch schwierig sind und durchs gendern teilweise ihren gesamten Fluss verlieren. Er will aber dennoch nicht auf die richtige Nennung der Identität verzichten, nur um es einfacher zu haben.
Und Patsy L’amour Lalove meint, dass man sich hinter dem Gendern auch nicht verstecken darf. Auch wer gendert, ist nicht automatisch ein besserer Mensch. Im Sinne von „Dann lieber nicht gendern und sich dafür aktiv für queere Menschen einsetzen.“
Fand da auch die Gegenüberstellung der kritischen Sprachwissenschaftlerin und der Medizinhistorikerin ganz interessant, da müsste man mal mehr drauf rumdenken, in der Sendung wird dann leider nicht mehr drauf eingegangen.
„Sprachwissenschaft ist hier nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass die Menschen, die in der Gesellschaft leben. so angesprochen werden bzw. so bezeichnet werden, dass sie sich wohlfühlen.“
Da hätte mich dann tatsächlich eine richtige Diskussion darüber interessiert.
Solche weiterführenden Gedanken zu solchen Themen finde ich so spannend und wichtig. Klappt wahrscheinlich im Internet nicht so gut, weil schon allein die Grundannahmen zu weit auseinander gehen. Das gleiche Problem gibts bei den Rassismus-Debatten ja leider auch.
bei uns kam das auch auf, weil wir überlegten es in Lehrveranstaltungen einzuführen sich mit Pronomen vorzustellen
das gibt auch die Gelegenheit Neo-Pronomen zu etablieren und man müsste gleichzeitig festhalten, dass sich hier niemand erklären muss
zumindest haben wir bei Zoom Meetings angefangen auch hinter den Namen das Pronomen zu schreiben, aber bei Webex ging es leider nicht
daher glaube ich auch, dass es so gleichzeitig mit vielen anderen Umgängen etabliert werden sollte und es kommt auch aus der Queer Szene, dachte ich zumindest
Wer wurde den unsichtbar gemacht? Unsichtbar machen und nicht sichtbar machen sind zwei verschiedene Dinge. Das eine ist aktiv, das andere ist passiv.
Historisch war es in der Regel auch weniger so, dass Geschlechter oder Sexualitäten unsichtbar gemacht wurden. Viel eher wurden „falsche“ Formen an den Pranger gestellt, was dann dazu führte, dass sich betroffene Personen (verständlicherweise) zurückgezogen haben.
Jetzt sind wir aber glücklicherweise an einem Punkt, wo z.B. Frauen prinzipiell jedem Beruf nachgehen können, statt als Unglücksomen auf einem Schiff zu gelten (o.ä,). Daraus folgt dann auch automatisch, dass sich das Bild der Berufe ändern wird.
Um bei dem Schiff-Beispiel zu bleiben: Es wird nicht selbstverständlich, dass auch Frauen Matrosen sein können, in dem man ständig von Matrosin redet, sondern in dem man sie einfach Matrose sein lässt.
Hier im Thread wurde ja bereits zahlreich erklärt, dass sich die Bedeutung eines Wortes verschieben kann und nicht an sein Ursprung gebunden ist. Ein Lehrer kann also in Zukunft problemlos auch eine Frau sein. Ich persönlich denke bei Lehrern generell auch eher an Frauen, da ich mehr weibliche als männliche hatte.
Wenn man sich natürlich einredet, dass der maskuline Genus die Manifestation der Unterdrückung ist, dann jo… Dann sollte man dem aber nicht mit einem generischen Femininum oder Diversitum begegnen.
Die ideale Lösung ist die, die sich ganz automatisch von alleine ergibt, je mehr das Denken in Geschlechterrollen aufweicht. Eine künstliche forcierte Lösung hat da eher weniger Chancen.
Das stimmt halt einfach nicht. Beim generischen Maskulinum wird erstmal überhaupt kein Geschlecht erwähnt. Sonst wäre es auch kein generisches Maskulinum.
Erst durch die Verbreitung der weiblichen Formen, ist dieser Konflikt überhaupt erst entstanden. Diese haben nämlich erst dazu geführt, dass das Erwähnen des Geschlechtes überhaupt eine Rolle spielt, obwohl es in den meisten Situationen inhaltlich nicht relevant ist. Siehe dazu auch den Artikel/Kommentar, den @Lassic verlinkt hat. Wurde hier auch schon alles erklärt.
Naja, schon. Genau weil:
Damit schließt man ja im Grunde alles realistisch denkbare aus. Dann kommt man um seltsame Konstrukte gar nicht mehr herum.
Was ist daran nicht prickelnd? Ich muss nicht von jedem Menschen wissen, welchen Geschlechts er ist und welche sexuelle Vorlieben er hat, oder was er (nicht) isst.
Es gibt auch Berufe, wo das wahrscheinlich genau anders rum wäre. Wie beliebt sind z.B. männliche Hebammen?
Basiert das dann nicht eher darauf, dass die prägenden Figuren dieses Berufs dem entsprechenden Geschlecht angehören? Also letztlich dem, was man sieht und nicht dem, was man syntaktisch hört?
Außerdem liegt es doch in der Natur der Sache, dass wenn man eine Extraform von der ersten ableitet, sie immer eine Extraform sein wird.
Ich dachte, dies sei der Sinn eines Forums. Sonst könnte ich es auch nem Kumpel erzählen.
Der wird mir dann aber wahrscheinlich nicht bei meinem Verständnis weiterhelfen.
Der entscheidende Punkte wäre, die Information des Geschlechts aus der Gruppenbezeichnung herauszuziehen. Damit wird die Gruppenbezeichnung semantisch wieder neutral.
Natürlich kann das passieren. Genauso kann es auch auf Lehrer/Lehrer*in hinauslaufen. Das liegt dann aber eher darin, dass überhaupt so differenziert in zwei Geschlechtern gedacht wird. Um das zu ändern, wird es aber noch viele Jahrzehnte brauchen.
Es liegt halt in der Natur der Sache, dass wenn es einer Mehrheit innerhalb einer Gruppe gut geht, aber eine Minderheit ein Problem hat, diese Minderheit plausibel schildern muss, was das Problem ist, um die Mehrheit zu überzeugen. Denn die Mehrheit hat erstmal kein Problem, warum soll sie etwas ändern? Diese Dynamik findest du selbst in einem Freundeskreis.
Die Minderheit ist also nun einmal auf das Wohlwollen der Mehrheit angewiesen und muss diese daher entsprechend sensibilisieren und von den eigenen Problemen überzeugen. Das gelingt aber nicht, in dem die Minderheit die Mehrheit einfach so lange nervt, bis diese nur noch gereizt reagiert.
Es gibt auch eine gewisse J.K.Rowling, die ihren Vornamen nicht ausschrieb, um von den Verlägen ernstgenommen zu werden. Später hat sie dann ihren kompletten Namen revealt und in der heutigen Generation ist eig. völlig normal, dass Frauen gute Bücher schreiben können.
Ist so etwas nicht viel bedeutender als die Frage, ob sie ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin ist?