Gendern in Schrift und Wort

Soziolinguistik, Textlinguistik, Literaturwissenschaften, Deutschdidaktik, Sprachgeschichte, um nur ein paar zu nennen.

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Ihr gehts ja nicht ums Gendern an sich, sondern nur darum, wie man das „bequem“ in die vorhandenen grammatikalischen Strukturen einbauen kann (ohne dabei für andere Gruppen diskriminierend zu werden).

Wie will man auch eine ganzheitliche Betrachtung in einem halbstündigen Youtube-Video machen, wenn dem Thema sogar ganze Studiengänge gewidmet sind? Da kann man doch nur einzelne Aspekte beleuchten, und das auch nur recht oberflächlich.

Ich seh’ sowas nur als Beitrag zur Diskussion des Themas, ohne normativen Anspruch.

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In vielen Dialekten (insbesondere im bairischen und allemannischen Sprachraum) ist insbesondere das Singulargendern lange gang und gäbe. So unüblich und unbequem ist es also auch wieder nicht, wie es gern dargestellt wird.

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Leider bin ich in der Materie nicht bewandert, so dass mir der Begriff nix sagt (und google findet auf die Schnelle auch keine Treffer, von denen ich überzeugt wäre, dass sie das erklären, was du ansprichst) :frowning: Immerhin komm’ ich aus Bayern, wenn du also ein Beispiel hättest, könnt’ ich mir den Rest vermutlich selbst zusammenreimen :slight_smile: ?

Gendern bei Singularbegriffen also in der Einzahl, zum Beispiel: die Meierin oder die Huberin oder die Postlerin
Hast v.a bei Nachnamen und auch Berufsbezeichnungen.

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Das wird nicht gehen aber dann sollte man sich manche Spitzen als Youtuberin auch sparen.

Das Video ist zur Unterhaltung da und diesen Auftrag erfüllt es. Nicht mehr und nicht weniger. Freue mich aber schon es überall verlinkt zu bekommen :smiley:

Schlussendlich kaut das Video die gleichen Argumente durch und gerade deshalb hätte ich mir eine ganzheitlichere Argumentation gewünscht. Es wurde hier ja auch gelobt. Da war dann meine Erwartungshaltung wohl zu hoch.

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Ja gut, „die Meierin“ oder „die Huberin“ sind ja nur „Frau Meier“ und „Frau Huber“, und „Postlerin“ wäre ja vergleichbar mit der „Lehrerin“ aus dem Video, oder? Also im Grunde das dort auch angesprochene „generische Femininum“ (oder hab’ ich das falsch verstanden?), was ja auch ne Möglichkeit wäre (wenngleich ich persönlich das wenig schlau finde, weil man im Grunde damit nur die diskriminierte Gruppe tauscht, nicht die Diskriminierung auflöst).

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Ein großer Punkt ist halt auch, dass sich am besten bereits bei der Texterstellung Gedanken gemacht wird, wie richtig gegendert wird. Ihre ersten Beispiele sind eher perfekt für, wie es nicht gemacht werden soll, die klingen einfach, dass jemand einen Text erstellt hat und dann erst draufkam, dass es mehrere Geschlechter gibt. Und dann halt Doppelnennungen, Gendersternchen, etc. einfügte.

Gut fand ich die Anmerkung, dass Gendern inklusiv sein muss - ein gegenderter Text, der für Personen mit Schwächen, ob in der deutschen Sprache an sich oder weil ein Screen-Reader gebraucht wird, nicht verständlich ist, ist nicht gegendert. (Und das mit dem Screen-Readern ist sogar ein größeres Problem, da deswegen vom Sternchen bzw. Unterstrich auch Abstand genommen wird, weil Formatierungen (*_Formatierungen_*).

Doppelpunkt würde hier eine Abhilfe schaffen, aber ist der wieder ebensoleicht zu überlesen wie das Binnen-I (Schüler:innen - SchülerInnen).

Und ein Treppenwitz zu juristischen Texten: Anhand des „Gegendert“-Seins kann gut abgelesen werden, wann eine Rechtsnorm entstand. Gerade die ältesten Rechtsnormen haben mal konsequent auf Gendern geachtet, die Unart ein generisches Maskulinum zu verwendent kam erst Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts. Und heute wird vieles dumm gegendert (Doppelnennungen, etc.).

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Da es ja idR jeweils ans Geschlecht der Person angepasst wird, ist es ja per se nicht generisch und daher kann man auch nicht vom generischen Femininum sprechen.
Mir gehts auch in erster Linie darum, die falsche Annahme auszuräumen, dass Gendern ein so neues und unbequemes Phänomen sei. Selbst in mittelalterlichen Texten ist das generische Maskulinum eigentlich gar nicht vorhanden, selbst bei Pluralbildungen. Denn da wird idR auf geschlechtsneutrale Begriffe (wie Volk, oder Liut/Leute) zurückgegriffen.

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Endlich sagt’s mal einer. Im Gegenteil, haben die Leute gerade bei älteren Texten sehr genau auf darauf geachtet, ja alle, die gemeint sind, zu inkludieren. Und noch verständliches Deutsch zu schreiben.

Ein gutes Gesetz muss vom Professor erdacht und vom Bauern verstanden werden.

Gesetze werden von Bauern erdacht und von Professoren verstanden.

Wer weiß, wie Gesetze und Würste gemacht werden vergeht jeder Hunger.

(Skriptum für Rechtsgeschichte, ca ~2000, das letzte Zitat ist angeblich von Bismarck, die ersten beiden - keine Ahnung mehr)

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Offtopic aber bei Bismarck kommt mir immer die Galle hoch.

Könntest du mir eine (repräsentative) Umfrage mit einer Mehrheit pro gendern zeigen? Mir ist noch keine untergekommen. Oder wie wäre deren Auswahl aus deiner Sicht objektiver gewesen?

Auf Studien contra gendern aber auch nicht, oder habe ich das vergessen/verpasst? Sie hat ja einen anderen Ansatz.

Das war eine Spitze gegen Funk (pro gendern) UND KuchenTV (contra gendern)


War ihre Betrachtung komplett neutral? Nein eher nicht. Aber ich glaube deine auch nicht.

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Bei Bismarck denk ich immer an „Bismarck biss Mark, bis Mark Bismarck biss“.

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Die Lesart der Umfrage ist das Framing. Das als Empfehlung:

Nö aber sie erwähnt diese auch nicht negativ im Gegenteil zu der „FUNK Kindergarten Studie“

FUNK in einem Satz mit KuchenTV - merkst du aber schon oder?

Den Anspruch hatte ich auch nie. Ich habe lediglich meine Meinung zum Video gesagt. Der Unterschied ist nur das ich im RBTV Forum ein Video kommentiere und sie ein Video mit der These „Warum Gendersprache scheitern wird“ veröffentlicht hat. Da sollte der Anspruch ein anderer sein vor allem wenn man sich am Ende anmaßt die Medien zu belehren.

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Der Artikel ist ja wirklich Peak „mir passt das Ergebnis der Umfrage nicht“ also rede ich möglichst alles schlecht an ihr.

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So ein ausgemachter Blödsinn.

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Gerade die Funk-Erwähnungen scheinen dir aber echt über aufgestoßen zu sein.
Ich weiß, dass einige hier das anders sehen und gerade das gleich kommende Wort überhaupt nicht mögen, aber ich sehe bei Funk schon eine Art von „Agenda“, was das Thema angeht. Unpassend finde ich die Erwähnungen also nicht.

Kannte ich schon. Meh.

fair enough

Sehen wir unterschiedlich.

Das ist natürlich eine plumpe Unterstellung und schon sehr niedriges Diskussionsniveau.

Alles in der Medienwelt hat eine Agenda. Komplett neutrale Berichterstattung gibt es nicht. Die Krux ist ob es Meinungsmache ist oder nicht. Was man von FUNK hält ist mir sehr egal. Konsumiere sie eigentlich gar nicht.

Ich hab zu keiner Zeit in meiner Meinung zum Video eine Wertung zum Gendern abgegeben. Manche Leute interpretieren hier gerade zu viel rein.

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Die Menschen, die Gendersprache „eher ablehnen“ der Gruppe zuzurechnen, die „nicht grundsätzlich gegen Gendersprache“ ist, ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen und würde so NIEMAND machen.

Und ich stimme auch nicht mit der Aussage in dem Text überein, dass in der Welt-Umfrage die Frage negativ geframt war.

Ansonsten würde mich mal eine Umfrage interessieren, in der gefragt wird, wieviele Leute tatsächlich im Alltag gendern (mit Sternchen/Pause). Bei privaten Gesprächen usw. Es wird immer nur gefragt, ob man Gendern gut/sinnvoll findet. Das ist nochmal was anderes.

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Der Artikel gibt einfach den Denkanstoss das Umfragen unterschiedlich gelesen werden können. Im Kontext der Umfrage im Video hab ich den Blogpost geteilt. Je nachdem was für Aussagen du möchtest bewertest du Umfragen anders. Etwas anderes habe ich damit nicht ausdrücken wollen.
Und mal ernsthaft: Das ist ein Blogpost in der ich-Perpektive geschrieben. Das der keinem wissenschaftlichen Standard genügt sollte doch klar sein. Es ist lediglich ein Denkanstoss. Die Umfrage im Video kann man auch als 36% contra und 10% pro lesen. Der Rest wäre dann neutral. Muss man aber nicht.

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