Was mWn halt auch nicht mal die „hardlinigsten Hardliner*innen fordern“.
Gendern ist ja wieder dank [Worte werden lieber ausgeblendet] aktuell. Was mich etwas stört ist, dass dauernd von dem armen Studenten in Kassel geredet wird … und nicht was er studierte. Lehramt. Also ein Fach, wo sich die Person ein wenig Gedanken machen sollte, wie er seine zukünftigen Schutzbefohlenen möglichst inkludierend ansprechen will. Gilt auch für Rechtswissenschaften (gerade wen eine Laufbahn bei Gericht angestrebt wird) oder Medizin im Umgang mit verletzten Menschen, etc. Bei Mathematik - eher weniger wichtig.
Vielleicht denken diese Leute drüber nach und sind zu dem Schluss gekommen, dass das generische Maskulinum besser dafür geeignet ist inkludierend anzusprechen?
Rechtswissenschaften!?
Gerade da ist es wichtig, dass das generische Maskulinum eben für alle gilt. Wäre das anders würde unsere gesammte Rechtsordnung zusammenbrechen.
Inwiefern?
(und dir ist bewusst, dass gerade in den Normen des 19./frühen 20. Jahrhunderts sehr penibel gegendert wurde [auch wenn es damals niemand so nannte]. Das generische Maskulinum kam erst so Anfang der 30er Jahre auf).
Schauen wir mal in manche gut geschriebene Rechtsnormen:
Wer sich in einem durch Alkohol oder Suchtgift beeinträchtigten Zustand befindet, darf ein Fahrzeug weder lenken noch in Betrieb nehmen. Bei einem Alkoholgehalt des Blutes von 0,8 g/l (0,8 Promille) oder darüber oder bei einem Alkoholgehalt der Atemluft von 0,4 mg/l oder darüber gilt der Zustand einer Person jedenfalls als von Alkohol beeinträchtigt.
Wirtschaftsfuhren mit Zugmaschinen, die auf gerader waagrechter Fahrbahn eine Geschwindigkeit von 10 km/h nicht zu überschreiten vermögen, dürfen nur von Personen gelenkt werden, die mindestens 16 Jahre alt sind und die erforderliche körperliche und geistige Eignung besitzen.
Die österreichischen Staatsbürger haben das Recht, sich zu versammeln und Vereine zu bilden. Die Ausübung dieser Rechte wird durch besondere Gesetze geregelt.
… und halt der Klassiker im Strafrecht Wer [das tut] bekommt [diese Strafe]. Nicht immer perfekt, aber um Welten besser, was anderswo steht. Also lasst bitte uns Jurist*innen außen vor, wenn es um das pro und contra von Gendern geht. Das Gesetze meist beschissen geschrieben sind, wissen wir auch so.
PS: Hab das Heiratsgut vergessen, eines der ältesten Rechtsnormen, die so noch immer in Kraft sind:
Besitzt ein Kind kein eigenes, zu einer angemessenen Ausstattung hinlängliches Vermögen, so sind Eltern oder Großeltern nach der Reihenfolge und nach den Grundsätzen, nach denen sie für den Unterhalt der Kinder zu sorgen haben, verpflichtet, den Kindern oder Enkelkindern bei ihrer Verehelichung eine Ausstattung zu geben oder dazu verhältnismäßig beizutragen.
Da machten halt noch Leute Gesetze, die sich mit der deutschen Sprache ausgekannt hatten.
Naja es wurde halt sehr lange in der Zeit sehr genau drauf geachtet wer zum Beispiel ein „Bürger“ war. Das ganz „jaja ihr seid alle mitgemeint“ kam ja in den meisten Ländern viel zu spät und auch nur unter großen Protesten.
Sehe ehrlich gesagt nicht wie gendern einen Gesetzestext uneindeutiger oder so machen soll.
Also wenn man es so sie die meisten macht, die dann einfach Binnen-I, Doppelnennungen oder Gendersternchen einfügen, versteh ich das schon. Aber das ist nicht Gendern, das ist Blödsinn. Gendern beginnt vorher, bei der Texterstellung an sich.
Ja wie in deinen Beispielen kenn ich selbst eigentlich viele Texte die bereits eine Geschlechter neutrale Sprache nutzen. Ich kenne aber auch Bespiele z.B. aus dem HGB
Zur Veräußerung und Belastung von Grundstücken ist der Prokurist nur ermächtigt, wenn ihm diese Befugnis besonders erteilt ist.
Hier glaube ich aber auch, dass selbst ein „simples“ Gendern mit Stern oder Doppelpunkt Nichts unpräziser oder so machen würde.
Ich wäre eh dafür, dass es alles Gesetzestexte auch in einfacher Sprache gibt. Da sollten dann vielleicht wirklich keine Stern oder Doppelpunkt Konstruktionen zu finden sein.
Quelle?
Ich würde das stark bezweifeln. Die weimarer verfassung nutzte das generische Maskulinum genau wie das bgb
Welche gesetze würden denn noch für frauen gelten, wenn das generische Maskulinum sie nicht mehr mitmeint?
Ein kurzer Einblick in eine noch nicht so weit entfernte Vergangenheit.
danke Herrlein Godbrakka
Vergelts Gott Koalalein YYZJay
Ich glaube, meinen Eltern rutscht Fräulein immer noch raus.
Na meinen ziemlich sicher nicht. Auch meine Oma würd einen da schief anschaun und nen bissigen Kommentar von sich geben
Ich hole gerade die letzten Tage hier nach da ich gestern auch auf dieses Video gestoßen bin und mir stellt sich gerade eine Frage:
Was meinst du mit Doppelnennungen? „Damen und Herren“ und ähnliches oder geht es um was anderes? Ich habe mich das schon im beruflichen Kontext gefragt ob und wie man das ersetzen/aktualisieren könnte auch wenn ich persönlich auf die Anschreiben keinen Einfluss habe.
Zur Erklärung: Ich arbeite bei einer deutschen Bundesbehörde und wir schreiben Kunden entweder mit „Sehr geehrter Herr“ „Sehr geehrte Frau“ oder bei Firmen oder sonstigen unbestimmten größere Gruppen eben „Sehr geehrte Damen und Herren“ an. Ich weiß aber ich was wäre wenn jemand „Frau“ oder „Herr“ ablehnt, kam zumindest bei mir noch nie vor und ne Dienstanweisung dazu scheint es auch nicht zu geben. Außerdem ist „Damen und Herren“ nun wahrlich nicht inklusiv aber was wäre es bei anonymen Gruppen bzw. Firmen?
Bei uns in der Firma gilt (eigentlich) die Anweisung bei Personen die man nicht kennt
geschlechtslose Anreden zu verwenden.
Also z. B. „Hallo Max Mustermann“ oder wenn der Vorname nicht bekannt ist auch „Sehr geehrter Mustermann“.
Halten sich aber extrem wenig Leute dran.
Das klingt aber auch sehr weird finde ich.
Zu Recht. Stelle mir gerade vor, wie das Empfangspersonal den Postboten mit „Guten Morgen Meier“ begrüßt.
Das ist doch nicht geschlechtslos.
„Sehr geehrter LaRocca“ klingt halt, als würde man mich für nen Mann halten und meinen Nachnamen für nen Vornamen dazu.
Bei meinem Nachbarn wäre es dann „Sehr geehrter Pickel“. Hmm