Da Sprache per se ein kulturelles Gut ist, können sich Wörter nicht „natürlich“ entwickeln. Haben sie nie und werden sie auch nie. Wörter wie „egal“, „Spoiler“, oder „Helikopter-Eltern“ wachsen nicht auf Bäumen oder lassen sich in Bergwerken abbauen.
Falsch. Sofern du Gendern nicht für ein Studium oder ähnliches benötigt, zwingt dich niemand es zu verwenden.
Da ich männlich bin, ist das Beispiel schlecht gewählt. Aber um deine Frage zu beantworten, würde der Text in weiblicher Form stehen, hätte ich mich nicht angesprochen gefühlt.
Kann man ja auch heute machen, wenn man das möchte und wird auch immer noch oft genug gemacht. Niemand hindert dich daran.
Da es idR zur sogenannten Gender-Pause kommt (realisiert durch den Glottisschlag), ist dem nicht der Fall.
Auf rein grammatischer Ebene hast du damit Recht. Da aber das Gendern (Stichwort: Differenz zwischen Sexus und Genus uvm.) weit über die grammatische Ebene hinausgeht, ist diese Schlussfolgerung zu kurz gedacht.
Ich bezeichne sie deshalb als ignorant, weil es die immer gleichen falschen Argumente sind, die tausende Male widerlegt worden sind (nicht nur hier, sondern überall, wo man sich auch nur ein bisschen seriöser mit dem Thema auseinandersetzt, wo man über die emotionalisierte Stammtischdiskussionskultur hinausgeht). Es kommen immer nur emotionale Befindlichkeiten und die „Aber-ich-will-nicht“-Attitüde, halbgare Argumente, die kaum ein fünfminütiges Nachdenken aushalte oder gar haltlose Behauptungen, die oft in Anfeindungen münden.
Du musst auch nicht wollen. Niemand muss das. Aber es gibt einige, die das es wollen, weil ihnen bewusst ist, welchen Einfluss Sprache auf den einzelnen Menschen aber auch auf eine ganze Gesellschaft haben kann.
Sprache ist immer auch ein Abbild der Gesellschaft und zeigt, worauf geachtet wird oder eben nicht, was im Bewusstsein ist oder eben nicht.
Weil es nur die übliche bereits angesprochene Stammtischrhetorik ist, die keinen relevanten Beitrag liefert, geschweige denn einen Fortschritt erzielen kann.
Wie gesagt, man muss nicht gendern, wenn man es nicht will. Es aber als etwas bezeichnet, das an „Lächerlichkeit nicht zu überbieten“ sei, ist schlicht niveaulos.