Gendern in Schrift und Wort

genau, das war die basis auf die wir beide uns bezogen haben.

das stimmt, aber man sollte dies in maßen nutzen.

ich habe es genauso überspitzt formuliert wie mein vorredner.
zu deiner aussage gebe ich dir recht, das war nicht meine absicht, ich wollte nur die andere seite der münze des vorredners zeigen.

Warum in Maßen? Sollte das Ziel einer inklusiveren, bewussteren Sprache nicht am Ende möglichst selbstverständlich werden, sodass man sich für oder gegen gendergerechte Sprache irgendwann nicht mehr entscheiden muss?

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This.

Marginalisierte Menschen haben es einfach verdient eine sinvolle Sprache in ihrer Gesellschaft zu haben.

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Rechtstaatlichkeit ist nicht die Tyrannei der Mehrheit, sondern der Schutz und die Wertschätzung der Minderheit. Auch wenn 9 von 10 Deutschen (w:d:m) Diskriminierung total super fänden, so müsste der Rechtsstaat dennoch alles in seiner Macht stehende tun, um die restlichen 10% vor Diskriminierung zu schützen. Es ist für die Debatte darum vollkommen irrelevant, wie hoch der Anteil der Frauen, Diversen und Männer ist, die gerne Gendern, letztlich entscheidend ist ausschließlich der Leidensdruck der Minderheit. Und ja, permanent mit dem falschen Geschlecht angesprochen zu werden, zwischen „weiblichen“ und „männlichen“ Berufen zu differnzieren - und sei es nur sprachlich und sich einer männlich-dominierten Sprache aussetzen zu müssen, kann einen Leidensdruck auslösen.

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Tatsache.
Es hat dazu geführt das ich soziale Geschlechter ablehne.

Ergo kämpfe ich erstmal dafür , das gendergerechte Sprache sichtbar gemacht wird .
Will ja keinen überfordern :slight_smile:
Die Abschaffung sozialer Geschlechter wird denk ich mal eh der nächste Step in 10 Jahren sein.

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Das ist nicht allumfassend genug formuliert. So klingt es so, als würde sich eine kleine Minderheit unnötig anstellen.
Auch ich als Mann assoziiere bei Formulierungen mit generischem Maskulinum ja oftmals nur Männer. Ich werde dadurch nicht direkt benachteiligt, aber Stereotype verfestigen sich dadurch bei Allen und Strukturen lassen sich schlechter aufbrechen.

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Wir haben die Studie nicht vor uns, aus meinem Zitat zu schließen das 56% es Grundlegend anderes sehen ist einfach Falsch.

ich formuliere es anders: die nicht 44% haben eine andere meinung.

Ja, ist nur imho zu unpräzise dann

zu schreiben.

Ich würde eher sagen, dass man erstmal garnichts soll. Es obliegt dem Individuum wie es mit der Gendersprache verfährt.

Das Problem sehe ich da eher woanders. Wie schon geschrieben, ist die Verwendung des generischen Maskulinum bereits inklusiv, da alle Personen angesprochen werden. Es ist die Tatsache, dass sich nicht alle angesprochen fühlen, den wir betrachten.

Und das Thema gendergerecht unterliegt auch einer Interpretation. Ab wann ist etwas Gendergerecht. Schwer zu definieren. Nach meinem Verständnis ist gendergerecht, etwas, dass die gleichberechtigung der Geschlechter zum ziel hat, auch die Sichtweise, dass es um die Gleichbehandlung der Geschlechter geht bei gendergerechtigkeit ist eine Sichtweise. Beides sehe ich beim generischen Maskulinum rein sachlich gegeben, auchg hier ist es eher der Punkt, dass sich Menschen nicht angesprochen fühlen.

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Das es so klingt, iost Ihre subjektive Wahrnehmung. bitte nichts in meine Aussage herein dichten, was nicht da ist. Ich habe keinerlei quantitative aussage gemacht.

Auch das ist möglich.

Das bezweifle ich nicht. Mir geht es darum, dass dies aber nicht deshalb passiert, das Personen nicht durch das generische Maskulinum angesprochen werden (den dem ist nicht der Fall), sondern dass diese sich nicht angesprochen fühlen bzw. das manche Personen nicht alle Personen als inkludiert wahrnehmen.

Ich interpretiere da gar nichts rein, genau so ist es formuliert. Die Einschränkung „manche“ und „fühlen sich nicht angesprochen“ macht ja deutlich um welche Personengruppe es sich handelt.

Schön. Und gendern ist ein Werkzeug um dieses Problem zu lösen.

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Das ist eher ein Symptom, dass aus den sozialen Strukturen und dem Umgang mit dem generischen Maskulin (ich kann diesen Begriff übrigens nicht mehr hören, wir sollten uns da was anderes einfallen lassen haha) resultiert und nicht der (alleinige) Grund, warum die Strukturen aufgebrochen werden müssen.
Klar können alle gemeint sein, aber diese festgefahrenen Strukturen (auch in der Wahrnehmung) lassen ein alle, so sehr man sichs auch erzählt und das glaubt, am Ende aber nur schwer zu.
Sprache hat schon einen recht direkten Draht zu Denkstrukturen und Weltbildern, die eben neu, oder zumindest weitergedacht werden müssen. Ich will die Gesellschaft schon als eine progressive verstanden wissen, eine die sich weiterentwickelt.
Man macht das nicht, weil manche sich nicht angesprochen fühlen, sondern weil unsere Denke immer noch, so progressiv wir auch sein mögen, allein durch unsere Sozialisierzúng in dieser patriachal geprägten Welt, recht angestaubt ist und auch ich bin der Überzeugung, dass ein Großteil sich nichtmal bewusst ist, dass er beim generischen Maskulin erst eine männliche konnotation im Kopf hat.
Die für Männer angenehme (und privilegierte) Position ist halt eben die, wir eben unteranderem sagen können, es sind eh alle gemeint, weil man keinen Gedanken mehr darauf verschwenden muss, ob man selbst gemeint ist, weil das nunmal auch schon in der Erziehung automatisch als selbstverständlich gelernt wird.

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Nicht wirklich, ich habe manche absichtlich genommen, weil es unspezifisch ist. Und das sich Menschen nicht angesprochen fühlen ist ein Fakt. Aber ich habe es ja spezifisch so geschrieben, dass ich KEINE Personengruppe anspreche, also wie kommen Sie darauf?

Möglich. Es stellt sich mir die Frage ob es das Optimale Tool ist und ob es nicht bessere Wege gibt.

Mal vorab, was störrt Sie an der Bezeichnung?
Und das der Sachverhalt komplexer ist, sehe ich auch. Mir geht es nur darum, dass ejdem klar ist, dass das generische maskulinum rein sachlich betrtachtet alle Personen anspricht.

Bei sowas wüprde ich normalerweise eine klarere Aufschlüsselung was gemeint ist fordern, aber das sprengt evtl den Rahmen dieses Forums.

Naja mit der Verwendung des generischen maskulinum SIND alle gemeint. Ihre aussage scheint sich mehr auf subjektive oder sogar der intersubjektiven Wahrnehmung zu beziehen, sehe iuch das richtig?

Das Problem an solchen Aussagen ist, dass man sie von einem sehr subjektiven Standpunkt aus trifft. Was ist denn eine Weiterentwicklung der Gesellschaft. Ich würde behaupten das Menschen da sehr unterschiedliche Ansichten haben, was eine positive Entwicklung ist. Wenn es Ihnen rein um eine weiterentwicklung geht, dann ist jede Entwicklung die auf vorherigen beruht eine weiterentwicklung, irrelevant ob man diese als positiv oder negativ ansieht.
Das ist auch mein Problem damit, wenn sich Menschen als progressiv bezeichnen.

Sie verallgemeinern hier stark. Da ist aus meiner sicht direkt schon ein Problem. Warum machen Sie dies

Ist es gut das man Sprache nur nutzt und verändern will, um ein Politisches Signal zu setzen? Das klingt für mich so ein bisschen nach, eigentlich ist es nicht praktikabel und nicht „natürlich“, aber wir machen es.

Persönlich finde ich das Ziel (eine Welt in der niemand einen Nachteil auf Basis seines Geschlechts/Genderidentität einen Nachteil hat) ein positives. Ich habe nur oft meine Probleme damit, zu welchen Methoden man greift um dies zu erreichen. Und ich glaube in manchen Fällen sind die Methoden eher kontraproduktiv.

Sprache ist sehr oft ein politisches Signal, das findet man nicht nur beim Gendern. Andere Beispiele wäre etwa Begriffe und Floskeln wie „bis zur Vergasung“, „N****küsse“, usw. Sprache bildet eigentlich immer ein gewisses Weltbild ab, egal ob bewusst oder unterbewusst.

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Sprache ist immer ein gesellschaftliches und oder mathematisches (Porgrammiersprachen) Konstrukt. Keine Sprache ist „natürlicher“ als andere, keine ist besser oder schlechter als eine andere - lediglich die Komplexität der Phonetik oder Grammatik variiert (siehe beispielsweise Deutsch, Englisch, Französisch). Die Unterteilung in „natürlich“ und „unnatürlich“ dient oft einfach nur als Ausrede dafür, dass Menschen einfach nur wollen, dass alles so bleibt wie sie es gewohnt sind und wie es sie selbst nicht benachteiligt (siehe auch „Homosexualität ist nicht natürlich“, „bedingungsloses Einkommen ist nicht natürlich“, „Beziehungen zwischen mehr als 2 Personen sind unnatürlich“, „veganes Fleisch ist nicht natürlich…“).

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Ja, sowieso. Genauso ins negative, siehe Nazis.
Aber das ist natürlich noch einmal, für mich, etwas anderes, weil Gendern ja viel Tiefgreifender ist als einzelne Worte zu überdenken, oder Floskeln.
Und ich denke da mittlerweile so, das sich Gendern nur in kurz durchsetzen wird, und auf keinen Fall in irgendeiner Form die die Sprache komplizierter und weniger lernbar, und damit auch weniger diskriminierend für Menschen die Probleme mit Sprache haben, egal aus welchem Grund. Zumindest hoffe ich das.
Wenn sich Gendern nicht mehr als Stolperfalle anfühlt, wird es sich auch durchsetzen.

Würd ich nicht mal so sagen, weil es sich ja nicht auf einzelne Worte und Floskeln per se beschränkt, sondern sinnvollerweise ein strukturelles Hinterfragen von Sprache ist genauso wie das Gendern auch.

Mit der Doppelnennungsform hat sich das Gendern doch längst durchgesetzt und zwar so sehr, dass besagte Form oft gar nicht mehr als solches wahrgenommen wird (wie sich schon öfter gezeigt hat).

Sprache wandelt sich ständig und manchmal könnt man meinen, dass sich die Sprache durchaus über die letzten Jahrhunderte/-tausende teils drastisch verkompliziert hat. Klar sind einige grammatische Formen (wie der Dual z.B.) weggefallen, dafür sind aber alle möglichen anderen Formen, Laute und Begrifflichkeiten hinzugekommen, die es früher nicht gegeben hat und dadurch die Sprache komplizierter macht. Ob die Sprache „lernbarer“ ist, lässt sich mMn gar nicht seriös beantworten, denn das, was einem schwieriger erscheint, mag einer anderen Person leicht fallen und umgekehrt.

Ich würd behaupten, dass das ein langfristiger Prozess ist, so wie es in der gesamten Sprachgeschichte der Fall war. Und wir sind gerade mitten in diesem Prozess drin. Im Gegensatz zu früheren Sprachentwicklungen ist uns nur dieser wesentlich bewusster (einfach weil wir wesentlich mehr über die Mechanismen von Sprache wissen), als es unseren Vorfahren mit unter anderem den 2 Lautverschiebungen (die mMn ein wesentlich stärkerer Eingriff in die Sprache waren als das Gendern) bewusst war.