Gendern in Schrift und Wort

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Okay, man kann von genervt sein und/oder es nicht nutzen, aber in der eigenen Firma dagegen zu klagen. Ist sicherlich ein toller Chef :beanjoy:

Rund 70 Sprachwissenschaftler haben einen Aufruf gegen das Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ÖRR, gestartet. Die „sogenannte gendergerechte Sprache“ sei ideologisch motiviert, missachte gültige Rechtschreibnormen und produziere „sozialen Unfrieden und das in Zeiten, in denen ohnehin zahlreiche gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu beobachten sind“, heißt es in dem Aufruf, über den die Tageszeitung „Die Welt“ am Wochenende berichtete.

Aus Sicht der Wissenschaftler führe Gendern zu einer „ausgeprägten Sexualisierung“ der Sprache und zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen. Mit Blick auf das angestrebte Ziel der Geschlechtergerechtigkeit sei es also dysfunktional.

Unterzeichner sind beispielsweise Gisela Zifonun, Martin Neef, Claudia Guderian und Manfred Krifka.

Die Sprachverwendung des ÖRR sei Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwachse für die Sender die Verpflichtung, „sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen“, so die Wissenschaftler. In dem Aufruf verweisen sie zudem auf Umfragen, laut denen mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten den etablierten Sprachgebrauch bevorzugen. „Der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren“, heißt es.

Wenn ich das richtig verstehe, dann stören sie sich vor allem daran, dass die gültigen Rechtschreibregeln missachtet werden, obwohl laut Medienstaatsvertrag ein Bildungsauftrag eingehalten werden muss.

Nur zwecks Einordnung, weil die Personen direkt genannt werden: Martin Neef ist Mediävist, sein Bezug zur gendergerechten Sprache ist dementsprechend nicht unbedingt ein direkter.
Claudia Guderian ist nicht, wie es der Satz suggeriert, Germanistin, sondern Journalistin, Autorin und Fotografin.
Und Manfred Krifka ist Linguist mit Spezialisierung auf ozeanische Sprachen.

Das heißt jetzt per se nicht, dass man sich ihre Argumente nicht anhören sollte, ich will nur drauf hinweisen.

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Das ist eher der kleinere Teil. Ich glaube am meisten wird kritisiert das die Einführung von völlig neuen Styles/Arten einfach substanzlos, bzw. entgegen der wissenschaftlichen Arbeitsweise, eingeführt wird bzw. vom ÖRR „aufgezwungen (nicht dessen Auftrag)“ wird, ohne Sinn und Verstand (Genus / Sexus, Antiproduktiv - Gendern fördert Sexualisierung ( Betonung der Geschlechtsdifferenzen) usw.

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Natürlich, denn unideologisch und zweckrational ist stets nur die Ansicht, man möge doch bitte alles so machen wie gewohnt.

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dann man schauen, wie wichtig den Leuten das Thema ist

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Damit sich die Bürgerschaft mit dem Anliegen der Volksinitiative befasst, braucht es 10.000 Unterschriften von Wahlberechtigen binnen sechs Monaten. Folgt das Parlament der Initiative danach nicht, wäre in einem weiteren Schritt ein Volksbegehren möglich (gut 65.000 Unterschriften binnen drei Wochen). Als letzte Möglichkeit bliebe ein Volksentscheid. Gibt es dabei genügend Jastimmen, müsste das geforderte Genderverbot umgesetzt werden.
Initiatorin Mertens kündigte bereits an, man werde »auch ein Volksbegehren und gegebenenfalls einen Volksentscheid« auf den Weg bringen. Laut Umfragen sei »eine überwältigende Mehrheit in Deutschland gegen Gendersprache«.
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Gefragt nach ihrer Haltung zum Thema gaben 41 Prozent der Befragten an, das ihnen das Thema gar nicht wichtig sei. (Zum Vergleich: 2020 waren es 30 Prozent) Sehr wichtig finden es nur 16 Prozent, (2020 waren es noch 19 Prozent).
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Im Vergleich zu 2020 polarisiert das Thema gendergerechte Sprache mehr. Auch in der Berichterstattung stößt genderneutrale Sprache auf weniger Zustimmung als zuvor: 41 statt 54 Prozent gaben an, diese in Zeitungen, Internet und Apps gut zu finden, mit Blick auf Radio, Fernsehen und Podcasts sind es 41 statt 52 Prozent.
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Mir ist gender völlig egal, deswegen gender ich wann immer ich dran denke.

Finde ich jetzt nicht überraschend und spiegelt auch das wider, was ich so um mich herum (mich eingeschlossen) erlebe.

Dass die Zustimmung um 10 Prozent in zwei Jahren zurückgegangen ist, find ich schon überraschend.

Wer regt sich am meisten auf und würde dafür ein Kommentar und Leserbrief schreiben? Das würde ich mal interessieren. Gestern das Video von HändOfBlood gesehen und irgendwie lese ich immer nur in Kommentaren von Leute, die sich über gendern aufregen und ihn deabbonieren (ist das schon canceln? :grimacing:). :smiley:

Ich habe das Gefühl, dass nur die darüber sprechen, die absolut dagegen sind. Der Rest gendert oder tut es eben nicht, ohne es ständig zu thematisieren

Ja und nein. Also mit Kommentaren usw. äußern sich ablehnend eher die, die absolut dagegen sind. Im privaten Kreis redet man da halt unaufgeregter drüber, aber es ist ein Thema. Schließlich geht es um Sprache, das betrifft jede und jeden.

Es gibt Menschen, die sich angegriffen fühlen oder panisch werden, wenn sie laut ihrer Meinung dazu genötigt werden, Dinge oder Verhaltensweisen in ihrem Alltag zu ändern.

Dadurch kommt es dann zu Beißreflexen, die sich in abwertenden/verächtlichen Kommentaren widerspiegeln.

Wüsste nichtmal, was ich bei so einer Umfrage antworten soll. Die Doppelnennung ist für mich schon das Gegenteil von gendergerechter Sprache, da sie das binäre System in den Fokus setzt.

Doppelnennung ist gendergerechter als nur ein Geschlecht zu bennenen, also ist es sicher nicht das Gegenteil von gendergerecht.

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Die letzte Grafik ist noch interessant - welche geschlechtsneutrale Formulierungen die Befragten gut oder schlecht finden. Die Sprechpause, der sogenannte „Gender-Gap“, kommt am schlechtesten weg.

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Krass, dass es fast 30% gibt, die sich sogar an Kollegen und Kolleginnen stören.