Gendern in Schrift und Wort

Nee?

Wieso eigentlich nicht? Es heißt ja auch der Mensch, eben wie bei Gast.

Übrigens finde ich bei Gast ein einfaches „XY zu gast haben“ viel eleganter, wohlklingender und gleichzeitig alle Pronomen erschlagend. :slight_smile:

Weil manche Wörter ein Gender implizieren und andere nicht.

Der Mensch, die Person, das Geschöpf, das Wesen zum Beispiel nicht.

Es muss also nur bei den Begriffen gendergerechte Sprache verwendet werden, die überhaupt ein gender implizieren.

Die Forderung, das konsequent durchzuziehen, ist in etwa so unsinnig wie zu fordern, dass jeder Satz einen erweiterten Infinitiv mit zu haben muss, weil wieso gibt’s den denn sonst?
So funktioniert Sprache nicht ^^

Und Leute müssen Sprache auch nicht jederzeit perfekt anwenden, damit ne Sprachregelung legitim wird. Sonst hätten wir ziemliche Probleme, Dialekte zu rechtfertigen, oder den Genitiv, oder das/dass.

Kommt komischerweise immer nur bei gendergerechter Sprache als Argument.

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Streng genommen nicht Dialekte sondern die Standardsprachen wären dann das Problem, schließlich waren die Dialekte vorher da.

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Und wer entscheidet das? Das ist ja rein individuelles Sprachempfinden.

Im Dialekt wirds eh einfacher, ich sag nur: „Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion“ :joy:

Gibt bestimmt gender studies, die das ziemlich leicht rausfinden können, woran Leute bei welchen Begriffen denken.

Aber in dem Fall scheint es doch recht eindeutig zu sein, wenn es Gästin schon bei Goethe gab.

Ansonsten geh ich danach, wie sich Leute selbst bezeichnen und nachdem ich mehrfach gehört hatte, dass Leute von sich selbst als Gästin geredet haben, war der Fall für mich erledigt.

Bei Menschen hingegen ist mir das hingegen noch nicht untergekommen, außer bei offensichtlichen Diffamierungsversuchen.

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Also die Mehrheit, okay, mehr wollte ich gar nicht wissen :slight_smile: .

Persönlich hab ich auch nichts gegen Gästin, sollen halt alle so schreiben/sagen wie sie wollen, wie geschrieben finde ich persönlich einfach nur „zu gast haben“ schöner zu hören und zu lesen.

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Welche Mehrheit? Ich bezweifle das die Mehrheit unserer Sprache, Gästin sagen.

Aber bei Gast an männliche Personen denken.

Nicht was die Mehrheit sagt, sondern woran die Mehrheit denkt wenn sie „Gast“ oder „Mensch“ hört.

Ach, so war das gemeint. :thinking:

Muss von mir aus auch nichtmal ne Mehrheit sein, sondern ne relevante Menge, so dass es sich lohnt, sich darüber Gedanken zu machen.

Gibt ja auch irgendwelche Fachbegriffe, die nur ein Bruchteil der Menschen jemals verwenden, für die es dennoch ein ausgefeiltes Regelwerk an Deklinationen gibt.

Dazu eine Frage: wenn man z.B. „PolitikerInnen“ sagt (mit Glottisschlag) und mich dann fragt, ob ich dabei eher an männliche, weibliche oder alle Politiker(innen) denke, würde ich sagen, dass ich hauptsächlich an weibliche Politikerinnen denke. Weil das „Innen“ so betont und als Letztes genannt wird. Weiß nicht ob das auch anderen so geht. Ist das dann nicht wieder das gleiche Problem, nur in der anderen Richtung? Oder bin ich da einfach nur ein Einzelfall :sweat_smile:

Das wird frühestens erst dann zum Problem, wenn die realen Verhältnisse einigermaßen ausgeglichen sind. Ansonsten trägt es sogar dazu bei, ein vorhandenes Gefälle auszugleichen.

Wenn die Verhältnisse ausgeglichen sind, lass ich mich vermutlich gerne davon überzeugen, dass entgendern die bessere Variante ist.

Also ist das tatsächlich nicht nur ein Einzeleindruck? Warum dann nicht direkt richtig machen statt die eine diskriminierende Variante mit einer anderen diskriminierenden Variante zu ersetzen? Damit das eine Geschlecht wenigstens eine Zeit lang auch mal diskriminiert wird?

Eigentlich nicht, nein. Die -innen-Variante bietet die Möglichkeit alle Geachlechter gleichermaßen anzusprechen. Die entgeschlechtlichze Variante wäre natürlich das Ideal, ist aber einfach nicht immer möglich.

darüber kann man sich wohl streiten.

ich denke bei gäste an alle geschlechter.

gästinnen hört sich nach weiblichen gästen an

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Gibt es Untersuchungen, dass die meisten Menschen bei der „Innen“-Variante tatsächlich mit größter Mehrheit an beide Geschlechter und nicht auch hauptsächlich/zum Teil an weibliche Personen denken?

Ich weiss nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, als ich es grad getan habe?

Es geht darum, ein Macht- bzw Privilegiengefälle auszugleichen. Solange Männer zum Beispiel in den Parteien so überrepresentiert sind, wie sie es momentan in allen Parteien sind, ist es keine umgedrehte Diskriminierung, wenn ich daran arbeite, dieses Gefälle auszugleichen.

Ansonsten sind Männer in der Variante mit * mindestens so sichtbar, wie nichtbinäre und intergeschlechtliche Leute. Und damit ist es faktisch schonmal mehr, als beim generischen Maskulinum allen anderen Geschlechtern zugestanden wird.

Ja gibt es. Mit Kindern, mit Erwachsenen, etc.

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