Hier dann jetzt mal auch ein paar Erfahrungsberichte von mir. Wie schon gesagt haben wir unsere Spiele ja immer vorher ausgeliehen, ich schreibe hier also mal nur von den Spielen die ich nach dem Spielen auch behalten habe.
Pandemie
1-5 Spieler
45 Minuten
Man spielt hier mit 1-5 Spielern eine Gruppe von Forschern die vier Krankheiten heilen müssen die überall auf der Welt ausbrechen. Jeder Spieler hat dabei eine bestimmte Rolle wie zB den Arzt der die Krankheitserreger deutlich schneller entfernen kann oder den Forscher der nur 4 statt 5 Karten braucht um ein Gegenmittel zu entwickeln. Ziel des Spiels ist es eigentlich nur alle vier Gegenmittel zu entwickeln, gleichzeitig muss man aber auch darauf achten dass die Krankheiten sich nicht zu weit ausbreiten. Es ist ein reines Koop-Spiel, entweder alle gewinnen oder die Menschheit wird sterben.
Mir gefällt besonders an dem Spiel dass man es gemeinsam spielt. Man kann es also auch sehr gut mit Anfängern spielen da alle Strategien und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Außerdem kann man es in mehreren Schwierigkeitsstufen spielen wodurch es auch nach mehreren Spielrunden noch fordernd bleibt. Fordernd ist auch ein gutes Stichwort: Selbst auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe und wenn man die Rollen der Spieler selbst auswählt muss man noch einige Züge im voraus planen und ein Spiel das eigentlich schon gewonnen scheint kann sich ganz schnell noch drehen.
Beispiel aus meiner letzten Runde: Eine der Situationen in der man verliert ist wenn man einen Stein legen muss der die Krankheit symbolisiert, aber keinen mehr hat. Wir waren zu viert, der Spieler links von mir war an der Reihe und wir hatten alles bereit damit ich das letzte Gegenmittel entwickeln kann. Wir mussten also nur noch drei Runden überleben und wir gewinnen das Spiel. Eigentlich eine sichere Sache. Durch enormes Pech beim Kartenziehen bricht aber plötzlich eine der Krankheiten in Südamerika aus und verteilt sich von Mexiko City bis Buenos Aires. Wir mussten in dieser Runde alleine so viele gelbe Steine legen dass plötzlich nur noch ein einziger übrig war. Wir mussten unseren Plan etwas anpassen und haben es dann am Ende tatsächlich geschafft das letzte Gegenmittel zu entdecken mit einem einzigen gelben Stein übrig.
Spielen kann man das Spiel auch alleine wobei man dann quasi mehrere Spieler selbst übernimmt. Ich hab das ein mal gemacht einfach nur um zu sehen wie es ist, dafür gemacht ist es aber nicht. Am besten spielt man es zu viert oder zu fünft. Spielt man zu zweit oder zu dritt sollten zwei, bzw einer, zumindest zwei Rollen übernehmen. Die Fähigkeiten der Spieler sind unwahrscheinlich wichtig und ohne bestimmte Rollen wird es unglaublich schwer zu gewinnen.
Robo Rally
2-8 Spieler
45-120 Minuten
In einer Lagerhalle voller Förderbänder, gruben, Kreissägen und Laser muss man hier seinen Roboter programmieren um ihn mehrere Flaggen abfahren zu lassen. Der erste der die letzte Flagge berührt gewinnt das Rennen.
Jeder Spieler erhält Karten auf denen Bewegungen abgebildet sind wie 1 nach vorne, 90 Grad links, 1 zurück usw. Jeder Spieler wählt dann aus seiner Hand verdeckt fünf Karten aus und programmiert damit was sein Roboter später tun soll. Ist der vorletzte Spieler fertig dreht er eine Uhr um und der letzte Spieler bekommt noch 30 Sekunden Zeit um seinen Roboter fertig zu programmieren. Schafft er es in der Zeit nicht werden die fehlenden Plätze mit zufälligen Karten aufgefüllt. Anschließend werden dann die Programme ausgeführt. Das besondere daran ist dass alle Roboter sich gleichzeitig bewegen. Die Roboter können sich also auch gerne mal in die Quere kommen und sich gegenseitig wegschieben wodurch das Programm das man zusammengestellt hat den Roboter am Ende natürlich gar nicht mehr machen lässt was man eigentlich geplant hatte. Oder man verzettelt sich auch schon ganz ohne Hilfe der anderen und anstatt dass der Roboter vom einen Ende der Arena zum anderen fährt hat man sich irgendwo verzählt und der Roboter macht in der ganzen Runde nichts anderes als sich in einer Ecke im Kreis zu drehen und gegen eine Wand zu fahren. Zusätzlich können die Roboter auch aufeinander schießen und durch Kreissägen und ähnliches auf dem Spielbrett beschädigt werden. Beschädigte Roboter haben dann zB weniger Plätze für die Programmierung zur Verfügung und müssen repariert werden. Macht vor allem Spaß je mehr Leute mitspielen, so können mehr chaotische Momente entstehen in denen sich alle einfach nur im Weg rumstehen.
In der Box sind mehrere Spielpläne mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden die alleine oder kombiniert gespielt werden können. Außerdem gibt es noch weitere Modi wie Capture the flag oder Team Deathmatch. Dadurch kann man sehr gut die Spielerzahl, den Schwierigkeitsgrad und die Dauer eines Spiels anpassen.
Munchkin Quest
2-4 Spieler
180 Minuten
Tabletop-Variante des Kartenspiels Munchkin. Anstatt gegeneinander mit Karten spielt man hier miteinander gegen das Spiel. (Wer Munchkin kennt weiß allerdings wieviel „miteinander“ hier Wert ist.) Im Grunde alles sehr ähnlich zum Kartenspiel nur eben dass man sich tatsächlich in einem Dungeon bewegt. Wie auch beim Kartenspiel kann man sich sowohl helfen (natürlich nicht ohne Gegenleistung) als auch behindern in dem man die Monster stärkt (einfach nur um die Leute zu nerven ) Ich kann leider nicht wirklich mehr zu dem Spiel sagen, ich konnte es erst ein mal spielen und das ist schon ne ganze Weile her. Wir hatten allerdings sehr viel Spaß mit dem Spiel der aber zum Großteil aus dem Humor resultiert. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände (sprich: Alle Mitspieler wollten sich gegenseitig in die Pfanne hauen) ist in unserem Spiel damals ein fast unbesiegbares Eichhörnchen entstanden das jedem Spieler der erfolglos gegen das Eichhörnchen kämpfte in die Nüsse biss und ihn dazu zwang in einer hohen Stimme zu sprechen bis er wieder dran war. Dieses kleine Eichhörnchen hat uns zur Verzweiflung gebracht. Das sind aber die Momente die das Spiel so unterhaltsam machen. Ich denke allerdings auch man kann sich die Tabletop Variante sparen und sich das Kartenspiel kaufen, das dürfte auch deutlich günstiger sein.
011
3-6 Spieler
90 Minuten
Ein besonderes Spiel das quasi alles was man so aus klassischen Brettspielen kennt anders macht. Es gibt keine feste Reihenfolge sondern die wird jede Runde erneut mit erspielten Punkten versteigert. Man muss also abwägen wie wichtig es einem ist in der nächsten Runde als erstes zu starten. Es gibt keine Würfel sondern man hat drei Zahnräder die man drehen kann wodurch sich die verschiedenen Aktionen ergeben die man machen kann. Da die Zahnräder sich eben gemeinsam drehen muss man immer abwägen welche Aktion man unbedingt braucht und welche anderen beiden Aktionen man dann nur mitnimmt. Außerdem spielt man das Spiel bis zur Hälfte gemeinsam, dann bekommt es aber einen Twist durch den einer der Spieler der Gegenspieler wird.
Das Spiel spielt in Turin im Jahr 011, einer alternativen Zeit die an das viktorianische London angelehnt ist. Ragnarök steht kurz bevor und die Spieler müssen herausfinden wer von ihnen der Auserwählte ist der eine Orgel spielen kann wodurch Ragnarök verhindert werden kann. Auch der Standort der Orgel muss erst ermittelt werden. Ebenso muss die Musik die auf der Orgel gespielt wird erst zusammengesucht werden. Es gibt also einiges zu tun und man muss zusammenarbeiten um das Ziel zu erreichen. Der Twist ist allerdings dass nach der Hälfte des Spiels ein Spieler zu Fenrir wird der ab dann versuchen muss das Spielen der Orgel zu verhindern. Schafft er das gewinnt er alleine, wird die Orgel gespielt und Ragnarök verhindert gewinnen alle anderen. Da nur der Spieler der zu Fenrir wird weiß dass er Fenrir ist beginnen ab diesem Zeitpunkt Intrigen, Verrat und Misstrauen. Wo alle Spieler vorher noch gemeinsam ein Ziel verfolgt haben traut plötzlich niemand mehr dem anderen und es wird schwer noch zusammenzuarbeiten.
Sehr interessantes Spiel mit einigen Mechaniken die für Gelegenheitsspieler neu sind. Dementsprechend sind auch die Regeln leider nicht ganz so einfach. Spontan könnte ich das jetzt nicht spielen, die letzte Runde ist auch schon wieder eine Weile her. Ich müsste mich da jetzt auch erstmal wieder in die Regeln einlesen. Dafür war das aber auch das Spiel mit dem ich meine Freunde damals von Brettspielen überzeugt habe. Die kannten bis dahin nur Mensch ärgere dich nicht, Risiko und Monopoly und waren dementsprechend etwas skeptisch und ich musste erstmal etwas Überzeugungsarbeit leisten bis ich sie so weit hatte mal nen Brettspielabend zu machen. Dieses Spiel hatte sie dann aber überzeugt dass nicht alle Brettspiele langweilig und unfair sind. Leider bin ich inzwischen von Frankfurt nach Stuttgart gezogen und habe hier noch keine Gruppe finden können weshalb das bei mir leider alles etwas zu kurz kommt. Deshalb habe ich auch die beiden letzten Spiele schon lange nicht mehr gespielt.
So, das waren jetzt erstmal die vier Hauptspiele die ich tatsächlich auch besitze. Bei Gelegenheit schreibe ich vielleicht nochmal was über ein paar der Spiele die wir gespielt aber nicht behalten haben.