Gesellschaftsspiele / Brettspiele / Kartenspiele

Neu entdeckt habe ich in einem Stream ein weiteres Spiel, das auf meiner Kaufliste gelandet ist.

Nidavellir ist ein Setcollection Coinbuilding Spiel.

Man bietet auf Zwerge, die am Ende des Spiels auf unterschiedliche Art Punkte geben. Dazu besitzt man immer genau 5 Münzen mit verschiedenen Wertigkeiten. Man bietet immer jeweils eine Münze auf jedes von drei ausliegenenden Wirthäusern mit Tavernen.
Der Clou ist, dass man die Münzen, mit denen man gerade nicht bietet, aufwerten kann. Hält man zum Beispiel eine 3er und eine 5er Münze zurück, bekommt man dafür eine 8er (Summe der beiden anderen) und muss dann die Höchste (in diesem Fall die 5) abgeben.

So gilt es abzuwägen, wann man hoch bietet um geneu die Sachen zu bekommen, die man braucht und wann man lieber sein Geld verbessert.

Das Konzept klingt spannend und habe ich vorher so noch nie gesehen.

Das Spiel soll im November bei Pegasus erscheinen.

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Konnte heute zwei kurze Zwei-Spieler-Partien Pax Renaissance spielen. Das Spiel ist ein klassisches Phil Eklund/ Sierra Madre Design, wem das was sagt. Also thematisch dicht, strategisch tief und nicht direkt „straight forward“. Wenn man sich darauf einlässt, kann man aber sehr viel Spaß damit haben, glaube ich.

Das Spiel behandelt wie der Titel vermuten lässt die Renaissance zwischen 1460 und 1530 in 10 Gebieten, die in Westen und Osten eingeteilt sind. Es gilt eine von vier Siegbedingungen zu erfüllen, um Europa aus dem (finsteren) Mittelalter in die Moderne zu führen: „Globalisierung“ durch Entdeckungen und Handel, „Renaissance“ durch die Errichtung von Rechtswesen und Republiken, „Imperien“ durch die Festigung der monarchischen Herrschaftsstrukturen oder „Religion“ durch die Vormachtstellung einer der drei Religionen.


Das Spielbrett mit den 10 Gebieten (weiß im Westen, schwarz im Osten), inklusive ihrer aktuellen Herrscher. Links die vier aktivierten Siegbedingungen. Das Spiel kann ohne Brett (oder Mitspieler) gespielt werden, ist also tendenziell sehr Reisetauglich.

Die Spieler übernehmen dabei die Rolle von vier mächtigen Bankiers der Epoche (Jacques Cœur, Jakob Fugger, Bartolomeo Marchionni und Cosimo di Giovanni de’ Medici).
Durch ihr Vermögen sind diese in der Lage Staatsoberhäupter, Glaubensgemeinschaften, Piraten, Söldner und Bevölkerungen zu beeinflussen, sind dabei aber selbst völlig frei darin zu entschieden wie sie das Spiel gewinnen möchten.

Die Spieler kaufen und spielen Karten aus einer Auslage, die historische Figuren, Söldnergruppen, Einrichtungen, Verträge usw. repräsentieren. Dabei gibt es ein System, das ungekaufte Karten nach und nach günstiger macht bzw. eine direkte finanzielle Belohnung bietet, wenn man diese aufnimmt.
Mit den Karten errichten die Spieler im Verlaufe einer Partie ein Tableau um den eigenen Charakter. Das Ausspielen einer Karte hat häufig diverse (mögliche) Auswirkungen, etwa einen Regime-Wechsel (durch Hochzeit, Verschwörung, oder Revolution) und/oder die Platzierung von Festungen, Rittern, Bischöfen oder Bauern.
Platzierte Karten im eigenen Tableau können außerdem für weitere Effekte aktiviert werden, etwa Wahlen, Handel, Besteuerung oder Inquisition.

Jeder Zug eines Spielers bildet zwei Jahre ab und besteht aus ein bis zwei Aktionen. Es gibt ganz allgemein nur 6 verschiedene Aktionen: Kauf, Verkauf oder Ausspielen einer Karte, Ausführung von Unternehmen (Operations, kurz „Ops“), Handelsreise und Beanspruchung einer Siegbedingung. Hinter „Ops“ verbirgt sich aber wie bereits angedeutet eine Flut an verschiedenen Möglichkeiten und das Ausspielen einer Karte hat wie gesagt auch oft mehrere Effekte.

Trotz kurzer Denkpausen lief das Spiel, sobald wir einmal drin waren, sehr zügig. Das hätte ich von einem doch recht umfangreichen Zivilisationsspiel, noch dazu mit nur zwei Spielern, nicht erwartet; normalerweise „belauert“ man sich da doch sehr, aber vielleicht kommt das noch mit mehr Erfahrung.


Im Spiel: Jacques Cœur (lila) übt Einfluss in Ungarn und im byzantinischen Reich aus, um einen Religionssieg zu erreichen; die roten Einheiten sind protestantisch, die goldfarbenen Einheiten katholisch und die petrolfarbenen Einheiten muslimisch. Nur Ritter können von einer Region in eine andere gesandt werden, Türme dienen nur der Verteidigung. Bauern stehen zwischen den Regionen und repräsentieren hauptsächlich Handel, können aber auch bei politischen Umstürzen eine Rolle spielen.

Interessant finde ich, dass man sehr pragmatisch spielen kann und sollte. Statt einer bestimmten Spielweise, einem Land oder einer Religion ist man nur dem eigenen Ziel verpflichtet soviel Einfluss auszuüben, dass man eine der Siegbedingungen auslösen kann. Das Ineinandergreifen der politischen, militärischen, religiösen und Handelssysteme hat mir sehr gefallen, auch wenn ich mir sicher bin, dass da noch weit mehr drin steckt, als ich bisher sehen konnte.
Und ja, mir gefällt auch der „Illuminaten“-Aspekt (die aber erst sehr viel später auf den Plan traten :wink:), dass im Prinzip die Bankiers durch ihren Einfluss die Welt viel nachhaltiger beeinflussen, als Könige, religiöse oder politische Anführer, eben weil ihre (höchst eigennützigen) Absichten über Landesgrenzen und Religionsgemeinschaften hinaus wirken. Dabei lenken Sie aber nicht aus den Schatten auf ein Ziel zu, sondern wollen einfach nur selbst das dickste Stück vom Kuchen. Es gibt keine tiefgreifenden Überzeugungen oder Abhängigkeiten; die Renaissance ist bei diesem Wetteifer um Einfluss fast sowas wie ein Nebenprodukt.

In der Anleitung ist auf Seite 1 zu lesen:

RENAISSANCE BANKERS, What do you know about them? That they were rapacious, greedy, and fabulously rich? That they purchased Kaisers and Kings? What you don’t know is that they were the first capitalists, the first to overcome the tyranny of warlords. As they vanquished medieval feudalism, they steered the Western World out of the Dark Ages and into the world of 747s, skyscrapers, and Coca-Cola. This is the thesis of the game."

Finde ich zwar etwas dick aufgetragen, aber wie gesagt einen unterhaltsamen Ansatz. :beanjoy:

Und zum Abschluss noch meine Lieblingskarte:

Ach Dithmarschen… :simonhahaa:

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Sehr schöner und ausgiebiger Bericht. Danke dafür!

Ich kannte das Spiel echt noch nicht, werde es mir aber wohl mal genauer ansehen müssen.

EDIT: Ich sehe gerade, dass demnächst wohl eine Second Edition rauskommen soll.
Außerdem gibt es noch andere PAX Spiele, wie Pax Pamir, das im 19ten Jahrhundert in Afghanistan spielt, oder Pax Vikings. Wobei zumindest Pax Pamir in der Neuausflage auch auf Deutsch kommen wird.

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Vielleicht hat hier ja jemand einen Tipp für mich.

Ich will für meinen Tisch eine Spielmatte haben. In Mousepad-Stoff sollte sie sein, damit sie abwischbar ist, aber Spielmaterial gut gleitet und aufnehmbar ist.
Einfarbig würde es mir reichen, aber die Maße müssten halt an meinen Tisch angepasst werden.

Kennt jemand einen guten Anbieter von solchen Teilen? Ich habe erst bei Deepcut Studios geschaut, aber das ist die Maximalgröße leider nur 183x122 cm. Mein Tisch ist aber 220x90 cm. Das würde also nicht reichen.

Deepcut wäre auch meine Idee gewesen. Kannst du auf 20cm pro Kopfende verzichten (ggf. zum Aufstellen von Komponenten, der Box o.ä.)? 180x90 (bzw. 90x90) ist ja ein recht gängiges Format. Oder ist das doof vom restlichen Tisch Set-Up?

Wenn sie nicht weiter bedruckt sein muss, würd ich DCS mal direkt anschreiben, ob sie das als Sonderanfertigung machen können.

Es gibt von Vlieseline eine Beschichtungsfolie namens „Lamifix“ (rate zur matten Variante, gibts aber auch als glanz) die man per Bügeleisen auf Stoff aufbringen kann. So könntest du dir deine eigene Matte basteln in den Maßen, die du brauchst.

EDIT: Ups, sehe gerade, dass die Folie nur 45cm breit liegt. :confused:

An die Leute die Scythe besitzen. Gibt es eine Erweiterung, die sich besonders lohnt?

Ich finde die mit den beiden zuätzlichen Fraktionen, Schotten und Japaner (?). Dann fühlt es ich auch vollständig an :smiley:

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Alles klar, danke. Das dürfte Invaders from Afar sein, oder?

Wie oft hast dus so gespielt? Also das Grundspiel? Bin ja noch am Überlegen, ob das für unsere Gruppe das richtige ist. Wir haben immer eine Person dabei, der es schnell zu komplex wird. :sweat_smile:

Alle?

Kommt darauf an was du genau in dem Spiel machen willst. Das Modulare Board ist super, da es Abwechslung in den Aufbau bringt und neue Möglichkeiten das Spiel zu entdecken.
Sonst kennt man irgendwann den Spielplan und seine Routen.
Invaders bringen zwei neue Fraktionen mit, gerade wenn man mal mit mehr Spielern spielen will ne coole Sache.

Wind gambits gibt die Möglichkeit das Spiel in der Komplexität noch einmal anzupassen, besonders dann wenn jeder seine eigenen Luftschiff Fertigkeiten hat.
Eher nicht für Einsteiger.

Die Encounter sind nice to have.

Rise of Fenris: ich mochte die Kampagne, theoretisch kann man die immer wieder spielen, bisher nicht passiert.
Bringt viel schönes mit.

Ich habe quasi den kompletten Kickstarter zu Hause stehen plus Erweiterungen, bin zufrieden mit dem Spiel, einzig die Metallminis habe ich nicht.

Wer mehr auf due Fresse will und direkten Player Konflikt dem lege ich Root ans Herz, asymmetrisch schön um Gebietskontrolle kämpfend in den Krieg ziehen. Und niemals einem Maulwurf vertrauen.
Das ist für den Einstieg auch knuffig, gleichzeitig aber ein regelbiest, da die Fraktionen ordentlich erklärt sein wollen.

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Vier oder fünf mal. Es ist eigentlich nicht besonders kompliziert und weit weniger kriegerisch als es aussieht.

Aber es ist bissl abstrakt. Da muss man mit können :sweat_smile:

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Vielen lieben Dank für die ganzen Infos!

Auch an @anon67525897 :slight_smile:

Das es nicht so kriegerisch ist, ist eigentlich der Grund, weshalb ich es so interessant finde. Für „Aufs Maul“ hab ich Risiko Europa da. Aber Root werde ich mir auch mal anschauen.

Alles klar. :smiley: Ich wollte es erstmal langsam angehen. Klingt aber sehr positiv und vielleicht etwas, was ich nach und nach ausbauen kann, falls es dem Rest meiner Gruppe auch gefällt.

Ist es denn soweit gebalanced? Hab mal irgendwo auf boardgamegeek aufgeschnappt, dass eine Fraktion etwas op ist?

Ne, ich glaub unbalanced nicht. Nur unterschiedlich schwer zu spielen.

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Kommt darauf an, Scythe ist schon eher die meiste Zeit solitär. Die meiste Zeit ist man dabei seine Engine zu planen und aufzubauen. Ein wenig Gebietskontrolle um Ressourcen zi verwalten.
Die Mechs sind letztendlich eher beiwerk, man nutzt die viel häufiger zum Transport als zum Kampf.

Kämpfe sind auch wirklich nicht spannend.

Habe über 50 Partien hinter mir, aber auch oft im Laden das Spiel vorstellen dürfen.
Ist schon ein Eyecandy, aber ganz klar Stonemeier Design, also ohne Ecken und Kanten.

Definitiv nicht unbalanced.

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:beanfeels: So neidisch!

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Ich auch auf die damaligen Events. Seit März keinen Brettspiel Abend mehr gehabt.
Dabei habe ich noch Fort und die neue Root Erweiterung zum vortanzen.

Wenn ihr Deckbuilder mögt und ein Fan von Race for the Galaxy seid, kann ich Fort nur ans Herz legen.
Spielt sich innerhalb von 30 Minuten, kaum bis keine Downtime und der Rekrutierungs Twist ist wirklich spaßig.
Handkarten welche man nicht selber in seinem Zug nutzt werden in den Hof geschickt und können von anderen Spielern in deren Zug rekrutiert werden.
So kriege ich unliebsame Karten aus dem Deck, laufe aber auch Gefahr mal etwas gutes aus dem Deck zu verlieren.
So wägt man noch mehr ab welche Karte man ausspielt, womit sie verstärkt wird und welche Karten man riskiert zu verlieren.

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Ich hätte ab jetzt gern jeden Mittwoch eine Empfehlung von dir. :sweat_smile:

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Empfehlungen kannst du dir hier doch immer abholen :smiley:
Ich hab letztens Maximum Apocalypse für mich entdeckt. Das ist ein schönes kooperatives Survival Spiel mit vielen verschiedenen Szenarien

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Dann müssen wir aber reden.

Wenn ich jetzt von Games schwärme bedeutet das noch lange nicht, dass die dir zusagen müssen.

Wenn ich dir wirklich was empfehlen soll frage ich immer gerne, was du gerne und häufig spielst. Was dir an den Spielen gefällt, welche Mechaniken dir darin zusagen und welche Themes.
Wie setzen sich die Spielgruppen zusammen, gerne auch was man schon immer gerne ausprobieren wollte.

So findet man dann eher das richtige Spiel, bevor ich jetzt was vor tanze und den Brettspiel verrückten durchknuffel und der dann die Horror Gamenacht hat.

Mit den falschen Empfehlungen kann man auch super den Spieleabend versauen.

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