Weil in der USA jährlich über 1000 Menschen durch Polizeigewalt zu Tode kommen, davon überproportional viele Schwarze.
Weil Polizisten in den USA so gut wie nie für ausufernde Gewaltausübung zur Rechenschaft gezogen werden, weil sie durch Gesetze, Korpsgeist und Gewerkschaften geschützt werden.
Weil Schwarze in den USA von Polizisten systematisch gegängelt und eingeschüchtert werden und für Bagatelldelikte teils jahrelang ins Gefängnis gesteckt werden.
Weil in den USA über zwei Millionen Menschen in Gefängnissen sitzen, auch hier wieder überwiegend Schwarze. Die meisten Gefängnisse in den USA sind privat und es gibt Verträge mit den Staaten, dass Gefängnisse gefüllt werden müssen. Und weil die Kriminaltität in den USA immer weiter zurück geht, werden diese freien Plätze eben mit Schwarzen, aufgefüllt, die irgendwelche kleinen Vergehen (oder manchmal auch garnichts) begangen haben.
Weil die USA einen Präsidenten hat, der sich mit jedem Tag rassistischer äußert und weiter Öl ins Feuer gießt.
Weil in den USA friedliche Proteste brutal von der Polizei aufgelöst wurden.
Weil es Schwarze strukturell bedingt wirtschaftlich eh schon schwer haben und durch die Corona- und Wirtschaftskrise noch mehr darunter leiden.
Weil es einen jahrhunderte alte Historie von Rassismus von Kolonialismus, Heimatberaubung, Sklaverei, Segregation, Law&Order-Politik bis hin zur heutigen Masseninhaftierung von Schwarzen in den USA gibt, die nie aufbereitet wurde.
Ich könnte die Liste noch ne ganze Weile weiter führen.
George Floyds Tod alleine hätte in einer funktionierenden Gesellschaft kein öffentliches Interesse geweckt. Hier war es eben, auch aufgrund seiner Brutalität und Eindeutig des Mordes der klassische letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.