Das ist eigentlich nicht schwer, da die Polizei aus vielen Individuen besteht und nicht nur ein homogener Brei ist. Bei der Polizei ist aber scheinbar immer direkt die ganze Polizei verantwortlich und nicht das entsprechende Individuum. Oder kommt mir das, insbesondere bei dir, nur so vor?
Der Inhalt der Anschuldigungen aus dem Tweet ist natürlich nicht richtig und gehört untersucht, aber den Inhalt des Videos verstehe ich nicht so ganz. Der Journalist (?) durfte aus irgendeinem Grund - der im Video nicht enthalten ist - nicht bei dem Zug der Demo mitlaufen, sondern sollte sich nach Auffassung des Veranstalters (?) unterstützt durch den Einsatzleiter der Polizei (?) wenn überhaupt nur am Ende des Zugs aufhalten?
Die Polizei ist kein loser Verbund von Leuten, die sich dazu entschlossen haben, für Ruhe und Frieden auf der Straße zu sorgen. Es gibt Befehlsketten, es gibt Vorgaben, es gibt Strukturen, es gibt vor allem ein Gewaltmonopol.
Es funktioniert nicht, die Verantwortung pauschal auf den Einzelnen (den man leider, leider auch nicht identifiziert bekommt) abzuwälzen.
Das ist schon klar. Aber die Polizei beziehungsweise ein Einsatzleiter der Polizei kann grundsätzlich einen Platzverweis aussprechen. Und wenn er sich dabei nicht an geltendes Recht hält, was in diesem Fall (offenbar?) nicht zutrifft, muss er auch zur Rechenschaft gezogen werden. Das muss dann von einem Gericht geklärt werden.
Es ist nun aber nicht so, dass die Polizei als Institution grundsätzlich gegen ihre Rechte, Pflichten, Vorgaben und dergleichen verstoßen würde. Daher ist auch nicht richtig pauschal die Verantwortung auf die Polizei umzuwälzen und diese als Ganzes zu diskreditieren. Die Verantwortung bi so einer Entscheidung liegt nun einmal letztlich bei dem individuellen Polizisten.
Zeigt wie überfordert die Polizei nach wie vor ist, bei solchen Demonstrationen durchzugreifen und die aggressiven Teilnehmer anstatt die von diesen Angegangenen zu entfernen. Deeskalationsstrategisch ist das bestimmt der einfachste Weg, sendet aber ein falsches Signal. Wobei das Riskieren einer Massenschlägerei und möglicher fremdenfeindlicher Anschuldigungen auch schlecht aussieht. Wie dem auch sei, sollte die Polizei zumindest ehrlich in der Kommunikation sein und sich keinen Gummiparagraph zurechtbiegen, um davon abzulenken.
Das Problem ist eben, und das hat eigentlich inzwischen fast jeder Bundesbürger oft genug mitgekriegt, dass die Polizei eben null Selbstreinigungskultur hat, es eben keine interne Revision gibt, Beamte sich gegenseitig quasi bei fast allem Decken oder wenn sie keine falschaussagen machen wollen, auf einmal vor Gericht sich an nichts mehr erinnern wollen können.
DAzu noch eben eine Institution die eben so aufgebaut ist, dass es für den einzelnen maximal schwer ist etwas zu erreichen.
Plus das selbst bei Glasklaren Fällen die Urteile oft extrem lasch sind und der Staat die Beamten einfach extrem schützt.
Von Fällen von Journalisten und co, wo nach Beschwerden auf einmal wöchentlich das Auto rausgezogen wurde, etc gar nicht zu reden.
Zum Glück. Das steht ja aber auch gar nicht zur Debatte, sondern die Frage nach der Verantwortung, wenn es…
a) doch passiert
b) öfter passiert als es zu erwarten wäre
c) die Vorgaben selbst das Problem sind.
In Fall a) kann man für den isolierten Einzelfall recht problemlos den individuellen Polizisten verantwortlich machen.
Daraus ergäbe sich aber unmittelbar die Verantwortung der integren Kollegen, ihn zur Rechenschaft zu ziehen sowie später die des Dienstherrs, Konsequenzen zu ziehen. Und mit Verlaub, das sind jedenfalls bei den bekannten Fällen praktisch immer die Pferdefüße, wegen denen Einzelfälle immer häufiger strukturelle Fragen aufwerfen.
Bin ich grundsätzlich bei dir. Aber zumindest bei Posts von @Lassic die irgendwas thematisch mit der Polizei behandeln, heißt es aber eigentlich immer das die Polizei irgendeine Form von Fehlverhalten gezeigt hat und nicht zumindest differenziert ein Teil der Polizei oder gar eine einzelne Person.
Das wurde ja beispielsweise dank Herrn Seehofer von Seiten der Politik lange unter den Teppich gekehrt. Und ich hoffe, dass nun deutlich mehr Bewegung in solche Untersuchungen kommt durch eine unabhängige nicht der Polizei zugeordneten Stelle.
Ich finde es aber trotzdem nicht gut, dass selbst wenn es zu häufigen von solchen Taten kommt, dies pauschal der Polizei anzukreiden. Und das prangere ich an oder hinterfrage ich zumindest regelmäßig.
man kann sowohl die individuellen fehlleistungen als auch die strukturellen probleme adressieren, getrennt wie gemeinsam.
sehr oft ist es sogar so, dass individuelle fehler auf strukturellen problemen beruhen oder zumindest von ihnen mit beeinflusst sind.
nahezu immer wird aber, wenn auf strukturelle probleme hingewiesen wird, von verantwortlicher stelle und von sympathisanten dieser die strukturelle problematik bestritten und rein auf das individuum verwiesen -
was mMn ebenfalls (mindestens zugleich) ein strukturelles problem ist.
und von dem ganzen thema unabhängig ist, welcher user das thema aufbringt. die frage ist: hat er einen punkt oder nicht?
einen user persönlich dafür anzugreifen, dass ein thema von ihm kommt, ist ein scheinargument, um vom eigentlichen thema abzulenken (ad hominem).
Ich widerspreche dir in keinem Punkt mit Ausnahme des persönlichen Angriffs. Weder habe ich versucht von irgendetwas abzulenken noch empfinde ich die Nachfrage nach Hintergründen, die ich aus den zwei Tweets und dem Video erkennen kann, beziehungsweise ob ich mir die scheinbare Pauschalisierung bei Fehlerverhalten der Polizei nur einbilde als einen persönlichen Angriff.
Edit: Auf keine meiner inhaltlichen Fragen zu dem konkreten Sachverhalt wurde bisher eingegangen. Aus den beiden Tweets und dem Videoschnipsel wird, ohne weiteren Kontext nichts wirklich deutlich.
Wird nur noch toxischer werden als es jetzt schon ist wenn der Typ der Hitlermemes teilt die Plattform führt. Erkennt man ja jetzt schon an den ganzen **** die was von Meinungsfreiheit faseln und fordern das Trump wieder entsperrt wird.