Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt IV

Mal zur Einordnung der Frau Vollbrecht

Dass sie Meeresbiologin ist, wurde ja schon angemerkt. Sie hat übrigens auch an einem Beitrag in der WELT mitgearbeitet, der den Titel „Wie ARD und ZDF unsere Kinder umerziehen und sexualisieren“ trägt. Der Vorwurf der Transfeindlichkeit ist alles andere als weit hergeholt.

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Das war im Rahmen der Langen nacht der Wissenschaft. Heißt so weit ich weiß eher TED Talk Niveau. Der Slot wurde ihr ja auch nicht wegen mangelnder Fachkompetenz, sondern wegen Sicherheitsbedenken genommen.

Ich würde ja verstehen, wenn sie in ihrem Vortrag nicht auf den Unterschied von Sex und Gender eingegangen wäre und die Behauptung vertritt, dass nur das biologische Geschlecht das einzig wahre ist…

Keine Ahnung, was du da liest, aber ich habe nirgendwo auch nur ansatzweise geschrieben, dass es gerechtfertigt wäre ihren Vortrag zu canceln, weil sie keine Expertise in dem Gebiet hat. Mir ging es hauptsächlich um den Vorwurf der Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit.

ich sehe das ganze hatte auch etwas größere Kreise gezogen inklusive Kritik der Bildungsministerin an der Universität

Bildungsministerin Stark-Watzinger hat sich zur Absage eines umstrittenen Gender-Vortrags durch die Humboldt-Universität geäußert. Wissenschaft lebe von Debatte, hieß es.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-07/berlin-humboldt-universitaet-vortrag-marie-luise-vollbrecht-transfeindlichkeit

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Der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, Bernhard Kempen, hat die Absage des Vortrags der Biologin Marie-Luise Vollbrecht an der Humboldt-Universität Berlin scharf kritisiert. Die Universität habe der Wissenschaftsfreiheit einen Bärendienst erwiesen, sagte Kempen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Sie hätte stattdessen Rückgrat beweisen sollen und alles daran setzen müssen, dass der Vortrag stattfinden kann», so Kempen.

Hochschulsprecher Boris Nitzsche kündigte an, dass statt des Vortrags demnächst eine Podiumsdiskussion stattfinden soll. Auch Wissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Berliner Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) sollen demnach dazu eingeladen werden.

Vollbrecht, die zu Neurobiologie und zum Verhalten von Fischen forscht, wehrte sich gegen den Vorwurf der Transfeindlichkeit. Bestimmte Disziplinen innerhalb der Universität hätten ein ganz unterschiedliches Verständnis davon, was Geschlecht bedeute, sagte sie am Sonntag dem rbb.

Vollbrecht sagt, dass es aus biologisch-wissenschaftlicher Sicht nur zwei Geschlechter gebe. In der Biologie sei Zweigeschlechtlichkeit Grundlagenwissen. Aktivisten der LGBTQ-Community werfen ihr vor, damit queer- und transfeindlich zu sein. „Ich weiß nicht, was da passiert ist, dass wir uns so weit voneinander entfernt haben, dass wir nicht mal zusammen in einem Raum sein können und vielleicht darüber streiten, dass wir unterschiedliche Definitionen haben“, so Vollmer.

Also das halte ich doch schon für ziemlichen Unsinn das es in der Biologie einen Konsens auf zwei Geschlechter gibt.
Ich hab nach kürzester Googelrecherche eine ganze Kaskade von Artikeln aus Fachzeitschriften gefunden die genau das Gegenteil behaupten.
Und dann noch dieser seltsame WELT Artikel dazu.
Die Frau wirkt auf mich mehr als shady.

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Das hat für mich dann auch einen Schuh draus gemacht, fand die Aktion anfangs auch etwas seltsam, aber so jemanden würde ich dann denke ich auch nicht an meiner Uni haben wollen.

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Hast du dazu links.

Also soweit ich weiß gibt es nur x und y (bei Nicht-Säugetieren andere Buchstaben) was eben Grundlagenwissen ist

Das sie verschieden kombiniert werden können ist ja eine andere Sache oder dass xy auch weibliche Geschlechtsmerkmale ergeben kann oder wie wir Geschlecht definieren. aber in dem Vortrag ging es halt wirklich auf 6 Klasse Biologie Niveau nur um die Ausprägung der Gameten

Jetzt zum Beispiel dieser Artikel.

https://www.nature.com/articles/518288a

Das ist aber etwas anderes. Auch dort im Artikel sind es nur 2 biologische sexes wie es im englischen definiert wird „primary sex determination“ auf Grundlage der Chromosome
Es gibt Eizelle und Spermium (es gibt auch nichts dazwischen: „Es gibt keine Zwischenformen von Geschlechtszellen zwischen Spermien- und Eizellen.“), zwei Sexualhormone, zwei sex chromosomes (Gonosom),

Die ergeben aber eine Vielzahl an Variationen an Möglichkeiten, Ausprägungen und Arten. Eben nicht nur heterosexuell-männlich und heterosexuell-weiblich, sondern viel, viel mehr. Eine nicht überschaubares Spektrum das nicht immer eindeutig zugeordnet werden kann
inklusive verschiedener DSD-Ausprädungen durch den Einfluss von Androgen und Öströgen und anderen Einflüssen.

Das hier fasst es ganz gut zusammen

einige Ausführungen

Das Zusammenspiel von Genetik, Sexualhormonen, Ca2±Homöostase, sozialem Umfeld und anderen Aspekten der „Nurture“ ermöglicht eine enorme Variabilität der Geschlechtsvarianten. In diesem Zusammenhang ist ein wichtiges geschlechtsspezifisches Thema die Frage, welchen Platz Homosexualität in einer Tierpopulation einnimmt und wie sie insbesondere in der menschlichen Gesellschaft wahrgenommen wird. Es ist seit langem bekannt, dass Homosexualität, eine der vielen möglichen Geschlechtsvarianten, bei mehreren Tierarten vorkommt. Für Biologen zeigt dies, dass diese Geschlechtsform eine physiologische Grundlage haben muss, die im Tierreich weit verbreitet ist und die Variabilität im reproduktionsbezogenen Verhalten hervorrufen kann.

Schlusssatz:
In diesem Beitrag habe ich die auf der Physiologie basierende Ansicht vertreten, dass es wahrscheinlich so viele verschiedene Geschlechtsvarianten gibt, wie es sexuell reproduzierende Individuen gibt, und dies nicht nur beim Menschen. Daher besteht keine Notwendigkeit, die Geschlechtsvarianten in Unterkategorien einzuteilen, um eine moralische Hierarchie aufzustellen, da sie alle physiologisch gleich sind. Das bedeutet aber nicht, dass alle Geschlechtsvarianten gleich gut zum Wachstum der Population beitragen. Ich hoffe, dass das wachsende Bewusstsein dafür, dass das System der Ca2±Homöostase, das ein wichtiges Signalsystem in allen Eukaryoten ist, als einer der Eckpfeiler fungiert, auf dem das Geschlecht beruht, zu einer besseren Akzeptanz der Variabilität der Geschlechtsformen als natürliches, weitgehend genetisches (angeborenes) System beitragen kann.

Das finde ich vom Autor sehr gut zusammengefasst. Die zwei biologisch definierten sexes ergeben unfassbar viele verschiedenen Varianten an gender.

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Der Artikel wurde bei 100k zugreifen nur 100 mal zitiert. Würde ich jetzt nicht als Bahnbrechend im Bereich der Biologie erachten.

100 Zitate sind verdammt viel für ein wissenschaftliches Paper.
Edit: Ist auch über dem Nature Mittel:
https://www.nature.com/nature/journal-impact

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Als Ergänzung zu kettlernes Beitrag zwei kurze Videos, die deutlich machen, dass es bezogen auf die Fortpflanzung, d.h. Gameten, in der Biologie nur zwei Geschlechter (Sex) gibt, und auch sämtliche „Intersex“-Varianten in dem Sinne kein eigenes Sex bilden, da auch sie, wenn möglich, Spermien oder Eizellen produzieren, nichts dazwischen und nichts neues.

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Oder wie der Doktor sagen würde:

Big Ball wibbly wobbly, timey wimey stuff.

(Und ja die Grundidee sollte sein, nicht von einem Strahl oder Strecke auszugehen und mehr von einem Spektrum von Gender und Sex, die alle irgendwo sind.)

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Ihr geht’s aber nicht um ein Genderspektrum, sondern rein um das biologische Geschlecht, ‚sex‘. Und da gibt’s halt nur zwei verschiedene Arten von Gameten. Warum können wir gender und sex nicht mehr trennen?

Den Tweet lesen.

Gibt auch biologisch ein breites Spektrum. In der Tierwelt nochmal größer.

Die 2 Kisten sind zwar die, wo die meisten (Menschen) reinpassen.

Aber:

ES GIBT AUCH BIOLOGISCH NICHT NUR 2 GESCHLECHTER, SELBST BEI DER SPEZIES MENSCH. (wissenschaftlich erwiesen).

Pilze ZB haben ca. 14.000 Geschlechter

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Den habe ich durchgelesen. Dort steht kein Nachweis dafür, dass mehr als zwei biologische Geschlechter gibt. Auch der Campbell Biologie, ein Standardwerk, spricht von zwei Geschlechtern.

Oder, um Lisa Signorile zu zitieren: „Die Tiere haben das Problem an den Wurzeln gepackt: Es gibt keine Tierart mit mehr als zwei Geschlechtern. Offenbar ist es die perfekte Zahl. Die Protisten und Pilze scheinen diesbezüglich noch etwas unentschieden zu sein. Oft tauschen sie lediglich die Zellkerne aus, ohne die gesamten Zellen zu verschmelzen: Manche Pilzarten können Tausende verschiedener Geschlechter haben! Doch wir müssen uns bescheiden.“

Habe mal kurz gegooglet, das scheint ja „nur“ ein Schulbuch zu sein.

Ich mein, in der Schule damals wurde mir auch erzählt, das Ohmsche Gesetz ist R = U/I. Im Studium musste ich feststellen, dass das nur eine praktische Vereinfachung ist und nicht für alle Fälle gültig und das tatsächliche ohmsche Gesetz dann doch etwas anders aussieht :smiley:

Außerdem darf man nie vergessen, dass Wissenschaftler auch nur Menschen sind mit einem mehr oder weniger gefestigtem Weltbild die Ergebnisse gerne mal so hinstellen, dass es besser ins eigene Weltbild passt.

Bin aber leider kein Biologe, kann also nicht wirklich mitreden wenn es ums fachliche geht.

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Ne, fürs Grundstudium (gibt von Campbell aber auch ein Schulbuch, kp was jetzt gemeint ist). Ist halt ein Buch, was von allem ein bisschen anschneidet. Man merkt aber schnell, dass man für vieles schnell weitere Literatur benötigt.

Das ist kein Schulbuch - den Campbell gibt es in der Kurzfassung auch für die gymnasiale Oberstufe. Das Komplettwerk ist ein Studienbuch, das auch im Biologiestudium verwendet wird. Das kann ich dir aus erster Hand sagen, nicht nur durch „kurzes Googlen“.

Es gibt zwei Gameten: männlich und weiblich. Zur geschlechtlichen Fortpflanzung sind nur diese zwei Gameten nötig und es gibt auch keine anderen, das ist ein Faktum. Mit einem Genderspektrum hat das erst einmal überhaupt nichts zu tun.