Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt IV

Echter Fachkräftemangel ist erst, wenn die Firma Headhunter einstellt,

alles darunter ist mehr so „also wir hätten gerne schon mehr als 10 geeignete bewerber pro stelle“

1 „Gefällt mir“

also wenn wir die Stelle 5x Ausschreiben müssen und am ende 4 Bewerber haben die alle Scheiße sind…

oder wir bilden 10 Leute aus und nach der Ausbildung arbeiten diese beim Konkurrenz Unternehmen weil dort besser bezahlt wird :smiley:

Ne, wenn es keinen Fachkräftemangel geben würde, dann würden auch die Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen ihre Arbeitskräfte bekommen. Wir haben aber den Fall, dass es mehr Jobs gibt, als Leute, die den Job machen können, wodurch der Arbeitnehmer die Wahl hat sich die besseren Arbeitsbedingungen auszusuchen.
Man hört ja oft, dass die Lösung ist, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, aber wo kommen dann die qualifizierten Leute her? Selbst, wenn man dadurch mehr Leute ausbildet, dann fehlen die halt an anderer Stelle.
Das ist so ein typischer Fall von Symptom- statt Ursachenbekämpfung. Wir haben bald eine riesige Generation, die in Rente geht. Das können wir nicht durch Zuwanderung abfangen. Stattdessen sollte man dazu übergehen Jobs zu automatisieren bzw, wo das nicht möglich ist, bürokratischen Overload abzubauen, damit mehr Zeit für den eigentlichen Job bleibt. Aber darüber wird in der Öffentlichkeit überhaupt nicht geredet, weil jeder sich in der Illusion sonnt, dass das schon irgendwie klappt, wenn die Arbeitsbedingungen geil werden.
Um mal eine Zahl in den Raum zu werfen: 2030 werden 3 Mio Arbeitskräfte fehlen

3 „Gefällt mir“

So ist es.
Wenn ich manchmal heute noch lese, das sich umschweifend erklärt wird, das Automatisierung keine Arbeitskräfte kostet oder das Gewerkschaften entsprechend reagieren wie vor 20 Jahren, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Die Devise muss sein, Automatisierung was geht, volle Kraft, jeder eingesparte Job in diesen Bereichen ist eine gewonnen Arbeitskraft dort wo sie benötigt wird.

Wir haben einen Fachkräftemangel und einen generellen Arbeitskräftemangel. Nicht irgendwann, oder später oder wenn noch mehr in Rente gehen. Nein heute.
Ja klar bekommt nicht jeder seinen Traumjob zu seinen Traumkonditionen, das ist doch völlig klar. Trotzdem sind wir faktisch bei Vollbeschäftigung.
Schwierig wird es bei einer Reihe von Jobs, die eigentlich keiner machen will, ohne die es aber auch nicht geht. Abwasser, Müll, ect
Da spielen Arbeitsbedingungen oder Geld auch nur begrenzt eine Rolle.

1 „Gefällt mir“

nein das stimmt so generell einfach nicht.

Es gibt eine jährliche Fachkräfteengpassanalyse.

2021:

Als Fachkräftemangel bezeichnet man in der Regel den Zu-stand einer Volkswirtschaft, in dem eine bedeutende Anzahl von Arbeitsplätzen nicht durch Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter mit bestimmten Kenntnissen und Fähigkeiten besetzt werden kann, weil auf dem Arbeitsmarkt keine ausreichende Anzahl entsprechend qualifizierter Fachkräfte zur Verfügung steht.
Nach dieser Definition kann man in Deutschland weder von einem allgemeinen Arbeitskräftemangel noch von einem umfassenden Fachkräftemangel sprechen.

Ja, das ist es eben, nur irgendeine ausgewürfelte Zahl

Seit Jahren vergeht kaum eine Woche, in der nicht mindestens ein Unternehmer beklagt, vergeblich nach Personal zu fahnden. Unterstützung bekommen die Arbeitgeber von Verbänden und Personalvermittlern, die die Sorgen mit Statistiken und Projektionen bekräftigen. Das Forschungsinstitut Prognos etwa errechnete, dass bis 2030 drei Millionen Arbeitskräfte fehlen werden. Und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kommt in seinem MINT-Report über den Arbeitsmarkt für Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker zu dem Schluss, dass aktuell 237.500 dieser Fachkräfte fehlen. Sieht es wirklich so düster aus? Gibt es die gewünschten Bewerber tatsächlich nicht? Oder geben sich die Unternehmen bei der Suche schlicht zu wenig Mühe?

Karl Brenke spricht, wenn auch rhetorisch etwas schief, Klartext: „Das Geschrei der Unternehmen ist viel heiße Luft.“ Natürlich gebe es in einigen Branchen Engpässe, sagt der Arbeitsmarktexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und in manchen Bereichen sogar einen Mangel, etwa in der Pflege, im Handwerk oder bei speziellen IT-Berufen.
„Von einem flächendeckenden Fachkräftemangel“, sagt Brenke, „kann aber keine Rede sein.“ Und tatsächlich gibt mancher Personaler auch zu, dass der Mythos vom Fachkräftemangel die eigene Reputation retten könne – als Ausrede für all diejenigen, die offene Stellen nicht schnell genug besetzen können. Auch für Personaldienstleister gibt es kein besseres Verkaufsargument als knappe Arbeitskräfte.

hier noch von 2019

Der einzig zuverlässige Indikator, um Knappheiten am Arbeitsmarkt zu messen, ist für Brenke daher die Lohnentwicklung. „Gäbe es tatsächlich einen Fachkräftemangel“, sagt der Forscher, „müssten die Reallöhne viel stärker steigen.“ Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Reallöhne im Jahr 2018 jedoch gerade einmal um ein Prozent.

Als der VDI mal vor einem Jahrzehnt hundertausende fehlende Ingenieure beklagte, hatten die sich um 140.000 Arbeitskräften verrechnet

Lars Fiehler, Geschäftsführer für Standortpolitik bei der IHK Dresden, hört ständig, wie bedrohlich der Engpass sei. Frage er jedoch genauer nach, entpuppe sich die Knappheit meist als „Mix aus harten Fakten“ und „diffusen Gefühlen“: Tatsächlich stattfindende Produktionsausfälle würden weitaus seltener beklagt als etwa der Rückgang von Bewerbungen. Man dürfe daher „nicht so tun, als würden uns die Menschen ausgehen. Das stimmt einfach nicht.“ Vielmehr müssten Geschäftsführer und Manager nach den Ursachen forschen, warum sie keine geeigneten Mitarbeiter finden.

Es gibt keinen allgemeinen Fachkräftemangel
Es gibt bestimmte Berufe die schwer besetzt werden können vor allem die Pflegeberufe. das liegt aber ganz sicher nicht an zu wenigen Menschen, sondern an den menschenverachtenden Arbeitsbedingungen miesem Lohn und einer verheerenden Politik.

Und gerade dort würde eine Automatisierung leider gar nicht helfen.

Der Fachkräftemangel ist eigentlich nur ein anderes Wort dafür dass man weiter Menschen ausbeuten möchte und die auch noch gefälligst unter den jetzigen Bedingungen weiterarbeiteten sollen

Der Fachkräftemangel ist am Ende vor allem Erzählungen der Lobbyverbände um am derzeitigen Zustand nichts zu ändern was eigentlich skandalös ist und zu weiterer Flucht aus den Pflegeberufen führen wird

10 „Gefällt mir“

Ich wundere mich trotzdem immer, wenn man sich dann wieder anguckt, wie viele Arbeitslose, Minijobber etc. man hier hat.
Klar kann da nicht jeder mal eben zum Ingenieur ausgebildet werden oder hat Lust, in die Pflege zu gehen (und ja, einige haben gar keinen Bock und wollen nur schmarotzen, die geibt es natürlich auch).
Aber trotzdem müsste man doch mit mehr Anstrengung dafür sorgen können, dass die Arbeitsplätze besetzt werden?

Das und einfach mehr Geld und bessere Arbeitsbedingeungen, s. obigen Post.

1 „Gefällt mir“

Ja, gut, dann sind wir vielleicht derzeit noch nicht in der Position, aber wir werden uns ziemlich sicher in die Richtung eines richtigen Arbeitskräftemangels bewegen, wenn sich nichts ändert. Das gibt einfach die demografische Entwicklung vor.

Die Arbeitgeber könnten ja genug zahlen. In diesem Sinne funktioniert der Markt. Auf Ausbeutung haben halt nur Osteuropäer Bock (Fleischindustrie, Obst- und Gemüsebauern).
Insofern muss hier mal relativiert werden. Wenn die Leute auch entsprechend verdienen, dann erledigt sich das Hartz-IV Problem auch, weil es sich lohnen würde arbeiten zu gehen. Die Leute hätten dann sogar genug Geld, um bewusst zu konsumieren.
Aber dann verdienen die armen Firmen ja nicht mehr genug…

Also ich sehe Restaurants die schließen müssen weil sie kein Personal finden und ich sehe hier große Unternehmen die gerade im Bereich Instandhaltung um 50% unterbesetzt sind.

Da brauche ich keine Statistik und irgendwelche Aussagen von oben un zu erkennen, dass hier einfach Arbeiter fehlen :simonhahaa:

Genau das!

Es gibt fast dreimal mehr Arbeitslose als gemeldete offene Arbeitsstellen. Würde man es durch ein Wunder schaffen, alle diese Stellen durch Förderung und Qualifikation aus dem vorhandenen Pool an ALGI+II-Empfängern zu besetzen, wären immer noch um die 1,5 Millionen Menschen arbeitslos.

Teilweise hat du ja einen Prozentsatz an Leuten die einfach krank sind,
Freundin ist schon lange Arbeitslos, aber auch eben langzeitkrank.

Sie würde gerne bestimmte dinge machen, gleichzeitig lässt Ihre Krankheit das nicht zu.

Und bei sowas wie Ausbildung X machen, oder Schule nachmachen etc, hast du dann eben gerne mal wieder Probleme weil du durch 1000 Bürokratische Hürden und Reifen springen musst.

Kommt dann noch anderer externer Stress dazu packen das viele einfach nicht.

Ist dann noch ein Partner da, der aber kein Großverdiener wird das ganze noch „schlimmer“ weil man auf einmal Bedarfsgemeinschaft ist, also die Hilfe vom Amt auf einmal weit schwerer zu kriegen ist.

Und wehe man besitzt irgendwas oder hat für schlechte Zeiten was zurückgelegt, da heist es ja dann erstmal „bitte bis auf Summe X alles ausgeben, erst dann Hilfe“

Wenn ich das mit einer Freundin in Frankreich vergleiche.
Sie hat mit 18 eine Ausbildung gemacht, und hat mit 25 dann nochmal eine 3jährige Schulische Ausbildung (mit Lehrwerkstatt in der Schule) zum Mechaniker für kleinere Maschinen (also von Freischneider bis Notstromaggregat etc) gemacht.

Das sie ein Haus geerbt hatte, egal.
Das Ihre Freundin gearbeitet hat , egal.
Das sie selbst Geld auf dem Konto hatte, egal.

Dadurch dass sie so und so lange gearbeitet hat, hatte sie das Recht bzw die Möglichkeit das zu machen und bekam sowas wie Bafög ausgezahlt.

Frankreich kennt übrigens auch sowas wie Sperre bei Selbstkündigung nicht, was auch immer noch eine riesen Frechheit in Deutschland ist zb, gerade für Leute die im Job nicht viel Geld ansparen können.

Gut, dass du das postest, aber den Trend ignorierst (offene Stellen steigen, Arbeitslosenzahl sinkt) und die Definition von Vollbeschäftigung (erreicht bei ~2% Arbeitslosenquote, je nachdem, wo du nachschaust). Gerade Süddeutschland mit Bayern und Baden-Würtemberg ist an letzterer nah dran.

So ganz verstehe ich den Vergleich nicht.
Was spräche denn dagegen etwas vergleichbares In Deutschland mit entsprechender Ausbildungsvergütung zu machen?

Naja, das ganze dort sind schulische Ausbildungen, wo du Schüler oder STudent bist, wie auch immer man es nennen will.
Dort hast du einen ANSPRUCH beschult und unterwiesen zu werden.

Wohingegen du in einer Ausbildung eben oft der Arsch vom Dienst bist.

In der Schule hat sie eben immer wieder was neues gelernt und nicht zb nach einer Woche in Abteilung X, das nötige gelernt und dann die Restlichen 3 Wochen in Abteilung X, Tätigkeit Z durchgeführt.

Plus du hängst nicht von einer Firma ab, bei der es hoch und tiefs geben kann, sondern bist einfach auf einer Schule.

1 „Gefällt mir“

Wie soll man da friedlich bleiben? In Italien wird der Notstand ausgerufen wegen der Hitze und das EU-Parlament denkt sich „Joar passt doch alles. Machen wir weiter wie bisher.“

3 „Gefällt mir“

Friedlich sollte man immer bleiben, Gewalt ist nicht die Lösung.

Zum Glück kann das EP selbst noch klagen und 2 EU-Staaten haben schon entsprechende Klagen angekündigt, dass Ding ist also noch nicht durch.

1 „Gefällt mir“

Wobei man hier fairerweise festhalten muss (was du ja auch später schreibst), dass Fachkräftemangel ungleich Arbeitskräftemangel ist.

Man weiß echt nicht was man dazu sagen soll. Jetzt werden sie hier noch lauter nach Atomkraft schreien.

Dann sollten Lebensmittel aus Fukushima und Tschernobyl auch ein Ökolabel bekommen :eddyclown:

6 „Gefällt mir“