Danke, dass du es versucht hast. Ich hätte sonst vermutlich heute was dazu geschrieben. Ich finde es wichtig, dass solche Sachen nicht einfach unwidersprochen stehen bleiben. Für Mitlesende könnte es sonst wirken, als gäbe es zur neoliberalen Märchenerzählung keine Alternative.
Ja, von dem Interview gab es schon vor ein paar Tagen ein Bericht. Auf der einen Seite verstehe ich das, es gibt Fachkräftemangel in allen Bereichen. Wenn ich an meinen Vater denke, bei dem war damals normal das er 50h gearbeitet hat. Auf der anderen Seite bin ich heute mit 40h schon eigentlich am Limit
Den Satz fand ich auch sehr cool: „gute Leute aus Kirgistan und Usbekistan.“
Wenn ältere Kollegen erzählen, früher hat man auch mal ein paar Stunden am Tag Korrespondenzen bearbeitet und dann per Post verschickt, da kam nicht 5 Minuten später nachfragen und co.
Damals haben sich auch noch 4 Leute hier im Büro 1 Telefon geteilt, dass auf einer Telefonspinne mitten in der 4ergruppe war.
Man muss sich halt auch fragen, warum wir mehr arbeiten sollten, wenn die Produktivität kontinuierlich ansteigt. Da müsste die Arbeitszeit ja eigentlich sogar eher verringert werden.
und warum eigentlich „der markt regelt“ offenbar nicht für den arbeitsmarkt gilt. denn die löhne müssten nach der logik, hohe nachfrage nach arbeitskräften bei geringem angebot, doch stark steigen und sich die arbeitsbedingungen verbessern - tun sie aber nicht.
Geh zu deinem Chef und sag das du einen WEg gefunden hast die Arbeit um 30% schneller zu erledigen und alles womit du endest, ist 30% mehr arbeit, und vielleicht eine Bonuszahlung.
Aber nie das jemand sagt „ok, dann können sie ab jetzt ja freitag daheim bleiben, bei vollem lohnausgleich“
Das klappt eben nur wenn du selbstständig bist und/oder nach Arbeit/Ergebnis bezahlt wirst.
Der Wegfall von Akkordarbeitsplätzen haben nicht alle Leute gefeiert, da gab es auch hier in der firma in 1-2 Spezialabteilungen (Spulenwickelei zb) Leute die da echt gut Geld verdient haben (weil sie einfach x schneller waren als die Kollegen) und wussten dass sobald das ganze auf Lohnbasis läuft, sie weit weniger verdienen würden.
Jap deswegen ist bei mir auch null Motivation da etwas besonders schnell zu machen. Ich hab ja nix davon, wenn ich z.B. ein Projekt mit 40 Stunden in 30 abschließe.
Die Folge davon ist dann nur, dass man beim nächsten gleichwertigen Projekt wsl nur mehr 30 Stunden Zeit hat.
Laut der Stadt Baden-Baden kam der Stromausfall von einem überlasteten Netz durch die Klimaanlagen… Das macht mir ja Hoffnung für die Zukunft, wenn dann noch jeder sein E-Auto über die Nacht am Laden ist
es sind ja trotzdem zu wenige, wie er selbst schreibt.
der park ist ja nicht ausgelastet und kann nicht den vollen profit erwirtschaften, weil immer noch die arbeitskräfte fehlen, wie er selbst beklagt.
der markt scheint also nicht für eine suffiziente deckung der nachfrage an arbeitskräften zu sorgen.
übrigens nicht die einzige branche, der es so geht.
ein weiteres beispiel wieder die pflege. es fehlen arbeitskräfte an allen ecken und enden und trotzdem stagnieren die löhne und die arbeitsbedingungen ändern sich nicht.
auch hier wurde schon vor jahren versucht (z.B. unter jens spahn), arbeitskräfte aus bspw. mexiko und den philippinen abzuwerben.
die meisten sind entweder insta zurück in die heimat oder in weitere länder wie usa oder kanada abgehauen, nachdem sie die arbeitsbedingungen hier kennengelernt haben.
jetzt versucht man es mit arbeitskräften aus vietnam.
ebenfalls nicht ausreichend viele.
und was passiert bei den löhnen und arbeitsbedingungen?
da können sich die unions-, fdp- und afd-wähler*innen schön selbst auf die schulter klopfen, wenn sie sich mit 85 alleine tagelang in ihren eigenen exkrementen wundliegen dürfen, weil sChUlDeNbReMsE und SpArEn ja so geil ist.
Man muss sich immer klar machen, dass der Arbeitgeber dir deine Zeit bezahlt und nicht deine Leistung. Die Kunst ist, in dieser Zeit soviel zu schaffen, dass es weder zu Über- oder Unterforderung kommt. Effizienz kann da leider oft ein Nachteil sein.
Bin mir ziemlich sicher, dass auch in der Privatwirtschaft im Arbeitsvertrag die Arbeitszeit festgeschrieben ist, die du dem Arbeitgeber zur Verfügung stehen musst. Was an tatsächlicher Arbeit darin erledigt wird, ist meist unerheblich für die Bezahlung. Natürlich kannst du dir keine Arbeitsverweigerung erlauben, aber wenn du ganz besonders fleißig warst, darfst du auch nicht ohne weiteres früher gehen oder mehr Geld erwarten. Außer du machst Überstunden, was wiederrum Extra-Zeit ist, die du investierst.
Kommt drauf an,
klar wenn du zu schlecht bist, hat das Konsequenzen,
Aber ein normale Mitarbeiter in der Verwaltung, wenn der auf einmal 30% schneller arbeitet als seine Kollegen, kriegt er jetzt nicht auf einmal 30% mehr Lohn.