Wenn ich meine Mitarbeiter nicht fair bezahlen kann, dann sollte ich mir überlegen ob es klug ist, Geschäftsführer oder Inhaber zu sein.
Dieselbe Diskussion hats bei uns gegeben, als die Registrierkassenpflicht eingeführt wurde. Wer es sich nicht leisten kann, ordentlich Steuern zu zahlen, dem sein Unternehmen hats auch nicht verdient weiter zu existieren.
und was ist fair für welche Arbeit, in welcher Region unter welchen Bedingungen?
Ab 01.10. ist alles unter 12€ unfair, warum nicht gleich 20€ oder 30€? Die Großkonzerne können das zahlen, Arbeitskräftemangel herrscht eh. lets go
Die Produktivität wird steigen, ganz sicher. Und wer nicht produktiv genug arbeiten kann für 30€/h, bekommt bald Herrn Weil sein Bürgergeld.
Das wird großteils den Tarifpartnern überlassen.
Der politisch festgelegte Mindeststandard, ausgedrückt in einer Lohnuntergrenze, ist dass man von einer Vollzeitstelle ohne zusätzliche staatliche Unterstützung leben können sollte.
Das ich von meiner Arbeit leben kann, genau das ist fair. Das man mehr als Aufstocker oder Hartz4 hat, obwohl man 8 Stunden, 5-6 Tage die Woche arbeiten geht. Genau das ist fair und wenn du das als Arbeitgeber nicht zahlen kannst, dann macht dein Geschäft bzw. deine Firma halt keinen Sinn.
Ahhh, die gleiche Argumentation wie damals vor der Einfuhr des ganzen und siehe da, es war Blödsinn.
Idealerweise wird Arbeit mindestens so bezahlt, dass Beschäftigte später eine Rente bekommen, die über der Grundsicherung liegt. Dafür hätte der Mindestlohn ohne die Entwicklungen der letzten Monate bei ca.12,60€ liegen müssen. Deshalb hat dieLINKE bspw. einen Mindestlohn von 13€ gefordert.
Bei jeder Reform, die Beschäftigten zu Gute kommt, heulen Möchtegern-Experten und "Die Wirtschaft"™ rum, dass daran Unternehmen kaputt gehen oder unser "Wohlstand"™ zu Grunde gehen oder es Arbeitsplätze kosten würde. Egal, ob es um die 40-Stunden-Woche ging, die Abschaffung von Kinderarbeit, Mindestlohn, etc. Es ist immer dieselbe Leier und die Prognosen treffen nie ein.
und das ist auch richtig so
wer arbeiten geht muss davon leben können.
völlig egal welche tätigkeit.
das aufstocken vom amt ist eine frechheit für jeden arbeitnehmer
Als Ergänzung, um das mal ins Verhältnis zu setzen:
Die Grundsicherung beträgt in Deutschland aktuell 449€ pro Monat für alleinstehende Erwachsene. Die Armutsgrenze liegt aktuell bei 1074€ Nettoeinkommen pro Monat (natürlich ebenfalls für Alleinstehende).
Ich bekomme übrigens Dank Mindestlohn ab Oktober 300€ mehr im Monat. Wodurch nicht mehr die Hälfte meines Gehalts allein für die Miete drauf geht. Aber gut zu wissen, dass es immer noch so missgünstige Menschen gibt wie Ajantis, die weiter lieber Angst um die Wirtschaft verbreiten als den Leuten ein anständiges Gehalt zu gönnen.
Meine Güte wie ihr immer abgeht bei solchen Themen, wenn mal einer eine andere Meinung vertritt und nicht der vorherrschenden roten oder dunkelroten zujubelt.
Jetzt bin ich schon „missgüstig“ und „gönne dir dein Gehalt nicht“, ohne irgendwas über dich oder deinen Job zu wissen.
Naja viel Spaß euch weiter in der Blase, werde mich dann auch hier in Zukunft zurück halten, bei solchen Themen.
Naja im besten Fall kann man ne Meinung ja mit glaubwürdigen Argumenten begründen und wenn die Argumente gegen Mindestlöhne sich bisher hinterher immer als nicht zutreffend rausgestellt haben, dann musst du jetzt echt nicht beleidigt sein, wenn Leute auf diese Argumentation irgendwann nicht mehr reinfallen.
Auf was denn nun schon wieder reinfallen? Bin ich der Rattenfänger von Hameln oder was?
Wieso lese ich mir hier aller 2 Sätze was von gut/böse/märchen, Kinderarbeit, die dummeWirtschaft, Möchtegern-Experten, missgünstig und noch nen Meme?
Ich hab nichtmal pauschal ein Problem mit nem Mindestlohn.
Mein Punkt war die im Artikel angesprochene Produktivität, für die sich dann alle gefeiert haben.
Ja klar steigt die Produktivität, wenn man die Schwachen aus der Gleichung raus nimmt. Die schwachen Unternehmen, zu denen ich oben mir erlaubt habe, einen Satz zu schreiben. Aber klar aus eurer Sicht, sind das alles die dummen Ausbeuter, die endlich von Arbeitsmarkt weg sind.
Aber es betrifft natürlich genauso die schwachen Arbeitnehmer.
Und es wird auch bei der 12€ Schwelle wieder einige Leute geben, die mit ihrer Arbeit, dem Job den sie machen und wie sie ihn machen, die 12€/h nicht erwirtschaften und unten raus fallen.
Da kann man mit so tollen Wahlkampfsprüchen kommen wie oben passiert „man muss von seiner Arbeit leben können“ „man muss genug bekommen um eine ordentliche Rente zu haben“ Ist dann egal, weil die landen dann bei Hartz4 und Ende der Geschichte.
Aber hey heißt bald Bürgergeld, alles gut.
Klar das sind nicht exorbitant viele, denn von Großstädten reden wir hier eh nicht, daher steigt in Summe auch die Produktivität, zumal wir Arbeitskräftemangel haben. aber das sind dann wieder einige mehr, wenn sich gewundert wird, wieso wir immer noch so einige Abseitslose haben trotz zig tausenden offenen Stellen.
Aber der Arbeitgeber wird doch auch die Preise seiner Produkte anheben. Der wird doch nicht die Preise gleich lassen und nur noch die TOP 20% seiner schnellsten Arbeitnehmer weiter beschäftigen, die mit dem alten Preis immer noch Gewinn erwirtschaften. Insbesondere deshalb, weil das ja auch alle Anderen in seiner Branche machen werden, weil sie alle vom Mindestlohn betroffen sind.
Ja die ganzen offenen Ingenieursstellen, die wir in unserer Firma haben, können wir nur nicht besetzen, weil der Mindestlohn zu hoch ist. Das könnten die neuen Mitarbeiter einfach nicht reinholen an Mehraufträgen
Also verdienen 80% eurer Ingenieure weniger als 12€ oder wie soll ich deinen Text interpretieren?
Oder seid ihr die einzigen die offene Stellen haben?
Klar kann man Preise erhöhen, passiert ja aktuell eh täglich, wird auch ab 1.10. wieder ein gern genommenes Argument sein. Aber sowas geht nunmal auch nicht beliebig, zumal viele mit den Energiepreisen schon am Limit sind, an dem was sie aktuell über Preiserhöhung weitergeben können.
Nein, ich meinte nur, dass diese offenen Stellen bei uns einfach gar nichts mit dem Mindestlohn zu tun haben, ob der jetzt bei 9 oder 12 € liegt.
Wieso „wieder“? Bisher ist das bei keiner Mindestlohnhöhe seit 2015 in spürbarer Intensität passiert.
Und dass Löhne davon abhängen, was erwirtschaftet wird (und so Arbeitsplätze wegfallen, die die 12€ nicht erwirtschaften), ist eine hübsche Annahme - sie hält nur keiner genaueren Überprüfung stand. In einer modernen, hochspezialisierten und dienstleistungsorientierten Wirtschaft ist es schlichtweg nicht mehr möglich, präzise zu bestimmen, wie viel des entstandenen Mehrwerts welchem Glied in der Kette zuzuordnen ist.
Das lässt sich nicht vermeiden. Arbeitslose haben andere Qualifikationen als die offenen Stellen verlangen und nicht jeder wohnt da (oder möchte dorthin ziehen/pendeln), wo Leute gesucht werden. Egal ob mehr offene Stellen oder mehr Arbeitslose da sind - es wird immer beides geben. Deshalb spricht man auch bei ~3% Arbeitslosenquote von Vollbeschäftigung.
Hat aber mit Mindestlöhnen nichts zu tun.
Was so auch nicht stimmt, die Verschlankung von Firmen begann schon in den 90er, da war an einen Mindestlohn noch nicht zu denken.
Der Mindestlohn und seine Auswirkungen wurden gut beobachtet und wissenschaftlich Ausgewertet. An keinen deiner Szenarien ist der Mindestlohn allein Schuld, sondern wenn er negative Auswirkungen hat, dann beschleunigte er Dinge die schon um Gange waren, aber auch nicht so Breit das es ein Grund wäre den Mindestlohn wieder abzuschaffen.
Der Typ ey… ^^