Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt IV

Gern.

Verliehen wird der „Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften“ tatsächlich nicht von der Schwedischen Nationalbank, sondern von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

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Theoretisch haben die sich aber dazu verpflichtet die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie es bei den richtigen Nobelpreisen der Fall ist. Hatte das extra nochmal nachgelesen, weil ich das Argument auch bringen wollte :smiley:

Praktisch kann man an Sozialwissenschaften nicht die gleichen Maßstäbe anlegen wie an Naturwissenschaften. So zu tun, als gehöre die Ökonomie zu den letzteren, ist einer der offensichtlichsten und hartnäckigsten Fehler, die die Disziplin seit über 150 Jahren plagen.

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Hmm…

Quelle: Wirtschaftswissenschaft – Wikipedia

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Was ist deine These?

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Keine. Ich verlinke lediglich die Definition von Wikipedia.

Das ist dir gelungen. :+1:

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t0bs3n meinte, dass sie keine Naturwissenschaft ist.

Natürlich ist sie das nicht. Sein Satz suggeriert, dass sich die (neoklasissizistische) Ökonomie selbst als Naturwissenschaft versteht, weil sie sich Modellen der Physik bedient. Die Ökonomie selbst wird aber als Sozialwissenschaften definiert. Auf eine großartige Diskussion hatte ich keiner Lust.

Mein Satz sagt deutlich (und nicht suggestiv), dass sich die Ökonomik lange selbstverständlich als Naturwissenschaft verstanden hat und in Teilen noch heute tut.
Dazu gehört paradoxerweise gar nicht so sehr, das bei jeder Gelegenheit so auszudrücken (insbesondere im deutschen Sprachraum, weil „Naturwissenschaft“ ein spezifischerer Begriff ist als „the sciences“) und daran ändert sich auch durch die Wikipedia-Definition nichts, weil die am Ende weder Theorieentwicklung noch Politikberatung betreibt.

Wenn du keine Lust auf eine Diskussion hast, würde ich empfehlen, einfach nichts dazu zu sagen anstatt mit Wikipedia anzukommen.

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Pack die Antwort lieber hier rein, aber die Rede von Josep Borell (Josep Borrell
Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik) auf der jährlichen Konferenz der EU Botschafter über das „Selbstverständnis der Europäer“ (ich benenn das jetzt mal so) war sehr … gut:

https://www.eeas.europa.eu/eeas/eu-ambassadors-annual-conference-2022-opening-speech-high-representative-josep-borrell_en

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Die Iran-Proteste kommen einen wirklich vor wie so eine Randbemerkung der Weltgeschichte. Ich weiß, es gibt immer Zeitungsartikel drüber, aber wenn ich Natalie Amiri und Weltspiegel nicht folgen würde, hätte so viel auch gar nicht mitbekommen - auch noch andere Accounts.

Jetzt nur aus meiner Sicht, der aber auch nicht alles auf jedem Sender und jeder Zeitung verfolgt hat:

Ich weiß gar nicht? Hat sich einer unserer Politiker oder Politikerinnen schon geäußert? Mindestens die üblichen Phrasen… Sehe gerade Baerbock hat was gesagt. Ja gut, die ist Außenministerin…

Gab es im Fernsehen bei unseren zig Polit-Talkshows etwas? Oder sitzen da Richard David Precht und Harald Welzer noch rum und erklären uns ihre Welt…

Sogar bei BILD eigentlich nur unter Ferner liefen? Gegen das Mullah-Regime? Müsste man eigentlich denken, dass alle Proteste und Gräultaten oben auf Seite 1 sind. Aber nun ja, Paul Ronzheimer kann nicht vor Ort sein, dann nicht.

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Der Krieg in der Ukraine betrifft uns dank Energiekriese direkt, wenn uns der Arsch friert, das was im Iran passiert findet weder in Europa statt, noch ist Russland beteiligt, noch lässt es uns frieren.

Denke jedoch nicht, dass das dann heißt, dass ein Lanz, Maischberger oder Illner darüber dann täglich drei Wochen am Stück reden müssen. Aber gut, dass ist nur meine Meinung.

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Die meisten Konflikte auf der Welt finden hier nur wenig Resonanz. Was irgendwie auch normal ist und genauso in allen anderen Ländern gilt.

Wenn man nicht in irgendeiner involviert oder betroffen ist, ist das Interesse geringer. Sollten in Europa hunderttausende iranische Flüchtlinge auftauchen, hat das Land und die Geschehnisse dort plötzlich oberste Priorität (auch in den Medien).

Hm. Wie groß war denn die Aufmerksamkeit bei uns beim arabischen Frühling von Land zu Land? Hätte uns auch nicht interessieren müssen. Letztendlich hat der Protest, so wie er gerade verläuft keinen minderen Stellenwert.

Du würdest nun den Iran mit allen anderen Konfliktregionen vergleichen (z.B. Myanmar, Äthiopien)? Allein schon, dass hier das Mullah-Regime, das Thema Atomwaffen immer präsent in unseren Medien und Politiker waren, finde ich das schon anders gewichtet.

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Nach der Logik müsste man dann auch nicht jedesmal darüber berichten wenn irgendwer in den USA mal wieder eine Schule mit einer Schießanlage verwechselt hat.

Das hier bringt es ziemlcih gut auf den Punkt:

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USA ist Teil des „Westens“, was da passiert, interessiert uns ganz pauschal gesagt deutlich mehr als was in Afrika oder Vorderasien geschieht.

btw ich denke auch, dass Medien mehr über Iran berichten könnten. Aber man kann nicht erwarten, dass das auch nur 10% der Ukraine-Aufmerksamkeit bekommt.

Nein, das ist einfach nur information bias.
Wenn man mehr über die anderen Sachen berichten würde, dann würde es automatisch auch mehr Leute interessieren. Und grad im ÖR gibt es immernoch sowas wie einen Bildungsauftrag
Hier ist die Gewichtung einfach falsch. In Bezug auf Gesellschaft und Geschichte sind Wochenlang andauernde Proteste für Menschenrechte wohl weitaus höher zu werten als, pardon my french. ein Spinner der Kinder in ner Schule abknallt.