wenn dir die aktion egal ist, ist ja okay und dann warst du auch nicht mit meinem post gemeint.
aber die ganze diskussion wird bei jeder aktion hier immer wieder sehr ähnlich geführt:
jemand postet was darüber, häufig empörend über die aktion und mit einer falschbehauptung begründet, z.B. dass da mutwillig kunstwerke beschädigt werden o.ä.
als nächstes wird dann angeführt, dass bilderrahmen oder so beschädigt werden.
man gibt also vor, die eigene empörung gilt dem, dass fremdes eigentum beschädigt wird. allein das finde ich schon bemerkenswert.
dann wird angeführt, was die ziele der gruppe unterstelltermaßen sind oder, wenn auch das dekonstruiert wird, dann zumindest aus eigener perspektive sein sollten. aber immer damit versehen, dass diese ziele natürlich SO nicht erreicht werden.
erst vor 7 wochen habe ich hier im thread geschrieben
ich glaube nicht, dass es bei den aktionen der gruppe letzte generation darum geht, die unbekehrbaren zu überzeugen.
so wie ich das verstehe geht es vordringlich darum, aufmerksamkeit für die sache zu erzeugen, die eigene verzweiflung angesichts der ignoranz und der verweigerung der öffentlichkeit darzustellen und den druck auf die politik zu erhöhen.
dieses „das wird einen klimawandelleugner nicht überzeugen“ „argument“ halte ich für ein schein-argument, da es meiner ansicht nach einerseits gar nicht das vordringliche ziel ist und andererseits noch nicht einmal ein auch nur ansatzweise erreichbares ziel darstellt.
und
mir fallen ganz spontan noch viele weitere ziele ein:
sellbstermächtigung, selbstwirksamkeitserfahrung, mobilisierung von sympathisanten, zeigen dass man nicht alleine ist, dringlichkeit durch radikalität der mittel darstellen, …
ich spreche niemandem ab, das nicht verhältnismäßig zu finden, wie du schreibst, oder unangebracht, unberechtigt, doof, … whatever.
von mir aus.
aber die art der argumentation finde ich scheisse.
und diese art der argumentation entlarvt dann auch oft, dass man sich selbst nicht reflektiert. ist es wirklich DAS, was mich an der aktion stört? kann es dieses argument überhaupt sein? folge ich einem reflex? warum lehne ich diese aktionen ab? etc.
und in dieser (z.t. ausbleibenden) reflektion wird mMn dann auch wieder das thema klima- und umweltschutz gespiegelt.
was ist empörender, was spaltet die gesellschaft, was macht demokratie kaputt, was berührt: die ausbleibenden bemühungen um sozial gerechten klima- und umweltschutz oder kartoffelbrei auf panzerglas?