Weil nur die Grünen und die FDP die Jugend überhaupt als Zielgruppe gesehen haben. SPD und CDU reden dann lieber noch ein 10. Mal über die Rente, als über Ausbildung und Studium zu reden.
Ganz unwichtig ist das Thema Rente allerdings auch für Jugendliche und junge Erwachsene nicht. Eigentlich sollte man sich in einem gewissen Alter noch keine Gedanken darüber machen müssen, aber die Situation „zwingt“ einen geradewegs dazu, sich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen, ehe man irgendwann wirklich mit 70-75 noch arbeitet, damit sich Politik und Berater bloß keine schlaueren Lösungen einfallen lassen müssen.
Will da jetzt net die FDP verteidigen, hab lang genug mal die „Bubble“ verfolgt, was da manchmal für Aussagen getroffen werden, geht gar nicht. Aber um fair zu sein, gibt’s doch keine ernstzunehmende Partei, die was dagegen tun will außer die Linke. Und die hat durch Aussagen bezüglich des Kriegs auch keine Wahlwerbung gemacht…
Mir wird nur seit 20 Jahren erzählt, dass man wohl selbst keine Rente bekommt, aber später 3 Rentner „durchfüttern“ darf. Die Babyboomer noch früh in Rente gehen dürfen, aber je jünger man ist, umso später soll es losgehen.
Man ist halt weiterhin drauf bedacht, dass die Leute ca. 45 Jahre arbeiten. Wenn die Leute aufgrund von Abi und Studium erst mit Mitte Ende 20 ins Berufsleben starten wird das Eintrittsalter eben hochgesetzt.
Ich will das nicht verteidigen aber so ist mMn der Gedanke dahinter.
Das liegt auch daran, dass wenige junge Menschen für im Vergleich sehr viele ältere Menschen aufkommen müssen. Unser Rentensystem ist überlastet und je weiter man das Eintrittsalter nach hinten schiebt, desto weniger muss man den Menschen schlussendlich auszahlen.
die meisten leute, die eine erhöhung des rentenalters betrifft, starten aber nicht erst nach abitur und studium mit ende 20 ins berufleben und erzielen auch nicht die einkommen, die viele nach abitur und studienabschluss erzielen können.
wenn das also der gedanke dahinter ist, dann ist das ein sehr klassistischer.
Nicht? Wurde das inzwischen abgeschafft (oder ist geplant), dass man nach 45 Arbeitsjahren abschlagsfrei in Rente gehen kann?
Bei mir wären’s 52 Jahre zwischen „Arbeitsbeginn“ und Renteneintrittsalter, wenn man dieses bspw. auf 70 anhöbe. Bei der durchschnittlichen Lebenserwartung also mehr als das halbe Leben. Klingt nach einem fairen Deal.
ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
dachte, du beziehst dich auf Herzer13s allgemeine aussage und die diskussion um eine altersgrenzenerhöhung vom letzten jahr und nicht wie sich jetzt herausstellt auf die bereits beschlossene renteneintrittsaltererhöhung auf 67 jahre aus dem jahr 2007
Das wir jawohl kaum das Ziel von Politikern sein. Du sollst möglichst viel und möglichst lange Steuern generieren und dabei möglichst wenig Geld durch Sozialleistungen aus dem System ziehen. So sieht der Staat mMn seine Bürger.
Um diese bei Laune zu halten müssen halt auch mal Dinge in deren Sinne beschlossen werden aber gerne tuen sie es nicht
Ok, dann habe ich dich zunächst auch falsch verstanden. Hatte das auch anders aufgefasst.
hmm… aber dann sollten Erbschaftssteuerreform, Vermögenssteuer, Übergewinnsteuer, Abschaffung von Steuerschlupflöchern usw. alles ja eigentlich kein Problem sein
Sind halt unangenehme Themen, weil man sich damit auch die eigenen Chancen in der „Lobbyismus-Branche“ verbauen würde
ist für dich „politiker“ ein synonym für „den staat“?
selbst wenn man das so sieht, ist das mMn ein seltsamer blickwinkel.
denn warum sollten politiker ein interesse daran haben, möglichst viel steuern zu generieren, ohne aber dabei „gerne“ dinge für die bürger:innen zu beschließen, wie du gleichzeitig in den raum stellst.
außerdem sind steuern ein umverteilungsinstrument. für die finanzierung kann der staat einfach die zentralbank anrufen, wie sich bspw. am „wumms“ und „doppelwumms“ erst kürzlich gezeigt hat. man braucht keine extrasteuereinnahmen dafür.
der staat gibt erst das geld aus und sammelt es dann (zum teil) wieder ein. nicht wie du oder oma erna andersrum. deshalb ist es eben die frage, wo der staat die steuern wiederholt und nicht ob. dementsprechend wird entschieden, wer von der steuerpolitik am meisten profitiert.
mit der umsatzsteuer, in D mehrwertsteuer, zieht der staat übrigens sehr viel geld aus dem system, und belastet damit die bevölkerungsgruppen am stärksten, die ihr einkommen komplett verkonsumieren müssen und nicht sparen können - das betrifft nach den worten des präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands im letzten jahr etwa 60% der bevölkerung.
Politiker sind Teil des Staats mit viel Einfluss aber der Staat sind wir alle.
Und bin bin mir ziemlich sicher, dass die Politik diese Zahl gerne mit einer 9X% sehen würde. Konsum ist gut für die Wirtschaft und brummt die Wirtschaft geht es den Freunden der Politiker gut.
Ich vertrete die Meinung, dass hier Politik für die Wirtschaft gemacht wird und wenn was für die Bürger kommt dann einfach um diese ruhig zu halten und nicht um ihnen was gutes zu tun.
Ich glaube die Sicht ist zu einfach. Es gibt sicher einen wahren Kern wenn man sich anschaut, wie die Verbindungen zwischen Spitzenpolitikern und Wirtschaft sind. Was aber natürlich auch dadurch kommt, dass man ab einer gewissen Ebene in der Politik viel mit Vertreten aus der WIrtschaft zu tun hat. Aber allen Politikern (davon gibts in DE tausende…) zu unterstellen sie würden nichts für Bürger machen wollen und nur Entscheidung Pro-Wirtschaft treffen, ist gefährlich und geht für mich (will ich dir nicht unterstellen!) in eine anti-demokratische Richtung.
Gefährlich und Demokratie-gefährdend ist vor allem Lobbyismus.
Lobbyismus an sich ist nicht gefährlich. Lobbyismus gibt es bereits seit es die Demokratie gibt. Was gefährlich ist, dass Geld entscheidet wer mehr oder weniger Einfluss hat. Lobbyismus ist ja nicht nur, dass z.B. VW hinter verschlossener Türe mit dem Verkehrsminister redet, sondern auch Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände oder Vereine die sich z.B. für Bürgerrechte oder Umweltschutz einsetzen. Am Ende sind Politiker Menschen die genau so viel Zeit am Tag haben wie alle anderen. Da braucht es zwangweise auch Interessensvertreter, die Interessen und Meinungen kommunizieren. Gefährlich ist es wenn Lobbyismus Politik macht (und das passiert, deshalb meinte ich ja auch, dass es einen wahren Kern gibt).
Das mag vielleicht sogar sein, aber dann ist der Lobbyismus pervertiert und hebelt nun unsere Demokratie aus und macht eben, wie du es schon angemerkt hast, Politik, indem er sich vehement gegen Übergewinnsteuern, Vermögenssteuern positioniert, was wiederum nur logisch ist - und das ist sehr gefährlich, weil: das trägt zur wachsenden Ungleichheit in unserer Gesellschaft bei.