Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt IV

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Ich höre schön die Stimmen die den jungen Leuten daran die alleinige Schuld geben wollen (Ok, doch leider in den Kommentarbereich geschaut).
Jaja, jeder ist seines Glückes Schmied und es gibt ja so viele offene Stellen und die wollen ja alle nur Influencer werden oder sind faule Migranten…
Ich sehe in so einer Situation vor allem immer ein gemeinsames Gesellschaftliches Versagen.
Jugendarmut, unterfinanzierte Schulen, zu wenig Lehrer, die Coronazeit selbst in der man viele Schüler einfach sich selbst überlassen hat und mangelhafte Auffangmöglichkeiten für die vielen Kinder und Jugendliche die durchs Raster fallen.
Wie ein berühmter deutscher Song aus den 80ern schon sagte: Sowas kommt von sowas.
Aber beim nächsten Artikel über Lehrermangel und co sind natürlich wieder alle sehr betroffen.

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Wir leben in einer Zeit des massiven Arbeitskräftemangels.
Jeder von denen der Bock darauf hat, findet auch Arbeit. Auch in Bereichen die ok-gut bezahlt werden. Berufsabschluss hin oder her.
Gibt endlos viele Bereiche, wo man auch ohne Abschluss angelernt wird.

Aber ja es gibt auch einige, die nicht oder weniger arbeiten wollen. Ob das jetzt mehr sind als vor 5, 10 oder 20 Jahren kann ich nicht einschätzten. Aber es wird derzeit zumindest deutlicher, weil eben so viele nach Mitarbeitern suchen.

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ja aber wer zb kein halbwegs lesbare Bewerbung hinkriegt und ne 5 in Mathe, Deutsch und co, da winken auch die Firmen ab die eben zig offene stellen im Handwerk offen haben.

Problem ist eben, dass viele die da durchs Raster fallen auch die mit schlechten Noten sind.

Das liegt aber auch an einem Schulsystem (und das schiebe ich nicht auf den einzelnen Lehrer) das so ausgelegt ist, dass Lehrer die schüler durchschieben (quasi, ja gut, ich geb ihm ne 4 und dann hab ich ihn weg) statt dass irgendwann mal ein Lehrer sagt „so geht das nicht weiter, der muss jetzt ein jahr wiederholen und irgendwie sich mal fangen“

Hä? Das sind doch dann im Zweifel eben genau die, ohne Abschluss, und um die ging es ja.
Jemanden durch die Schule bringen mit einer 4, bedeutet ja, das dieser einen Abschluss hat.

Wobei das Wiederholen einer Klasse oft genug nicht den gewünschten Effekt hat. Das Wiederholen einer Klasse löst ja das grundlegende Problem, das für die schlechten Noten verantwortlich ist, nicht. Denn idR liegts ja nicht daran, dass das Kind nicht die nötigen geistigen Kapazitäten hat und mehr Zeit das aufwiegen würde. Sondern oft genug liegt es an den Lebensumständen des Kindes, an Bildungsferne des Umfelds, anderen Problemen, etc. Klar mag es das ein oder andere Kind geben, das vom Sitzenbleiben profitieren kann, aber im Großen und ganzen ist das eher nicht der Fall.

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achso, dann hab ich das falsch verstanden,

aber es gibt ja schulpflicht, irgendwohin müssten sie ja ?

Oder man müsste die Schulfplicht ändern, dass sie gilt bis zum erlangen eines Abschlusses oder Übergang in eine Ausbildung.

Aber wohl gesetzlich nicht durchzukriegen.

Die Schulpflicht gibt es nur, bis du neun Jahre in der Schule warst, danach kann dich jede Schule rauswerfen ohne Baschluss.
Zumindest war es zu meiner Schulzeit noch so.
Edit: Bei uns in Hessen kann die wohl auch verlängert werden wenn man keinen Abschluss erreicht, wenn man absehen kann dass der Jugendliche auch dazu fähig ist.

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Die Kommentarsektion bei SPON ist auch der absolute Horror. Was ich da schon gelesen habe…man man man.

Dann schau bei FAZ, SZ oder Welt am besten gar nicht erst rein

Und selbst wenn mehr Zeit helfen würde, ist es unter den möglichen Varianten eine sehr schlechte, einfach ein ganzes Jahr zweimal abzuspulen. Die wenigsten Schüler*innen haben ja in allen Fächern gleichermaßen Schwierigkeiten.

Mache ich auch nicht.

FAZ oder Welt würde ich generell nicht mal mit der Kneifzange lesen!

Das stimmt so nicht, jedes Bundesland hat da seine eigenen Regeln. In Niedersachsen gilt zum Beispiel 12 Jahre Schulpflicht. Davon hast du 9 Jahre mindestens in der „normalen“ Schule und 3 weitere in den Berufsbildenden Schulen etc. oder halt dann Real und Abitur, aber du musst hier mindestens 11-12 Jahre zur Schule.

Und einfach rauswerfen können sie einen auch nicht, wenn diese Zeit nicht vollendet ist, erst danach.

Ich habe extra Hessen erwähnt, da komme ich auch her.
Und hier sind es nur 9 Jahre, und danach KANN die verlängert werden wenn man absehen kann, dass das mit dem Abschluss noch etwas wird. Also doch, das bietet Schulen genügend Freiraum Jugendliche rauszuschmeißen.

da mag ich ausnahmsweise das US System, wo es, zumindest in großen Schulen, da immer Kurse verschiedener Niveaus gibt und solange man nur in 1-2 Sachen zurückhängt man zwar in die nächste Klasse kommt, aber zb Sonderkurse etc besuchen muss bzw in den Kurs darunter gehen muss und dann aber eben das ganze irgendwann aufholen muss

Ich frag mich was man am Ende mit dem Gedanken ereichen möchte.
Das führt doch nur dazu das man sagt, hey ist ja jeder selbst für sich verantwortlich, ändert sich zwar nichts aber egal, die Menschen sind halt irgendwie faul.
Das ist doch die komplette Kapitulation vor der Situation an sich und nur noch das reine Beobachten und sich selbst besser fühlen, weil man selbst hat es ja geschafft.

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Mir geht es nicht um „Kapitulation vor der Situation“ oder besser fühlen.
Wie kommst du da drauf?

Was ich mit dem Gedanken erreichen möchte, ist ein Hinweis darauf, das bei 1,5% Veränderung, man vielleicht nicht unbedingt gleich wieder mit dem großen „Gesellschaftliches Versagen“ fabulieren muss.
Und auch darauf, dass ein fehlender Berufsabschluss, heute längst kein KO Kriterium mehr ist.

Es wird endlich Zeit, dass dieser verschissene Sauhaufen ernsthafte Konsequenzen zu spüren bekommt…

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Das sind 1,5% seit 2020 aber im Artikel steht genauso das die Quote schon seit einigen Jahren mehr ansteigt.
Du sagst halt es gibt halt viele Bereiche in denen man auch ohne Berufsabschluss gut bis ok verdienen kann, bleibst aber der Antwort schuldig was das alles für tolle Bereiche sein sollen.
Genauso steht in dem Artikel (obwohl es dazu noch viele andere gäbe) das das Menschen ohne Abschluss deutlich öfter von Arbeitslosigkeit betroffen sind (was irgendwie klar ist, ich würde aber selbst noch mal Armut hinzufügen).
Wessen Versagen ist es dann, wenn nicht das der Geselschafft?

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