Naja in Frankreich hatten sie zur selben Zeit bereits über 100 Jahre Erfahrung als republikanischen Zentralstaat.
Es gibt aber keine institutionellen Kontinuitäten zwischen Weimar (übrigens ein zentralistischer Staat) und der Bundesrepublik, geschweige denn zum Kaiserreich oder dem HRR.
Ist leider falsch. Die Weimarer Republik war föderativ mit Landtagen und Landesgesetzen.
Frankreich hat auch Départements. Föderalismus ist nicht damit erfüllt, dass Untergliederungen existieren.
Nur sind die Landtage Landesparlamente bereits damals gewesen. Departements sind erst seit 1982 überhaupt mehr als reine Verwaltungsapparate und bis heute nur bedingt mit den Landesparlamenten vergleichbar.
Im Deutschen Reich ist in der Verfassung festgelegt worden, dass alles, was nicht explizit dem Reich als Zuständigkeit zugesprochen wird, den Ländern obliegt. („im Zweifel für die Reichsländer“).
Man könnte damit anfangen eine unabhängige Untersuchungskommission einzurichten, die sich explizit mit Polizeiverfehen beschäftigt.
Zumindest in Rheinland-Pfalz gibt es da die Bürgerbeauftragte, die explizit auch bei Beschwerden gegenüber der Polizei helfen soll.
Bei einem Problem mit der Bauaufsicht in meiner Familie, war deren Büro auch schon mal relativ hilfreich, aber keine Ahnung wie das bei Polizeiangelegenheiten aussieht.
Bringt das viel, wenn die Polizisten sich dann gegenseitig decken? Bei Aussage gegen Aussage lässt sich da meist nicht viel machen.
Die USA stellen der Ukraine ja schon mal Kredite in Aussicht - nun kann manch einer ja drauf hoffen, dass Russland einmarschiert, dann wird’s ein lohnendes Geschäft.
Zeit Online liegen exklusiv Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts zum Thema Fachkräftemangel vor. 6,7 Mio. Arbeitskräfte könnten bis 2030 fehlen.
Fehlende Arbeitskräfte
917.000 im Bereich Büro/Sekretariat
668.000 in der Fahrzeugführung im Straßenverkehr
567.000 in der Reinigung
438.000 in der Lagerwirtschaft/Post/Zustellung
430.000 in der Erziehung/Sozialarbeit
403.000 in der der Unternehmensorganisation
364.000 in der Gebäudetechnik
360.000 im Maschinenbau
320.000 in der Verwaltung
288.000 in der Krankenpflege
Diese Zahlen sind niederschmetternd. Hausmeister, LKW-Fahrer, Pflegekräfte, Seelsorger, Lehrer, Bau und Handwerk, Bestatter, usw. werden uns bald definitiv fehlen.
Die Politik sucht derzeit Lösungen: Weiterbildungen (Bildungszeiten für Arbeitnehmer), Langzeitarbeitslose besser integrieren, Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern (vor allem für Frauen), zudem sollen mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland kommen.
Einzig die Digitalisierung/Automatisierung macht Hoffnung, dass die Lücke etwas geschlossen werden kann.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-02/fachkraeftemangel-mangelberufe-engpassberufe-arbeitsmarkt
Ich denke eine bessere Bezahlung oder bessere Arbeitsbedingungen wären viel effektiver als irgendwelche Umschulungs- oder Weiterbildungsmodelle.
Da auch der demografische Wandel eine Rolle spielt, wird das nicht die alleinige Lösung sein können. Es fehlen immer mehr jüngere Menschen, die eine Ausbildung beginnen wollen, auch weil immer mehr studieren gehen. Es gehen zu viele in Rente als junge Menschen wirklich nachkommen.
Noch eine Grund: 25% der Studierenden brechen ihr Studium ab, und brauchen dann mit Berufsausbildung deutlich mehr als drei Jahre um auf den Arbeitsmarkt zu kommen. Die Akademisierung sorgt dafür, dass es Nicht-Akademiker in klassischen Berufen immer schwieriger haben an eine Stelle zu kommen.
Eine bessere Bezahlung mit besseren Arbeitsbedingungen könnte sicherlich dafür sorgen, dass das Handwerk beispielsweise wieder attraktiver wird. Selbiges gilt für die Pflegeberufe.
Erschreckend finde ich an allem, dass das alles vorhersehbar war, schon weit vor 2022.
Es fehlen attraktive Ausbildungsplätze, die auch jungen Leuten etwas bieten, die sonst studieren könnten.
ein HURRA auf trickle-down economics, niedriglohnsektor, hartz-gesetze, entmachtung von gewerkschaften und „liberalisierung“ des arbeitsmarkts (für arbeitgeber freilich).
ich feu mich, dass es den albrechts, kühnes, tönnies, und quandts nun deutlich besser geht.
und immer schön mit den milliardären solidarisieren, damit nicht nur alles so bleibt, sondern besser - für die milliardäre.
Der Anstieg des Fachkräftemangels bei Theologie und Gemeindearbeit von 45% auf 60% ist aber ziemlich optimistisch geschätzt, gemessen an dem, was ich so innerkirchlich mitbekomme. (Und das noch aus evangelischer Sicht, katholischerseits werden die nächsten Jahre für die Leute im Gemeindedienst richtig ekelhaft.)
Ich verbinde damit allerdings die Hoffnung, dass man im Zuge dessen mal die Flüchtlingsthematik ein wenig effektiver und aus beiden Richtungen problemorientierter angeht. Gebt den Leuten Arbeit und Lohn, steckt sie in vernünftige Deutsch- und Integrationskurse und gebt ihnen, wo nötig, psychologische Begleitung zur Aufarbeitung. Kostet halt, aber ist deutlich effektiver als diese Käfighaltung mit ständig schwankender Sicherheit aktuell.
Hab da eher die Befürchtung, dass Geflüchtete eher ausgebeutet werden und kaum bis keine nötige Unterstützung erhalten.
Bildungsurlaub ist eben leider ein zahnloser Tiger ist, ausser man ist im öffentlichen Dienst oder einem Unternehmen mit gutem Betriebsrat.
Hab ich ja schon erlebt wird abgelehnt und thats it.
Klar könnte man klagen, aber dann kann man sich auch gleich selbst kündigen.
Ich bin halt Romantiker…