Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt IV

Und ich Zyniker :sweat_smile:

Ausbildung und Arbeit besonders in Bereichen Reinigung, Erziehung und teile Versandtwirtschaft bieten auch einfach nicht genug Einkommensmöglichkeiten aus sich der Jungen Menschen. Warum sollten sie das tun.

Es fällt uns auch so hart auf die Füße das Abitur, Studium seit Jahrzehnten als erstes großes Ziel denn jungen Menschen vermittelt wird und dann streben eben auch viele danach.

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Übrigens gab es ja in der Hochzeit der Corona-Krise auf der ganzen Welt Personalengpässe, insbesondere im Niedriglohnbereich. Das war bei uns nie ein Problem.

Umgekehrt ist aus der entwickelten Welt fast nirgends (Einzige Ausnahme: Japan) überliefert, dass es an Hochqualifizierten mangele - und erst Recht nicht, dass ein Land seit Jahren vor diesem Problem steht und einfach nichts dagegen ausgerichtet bekommt.

Nun kann man sich fragen, ob Deutschland das einzige Land der Welt mit Akademisierung und Studienabbrüchen ist - oder ob es vielleicht doch um andere Faktoren geht. Jedenfalls bin ich mir sehr sicher, mit Lamento über die Entscheidungen junger Leute kriegt man das Ganze nicht ins Gleichgewicht.

Ja, dann geh mal mit gutem Beispiel voran, vernichte deine Zeugnisse und geh putzen.

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aber damit kann man doch die verantwortung wieder so schön individualisieren.

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Ist ein Ergebnis der Bildungspolitik nachdem die Pisa-Studie so gravierend ausfiel. Anstatt das Bildungssystem zu verbessern hat man daran gearbeitet das Bildungsergebnis zu steigern.

Ich würde auch einen anderen Job machen wenn ich wüsste, dass ich dort ähnlich viel, mit Perspektive auch mehr verdienen kann.

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Exakt,
die Leute wurden nicht schlauer, aber die Noten wurden besser,

Pisa Studie Happy, Politiker Happy.

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Ich habe kein Abitur und Arbeite schon in einem Beruf wo viele Leute fehlen werden.

Und mal zu Einordnung, warum jetzt dieser „Gag“, ich finde das er gerade null zu Diskussion beträgt.

Doch wenn man das Ansehen von Ausbildungen wieder hebt, es geht nicht darum zum Einzelnen zu gehen und zu sagen ‚ey was du da machst ist blöd für die Gesellschaft, mach was anderes‘

Private Erfahrung, Tochter von einem Kumpel macht, mit Abitur, eine Hochspezialisierte Ausbildung, mit der sie danach auch in ein Studium einsteigen kann, Verdient da auch echt gut. Trotzdem hörte sie von vielen Leute „ja warum machst du nur eine Ausbildung, mach doch ein Studium“ Das meine ich.

Das stimmt wohl, lieber G8/9 quatsch und am Rest hat sich nicht viel geändert.

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Weil es immer einfach ist, zu sagen, die Leute sollten doch mal. Und fast nie ist eine Option, selber doch mal das zu machen, was man einem unbestimmten Kollektiv empfiehlt.
Die Erzählung von der Akademisierung trägt übrigens mE auch nichts bei. So ist das manchmal.

Dann…?

Ja, und? Hat sie sich davon überzeugen lassen und studiert jetzt Kunstgeschichte? (Nichts gegen Kunstgeschichte, wäre nur schade, das nur „wegen der Leute“ zu studieren.)

Ansehen, Wertschätzung, das ist alles Dampfgeplaudere. Was das wert ist, kannst du dir bei den Pflegekräften anschauen. Die werden überall respektiert, und trotzdem hören sie reihenweise auf, weil Ansehen halt keine Überlastung kontert. Als die hilflose Bevölkerung ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen wollte, hieß es dann, mehr Geld und weniger Stress ist was eigentlich gebraucht wird.

Am Ende zählt, was eine Arbeit kostet (an Zeit, Kraft, Privatleben, …) und was sie reinbringt. Wenn das nicht passt, wird es über kurz oder lang Mängel geben. Ansehen ändert daran nichts.

Okay lassen wir das, keine Lust mir passiv aggressive Vorwürfe gefallen lassen zu müssen.

Wenn du deine Argumente neutraler Formulierst, können wird gerne weiter diskutieren, so leider nicht.

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Ja, dann lassen wir das eben. Ich lasse mir doch nicht als Voraussetzung für eine Diskussion diffuse Vorgaben machen, wie ich meine Argumente vorzutragen habe.

Auch die Firmen sind ja mitschuld,

und da rede ich jetzt von großen Firmen die es sich auch leisten können.

Nach außen groß labern wie wichtig Ausbildung ist, aber intern dann doch wieder die STudenten gegenüber den Azubis bevorzugen, sei es bei den Arbeiten in der gleichen Abteilung oder auch anderen Sachen.

Beispiele ala
Student kriegt Projekte, Azubi „naja mal schauen wo er helfen kann, oh und das Archiv kann man auch mal wieder sortieren“

Student darf mit dem Aussendienstler mitreisen, Azubi dagegen im Vertrieb nur die Rechnungen des Aussendienstlers einbuchen.

Student darf 6 Wochen auf Auslandsaustausch zu Überseetochterunternehmen X.
Azubi 3 Wochen ins Werk nach Österreich oder Schweiz.

Studenten belegen extra Kurse an der Uni die XXX€ kosten, Firma zahlt anstandslos weil „teil des Studiums“. Azubi, pech gehabt.

Und sowas hört und findet man an allen Ecken und Enden wenn man danach schaut.

@t0bs3n
naja, man sollte Argumente schon auch auf eine Art vorbringen, die passt.
Es bringt einem nichts, recht zu haben, wenn man nicht für die andere Seite auch darlegen kann, wieso.

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anekdotische evidenz:
das habe ich und Kolleg:innen als Pflegepersonen aber anders erlebt.
erniedrigungen, abwertungen, anpöbeleien gab es häufig und das nicht nur während des dienstes.
und auch der typische spruch „also ich könnte das ja nicht“ war allzu oft gar nicht so sehr anerkennend sondern vielmehr abschätzig als „gut dass ich den scheiss nicht machen muss“ gemeint.

Das ist so einer der Aspekte, wo man sich immer wieder fragt, was eigentlich in den Leuten vorgeht und „überall respektiert“ ist dahingehend wirklich nicht die richtige Formulierung. Ob das plötzlich besser würde, wenn Pflegekräfte vorher studieren würden?

Hier ging es ja um den Faktor „Ansehen“, auf Berufsgruppen bezogen. Das weicht im Zweifel davon ab, was dann dem Individuum entgegengebracht wird - eben weil es so ein nicht greifbares Konzept ist und weil sich hinter jenem „Ansehen“ oft auch nur ein absurdes Ideal verbirgt, dem kein echter Mensch entsprechen kann.
Insofern würde ich die These, Pflegekräfte seien als Gruppe angesehen (und dass das dem Einzelnen überhaupt nichts bringt), aufrecht erhalten.

Ich würde behaupten, dass „Ansehen“ sehr (aber natürlich nicht nur) vom Gehalt abhängig ist.

Zweifellos. Ausnahmen gibt es, wie überall, aber meistens heißt mehr Geld auch mehr Ansehen.
Die Frage ist dann: Meint man in Wirklichkeit mehr Geld, wenn man Ansehen sagt?

Finde nicht, dass Pflegekräfte viel Ansehen haben. Fallen bei mir eher unter die Kategorie „gut das es sie gibt, aber würde ich nie machen wollen oder meinem Kind empfehlen“.

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Weil Pflegekräfte schmuddelige Leute sind, oder wegen den Bedingungen und der Bezahlung?

ich würde sagen, dass geld die messgröße ist, mit der ansehen gesellschaftlich bewertet wird.

@t0bs3n
ich habe kein interesse an einer semantik diskussion, was du, ich oder andere unter „ansehen“ verstehen.
aber ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass gemäß der arbeitsbedingungen und der monetären zuwendung, die bspw. care-berufe erfahren, die gesellschaftliche wertschätzung im vergleich zu anderen berufen nicht besonders hoch ausfällt.
insofern würde ich deiner these schon einmal widersprechen.
darüber hinaus ist „Ansehen“ auch schwer zu messen. wenn du eine repräsentative gruppe kreuzchen machen lässt, wie sehr sie Pflegekräfte schätzen, käme dabei ein repräsentatives ergebnis heraus? oder befragt man z.B. möglicherweise nicht ebenso gesellschaftlich erwünschtes antwortverhalten?

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Das ist - mindestens zur Hälfte - mein Punkt: Alleine weil man es nicht messen und jeder sich was anderes darunter vorstellen kann, ist „Ansehen“ sowohl als Problemanalyse als auch als Lösungsansatz untauglich. Abgesehen davon, dass es die Arbeitgeber wieder aus der Verantwortung nimmt.

Von mir aus waren dann die Pflegekräfte ein schlechtes Beispiel für eine angesehene Gruppe, der trotzdem die Leute weglaufen.

ich denke, man kann „Ansehen“ von berufsgruppen bewerten, nämlich mit gestaltung von arbeitsbedingungen und der entlohnung.

und was sog. „systemrelevante“ berufe sind, wurde während der pandemie ja deutlich.
deren arbeitsbedingungen und entlohnung kann man ja leicht mit anderen berufsgruppen vergleichen.

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