Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 5)

Auf Twitter vorhin gelesen dass es angeblich von Russland abgeschossen wurde.

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Zufälle gibts… :man_shrugging:

Vielleicht haben sie das Fenster des Flugzeugs nicht aufbekommen. :beannotsure:

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Oder jemand sah beim aus dem Fenster gucken einen Regenbogen und bekam Panik dass alle Personen im Flugzeug gequeert wurden :beanderp:

Gerhart Baum (FDP) im SPIEGEL-Talk

klare Worte von Herr Baum. überhaupt ziemlich vernünftige Dinge sagt er.
(also einige davon)

und die Lindnersuppe mit Würstchen :laughing:

Auch dessen Stellvertreter und Mitbegründer der Wagner-Gruppe, Dmitri Utkin, habe zu den Passagieren gezählt.

Noch mehr :nun:

Wie ich in einem Kommentar dazu gelesen haben: „Nun hat Russland also doch mit der Denazifizierung begonnen“…

https://twitter.com/moritz_gathmann/status/1694461126120030563

Mit wem sich Harald Schmidt so ablichten lässt und dabei noch lächelt, uff.

Wenn Schmidt beim Sommerfest eines rechten Drecks-Blatts wie der Weltwoche war, dann ist da doch sowieso jede Hoffnung verloren.

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Ist doch nur Satire.

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Natürlich, die darf ja bekanntlich alles :kappa:

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Ach waren wie bei Nuhr gar nicht nur harmlose Witze?

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War alles weder links noch rechts!

Achso, wenn man sich mit Linken trifft, darf man sich auch mit Rechten treffen und ist dann in der Mitte. Verstehe.

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Ich war dann zwei Sekunden auf Harald Schmidts Twitter und mir ist richtig schlecht geworden, was der so alles verzapft inzwischen. Von alter weißer Mann bis misogynen und TERF-Mist ist alles dabei. Und nicht sehr satirisch.

Ich dachte das ist schon länger über ihn bekannt?

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Das sichert ihm Material für die nächsten Jahr, weil er sicher immer wieder drauf angesprochen wird.

Joah…in meiner Generation kennt den schon niemand mehr :woman_shrugging:t2:
Wäre halt schön, wenn sowas dann medienseitig irgendwann mal dazu führen würde, dass solche Leute nicht mehr als relevant und weise behandelt werden.

Was für ein Material, arbeitet der noch?

Ja, prinzipiell schon. Aber ich wusste nicht wie schlimm es ist. Ich hatte noch so einen kleinen benefit of the doubt übrig.

Heute vor 50 Jahren begann ein 7 tägiger „Wilder Streik“ bei Ford, den die Presse als Türken-Streik benannte. Der insgesamt größte wilde Streik.

260

Bei Ford im Köln waren 1973 etwa 1/3 (ca. 12.0000) der gesamten Belegschaft türkische Gastarbeiter.
Als viele Gastarbeit nach dem 4 wöchigen Betriebsurlaub zu spät zur Arbeit kamen wurden 300 Gastarbeiter entlassen.
(damals fuhren viele in den Betriebsferien mit dem Auto in die Heimat und die Anreise für Hin und Rückfahrt dauerte auch schon mal 2 Wochen und war schwer zeitlich genau zu planen)

Auf einer Betriebsversammlung eine Woche vor Beginn des Streiks erklärten sich die türkischen Arbeiter solidarisch mit den Entlassenen, während die Mehrheit der deutschen Kollegen die Entlassungen und Disziplinarverfahren zum Teil applaudierend befürwortete. Den Deutschen, die als Vorarbeiter, Fertigmacher oder Meister vor allem vorgesetzte Funktionen im Betrieb innnehatten, erschienen die Entlassungen gerechtfertigt: Sie selbst waren immer pünktlich gewesen, sollte das nicht auch für die anderen gelten? Zum anderen hatten sie wenig Verständnis für die Situation der türkischen Kollegen, die von den vier Wochen Werksurlaub zehn Tage auf der An- bzw. Abreise verbrachten, wodurch ihnen nicht mal drei Wochen bei der Familie blieben. Dennoch waren zu Beginn auch deutsche Kollegen an dem Streik beteiligt, wenn auch zögerlich.

Das ganze hing auch mit der gesamten Arbeitssituation zusammen. Die türkischen Arbeiter waren meist in der Endmontage tätig, nur als Hilfsarbeiter beschäftigt, bekamen weniger Geld als deutsche die in anderen Bereichen tätig waren. Und so forderten die Streikenden

eine Mark mehr Stundenlohn, Reduzierung der Bandgeschwindigkeit, Verlängerung des Jahresurlaubs auf sechs Wochen, Wegfall der unteren Lohngruppen, ein dreizehntes Monatsgehalt sowie Verzicht auf Disziplinierungsmaßnahmen wegen des Streiks

Aber die IG Metall unterstützte diesen wilden, unorganisierten Streik nicht und auch der Betriebsrat hatte gar keine Solidarität mit den Arbeitern. (im über 40 köpfigen Betriebsrat war quasi nur 1 türkischer Arbeiter vertreten)

Ford selbst organisierte sogar Gegendemos für die Arbeitsaufnahme

Der Spiegel zu den übrigen Arbeitern damals

Laut Bach demonstrierten bei Ford deutsche Beschäftigte unter dem Motto »Wir wollen arbeiten« gegen die streikenden Vertragsarbeiter: »Es gab die Militanten, die gesagt haben: ›Erstens wir wollen arbeiten und zweitens lassen wir uns doch von den Türken nicht vorschreiben, wann wir arbeiten und wann wir streiken. Wir entscheiden, nicht die!‹«
Andererseits habe es aber auch deutsche Kollegen gegeben, »die später ein sehr schlechtes Gewissen hatten, weil sie gerade die Leute alleingelassen haben, die am schwersten arbeiteten und am wenigsten Geld bekamen«.

Nach knapp einer Woche wurde der Streik mithilfe der Polizei gewaltsam beendet

wiki:

Als sich am folgenden Tag wiederum eine Demonstration von 2.000 Streikenden formierte, stießen sie auf eine „Gegendemonstration“, die teilweise mit Knüppeln und Schlagringen ausgerüstet war. Sie bestand aus Meistern und Vorarbeitern, Werkschutzangehörigen, aus Belgien herbeigeschafften Streikbrechern, Zivilpolizisten und leitenden Angestellten von Ford. Mit Gewalt wurde der Widerstand der Streikenden gebrochen, die Streikführer gejagt und schließlich der uniformierten Polizei überstellt. Targün wurde später in die Türkei abgeschoben

Viele türkische Mitarbeiter wurden daraufhin in den nächsten Monaten entlassen. Der Betriebsrat legte bei keinem einzigen einen Widerspruch ein

„Bemerkenswert“ ist auch die damalige Berichterstattung

aus dem heutigen Spiegel-Artikel

In der Öffentlichkeit wurden die Streikenden teils heftig diffamiert. Eine Nachtausgabe der Boulevardzeitung »Abendpost« beschrieb den Arbeitskampf als »Türkenterror«, andere Blätter übernahmen den Begriff. Das Wort »Gastarbeiter«, erklärte die »Bild«-Zeitung, käme von Gast, und Gäste, die sich schlecht benähmen, müsse man rausschmeißen.

(kanak-attack)

Der Express hatte jedenfalls eine Erklärung für das Verhalten der Türken, von denen man ja eigentlich angenommen hatte, sie seinen besonders autoritätsgläubig, fleißig und diszipliniert: »Zwar ist der Türke kein böser Türke. Doch ist er ein enttäuschter Freund, fast schon ein enttäuschter Liebhaber.«

Wilder Streik bei Ford 1973: »Hier kannst du auch dein Recht verlangen« - DER SPIEGEL

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