Einfach gucken, was in der Bibel steht, mehr benötigt die Menschheit doch nicht an moralischem und ethischen Kompass!
Ich bin ja nicht dafür.
Ich glaube nur nicht an einen universellen - also mehrheitlichen - moralischen Aufschrei. Dazu ist der Mensch zu sehr … Mensch.
Die Tat als solches ist halt immer zu verurteilen, da so drastische Schritte nicht nötig sein sollten.
Die Tat würde halt ein Problem lösen/verhindern welches viele Menschenleben kostet. Es ist halt irgendwo ein Dilemma. Eine moralische Zwickmühle wenn man so will.
Hätte alleine schon ein Problem damit, weil es ja dazu führen würde, dass ich selbst nicht geboren würde
Utilitaristen wären versucht, einen hedonistischen Kalkül durchzuführen.
Wie soll das überhaupt gehen? Ich kann ihn als Säugling ja nur töten, wenn ich weiß was aus ihm wird, und das kann ich nur wissen wenn ich aus der Zukunft komme und er meine Existens beeinflusst hat. Und dann würde ich diese ja gefährden wenn ich es veranlassen würde.
Minority Report.
Sci-Fi.
Gedankenexperiment.
Philosophie.
Nun komm hier nicht mit Logik
Nachher will noch jemand nicht den Säugling töten, sondern einfach gucken, dass der Junge vernünftig erzogen wird. Es wird erschossen was auf den Tisch kommt
In die Zeit eingreifen ist einfach Blödsinn.
Genau deswegen machen wir es ja auch nicht
Nein, wir machen es nicht weil wir es nicht können. Wenn wir es könnten würden es sicher welche machen.
Und das schreibe ich dir, aus der Zukunft.
Ich würde so weit gehen, dass wir nicht wissen, ob es gemacht wird. Für „uns“ die nicht Zeitreisen können, ändert sich ja in unserer Realität nichts.
Die AfD war die erfolgreichste Partei der Arbeiterklasse bei der Europawahl (BR) und auch schon bei den Wahlen zuvor
Wie konnte es soweit kommen?
Es gibt ein sehr spannendes Interview im Spiegel-Plus mit Daron Acemoğlu.
Acemoğlu ist im Spiegel tatsächlich mal treffend als Starökonom beschrieben worden. Er gehört mit seinen Studien zu den meistzitierten Forschern der letzten 2 Dekaden.
Und Acemoğlu bezeichnete Trump als die größte Bedrohung für die Demokratie. So kurz zu seiner Einordnung.
SPIEGEL: Glauben Sie wirklich, Trump könnte eine Diktatur errichten, wenn er gewählt wird?
Acemoğlu: Ich bin sehr besorgt. Schon in seiner ersten Amtszeit war Trump eine Gefahr für die Demokratie. Jetzt könnte es noch viel schlimmer werden als vor acht Jahren.
Im Interview spricht er spannende Punkte an
Der erste und zentrale Punkt ist, dass die Demokraten und auch viele gemäßigte und sozialdemokratische Parteien/Kräfte die Arbeiterklasse verloren haben.
Das können wir auch so ja auch in Deutschland beobachten.
SPIEGEL: Bei den Europawahlen stimmten in Frankreich 54 Prozent der Arbeiter für die Partei Le Pens, in Deutschland gaben sie ihre Stimme vorwiegend der AfD. Wie kommt es, dass die Sozialdemokratie jene Wählerschicht verloren hat, für die sie einst Politik machen wollte?
Acemoğlu: Der wichtigste Grund ist, dass die linke Mitte unter Bill Clinton, Tony Blair und Gerhard Schröder sich von einer Politik zugunsten der Arbeiter abgewandt hat. Stattdessen setzten sie auf Liberalisierung, im Interesse multinationaler Unternehmen, vor allem aus dem Finanzsektor. Eine Zeit lang wurde dies von ihren Wählern toleriert, aber insbesondere nach der Finanzkrise wurde es als Verrat angesehen.
vollkommen daccord
Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Kernwählerschaft sich verschoben hat.
Während früher die Demokraten von Arbeitern gewählt wurden (Rust Belt), sind es heute eher gebildete Oberschichtler
SPIEGEL: Auch in den USA wählen Bürger mit einem Hochschulabschluss überwiegend links, während die Mehrheit der Arbeiter für Trump stimmt. Sieht so die neue Parteienlandschaft in den westlichen Industrienationen aus?
Acemoğlu: Absolut. Überall hat eine gut ausgebildete Elite die Mitte-links-Parteien übernommen. Ihre Politik und ihre Rhetorik zielen nicht mehr auf die Arbeiter, sondern auf das, was einer gut qualifizierten Oberschicht wichtig ist.
auch den Punkt der Präferenzen kann man tatsächlich beobachten
Acemoğlu: Die Mitte-links-Parteien favorisieren immer noch klassische politische Konzepte wie höhere Steuern für Besserverdienende oder den Einsatz von Subventionen. Aber sie sind gegen Zölle, Beschäftigungsprogramme oder Grenzen für die Einwanderung – Maßnahmen, die heute von vielen Arbeitnehmern befürwortet werden.
Die Politik hatte versagt, weil sie mehr auf Transferleistungen setzte statt auf Eingriffe in die Wirtschaft
SPIEGEL: Clinton, Blair und Schröder wollten die Wirtschaft stärken.
Acemoğlu: Mag sein, aber sie haben dabei einiges übersehen. Erstens ist es den Menschen lieber, wenn das politische System Arbeitsplätze schafft – und nicht nur Subventionen oder Transfers ausreicht. Und zweitens ist die Welt komplizierter als im ökonomischen Lehrbuch. Manchmal ist es besser, direkt in den Arbeitsmarkt einzugreifen, zum Beispiel durch angemessene Mindestlöhne oder die Stärkung der Tarifmacht der Gewerkschaften.
Dabei hat aber gerade Biden das richtig gemacht. Acemoğlu zählt viele Arbeiterfreundliche Reformen unter Biden auf.
Er hat bahnbrechende Gesetze verabschiedet. Und er war der arbeitnehmerfreundlichste Präsident in der jüngeren US-Geschichte. Er hat die Gewerkschaften unterstützt, höhere Mindestlöhne befürwortet, Arbeitnehmerrechte verbessert und die Beschäftigung befördert.
Aber die Arbeiterklasse kam nicht zurück. Weswegen. In den USA vor allem wegen Bidens liberaler Migrationsfrage.
Die Einwanderung ist eines der Themen, die Biden Stimmen kosten, obwohl er tatsächlich versucht hat, einen vernünftigen Mittelweg zu finden.
Und da kommt ein weiterer spannender Punkt.
Für die Oberschicht sind Migranten in den USA billige Arbeitskräfte, für die Arbeiterschicht Konkurrenz. Bei Allem: Job, Wohung,…
SPIEGEL: Für die wohlhabenden Schichten ist Einwanderung dagegen häufig mit Vorteilen verbunden.
Acemoğlu: Wenn Sie gut verdienen und in der Finanzindustrie arbeiten, sind Einwanderer für Sie nicht zuletzt Anbieter billiger haushaltsnaher Dienstleistungen, sie putzen Ihre Wohnung oder pflegen den Garten. Außerdem leben Migranten nicht in Ihrer Nachbarschaft und konkurrieren mit Ihnen nicht um Wohnungen, Jobs oder die Plätze in Eliteschulen. Wenn Sie hingegen ein Amerikaner mit niedrigem Bildungsniveau in New York sind, der Schwierigkeiten hat, eine bezahlbare Wohnung zu finden, nehmen sie Einwanderer eher als Wettbewerber wahr.
Und auch da gibt ihm die Realität recht. In Europa waren linke Parteien u.a. auch erfolgreich bei den Arbeitern, wenn sie einen eher härteren Kurs gegen Migration gesetzt haben
(Schweden, Dänemark)(ist Teil des Interviews), was natürlich die Gefahr bringt einfach rechte Positionen zu übernehmen
Am Ende, was er dem linksliberalen Lager raten würde und ob es für die Demokratie noch nicht zu spät ist
Acemoğlu: Ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist. Die Parteien der Mitte müssen sich viel stärker für die Arbeiter einsetzen. Sie müssen für höhere Löhne, geringere Ungleichheit und mehr Jobs eintreten. Und sie müssen den Arbeitern in einer Reihe von Fragen besser zuhören, einschließlich Einwanderung und internationalen Handels.
Ich denke das trifft es.
Der Schluss, der rechtspopulistisch darauf folgt, nämlich Hetze gegen Migranten , ist eindimensional und spielt nur die ärmsten Schichten gegeneinander aus, um bestehende ungerechte Strukturen nicht ändern zu müssen. Wie in der oft zitierten Kaeikatur: schau mal, der Migrant will deinen Keks.
Ein anderer Schluss ist, die Strukturen so zu schaffen, dass möglichst kein Wettbewerb zwischen der Arbeiterklasse und Migranten besteht.
Ein härterer Kurs gegen Migration ist keine Notwendigkeit. Aber natürlich der viel einfachere und populistischere Weg.
Also was ich von der Arbeiterklasse höre, ist eher, dass sich die Arbeiterparteien wie SPD sich zu stark auf Minderheiten nur noch konzentieren.
Das ist die Wahrnehmung von den Arbeiterklassen die ich höre als Gewerkschafter.
Das ist ja im Grunde was dort steht.
Dann sollten linke Parteien, wenn sie an der Regierung sind, das auch mal umsetzen (was leichter gesagt als getan ist). Aber das passiert nicht in ausreichendem Maße, auch nicht bei einer Regierung mit SPD und Grünen.
Und dann hat man eben weiter eine hohe irreguläre Migration UND fehlende Strukturen, um die negative Folgen zu bekämpfen.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich die Leute abwenden, die die Konsequenzen am ehesten zu spüren bekommen. Weil ihre Kids nicht auf tolle Gymnasien gehen wie die gebildeter Grünen-Wähler sondern auf Brennpunktschulen zum Beispiel.
Ich persönlich finde es unwahrscheinlich, dass die Regierungen im Westen die Kurve kriegen bei dem Thema. Die Probleme mit Migration und den Frust darüber bei weiten Teilen der Bevölkerung in den Griff zu kriegen. Das wird eher schlimmer als besser in den nächsten Jahren.
Also erst mal würde ich in Frage stellen, dass die derzeitige SPD und die Grünen „linke“ Parteien sind.
Aber klar, was du ansprichst, kritisiere ich ja auch schon hinlänglich hier im Thread an den besagten Parteien.
Dann wüsste ich gerne, was diese „irreguläre Migration“ sein soll. Migration ist hierzulande nämlich sehr stark reguliert, wie auch Aufenthaltstitel. Die Benennung als „irreguläre Migration“ suggeriert, dass es keine Regeln gäbe oder dass sich Migranten ohne Erlaubnis ins Land geschlichen hätte. Da hätte ich dann schon gerne Nachweise dafür, bevor man das so framed und ein solches Narrativ befeuert.
Aber der einfache Weg ist natürlich, erst fährt man eine Kampagne gegen Migranten, um die Arbeiterklasse gegen sie aufzusetzen.
Und dann muss man - leider, leider - Kinder in der Wüste verdursten, im Mittelmeer ersaufen, von Grenztruppen erschlagen oder in Lagerghettos (wovon kein Journalist mehr berichten darf - hallo Moria) dahinsiechen lassen.
Kann man nix machen, das Volk will es so, sonst ist die Demokratie mit unseren schönen Werten in Gefahr. /s
Achso, aber hoch ausgebildete Fachkräfte, die sollen natürlich kommen. Ist klar.
Du kannst den Begriff natürlich doof finden, aber sowohl Regierung und als auch Behörden nutzen ihn.
In dieser Diskussion sehe ich nicht die Notwendigkeit, über den Begriff zu diskutieren.