Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 5)

Ist eben trotzdem heuchlerisch da jetzt das schwere Geschütz gegen eine damals 18jährige Aufzufahren.

Dann müsste man theorethisch auch einfach mal alle Altersheime durchkämmen bzw die Rentenbescheide und mit Wehrmachtsunterlagen abgleichen.
Gibt sicher noch Tausende Wehrmachts und SS Soldaten die in Einheiten waren die Kriegsverbrechen begangen haben.
Schliesslich haben wir irgendwo noch zwischen 80 und 100 000 lebende Wehrmachts und SS Veteranen in Deutschland.

Natürlich kann man denen nicht einzeln nachweisen ob sie nun wirklich etwas gemacht haben, aber das ist ja so wie ich das sehe nicht mehr notwendig.

Das traut sich aber wiederrum keiner weil das wohl zuviel Pushback gäbe, wenn man auf einmal tausende Opas vor gericht zerrt, von denen sicher auch viele Kinder und Enkel mit Einfluss haben.

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Wenn man Ihnen was nachweisen kann, do it. Habe ich kein Problem mit. Wobei es immer noch einen Unterschied macht ob du freiwillig in das System des Mordens gegangen bist, wie die Sekretärin oder zwangseingezogen wurdest wie Soldaten, die ansonsten tatsächlich getötet worden wären.

Einzeltatnachweis ist ja nicht mehr notwendig, das genau ist ja jetzt der Frau zum Verhängnis geworden.

Irgendwelche Einsatzgruppen die teils zehntausende per MG niedergemäht haben, konnten bzw wollte man nie zur rechenschaft ziehen und man konnte keinem Einzelnen nachweisen wer nun das MG abgedrückt hat, oder wer nun das Gebäude angezündet hat in das man die Leute gesperrt hatte.

Jetzt so wie ich das verstehe, könnte man jeden Soldaten anklagen, dessen Einheit in Kriegsverbrechen verwickelt war, wenn man nachweisen könnte, dass er zum Zeitpunkt des Kriegsverbrechens vor Ort war.

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Joar dann do it, wie gesagt, habe ich kein Problem mit. Alter darf vor Anklage/Strafe nicht schützen.

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Was ist denn das schwere Geschütz? Sie hat eine Bewährungsstrafe bekommen.

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Und du findest es absolut nicht etwas fragwürdig, 70 Jahre lang die großen Fische laufen zu lassen, ja sie wieder in Positionen der Macht zu setzen, mit üppigsten Pensionen in den Ruhestand gehen zu lassen.

UND DANN, wenn die alle Tod sind, DANN fängt man an die kleine Papierschubse und den Wachmann vor Gericht zu zerren?

Das gleiche Gericht, wo die 50 Jahre nach dem Krieg die Leute teils saßen und Recht sprachen, über die man eigentlich Recht hätte sprechen sollen ?

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Natürlich is das scheiße und wir hätten viel viel mehr Menschen wie Fritz Bauer und weniger Menschen wie Konrad Adenauer gebraucht um mehr Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Wie Kettle schon ausgeführt hat, hat das BGH es halt auch sehr viele Jahrzehnte verhindert, nun ist das nicht mehr der Fall, also kann und muss man das Thema eben wieder aufnehmen. Dabei ist es mir echt scheiß egal ob wer früher nicht angeklagt wurde.

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Mord verjährt nicht, egal wie lange jemand lebt. Das hat man, auch, wegen der Verbrechen der NS-Zeit so eingeführt.
Wenn dich das stört, dann fordere dass man das ändert, aber so lange es so ist, muss man das auch ernsthaft durchsetzen. Und auf irgendwelche Theoretischen Konstrukte, um zu zeigen das irgendein Soldat ja eher veurteilt werden soll, gehen ich nicht groß ein.

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Ich finde halt nicht, dass man die Dame nun von ihrer Schuld Freisprechen kann nur weil man andere nicht verurteilt hat.

Wenn ich zu schnell fahre, kann ich mich nicht damit rausreden, dass andere es auch machen und sogar schneller gefahren sind.

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Ne sorry,
sehe ich komplett anders, waren einfach auch andere Zeiten.

Keine Ahnung natürlich in welcher Lage diese Sekretärin war, aber zb mein einer Opa, wuchs im ärmsten Bayern auf.
Das ländliche Bayern das damals ein extrem armes Bundesland war.
Er war zum Glück zu Jung für WW2, aber bekam als Kind natürlich die Armut und den Mangel im Krieg mit.
Seine Schwestern die 3-4 Jahre Älter waren halfen als Mägde schon in jungen Jahren auf benachbarten Höfen, aber ausser Naturalien kam da auch nicht viel dabei rum.

Erinnere mich bis heute noch wenn er erzählt, dass sie in einem Bett schliefen und das Bett mit heißen Steinen vom Ofen versuchten etwas warm zu kriegen weil die Bettstatt so zugig war.

Oft gab es zu Essen nur Suppe.

Vor solchen Hintergründen, die von uns keiner auch nur im geringsten selbst nachvollziehen kann, hätte jede seiner Schwestern, wenn ein KZ aufgemacht worden wäre und „Wehrmacht sucht Schreibkräfte“ so einen Job instant angenommen.

Und ich hätte es nicht verübeln können rückblickend.

Es ist also finde ich einfach vermessen da jetzt auf die Kleinen zu gehen.

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Jaja genau, man hat ja von nichts gewusst, die Lieblingsausrede :rbtvlul:

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Nö, andere Zeiten.

Wette 90% der Männer im Forum hätten, wären sie 1925 geboren, auch die Hitlerjugend toll gefunden, vor allem wenn sie in einem nicht priviligierten Elternhaus aufgewachsen wären damals.

Aber anderes Thema.

Es ist einfach viel zu einfach die einfachen Leute damals zu verurteilen.
Und da rede ich jetzt nicht von den Göths, Hess, Heydrich und co sondern den normalen Leuten.

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Und weil man nichts hatte, musste man natürlich Juden und andere Menschen umbringen oder dabei, wie auch immer, helfen.

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Das stimmt doch so nicht, ihr wurde doch nachgewiesen was sie alles Mitbekommen hat, Erschießungen, Bestellung von Zyklon B, Anzahl der Häftlinge usw.

Das ist doch eine völlig andere Diskussion. Natürlich ist es scheiße, das man das früher hat so schnell schleifen lassen. Nur soll man deswegen sagen „dann halt keiner mehr“, die Opfer bedanken sich.

Und deswegen wären sie später unschuldig? So funktioniert das aber nicht.

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In einer Diktatur, sind die kleinen oft die, die Diktatur tragen mit ihrer Mitläuferschaft.
Wenn eine Diktatur uns gelehrt haben sollte, das es nicht nur um das aktiv mitwirken geht, abgesehen davon das diese Frau aktiv mitgewirkt hat, sondern eben auch das kleine Mitlaufen, dann die NS-Diktatur. Alle haben weggeschaut, als die Juden zu den Bahnhöfen transportiert wurden, die Sozialisten in die KZs gesteckt wurden oder…usw. Und ja, mit deiner Begründung, baust du die Legende für alle Zukünftigen Generation, nicht mehr so genau hinzugucken, wenn etwas passiert.

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Und sie hat bis zu letzt doch nun auch keinerlei Einsicht an ihrem mitwirken gezeigt. Und um es nochmal hervorzuheben, sie hat eine Bewährungsstrafe bekommen.

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Im Grunde ist es ein bisschen wie die Leute in Russland, die nur lokale Medien konsumieren und dann glauben was ihnen erzählt wird.

Das erklärt zumindest Motive, aber wenn es dann zu unmenschlichen Taten kommt oder Mitwissen dessen kann man das finde ich nicht mehr verargumentieren.

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Ich muss das jetzt mal ansprechen. Das ist mir schon die letzten Monate bei so manchem User aufgefallen. Und weil es wieder bei dir akut ist.
Wir besprechen hier ja Nachrichten. Aber oftmals macht es den Anschein, dass viele die Nachrichten gar nicht lesen. Da werden dann Beiträge geschrieben die ganz andere Themen haben oder (zum Verzweifeln) sogar den Nachrichten widersprechen.
Manche schreiben einfach was ihr Lieblingsthema ist. Dann wird bei jeder Nachricht einfach ein Schwenk gemacht zu Themen über die man eigentlich reden will, statt der Nachricht. Das ist aber nicht der Sinn hiervon^^

Wenn es an fehlender Zeit läge. Aber die Zeit um hier im Forum Beiträge zu schreiben ist dann gerade bei den Usern da. :smirk:

Es ist doch einfach sinnlos wenn man Nachrichten gar nicht liest. In dem Fall müsstest du natürlich um zu deinem Thema zu kommen den extra Step gehen und zur Urteilsbegründung surfen. Aber wenn du schon das Thema aufmachst, dann könnte man das machen.

Daher auch an alle, bitte überfliegen wir doch schnell die Nachricht, wenn wir dazu einen Beitrag verfassen. (allgemein, losgelöst von dem Urteil gestern)

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Was ich hier konkret meine
ich kann verstehen wenn man manche Themen einfach nur Oberflächlich kennt oder bei manchen Themen gewisse Ansichten hat oder Vorurteilen unterlegen ist. Das ist leider bei dir hier der Fall.
Weil deine inhaltlichen Punkte einfach nicht auf den Fall hier zutreffen. Die Kündigung hätte sie nicht ins Lager gebracht.
Dieser Fall inklusive der Anklage dauerte 5 Jahre. Die Richter haben sogar das Lager besucht, es gab Historiker als Sachverständige. Die wissen einfach besser als du oder ich, dass die Frau hätte kündigen sollen. Und irgendwelche Einzelfälle die dir vermeintlich vorschweben sind nur Einzelfälle oder stimmen nicht mal.

Aus dem Urteil

Kein entschuldigender Befehlsnotstand

Die Angeklagte handelte auch nicht schuldlos aufgrund des Bestehens eines entschuldigenden Befehlsnotstands. …setzten eine gegenwärtige Leibes- oder Lebensgefahr für den Täter oder die Täterin voraus, zu deren Abwendung der Befehl zur Begehung einer Straftat befolgt wurde.

Eine solche Gefahr gab es für die Angeklagte nicht. Sie hätte nach den getroffenen Feststellungen zur Freiwilligkeit den Dienst im Konzentrationslager jederzeit aus freien Stücken durch eine entsprechende Kündigung beenden können, ohne dass ihr daraus irgendwelche Gefahren gedroht hätten. Dafür, dass die Angeklagte ihren Dienst aufgrund einer stetigen Bedrohung für ihr eigenes Wohl im Falle der Weigerung ausübte, spricht nach den getroffenen Feststellungen nichts. Mögliche Unbequemlichkeiten im Sinne einer zeitweiligen Arbeitslosigkeit oder wirtschaftlicher Einbußen erfüllen nicht das Maß einer die Annahme eines Entschuldigungsgrundes rechtfertigenden Gefahr für Leib oder Leben.

Sollte die Angeklagte, wofür allerdings in tatsächlicher Hinsicht auch keine Anhaltspunkte vorliegen, in der Vorstellung einer ihr drohenden Gefahr für Leib oder Leben im Fall der Befehlsverweigerung oder Beendigung ihrer Tätigkeit gehandelt haben, vermag auch dies nichts daran zu ändern, dass ein darauf beruhender Entschuldigungsgrund nicht vorlag. Denn auch im Fall einer vermeintlichen Gefahr muss der Täter, der sich in einem inneren Gewissenskonflikt zwischen der Gefahr und der Begehung der rechtswidrigen Tat befindet, sich nach dem Maß aller vorhandenen Kräfte bemühen, der Gefahr auf andere, die Straftat vermeidende Weise zu entgehen…

Hätte die Angeklagte sich in dem vorauszusetzenden Gewissenskonflikt überhaupt befunden, hätte jedenfalls die Bemühung aller vorhandenen Kräfte sie zu der Erkenntnis gebracht, dass der Begehung der Straftaten auf einfache Weise, nämlich durch Beendigung des Dienstes im Konzentrationslager, zu entgehen gewesen wäre. Da es anderen Frauen in vergleichbaren Situationen auch möglich war, bereits nach kurzer Zeit erfolgreich und ohne negative Konsequenzen um Versetzung zu ersuchen, hätte eine entsprechende geistige Anstrengung der Angeklagten sie ebenfalls zu dem Ergebnis gebracht, dass dies eine gangbare Alternative gegenüber dem fast zweijährigen Dienst im Konzentrationslager gewesen wäre. Dafür, dass die Angeklagte überhaupt davon ausging, es drohe ihr eine Gefahr für ihr Leben, wenn sie den Dienst beendete, spricht schon nichts, ebenso wenig wie dafür, dass sie sich überhaupt um Alternativen bemüht hätte. Insofern scheidet die Annahme auch eines irrtümlichen Befehlsnotstandes von vorneherein aus.

Die Frau hätte kündigen können. Wie andere Sekretärinen auch.

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Das wurde hier durchaus auch angesprochen.