Ist es aus Ideologischen oder aus Wissenschaftlichen Gründen umstritten?
Weil du, während du das schreibst, ein Salamibrot in der Hand hältst und noch Fleisch aus konventioneller Massentierhaltung konsumierst.
Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es die Kombination von beidem ist. Denn rohes Fleisch ist auch nicht gerade gut verdaulich (und zumindest in der heutigen Zeit auch mit Erregern verunreinigt) und daher auch ein noch besserer Energielieferant.
Ist aber gerade nur aus dem Hinterkopf.
An der Fleisch für Gehirn These versteht ich nicht, wie das ins Gewicht fallen soll, das Gehirn benützt hauptsächlich Kohlenhydrate,
also genau das was am wenigsten im Fleisch ist (also vom Energieaspekt her)
E: Vielleicht sorgt die verringerte Zeit zum Essen(beschaffen) für mehr Langeweile, weniger Beschäftigung mehr Denken mehr Schlau
Nee, so kenne ich das auch nur. Hab noch nie gehört oder gelesen das es zwei getrennte Theorien sind.
Ich würde vermuten, weil es sich beim Fleischkonsum um eins der relevantesten und gleichzeitig am (theoretisch) einfachsten zu behebenden globalen Problemverursacher und Verstärker handelt. Das ist eine gute Voraussetzung für Diskussionen und daher dürfte es dementsprechend auch niemanden verwundern, wenn dies geschieht.
Außerdem kann bei so einem Thema jeder mitreden. Wenn es um irgendwelche komplexen Sachverhalte geht die unmittelbar nur wenig Menschen betreffen, selbst wenn sie weitreichend sind, beteiligen sich auch nur ein paar Personen an den Diskussionen.
Ach es gibt so viele Sachen die scheinbar einfach zu beheben sind, wenn man selber auf der entsprechenden Seite steht. Ich glaube nicht das der Fleischkonsum da eine herausragende Rolle spielt, weil es eben auch immer eine andere Seite gibt. Die wird halt nur gern negiert, die Glaubwürdigkeit abgesprochen, oder komplett als dämlich hingestellt.
Ob man das aber nun im News aus der Welt Thead tagelang besprechen will, weiß ich nicht.
Es ist wie immer ein Produkt seiner Zeit, also auch der Überzeugungen, aber wahrscheinlich nicht wie ich und alle anderen das Denken, sondern etwas anders.
Raymond Dart ist einer der bedeutendsten Pioniere auf dem Feld der Anthropologie. Er fand damals das Kind von Taung, ein Schädel eines Vormenschen, in Afrika. Er bewies damit Darwins Theorie von der Abstammung aus Afrika, ganz zur Widersache der Kirche damals, und er fand damit auch sowas wie den „Missink Link“ zwischen den modernen Menschen und den Affen. Dart war also wirklich soetwas wie Galilei auf seinem Gebiet.
In den 50er Jahren postulierte er die Killer-Affen-Theorie
Die „Killeraffen“-Hypothese, die durch Robert Ardreys Buch African Genesis populär wurde, besagt, dass eine den frühen Hominiden innewohnende Gewalttätigkeit die Evolution unserer Abstammung vorantrieb. Australopithecus africanus wurde als eine mörderische Spezies beschrieben, deren Mitglieder regelmäßig andere Hominiden kannibalisierten und deren Köpfe als Trophäen aufbewahrten. Eine prosaischere, aber grundlegende Komponente der Hypothese besagte, dass A. africanus auch ein geschickter Jäger war. Zur Untermauerung dieser Behauptung argumentierte Dart, dass große, mit A. africanus assoziierte Faunenansammlungen, wie die aus Makapansgat, seine Nahrungsreste waren.
In seinem Aufsatz von 1953 beschreibt Dart das unglaublich blutrünstig
Dart: „Nach dieser These unterschieden sich die Vorgänger des Menschen von den lebenden Affen dadurch, dass sie eingefleischte Mörder waren: fleischfressende Kreaturen, die lebende Steinbrüche mit Gewalt an sich rissen, sie zu Tode schlugen, ihre zerbrochenen Körper zerfetzten, sie Glied für Glied zerstückelten, ihren Heißhunger mit dem heißen Blut der Opfer stillten und gierig das sich windende Fleisch verschlangen.“
man muss aber verstehen wieso er so etwas beschrieb. Das war gerade noch kurz nach dem zweiten Weltkrieg, mit den Grausamkeiten des Krieges und der deutschen KZs. Das hat ihn einfach beeinflusst. Warum ist der Mensch so grausam? Aufgrund seiner Gene so Dart damals.
Quasi nebenbei war dann auch die Fleischessensgechichte in der Killer-Affen-theorie.
Später wurde dann daraus eine weiterentwickelte Theorie
1995 entwickelten Leslie Aiello und Peter Wheeler die Expensive Tissue Hypothesis, um zu erklären, wie sich unsere riesigen Gehirne entwickelt haben, ohne dass dies zu einem enormen Anstieg unseres Stoffwechsels geführt hat. Aiello, damals am University College London, und Wheeler, damals an der Liverpool John Moores University, schlugen vor, dass der Energiebedarf eines großen Gehirns möglicherweise durch eine Verkleinerung der Leber und des Magen-Darm-Trakts ausgeglichen wurde; diese Organe haben wie das Gehirn stoffwechselintensive Gewebe. Da die Größe des Magen-Darm-Trakts mit der Ernährung korreliert und kleine Därme eine Ernährung erfordern, die sich auf hochwertige, leicht verdauliche Nahrung konzentriert, schlussfolgerten Aiello und Wheeler, dass die nährstoffreiche Muskelmasse anderer Tiere die Schlüsselnahrung war, die die Evolution unserer großen Gehirne ermöglichte. Ohne den Kalorienreichtum, den der Fleischkonsum mit sich bringt, hätte sich das menschliche Gehirn nicht in seiner heutigen Form entwickeln können, behaupten sie.
Das waren also die Theorien als Ergebnis des Standes der damaligen Forschung.
War also kein moderner Fleisch vs Pflanzenfresser Kampf. Was heute daraus gemacht wird.
Die Ursprüngliche Theorie war eher eine Theorie der Grausamkeit der Affen, inklusive Fleisch essen. (wobei die damaligen Zahnfunde eben auch auf Fleisch essen hindeuteten)
Wer sich in die Theorie einlesen möchte
https://www.americanscientist.org/article/meat-eating-among-the-earliest-humans
Proteine sind schon sehr wichtig.
Und vor dem Ackerbau war fleisch da schon ein hauptlieferant.
Die hast du im Grünzeug auch
Ja, aber wenn dein Stamm 30 Leute hat, brauchst da ganz schön viel Grünzeug, vor allem das wild zu finden, ohne ackerbau.
wohingegen du wenn du ein Wildschwein/Auerochse etc erlegst hat dein STamm für Tage zu Essen und Proteine, Kohlenhydrate etc etc ohne Ende.
Ja eben nicht
und das Protein Equivalent von einer Dose Erdnüsse an einem Tag zu finden, wird wohl kein Problem gewesen sein, jedenfalls nicht mehr als die Jagd von Wildtiergesocks
bei der Hypothese mit dem Fleisch essen geht es hauptsächlich um Energie.
Die xpensive-tissue hypothesis besagt, dass der Stoffwechselbedarf eines relativ großen Gehirns durch eine entsprechende Verkleinerung des Darms ausgeglichen wird.
Fleisch war damals ein high-quality, easy-to-digest food
Zum Gehirn.
Das Gehirn besteht aus 60% Fett. Fleisch enthält Fett
In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass Fettsäuren zu den wichtigsten Molekülen gehören, die über die Integrität und Leistungsfähigkeit des Gehirns entscheiden. Essentielle Fettsäuren (EFAs) sind für die Aufrechterhaltung einer optimalen Gesundheit erforderlich, können aber vom Körper nicht synthetisiert werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.
Die EFAs, insbesondere die Omega-3-Fettsäuren, sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns sowohl in der fötalen als auch in der postnatalen Phase.
Zudem ist in Fleisch bestimmte Nährstoffe wie B3 enthalten
Ich aktiviere meine Fallenkarte
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3790936/
Why does brain metabolism not favor burning of fatty acids to provide energy? - Reflections on disadvantages of the use of free fatty acids as fuel for brain
und im Fall von Ketogedöns auch interessant
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6191284/
The genetic analyses showed that dolphins and elephants developed big brains after the enzyme became inactive, challenging the idea that HMGCS2 – and by extension ketogenesis – is always required for the evolution of large brains
Noch was zur Verdauungsapparatverkleinerung für Gehirn
We found that, controlling for fat-free body mass, brain size is not negatively correlated with the mass of the digestive tract or any other expensive organ, thus refuting the expensive-tissue hypothesis. …
We propose that human encephalization was made possible by a combination of stabilization of energy inputs and a redirection of energy from locomotion, growth and reproduction.
Okay ich verstehe, dass Fleisch damals ein gamechanger für die Entwicklung war, doch haben wir mittlerweile Ackerbau und die Möglichkeit unglaublich viele Stoffe auch synthetisch herzustellen, also warum da so einen großen Umweg über leid von anderen Lebewesen gehen.
Weil wir uns einfach nicht weiterentwickelt haben.
Der Mensch ist immer noch der gleiche wie von damals.
Weil der einzelne Mensch sich als wichtig wahrnimmt.
Sprich im Zweifel wollen die meisten Leute ein schönes Leben.
Sprich klischeehaft gesagt. Urlaub per Flugzeug wenn nötig, Steak und der Mangosmoothie im Dezember, während man in der 100qm Wohnung vor dem knisternden Kamin sitzt und draussen steht das Auto parat.
99,999% von uns sind nunmal keine Ameisen wo im Zweifel das verwundete Tier einfach kleingemacht und verspeist wird