Es gibt doch einfach unterschiedliche Anwendungen für Beide. Wenn ich auf einen Betrieb schaue, nehme ich den Bereinigten und schaue, ob es da ein Ungleichgewicht gibt. Will ich mir das Problem gesellschaftlich ansehen, ist der Unbereinigte besser geeignet, da es ja auch die Gesellschaft ist, die Frauen und Männer beeinflusst Entscheidungen zu treffen. Wenn die ganze Kindererziehung den Frauen zugeschoben wird, dann führt das zu längeren Ausfällen und mehr Teilzeit. Das kann man doch nicht bei der Bewertung einfach auslassen.
Woran machst du das fest? Also an welchen Aussagen?
Ich kenne mich in der Bildungsforschung etwas aus.
Das ist ein vielfach untersuchtes Feld. Mit Feldstudien, Blind-Studien, Difference in Difference-Studien.
Der überwiegende Teil der Studien findet erstmal einen Bewertungsunterschied der Geschlechter. Jungen und Mädchen erhalten im Durchschnitt unterschiedlichere Noten (je nach Fach wie Lesen, Schreiben, Rechnen - Mädchen besser in Sprachen, Jungen besser in Mathematik)
(auch ein Unterschied von migrantischen oder in den USA non-white Schülern wird festgestellt)
Wenn dann weiter geschaut wird, z.B. mit Blind-Studien, so findet ein größerer Teil (meine eigene Einschätzung) der Studien eine Benachteiligung von Jungen. Ein etwas kleinerer Teil der Studien findet keinen konsistenten/robusten/signifikanten Effekt hinsichtlich des Geschlechts. (Nicht relevant sind Ergebnisse die eine Benachteiligung von Mädchen feststellen bei einem Blind-Test)
z.B. zwei Studien die öfter zitiert wurden.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0047272708000418
Abstract: Schulen und Lehrer werden oft als Quelle von Stereotypen angesehen, die Mädchen schaden. In diesem Beitrag wird untersucht, ob es geschlechtsspezifische Stereotypen und Diskriminierung durch Lehrer an öffentlichen High Schools in Israel gibt. Dazu wird ein natürliches Experiment durchgeführt, das auf den Ergebnissen von Blind- und Nichtblindtests basiert, die Schüler in ihrem letzten Schuljahr bei den Abiturprüfungen ablegen. Anhand von Daten zu den Testergebnissen in verschiedenen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern habe ich festgestellt, dass männliche Schüler entgegen den Erwartungen in jedem Fach diskriminiert werden. Diese Verzerrungen vergrößern den Leistungsunterschied zwischen Frauen und Männern, da Mädchen in allen Fächern, außer Englisch, und auf allen Ebenen des Lehrplans besser abschneiden als Jungen. Die Verzerrung ist in allen Segmenten der Fähigkeits- und Leistungsverteilung zu beobachten und ist robust gegenüber verschiedenen individuellen Kontrollen…
Ergebnisse: Die in dieser Studie präsentierten Beweise bestätigen, dass die frühere Annahme, dass Lehrer bei der Benotung weiblicher Schüler voreingenommen sind, tatsächlich falsch sein könnte. Im Gegenteil: Auf der Grundlage eines natürlichen Experiments, bei dem zwei Bewertungen von Schülerleistungen - eine blinde und eine nichtblinde - verglichen wurden, deutet die geschätzte Differenz stark auf eine Benachteiligung von Jungen hin. Die Richtung der Verzerrung wurde in allen neun Studienfächern, sowohl in geisteswissenschaftlichen als auch in naturwissenschaftlichen Fächern, auf verschiedenen Niveaus des Studienplans, bei leistungsschwachen und leistungsstärkeren Schülern, in Schulen, in denen Mädchen im Durchschnitt besser abschneiden als Jungen, und in Schulen, in denen Jungen im Durchschnitt besser abschneiden als Mädchen, wiederholt. Lindahl (2006) wendet eine ähnliche Methodik an und findet anhand von nationalen Tests in Schweden Belege dafür, dass Jungen bei Abschlusstests gegenüber Mädchen benachteiligt zu sein scheinen. Die Benachteiligung von Jungen blieb auch dann bestehen, wenn andere Interaktionen mit der nicht verblindeten Punktzahl zugelassen wurden, z. B. Interaktionen mit der elterlichen Schulbildung und anderen Schülermerkmalen. Wenn die Fähigkeiten der Schüler als Kontrolle oder als Interaktion mit der Voreingenommenheit gegenüber männlichen Schülern hinzugefügt wurden, verschwand der durchschnittliche Unterschied nicht und zeigte sich auf allen Ebenen der kognitiven Fähigkeiten. Der anti-male bias der Lehrer vergrößerte den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Schülern, da letztere im Durchschnitt in fast allen Fächern bessere Leistungen erbrachten als erstere. …
Eine Studie die eher zu gemischten Ergebnissen/keinen signifikanten Unterschied kommt.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0272775711000227
Abstract: Mädchen haben in der Schule in der Regel bessere Noten als Jungen, und neuere Forschungen legen nahe, dass ein Teil dieses geschlechtsspezifischen Unterschieds auf die Diskriminierung von Jungen bei der Benotung zurückzuführen sein könnte. Wir testen dies rigoros in einem Feldexperiment, bei dem eine Zufallsstichprobe der gleichen Tests in der schwedischen Sprache einer blinden und einer nicht blinden Benotung unterzogen wird. Die nicht-blinde Testnote ist für Jungen im Durchschnitt 15 % niedriger als für Mädchen. Die blinde Benotung senkt die Durchschnittsnote um 13 %, was darauf hindeutet, dass persönliche Bindungen und/oder Noteninflation bei der nicht blinden Benotung eine Rolle spielen. Wir finden jedoch keine Hinweise auf eine Diskriminierung von Jungen bei der Benotung. Die Punktschätzung des Diskriminierungseffekts liegt nahe bei Null mit einem 95 %-Konfidenzintervall von ±4,5 % der durchschnittlichen nicht-blind Benotung…
Ergebnis: …Wir konnten keine Hinweise auf eine Diskriminierung von Jungen bei der Benotung in der schwedischen Oberschule finden. Unsere Punktschätzung liegt sehr nahe bei Null mit einem relativ engen Konfidenzintervall. Wir können also die Ergebnisse von Lavy (2008) für Gymnasiasten in Israel nicht bestätigen. Dies könnte entweder daran liegen, dass es in Israel Diskriminierung gibt, in Schweden aber nicht, oder dass der Unterschied zwischen den Schulnoten und den von Lavy untersuchten nationalen Noten auf andere Faktoren als Diskriminierung zurückzuführen ist. Es sind weitere Arbeiten erforderlich, um zwischen diesen beiden Erklärungen zu unterscheiden. Es sollte auch betont werden, dass wir nur in einem Fach/Test (Schwedisch) auf Diskriminierung getestet haben und es nicht ausgeschlossen werden kann, dass es in anderen Fächern des schwedischen Gymnasiums Diskriminierung gibt. Wir können auch nicht ausschließen, dass es kleine Diskriminierungseffekte gibt, die innerhalb unseres geschätzten Konfidenzintervalls liegen. Ein weiterer Vorbehalt ist, dass wir nur auf Diskriminierung bei der Benotung testen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, wie Diskriminierung in Schulen zu einem Leistungsgefälle zwischen Mädchen und Jungen führen kann, z. B. wenn die Lehrkräfte den Mädchen mehr Zeit widmen als den Jungen. …
(falls wer die Studien in Gänze lesen möchte, kann er ja mich anschreiben)
Ja auch Männer können Opfer sein, meist sind sie es aber auch von Männern. Ja sie hätte es noch mal erwähnen können.
Nur was ändert das? Es zeigt nur das Paradox auf, das Männer scheinbar kein Problem mit Gewalt/Hass von Männer an Männern haben. Das Phänomen ist sein Jahren bekannt, es ändern sich aber nichts.
Es ist sogar sehr wichtig, weil er die Schieflage zeigt, von der Bezahlung von Jobs die Mehrheitlich Frauen machen und denen die Männer machen. Im Bezug aus Altersarmut ist es zb ein wichtiger Indikator.
Ja das ist auch mein Stand der Dinge, allerdings nicht, dass Mädchen durchwegs bessere Noten kriegen würden.
Zu dem ersten geteilten Link, danke btw, weiß nicht, ob da ein israelisches Paper von 08 da noch so groß aussagekräftig ist. Muss selber mal bei Gelegenheit etwas recherchieren, obs da nix aktuelleres gibt. Werd ihn mir dennoch mal genauer anschauen.
Und selbst dann sind 6% auch immernoch viel zu hoch fuer gleiche Qualifikationen.
Das Hauptproblem ist ja, dass nicht den Kapitalismus antreibende Jobs viel zu schlecht bezahlt sind.
das Jahr spielt keine große Rolle.
In anderen Bereichen ist immer noch eine der meist zitierten Studien von 2001.
Wichtiger ist ob die Kausalität stimmig ist und die Methoden robust sind.
Ich habe geschrieben, dass es viel untersucht ist und für alle die sich damit beschäftigen nicht neu ist. Daher ist es doch sinnvoll zuerst die Studien zu verlinken die den Beginn der neuen Forschung beschrieben haben. (auch wenn es schon vereinzelt Studien von 1988 dazu gab)
Gibt auch aktuelle Studien
https://doi.org/10.1016/j.econedurev.2020.101981
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13504851.2019.1646862
Aber sowas von. Das sind schlicht veraltete Daten. Ich mein, 2008 bin ich noch zur Schule gegangen und viele der damals unterrichtenden Lehrpersonen sind heute in Pension!
Gerade im sozialwissenschaftlichen Bereich sind möglichst aktuelle Daten enorm wichtig, einfach weil sich da schnell viel ändern kann mit den nötigen Maßnahmen.
Das ist so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, wie ich es auf der Uni gelernt hab. Da hats geheißen, so aktuell wie möglich, selbst in Geschichte
Werd mir aber mal die anderen verlinkten Studien anschaun.
plus gerade corona mit HO undco hat ja auch zb viele frauen wieder das arbeiten ermöglich wo die Firmen zb vorher gesagt haben "ne das geht nicht2
Ich verwette meinen Forenaccount, dass die Autorin dieser Aussage nicht zustimmen würde.
Hauptsächlich daran, wie gesagt ich kenne den Artikel nur aus den geteilten Zeilen hier im Thread.
Nicht ganz die Schlussfolgerung, sondern mehr kausale Folge dessen.
Die Schlussfolgerung steht im allerletzten Absatz im Artikel.
Laut dem Autor verhindert die Auslassung über Männer eine Änderung
Männer missbrauchen Macht, weil sie welche haben. Wenn Frauen mehr Macht bekommen, missbrauchen sie diese auch. Das zeigt die Praxis. Am besten wäre es wohl, man suchte gemeinsam nach Lösungen. Das scheint nur nicht gewünscht zu sein.
Wem’s guttut, der darf sich natürlich über die Männer auslassen. Dann sollte nur klar sein, dass man damit die Verhältnisse zementiert, statt sie zum Tanzen zu bringen.
ich weiß nur nicht ob das besser ist^^ oder nicht.
Ich finde es schade, dass Artikel wie der vorherige und dieser offenbar die Wut und Fronten „gegeneinander“ verhärtet bzw. überhaupt deren Ausbildung begünstigt. Wie so oft gibt es eben nicht nur zwei Seiten, sondern ein ganzes Spektrum. Das sieht weder der letzte geteilte Artikel, noch dieser hier.
Pauschalisierungen und Kollektiv-Schuldzuweisungen helfen niemanden.
Wie zuletzt bleibe ich bei meiner Aussage, dass „Verantwortung tragen“ in dem Sinne selbst ein guter Mensch zu sein (der bekannte Spruch „Was du nicht willst, was man dir tu, das füg’ auch keinem andren zu.“) und Ungerechtigkeit zu benennen natürlich wichtig ist und entsprechend gehandelt werden sollte. Dass jeder pauschal die Verantwortung für Taten eines anderen trägt, sehe ich allerdings nicht und kritisiere ich vehement.
Jeder Mensch weltweit ist über mal weniger mal mehr Ecken mit jedem anderen Mensch verbunden, jede Aktion, die man tätigt, kann Auswirkungen auf jemand anderen haben, wenn auch sehr viel später. Nicht mal beschränkt auf die Menschheit, sondern auch die gesamte Natur. Und dennoch liegt es am Ende bei jedem selbst, ob man sich für eine Straftat, Gewalt, Übergriffe, etc. entscheidet oder eben nicht.
Dieser Satz ist leider ziemlich dämlich. Nur weil man gewisse Aussagen nicht teilt oder gut heißt, also direkt „radikalisieren“… Wie oben erwähnt drückt das dann entsprechend mehr auf die Interpretation von zwei Seiten statt der eines gemeinsamen Spektrums.
Selbst wenn, wäre es eine ziemlich kurze Simulation, da nach spätestens ein paar Jahrzehnten aufgrund fehlender Fortpflanzung die Menschheit aussterben würde
Außer man nutzt vielleicht noch vorhandene Genbanken und erzeugt alle Nachkömmlinge im Labor
Und wieder mal eine unnötige Pauschalisierung
Genau, jeder Mann nimmt passiv einfach hin und verhindert zudem aktiv strukturell, dass es weniger Gewalt gibt…
Und schon wieder pauschalisiert…
Sorry, aber solche Aussagen sind genauso dämlich wie manche aus dem Artikel und schüren nur negative Gefühle.
Es ist kein „wir gegen die“ und soll es auch nicht sein, sonst ändert sich rein gar nichts, sondern wird im Gegenteil wohl eher noch schlimmer.
Politische Analogien sind da denke ich auch nicht weit hergeholt.
Seit ich mein erste Ausbildung im Sozialen Bereich mache, '99 wird das Thema verhandelt, wird es ja schon seit den 68ern. Sei es das Jungen auffälliger sind im Bezug auf Gewalt/Aggressionen, das besonders Jungen aus armen Schichten stärker abgehängt sind, das es allgemein ein großer Aggressionspotential unter Männern gibt. Im Studium war es groß Thema, auch weil sich ein Professor das stark engagierte. Hab damals sogar aktiv für ein Verein versucht mit anderen Frauen Männer für das Thema zu begeistern, aber nicht mal die Männer im sozialen Bereich hatten da groß Bock. Einerseits verständlich, jeder darf sich da sein Thema suchen, nur zeigt es eben die Grundsätzliche Schwierigkeit. Nur ein kleiner Kreis von Männern die sich aktiv in diesen Thema einbringt und ein viel größere Kreis an Männern, besonders die die dann auch Vereine und Projekte fördern, die das Thema nicht interessiert.
Es gibt seit Jahrzehnten immer wieder Studien die da Probleme aufzeigen, aber es passiert fast nichts. Da wird betroffen auf Polizeistatistiken geschaut, Opferverbände mahnen an. Es ist ja auch nicht so als gäbe es keine Konzepte und Ansätze, mehr Männer als Erzieher in Schulen und Kitas, mehr gezielte Soziale Arbeit mit Jungen und Jungen Männer, ect.
Und sorry mit
ändert sich halt einfach null komma gar nichts
Du kannst trotzdem nicht (wie die Autorin des vorletzten Artikels) einfach pauschal mit „die Männer“ kommen. Damit schlägst du metaphorisch alle ins Gesicht, die eben nicht so sind, wie das dort dargestellte „alle Männer…“.
Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen möchtest. Hast du den ersten Teil meiner Aussage ignoriert? Scheint nämlich ganz so…
Und vielleicht sind genau solche Aussagen der Grund, warum viele Männer sich nicht engagieren wollen. Wer hört schon gerne, dass er die Quelle aller Probleme ist, während er gerade versucht genau das zu ändern.
Aber ist diese Schlussfolgerung dann nicht unglaublich dumm, da die Männer ja ebenfalls unter dem leiden was die Autorin ankreidet. Alles so lassen wie es ist, ist ja für die Herren der schlechtere Deal.
Weil es eben anders nicht funktioniert oder hätte sich auch nur einer für einen Sachlich neutralen Artikel zu em Thema interessiert? Die es auch gibt, so ist es ja nicht. Es wird aber meist erst groß und darüber gesprochen wenn sich Männer anfangen zu empören, das doch bitte erklärt wird das nicht alle Männer so sind.
Ja das mag auch Leute abschrecken, ich persönliche habe aber das Gefühl, das die letzten Jahre seit metoo und co. viele mehr umdenken eingesetzt hat. Eben weil darüber gesprochen wird, weil Männer darüber Nachdenken und beginnen zu reflektieren.
Deswegen finde ich den „Antwort“ Artikel ja auch so unglücklich bis peinlich, weil mir mehr als ein Mann aus social media Einfällt der da besser hätte darauf Antworten könne, sicher auch mit Kritik an Frauen. Frauen können sich von der Problematik nicht freisprechen, wenn man wieder mehr von Hausfrau und Mann als Beschützer hört.
Danke, dass es einer mal sagt.
Solche Artikel, genau wie ähnliche Diskussionen hier im Forum sowie auf Social Media (gefühlt läuft jeder zweite Insta Thread auf das Thema hinaus), gießt durch Pauschalisierungen und Schuldzuweisungen einfach nur noch mehr Öl ins Feuer.
„Aber wir wollen doch nur Aufmerksamkeit auf das Thema lenken“ - Sorry Genius, aber so funktioniert die menschliche Psychologie nicht. Wenn man über Pauschalisierungen einfach bestimmten Gruppen, die nicht mal wirkliche „Gruppen“ sind, potentielle Schuld zuweist, kannst du sowas von davon ausgehen, dass diese in die Defensive gehen.
Somit bringt man Leute, die einem vorher vielleicht sogar zugestimmt hätten, gegen sich auf.
Oder was erwartet man, wie jemand der nie was in dieser Hinsicht „verbrochen“ hat, reagiert, wenn man ihm sagt „Du bist verantwortlich dafür, gesteh dir deine Schuld ein und tu gefällgst was dagegen! Warum? Weil du ein völlig irrelevantes Merkmal mit Leuten teilst, die tatsächlich etwas angestellt haben“.
Es gibt einfach nicht eine Gruppe „die Männer“, genauso wenig wie „die Frauen“. Das sind keine Clubs die sich monatlich treffen und ihre Verhaltensweisen miteinander absprechen.
Diese „Gruppen“ sind in sich selbst so heterogen, dass es wenig Sinn macht, diese dahingehend zusammenzufassen.
Ja, es gibt mehr gewaltbereite Männer als Frauen. Liegt auch einfach daran, dass Männer im Schnitt körperlich stärker sind. Jemand der mehr „Macht“ hat, ist auch eher dazu gewillt diese Macht zu seinen Vorteilen einzusetzen. Wären Frauen das physisch stärkere Geschlecht, kannste sowas von davon ausgehen, dass die Situation genauso, nur umgekehrt aussehen würde. Das ist in meinen Augen kein geschlechtsabhängiges Phänomen, starke Frauen neigen genausogern dazu, Gewalt einzusetzen.
Während man gleichzeitig mit solchen Pauschalisierungen vermutlich eine mind. genauso große, vorher neutrale Gruppe, gegen sich radikalisiert hat.
Das Thema erinnert mich an das damalige „Gamergate“, als eine Journalistin mit ähnlichen Vorwürfen gegenüber „Gamern“, die Situation einfach mal deutlich schlimmer gemacht hat
Im Endeffekt kann man nur sagen, dass eine solche Herangehensweise einfach Null zielführend ist, wenn man wirklich an einer Lösung interessiert ist. Will man einfach nur ein wenig Staub aufwirbeln und nur noch mehr Menschen gegeneinander aufbringen, isses genau das Richtige.
Und mit den ganzen Pauschalisierungen funktioniert es?
Es wird vielleicht drüber gesprochen, aber wie du siehst bewegt sich das doch in keine zielführende Richtung?
Bestimmte Männer. Und ja, das ist ja auch gut und wichtig und richtig. Genauso gibt es aber auch sehr viele Männer, die schon lange nach den angesprochenen Prinzipien leben und handeln, nicht erst dadurch begonnen haben. Pauschalisierungen klappen eben nicht.
Insbesondere geht es mir um den Unterschied
- „Verantwortung tragen durch die generelle Einstellung und Handlungen“ (erster Teil aus meinem Post dazu, der tatsächlich alle Männer und überhaupt alle Menschen betrifft) und
- dem angemahnten „ihr alle Männer seid bei einer Tat mitverantwortlich!“. Also auch ich, dein Freund, random Mann mit Down-Syndrom #123 aus Hinterdupfing usw. Was in meinen Augen halt einfach Bullshit ist.
Wenn man schon in diesem Sinne Männer zu expliziten Taten mit zur Verantwortung ziehen mag, dann das Umfeld des Täters. Der Vater, der ihn als Kind geschlagen hat, die radikal religiösen, die die Rolle der Frau in die Zeit des Mittelalters und noch früher verschieben, der „Freund“, der mit seinen „Erorberungen“ prahlt, usw.
Ich, nur weil ich ein Mann bin, habe damit nichts zu tun! Bis eben auf die allgemeine Verantwortung aus Punkt 1, nach dem - laut der Aussage des ersten Artikels - wohl kein einziger Mann lebt… Und das verletzt.
Die erste Aussage ist wichtig, die zweite errichtet eher Fronten. Und genau das kritisiere ich die ganze Zeit.
Ebenso auch „die andere Seite“ (welche es wie gesagt nicht geben sollte, weil es kein „wir und die“, sondern ein Spektrum gibt) aus dem zweiten Artikel, dass „deswegen“ „alle“ zu Andrew Tate rennen, was genau so Schwachsinn ist.
Darum ging es nicht, sondern deine Behauptung, dass pauschalisiert Männer diesen nicht peinlich/unglücklich fänden…