Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 5)

Was der Artikel aber eben nicht gesagt hat. Er sprachen von vielen und nicht allen. Mag nicht die beste Differenzierung sein, ist aber mehr als was der Artikel der Feministin geboten hat.

Hab das jetzt nur aus dem Gedächtnis und nochmal extra in Anführungszeichen gepackt, so wie ich die Intention dahinter verstanden habe. Und ja, viele ist da auch noch schlimm genug.

Hab ich das falsch verstanden mit dem Satz bezüglich Tate?
Ich dachte der Autor zieht das als eine schädliche Konsequenz heran und nicht um ein Gegenlager aufzumachen von wegen „dann seht ihr ja was ihr davon habt, ihr Feministen“.

Naja, auch als Konsequenz ist das dämlich, bzw. die Entscheidung dazu. Man kann ja gern mal anderer Meinung sein, sich verletzt fühlen etc. Als persönliche Konsequenz dann aber Aussagen von Tate & Co. gutheißen führt allerdings zu weit. Wobei natürlich die Psychologie auch eine Rolle spielt (siehe Post von @Dutiful_Toaster), man muss sich darüber zu einem gewissen Grad bewusst sein, um nicht in dieses Loch abzurutschen (und für dieses Bewusstsein ist eben wiederum Punkt 1 aus meinem Post wichtig, es hängt alles irgendwie zusammen…). Spätestens wenn man erkennt, dass da Sachen angesprochen werden, die nicht mit den bisherigen Werten und Auftreten gegenüber Frauen insbesondere und Mitmenschen allgemein im Einklang stehen, sollte man merken, um was für Typen es sich handelt.

Nein nein, auch so habe ich es nicht verstanden.
Ich dachte: Der Autor (letztlich wir alle) beobachtet die Hinwendung von jungen Männern zu Leuten wie Tate (mit Sorge vermutlich) - und führt dies auch, nicht nur, auf Antagonisierungen wie im ersten Spiegel-Kommentar zurück.

Ich dachte eigentlich das wäre klar, aber es wurd ja mehrfach anders verstanden als eine Relativierung von Tate oder gar Zustimmung durch den Autor… und dass der Autor damit ebenso ein „Jungen vs. Mädchen“ Ding draus machen würde.

Gut.

Nur haben wir nur immer noch ein hohen Teil an Männer die gewalttätig sind, die Aggressiv sind, die Frauenbelästigen, Hass ins Internet kippen, … Was machen wir?

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Leute und Gruppen wie Tate funktionieren ähnlich wie Sekten und Verschwörungsgruppen über Lovebombing, sobald man ihnen beitritt. Man bekommt erstmal unglaublich viel Bestätigung und Zuspruch. Das ist natürlich (und gerade für junge Männer) deutlich ansprechender als ein „du bist schuldig und musst dich ändern“. Andererseits sei hier mal gesagt, dass die meisten Männer, die in die Menosphere geraten, dort nicht sonderlich lange bleiben.

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Sagen wir es mal so. Der Anteil der Männer wird im Vergleich zu Frauen immer höher sein. Egal wie sehr man die absolute Anzahl der Gewalttaten eindämmt. Einfach weil immer mehr Männer als Frauen aufgrund ihrer biologischen Beschaffenheit überhaupt dazu fähig sein werden.

Um die Situation aber erst einmal rational bewerten zu können, müsste man sich anschauen wie hoch die Anzahl bzw. der Anteil der Männer überhaupt gewalttätig ist (also im Vergleich zur Gesamtanzahl der Männer).

Ich möchte jetzt nicht zuviel Zeit in die Recherche investieren, aber wenn ich ein paar Zahlen aus Gewaltstatistiken in Deutschland überschlage, komme ich, je nachdem was man als „Gewalt“ bezeichnet auf Werte zwischen 0,3 % und 10 % der Männer. Darunter fallen natürlich auch viele Einzeltäter, die vielleicht irgendwann mal in eine Schlägerei verwickelt waren. Ist halt die Frage ob man da schon als gewaltätig zählt? Ich hab genau einmal in meinem Leben einer Person, die mir auf die Nüsse ging, eine verpasst. Sonst nie jemanden geschlagen. Dennoch müsste ich deshalb auf die Frage, ob ich schon mal gewalttätig war, mit ja antworten.

Auch zeigen die Zahlen, dass die Anzahl der gewaltbereiten Männer mit zunehmendem Alter sinkt, am höchsten scheinen die Zahlen im Alter von 18-25 zu sein, danach reduziert sich die Anzahl sehr stark.

Jetzt bleibt’s Interpretationssache ob man diese Zahlen als hoch bezeichnet. Ein „Großteil“ der Männer ist es jedenfalls nicht.
Ggf bräuchte man Vergleichszahlen anderer Länder oder so.

Wir machen vermutlich nichts (relevantes). Wenn sich das Problem so einfach durch irgendwelche Forendiskussionen oder Internetartikel lösen lassen ließe, hätten wir es nicht.

Aber da ist doch die Dunkelziffer riesig. Ich war in meinem Leben in 4 Prügeleien verwickelt. Eine wurde gegen Unbekannt angezeigt.

Ansonsten geht es aber gar nicht um die Extreme, die Körperverletzung und Vergewaltigung durchführen, sondern um das Klima unter den Männern, wo Objektifizierung und Sexismus den Nährboden für solche Taten bilden und oft nicht widersprochen wird.

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Ja natürlich, die Dunkelziffer ist mit Sicherheit deutlich höher. Mehr als die Zahlen im Internet kann ich aber nicht heranziehen.
Das war jetzt auch nur eine Zahlenspielerei ohne intensive Recherche, daher auch nur mit Vorsicht zu genießen :smiley:

Die Kernaussage war eher, dass der Anteil der Männer immer höher sein wird als der der Frauen. Dies wird sich auch verml. nie ändern.

Genausowenig wird man Sexismus und Obektifizierung nie komplett unterbinden können. Insbesondere nicht auf globaler Ebene und erst recht nicht im Internet.

Allerdings finde ich, dass wir in den letzten Jahrzehnten doch extreme Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht haben. Wenn man betrachtet was vor 20-30 Jahren noch gesellschaftlich akzeptabel war und wie es heute damit aussieht.
Das ist eben ein langer Prozess und man darf hierbei keine radikalen Veränderungen erwarten.

Vielleicht mag es durch das Internet schlimmer wirken, weil jeder Haiopei seine Meinung in die Welt posaunen darf und die Algorithmen der entsprechenden Kanäle ihren Rest dazu beitragen, aber ich will nicht wissen wie die Welt auf Social Media vor 30 Jahren ausgesehen hätte :smiley:

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Diesen Punkt 1 leben, dabei verbreiten, an die Kinder weitergeben und von staatlicher Seite entsprechende Taten mit dem nötigen Ernst verfolgen. Ggf. Anpassungen seitens der Justiz/Politik vornehmen, damit entsprechend besser durchgegriffen werden kann.
Ansonsten bleibt es vermutlich ein eher längerer Prozess, nach Jahrhunderten/Jahrtausenden eines toxischen Männlichkeitsbildes.


Ich war im Übrigen noch nie an einer Prügelei beteiligt oder habe selbst zugeschlagen, nachdem das gerade zweimal erwähnt wurde :beanlurk:

Okay also wissen wir nun, dass 80% der Gewaltverbrechen die durch Männer verursacht werden nicht von allen Männern verursacht werden.
Ist das nun wirklich eine Erkenntnis die wirklich eine Diskussion benötigt?
Was wir aber hier gerade sehen sind Männer die lieber darüber diskutieren wieso sie nicht Teil des Problem sind anstatt über das Problem zu reden. Und ich möchte nun nicht ausschreiben wem für diese Reaktion die Schuld gegeben wird :beanderp:

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Schwierig, wenn der Ursprung der Diskussion ein Artikel mit der Kernaussage war, dass Männer das Problem sind. :man_shrugging:
Dann sollte man die Diskussion vielleicht anders eröffnen :slight_smile:

Die Diskussion war zweigeteilt, was ich weiter oben versucht habe deutlicher aufzudröseln.
Ich für meinen Teil diskutiere nicht „lieber“ darüber, wollte ich aber unbedingt klarstellen, da mich diese pauschalisierten Aussagen bzgl. Verantwortung, Gewalt usw. als friedliebender Mann verletzt haben und das (zuerst) leider nicht anerkannt wurde, sondern nur weiter mit Pauschalisierung gekontert wurde.

Zu dem Teil, der den Punkt 1 widerspiegelt, ist genau das die Lösung. Das Bewusstsein darüber, das Leben und Weitergeben dieser Werte.
Das große Problem an sich wird man akut mit einem Fingerschnipp nicht lösen können, vor allem nicht in einer Forendiskussion. Ebenso nicht wie den Weltfrieden, Hunger, menschengemachten Klimawandel, oder oder oder

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Und da Frage ich mich wieso dann nicht alle Männer dort in der Verantwortung stehen.

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Lies dir bitte nochmal meine beiden Punkte weiter oben durch.
Das schließe ich gar nicht aus, sondern befürworte ich sogar, es wurden nur zwei verschiedene Sachen miteinander vermischt (generelle Verantwortung so zu leben vs. Verantwortung, wenn ein Depp dumme Scheiße baut).

Wenn der Unterschied immer noch nicht klar ist, weiß ich auch nicht mehr, wie ich es anders vermitteln soll.

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Sozioökomischer Hintergrund, Testosteron, psychische Veranlagung, Erziehung. Keiner der Gründe ist „Mann“ (auch wenn Testosteron nah dran ist). Man kann doch auch hier differenziert drüber diskutieren, wie es richtigerweise auch verlangt wird zu tun, wenn davor gewarnt wird ALLE Ausländer (oder andere Gruppen) für das Verhalten einiger zu pauschalisieren.

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Wobei natürlich auch vor allem historisch bedingt hauptsächlich Männer das System aufgebaut haben, der die entsprechenden „sozioökonomischen“ Grundlagen gelegt hat und bei der Erziehung spielt natürlich auch der Mann eine Rolle (mit evtl. psychischen Auswirkungen auf das Kind).
Was eben auch der Grund ist, dass es an sich allen was angeht und jeder irgendwo in der Verantwortung steht, die Gesellschaft als Ganzes besser zu machen (nur eben nicht pauschal in der Verantwortung von Taten einzelner). Was ja auch geschieht, siehe

Der Prozess läuft, gesamtgesellschaftliche Änderungen geschehen allerdings leider eben nicht von heute auf morgen.

Ich verstehe nicht wieso der Punkt für dich so essentiell ist. Du sagst selbst, dass es an uns allen liegt die Gesellschaft besser zu machen. Und so lange es Opfer gibt, ist es an uns die Gesellschaft zu verbessern.
Plottwist selbst wenn wir das utopische Ziel erreichen und es keinen Opfer mehr gibt, wäre es immer noch unsere Verantwortung, dass es so bleibt.

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