Sehe ich halt überhaupt nicht. Es darf keine Gewichtung geben wenn es um das Retten von Leben geht. Klar können wir nur die Ressourcen einsetzen die wir zur Verfügung haben.
Ich finde es darf nicht nur eine Gewichtung geben. Es muss. Alles andere ist irrationales Verhalten, was nur dazu dient sich selber besser, moralischer zu fühlen. Aber nicht dazu führt eine tatsächliche Verbesserung herbeizuführen.
ich würde es menschliches Verhalten nennen. Und es geht nicht darum sich selbst besser oder moralischer zu füheln. Es geht darum das richtige zu tun.
Die Gefahr solcher Gewichtungen siehst du aber?
Im Grunde passiert so eine Gewichtung ja gerade, nur eben mit dem kapitalistischen Fokus. Und ich glaub, wir sind uns einig, dass das nicht das richtige ist. Klar, im Grunde sind mir die reichen Bonzen im Wasser relativ egal, aber ihnen deswegen die Hilfe zu versagen, ist mMn auch nicht das richtige.
Wenn du jemanden mit einer 99%igen Chance retten könntest oder jemanden mit 1% Chance. Dann ist da für dich eine 50-50 Entscheidung? Wenn das für dich menschliches Verhalten ist, dann bin ich gerne unmenschlich und rette immer die Person mit der 99%igen Chance.
Und du siehst keine Problem darin nicht zu gewichten?
Problem ja, dennoch ist es gefährlicher eine Gewichtung zuzulassen, weil die dann Tür und Tor für grausliche Argumentationen öffnet.
Wo kommt denn nun der entweder oder Fall her? Es geht in diesem Fall gerade darum zu helfen oder eben nicht zu helfen
Kann dir gerade nicht folgen.
Warst du nicht vorher dabei, dass manche Menschen es weniger Wert sind gerettet zu werden als andere? („nicht unverschuldet in Not geraten“)
Und jetzt bist du bei der Wahrscheinlichkeit mit der sie gerettet werden können?
Siehe Ausgangspost, wo Flüchtlingen (aus welchen Gründen auch immer) abgesprochen wird, ein nicht so großer Nutzen für die Allgemeinheit zu sein, ohne die Hintergründe zu wissen (die kennen wir auch von den 5 im Sub nicht). Einfach aus Vermutungen. Da kann ganz schnell viel grausliches passieren, das mensch sich bewusst sein muss und wir gemeinsam daran arbeiten müssen, solche unterschwelligen Vorurteile zu umschiffen und überwinden.
Es ging darum Leben gegeneinander aufzuwiegen. Das war deine Aussage, dass man das niemals machen sollte. Ich hab dir ein Beispiel geben, wo ich die Gewichtung als nicht nur legitim, sondern als notwendig sehen. Und hier bei dem konkreten Fall, würde ich die Ressourcen, die gerade für die Rettung der Milliardäre drauf geht. Die sich bewusst in diese Situation gebracht haben. Und deren Verhalten schädlich für Umwelt und Gemeinschaft ist. Lieber für andere Menschen verwenden. (@Baum123 auch für dich)
Nebenbei bemerkt fällt mir gerade auf, dass diese „Jedes Leben ist schützenswert“-Argumentation auch gerne von Abtreibungsgegnern genutzt wird, um damit ihre Ideologie zu rechtfertigen.
Auch wenn das mit reinspielt, aber eigentlich war die Argumentation „Jedes Menschenleben ist gleich viel wert.“ Nur zwecks Klarstellung.
Ja und das Bewerten, ob wer eine lebenswerte Personen ist von Nazis
Es ging darum ob man hilft wenn man kann oder tatenlos zusieht, weil die Personen selbst schuld sind.
Würd da die Abtreibungsdebatte nicht hineinspielen - ja das mache Leute, die sich mit der ganzen Problematik um was bei der Zeugung passiert, was „der erste Herzschlag ist“, Gefahren einer Fehlgeburt, ab wann der Zellhaufen ein Kind und damit lebensfähig ist und vor allem: was es für die Person bedeutet, die das Leben austrägt (auch deren Leben ist schützenswert), missbraucht wird (weil sie über Buzzwords nichts wissen), ist leider Tatsache
Das war der Ausgangspunkt der Diskussion. Ich habe Bezug auf deine allgemeine Aussage genommen. Die ja wohl vollkommen unabhängig von diesem konkretem Fall gilt, oder?
Ich bin froh, dass ich in meinem Alltag keine Leute um mich habe, deren Reaktion auf die U-Bootrettungsaktion ist „Warum bekommen Flüchtlinge nicht diese Aufmerksamkeit“ oder „Lieber Ressourcen zur Flüchtlingsrettung einsetzen als für reiche Abenteurer“
Zum Glück sind das (hoffentlich) nur sehr wenige, die so denken.
Eigentlich kommt es eher aus dem Utilitarismus. Und Nazis haben ja nicht abgewogen. Die haben Pauschalaussagen getroffen.
Ja und die allgemeine Aussage gilt für alle Situationen in denen es darum geht Menschen zu helfen oder einfach meinen Scheiß zu machen.
Wenn du nun aber nur den einen oder den anderen helfen kannst, dann ist die Ausgangslage doch wieder komplett anders.
Werden wahrscheinlich weniger sein als die Leute, die meinen warum muss man Menschen im Mittelmeer retten, wenn es mir auch schlecht geht.
Mit fast allen Forenthreadmitglieder würde ich nicht im selben Boot oder Schützengraben sitzen wollen.
Entweder ist bei euch die politische Überzeugung zu stark oder andersdenkende Mitmenschen egal.