Kommt für mich immer drauf an was geklaut wird und unter welchen Voraussetzungen. Wenn jemand was zu Essen klaut weil er sonst nix hat, ist mir das ziemlich wumpe und sollte auch nicht bestraft werden.
Nen 4K-Fernseher rausschleppen oder nen Auto knacken ist dann schon bisl was anderes
Cum-ex- und Cum-Cum-Steuerbetrüger, die die Gesellschaft um Milliarden prellen, lässt man laufen und behindert Ermittlungen.
Aber gegen Migranten, Hartz4’ler, Kindergrundsicherung und Klimaaktivisten hetzen und Kampagnen fahren, wo es um ein paar Millionen und Investitionen in die Zukunft geht.
Schön auch, dass das Verfahren gegen Olearius ja eingestellt wurde, weil er verhandlungsunfähig gewesen sei. Für eine Klage reicht’s dann aber wohl doch noch.
Ich weiß, in dem Fall kümmern sich seine Anwälte vermutlich allein drum, aber das macht es irgendwie trotzdem nochmal absurder.
Eine alleinerziehende Mutter mit einem Bericht über ihre Erfahrungen bei der Tafel
Zu den Menschen dort.
„Nicht anfassen!“, raunzt jemand durch den Raum. Das Erste, was man bei unserer Tafel lernt, ist: „nichts anfassen“. Dabei wollte ich nur sehen, ob Zucker in dem Zwieback ist.
Der Mann, der die Karten verteilt, mag es nicht, wenn die Leute drängeln. Dann macht er besonders langsam, zieht den Kartenfächer ein und sagt: „So nicht“. Er scheint dieses Machtspiel zu mögen. Er sitzt am längeren Hebel.
Dann geht es zum Gemüse. Ich sage, was ich möchte, und bekomme es. Beim Tisch mit dem Obst staut es sich. Der Ehrenamtliche dort führt gern Gespräche und lässt sich nicht hetzen. Schließlich wollen wir was von ihm und nicht andersrum. Ein distanzierendes Wir/Sie-Gefühl ist sofort bemerkbar.
Und zu den Nahrungsmittel
Gesunde Ernährung ist bei der Tafel nicht so leicht. Salat, das meiste Gemüse und Obst halten sich auch im Kühlschrank nicht lange. Schließlich stand es vorher auch schon eine Weile im Supermarkt herum. Kartoffeln, Mohrrüben, Kohl und Wurzelgemüse halten sich dagegen lange.
Zuckerwasser – nach der Sonne benannt – … Keinem Kind wollte ich so etwas anbieten. Schließlich nahm es mir dankbar der obdachlose Mann am Bahnhof ab – der hatte keine Zähne mehr.
Viele Lebensmittel sind abgelaufen. Ich habe Kinder und bin gerade bei Milchprodukten eher vorsichtig. Manchmal muss ich zu Hause Lebensmittel wegschmeißen, da beispielsweise Gemüse oder Aufschnitte verschimmelt sind.
Ich merke, dass die Tafel für mich, die sehr auf gesunde Ernährung achtet, nur minimal finanzielle Erleichterung bringt. Weil Obst und Gemüse nicht lange halten, gehe ich ein paar Tage später doch wieder Salat, Gurke, Tomaten und Paprika einkaufen.
die Reaktionen die ich lese teilen sich in zwei Lager.
Entweder Verständnis für den Bericht, oder Kopfschütteln über die Urteile zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern die ihre Zeit opfern dort.
schwieriges Thema.
Bei Ehrenamtlichen Helfern kann es genauso problematische Leute geben wie anderswo und das jemand der ehrenamtlich arbeitet, evtl auch weil er einsam ist, im Zweifel lieber auch sich mal unterhält statt die Leute schnell abzufertigen , ist ja durchaus legitim.
Vor allem weil es genauso wie die Frau im ARtikel, die die Langsamkeit hasst, es sicher auch Leute gibt, die dankbar sind, dass da jemand auch ein paar nette Worte und Zeit für ein Schwätzchen hat.
Am Ende wie an der Aldi Kasse.
In Deutschland regt man sich teils auf weil es zu schell geht, aber ist man dann im Urlaub und in anderen Ländern wird selbst mit 10 Mann an der Kasse trozdem langsam gearbeitet und noch ein kleines SChwätzchen gehalten, geht einem die Hutschnur hoch.
Das bei der Tafel oft eher hochverarbeitete Sachen landen, liegt wohl in der Natur der Sache, da diese haltbarer sind.
Oftmals haben die Tafeln ja auch ein Problem, dass Supermärkte teils mehr frischware abgeben würden, aber die Tafeln gar nicht die passenden bzw ausreichenden Kühlmöglichkeiten haben plus Kühltransportkapazitäten, da die Tafeln die Kühlkette nicht unterbrechen dürfen.
was natürlich noch dazukommt und was ich mich zumindest unweigerlich die Frage stelle
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Kinder in bEtreuung geben geht nicht ?
Bei Alleinerziehenden zahlt der Staat ja nochmal mehr und beide Kinder in Ganztagesbetreuung dann müsste sie mit dem Master 1,0 den sie ja hervorhebt, gut was finden ? -
Unterhalt von Vater, kann man im Zweifel ja auch pfänden lassen bzw Staat gibt Vorschuss und pfändet dann beim Vater.
auch was diese „ich hab einen 1,0 Master“ Abgrenzung soll, die sie da versucht , komisch
dieses Zitat im speziellen stößt mir irgendwie sauer auf. es impliziert ein ungerechtigkeitsgefühl, dass einem als arme person ungesundes angeboten wird nur weil man „unten“ und bittsteller ist. nur um dann im nächsten atemzug das, was einem selbst nicht gut genug ist dem „zahnlosen obdachlosen“ zu geben und seine zahnlosigkeit noch durch impliziertes „dem schadets ja nicht mehr“ als Begründung zu nehmen.
Hmm bei den Ehrenamtlichen sind halt Menschen, ergo wirds da auch solche geben wie die Dame berichtet.
Dann aber darüber meckern/jammern was ihr freiwillig angeboten wird ist schon echt heftig. Sie muss es nicht nehmen, sollte aber froh sein das eine Organisation wie die Tafel ihr überhaupt etwas gibt. Ja wir wissen alle die Tafel sollte es in der perfekten Welt nicht geben denn unser Land ist reich genug, dankbar sollte man aber dennoch sein, wenn man sie in Anspruch nimmt.
Das ding ist auch, es wird ihr angeboten, sie wird nicht gezwungen es zu nehmen.
Die Tafeln bieten den Leuten das an was sie haben.
Dinge anzunehmen und dann sich darüber auszukotzen was man nun damit machen soll ist nunmal ganz schlechter Stil.
Die Armen sollen gefälligst untertänigst dankbar sein für die Almosen.
Wenn nicht, wird gleich mal in Frage gestellt, ob sie überhaupt bedürftig sind. So schlecht scheint’s dann wohl nicht zu gehen.
Müssen ja nichts nehmen, können ja hungern oder betteln. Oder halt den übrig gebliebenen, abgelaufenen Junk-Food essen, den die Bürgerlichen nicht wollen. Dankbar sein dafür, was für andere Abfall ist. Dankbar sein für die Jacken mit Löchern und kaputten Reißverschlüssen, die man dem roten Kreuz „spendet“. Dankbar sein für das abgelaufene, welke Obst und Gemüse. Kann ja jeder selbst bestimmen, dann gibt’s halt nichts.
Dankbar sein für die vergammelten Krümel, die man vom Tisch fallen lässt. Aber am Tisch sitzen und mitbestimmen, was gegessen wird, das wäre ja unerhört.
Ansprüche, Teilhabe, Augenhöhe einfordern, das ist eine Unverschämtheit und überdies unmoralisch - wie eigentlich Armut auch.
Hauptsache, das Machtgefälle ist jederzeit sicht- und spürbar - für beide Seiten.
Ja, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie es schwer findet, dies abzulehnen. Esse ja auch kein Süßes und muss ständig Leuten vor den Kopf stoßen, wenn ich ihre Angebote ablehne.
Das ist natürlich nochmal schwieriger, wenn man quasi als Bittsteller auch noch diese Anforderungen stellt, weil das nicht gut ankommt und man undankbar und arrogant wirkt.
Das ist nichtmal mein Problem. Ich finde die genannten Beschwerden grundsätzlich auch irgendwie nachvollziehbar. diese Freiwilligkeit gilt nämlich für beide Seiten. ich kann auch nicht gutes tun und dann große demut erwarten. ich mach das freiweillig und keiner zwingt mich. Ich kann jederzeit einfach gehen.
Was ich deswegen eben unschön fand ist dass die Autorin sehr klar formulieren kann was sie in der Behandlung ihrer Person stört aber sobald sie auf jemanden stößt, der noch weniger Macht hat als sie schlüpft sie sehr unreflektiert direkt in eine ähnliche Rolle
Kommt wahrscheinlich auf das Level an.
Muss ganz ehrlich sagen, hyptothetischer fall, wenn ich da helfer wäre und jemand kommt mit „also wir essen nur Bio und es muss vegan sein“ dann würde ich mich wohl auch etwas veräppelt vorkommen.
Man ist und bleibt da nunmal Bittesteller nicht Kunde, sprich Forderungen stellen, ist schwierig.
So hab ich die kurze, prosaische Randbemerkung, dass der Obdachlose keine Zähne mehr hatte, überhaupt nicht verstanden. Es ist eine Reportage, da schildert man die Szene. Darin lag kein Moment von Herablassung m.E.
die Aussage war
natürlich liegt da Herablassung, dass Zuckerwasser das man keinem Kind anbieten will ist für jemandem ohne Zähne gut genug.
Das erwähnen der fehlenden Zähne hat überhaupt keine Bewandniss da geht es nur darum das ihm das Zuckerwasser halt nichts ausmacht weil Karies bekommt der ja nicht mehr.
Auch das er Obdachlos war, nicht relevant.
dann könnte man auch einfach sinngemäß schreiben „ich hatte keine Verwendung für die caprisonne und gab sie einem Menschen der sich mehr gefreut hat“ anstatt zu schreiben „das Zuckerwasser will ich nicht, ich geb es dem Obdachlosen - der hat keine Zähne mehr“.
Wenn ich eine etwas humoristisch angehauchte Geschichte erzählen würde, würde ich das vielleicht so schreiben können.
Ja. Sie auch. Aber direkt nachdem man sich selbst über genau so einer Behandlung beschwert hat, finde ich das eben etwas unreflektiert
Ich verstehe das die Leute die bei den Tafeln arbeiten auf dem Zahnfleisch gehen, es gibt nicht genug Helfer, die wenigen die von Vereinen Angestellt sind, sind völlig überarbeitet und werden schlecht bezahlt. Die Ehrenamtliche müssen richtig ran gehen und machen viele Dinge für die sie da nicht sind. Was aber eben gewollt ist, die Politik könnte mehr Geld in diesen Bereichen ausgeben, aber nein das geht ja nicht.
Dazu kommen die Migranten und das dort alle Überarbeitet sind. Mit den Ukrainischen Flüchtlingen hat man das besonders gesehen, durch ihren Sonderstatus fühlt(e) sich keiner so richtig zuständig und dann wurden/werden die Leute einfach zu den Vereinen geschickt und die sollen dann mal sehen wie sie helfen.
Und nun das große aber, ich habe aber auch Sachen gehört und auch gesehen da muss ich sagen „was habt ihr Erwartet“. Da nutzen befreundete Rentner die Örtlichkeiten als Kaffeestube, dabei gibt es woanders ein Kaffeestube wo sie sitzen können und das führt dann zu Gedränge.
Auch das „mal ein nettes Gespräch“ kenne ich als Streitpunkt, wenn die Leute um den Block stehen geht das nun mal nicht.