Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 5)

Da jetzt schon den 5. Beitrag zu zuschreiben ist nicht weniger kleinkariert :grin:

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Da sind so viele Aussagen drin, bei denen ich ausrasten könnte.

Ein Polizist, der wegen des Vorwurfs eines schweren Fehlverhaltens im Rahmen seines Einsatzes einen Prozess fürchten müsse, gehöre nicht ins Gefängnis, so Veaux.

DOCH! Genau da gehört er hin. So wie jeder andere Bürger auch dort landen würde, wenn er jemand anderen lebensgefährlich verprügelt.

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Carsten Linnemann (CDU) findet, dass die Ampelregierung beim Fachkräftemangel zu sehr auf Zuwanderung aus dem Ausland setzt. Das Potenzial im Inland muss genutzt werden.

Der Lösungsvorschlag: Wer in der Rente freiwillig weiterarbeitet, der dürfe bis zu 2.000€ pro Monat steuerfrei verdienen. Außerdem gäbe es 600.000 erwerbslose bzw. unausgebildete, junge Erwachsene (18-24 Jahre).

Kurz gesagt: das Rentenalter kann auf freiwilliger Basis nach hinten verschoben werden. Stellt sich nur die Frage, wer noch als 70-jähriger und älter im Handwerk, der Pflege, in der Logistik arbeiten möchte, damit man 2.000€ zusätzlich im Portemonnaie hat.

Selbst wenn man wirklich will, aber können ist schon so ne Sache. Es ist teilweise schon ne bodenlose Frechheit, was 50+jährigen abverlangt wird.

Und wer als gut verdienender Ingenieur sich den Stress antun will. Dann für 1-2 Tage die Woche im Büro zu sein und dann jede Woche quasi wie nen ersten Tag nach dem Urlaub zu haben, weil sich 4-5 Sachen wieder angestaut haben.

Ich finde den Vorschlag ja gar nicht so schlecht, aber nur als Option und nicht als Antwort auf den Fachkräftemangel.

Wie will er denn mit dem Potential im Inland den demografischen Wandel entgegenwirken.
Das passt doch vorne und hinten nicht.

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Man soll also weiter arbeiten dürfen…

Zerstört die Rente weiter so wie bisher und bald müssen alle weiter arbeiten. Und das wird dann gesehen von der Politik und als Argument genutzt, das Renteneintrittsalter weiter hinten zu verschieben.

Hauptsache der Mensch arbeitet, denn wenn er nicht arbeitet, dann ist er nichts wert und gehört abgestellt und vergessen…
Hab ich schon erwähnt, dass die moderne Gesellschaft eher danach streben sollte, dass der Mensch weniger arbeitet?

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Ich kapiere ehrlich gesagt nicht, wo diese generell Abneigung gegen Arbeit her kommt.
5 Tage Woche, 4 tage Woche, dann in 20 Jahren „jetzt muss endlich mal die 3 tage Woche her, da kämpfen wir schon 20 Jahre für“ ect ect.
Und ich verstehe auch nicht, wie einige sich vorstellen das das funktionieren soll. In Summe gesehen.
Die Menschen wollen gemütlich leben, sie wollen Freizeit genießen, sie wollen essen, sie wollen das ihre Kinder ordentlich unterrichtet werden, das man einen Arzt schnell bekommt, das man im Alter gepflegt wird.
All das muss jemand mit seiner Arbeit schaffen.
So lange wir keine autarken KI gestützten Roboter haben, muss das auch ein Mensch machen.
Wenn dann müsste man als ersten an den Konsum ran. Aber ein 1000€ Smartphone muss es schon sein aller 2 Jahre. ect.

Interessant, dass du es ansprichst, denn vor langer langer Zeit hatte man auch schon gedacht, dass durch die ganzen Maschinen der Mensch in Zukunft weniger Arbeiten muss. Fand die Doku ganz spannend. Besonders der Part, dass man auf einmal so viele neue Jobs im Management- und Verwaltungsbereich gefunden hat, damit jeder was zu tun hat. :smiley:

Es gibt schon einige Beweise dafür, dass die Reduktion von Arbeitszeit zur Produktionssteigerungen führt. Eine bessere Balance zwischen (bezahlter) Arbeit und Privatleben führt zu zufriedener Arbeitskraft und dadurch besserer Leistung. Also ja, es kann funktionieren, wenn man uns auch lässt.

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Die Zeit hatte neulich einen Artikel der in eine ganz andere Richtung geht

https://www.zeit.de/2023/31/senioren-arbeit-rente-japan

Schaut mal, liebe Pensionäre: In Japan sind viele Menschen stolz darauf, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten. Und das tut nicht nur ihnen gut.

Am Ende des Artikels:

Heißt dies, dass alle Deutschen bis ins hohe Alter arbeiten sollten? So pauschal wäre das natürlich falsch; es dürfte zum Beispiel einem Germanistikprofessor leichterfallen als dem oft zitierten Dachdecker. Aber es muss darum gehen, die verbleibenden Lasten der Arbeit und der Rentenfinanzierung möglichst breit zu verteilen. Eben auf alle, die noch arbeiten können. Unter den Senioren gibt es davon glücklicherweise immer mehr.

wobei Japan ganz eigene Probleme hat…


Aber ich kenne tatsächlich auch eine ältere Person die würde gerne auch über 65 arbeiten, einfach weil es sie zufrieden macht.

Und ich finde auch dass hier ältere Arbeitnehmer eher argwöhnisch betrachtet werden, als Belastung, jemanden den man nicht mehr loswird. Wie viele ältere Person 55+ haben es schwer einen Job zu finden.

(Und nein, Deutschland besteht nicht nur aus Bergbauleuten die mit 60 kaum noch arbeiten können, sondern das sind eher wenige Jobs im Vergleich zu ganz vielen Dienstleistungsjobs die Ältere kaum schlechter erledigen)

Anstatt dass der Arbeitgeber die Erfahrung von Älteren wertschätzt.

Für mich persönlich erfüllt Arbeit halt nicht mein Leben. Ich tue es, damit ich leben kann.
Ja das gewisse Berufe immer gefüllt sein müssen ist logisch, aber warum haben wir uns als Menschheit so sehr darauf versteift, dass man nur durch Arbeit seinen Wert definiert? Warum muss man immer nur die maximale Produktivität des Menschen messen und schauen, dass er sein Optimum liefert?
Ja das ist utopisch zu hoffen, dass die Gesellschaft auch auf anderem Weg funktioniert, besonders durch das Konsumverhalten, von dem ich mich selber auch nicht frei spreche…aber es wäre ein sehr schöner Gedanke für mich, wenn ich nicht mehr von vielen als weniger wertvoll angesehen werde, nur weil ich Arbeit nicht als wichtig erachte.

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Vor allem nur durch bezahlte Erwerbsarbeit! Ich mein, es wird so viel Arbeit erledigt, ohne dass jemand dafür bezahlt wird, ganz besonders in den Bereichen Care-Arbeit und Erziehung. Im Grunde wird man nicht mal nach der Arbeit defininiert, sondern eigentlich nur nach dem, was man damit verdient.

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die produktivität pro erwerbstätige person steigt in den letzten jahrzehnten. dieses produktivitätswachstum wird aber nicht an die erwerbstätigen weitergegeben, weder in lohn noch in arbeitszeitreduktion, sie wird stattdessen zum allergrößten teil in privatvermögen von sehr vermögenden umgewandelt.
es geht um macht und um demokratische partizipation - nicht um nicht arbeiten wollen oder gar faulheit.

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Es mag Branchen oder Bereiche geben wo das zutrifft, oder wo zumindest ein Experiment solche Ergebnisse liefert, aber doch nicht allgemein.
Der gesamte Gesundheits-, Pflege, Verkehr-, Polizei, Feuerwehrbereich fällt schon mal raus.

Hab die doku nicht gesehen. Aber gerade was Bürokratieabbau betrifft, hat ja bisher jede Regierung versagt,
Immer mehr und mehr wird da Personal angefressen, ohne das uns das irgendwie voran bringt. Eher im Gegenteil, es traut sich keiner mehr zu entscheidenden und es wandert von Tisch zu Tisch, von Abteilung zu Abteilung,

Ok, ich glaube der Gedanke trifft die Realität leider gar nicht.
Es gibt schlicht keine generelle Abneigung gegen Arbeit.
Was es aber tatsächlich gibt ist eine Abneigung gegen ausbeuterische Arbeit und der Wille etwas „sinnstiftendes“ zu tun.
Die Arbeit als solches wird nicht weniger wichtig, das eigene Leben und was man daraus macht aber nimmt einen höheren Stellenwert ein und das schließt auch die Arbeit und Freizeit mit ein.

Was Linnemann da macht ist auch ein bischen eine Scheindebatte. Du darfst als Rentner arbeiten gehen wie du möchtest, jedenfalls wenn du die Regeleintritszeit ereicht hast, Menschen die dann gerne weitermachen wollen dürfen das auch und machen das auch schon.
Diese ganzen Regelungen wurden während und nach Corona angepasst.

Die Sache mit den 600 jungen Menschen ohne Ausbildung und ähnlichen sind schon interessanter.
Wobei ich mich Frage, wer da alles in den Zahlen drinsteckt. Praktikanten? Junge Leute die ein Auslandsjahr machen?
Was ist der sozioökonomische Status und wie gedenkt die Union das schon zu ändern bevor Menschen in diese Situation kommen, sprich in Kindes und Jugendalter?

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Ich finde es ist fast eine logische Konsequenz, mehr Individualisierung und Freiheit im sinne von Persönlichkeitsentwicklung führt natürlich dazu, das man mehr Freie Zeit möchte. Auch dem schnelllebigen Kapitalismus kommt man ja nur hinterher, wenn man mehr Zeit hat.

Das bezweifle ich schon sehr. Ich wüsste zumindest nicht, warum es genai in den Branchen zu Produktionseinbrüchen kommen würde, zumal der Feuerwehrbereich sowieso zu größten Teilen auf freiwilliger Basis funktioniert.

Einer der dümmsten Schlagwörter ever mMn, weil das in 9 von 10 Fällen bedeuten würde, dass man in den entsprechenden Sektionen Leute entlassen müsste, was aber 0 dazu beiträgt, das iwas iwie effektiver funktionieren würde.

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