Ich glaube hier verkennen einige die Wirkung von Kultur. Besonders wenn sie ideologisch instrumentalisiert wird. Der Vergleich zum Brot hinkt. Wenn das Lied in der NS-Zeit in die Bevölkerung getragen und als Teil des “deutschen Kulturguts” angesehen wurde, dann ist das Lied eben nicht mehr neutral. Die Nazis hatten ja eine sehr krasse Politik, was Kultur anging. Der Begriff “entartete Kunst” sollte hier allen klar sein. Werke, die davon nicht nur verschont, sondern eben bewusst gefördert wurden, sind kritisch zu betrachten. Mag sein, dass das Lied oberflächlich betrachtet keine politische Aussage hat. Aber das hat ein Film wie die Feuerzangenbowle auch nicht. Trotzdem ist es ein Nazi-Propaganda-Film.
Kenne den Song auch nicht, klingt aber äh völkisch trifft es glaub ich ein wenig.
Wie kann “Die Feuerzangenbowle” denn ein “[…] Nazi-Propaganda-Film” sein, wenn dort nicht versucht wird, die öffentliche Meinung zu beeinflussen oder politische Ansichten zu manipulieren?
Hättest du ein Video von machen und online stellen können. Dann hätten wir es gewusst. Ist halt blöd gelaufen, wenn so ein Abend bildlich festgehalten wird.
Er wurde von den Nazis produziert um die Stimmung im Volk zu heben, da sie sich gerade mitten im Krieg befanden. Nur weil der Film keine offensichtliche Nazi Ideologie vertritt, schließt ihn das nicht automatisch als Propaganda Film aus.
Heinz Rühmann war leider mit der wichtigste Schauspieler für die Nazis und er hat sich das zu nutze gemacht.
Das heißt natürlich nicht, dass jeder der die Feuerzangenbowle schaut oder Heinz Rühmann gut findet ein Nazi ist. Aber es ist schon gut, wenn man die geschichtlichen Hintergründe von Kulturwerken kennt. Bei der Feuerzangenbowle wusste ich das auch lange nicht.
Hachja.
A) “Die Nazis haben das auch gemacht/gesungen/gemocht” macht etwas nicht automatisch faschistisch.
B) Soldatenlieder sind aber nu mal grundsätzliche zweifelhaft, weil das Konzept des Befehlshörigen Soldaten nu mal an sich zweifelhaft ist. Von daher find ichs angemessen, dass man dieses Lied als problematisch bezeichnet.
C) Wenn die JU ein Soldatenlied anstimmen will, soll sie doch. Sind halt Konservative und Konservative sind was “Deutschttümelei” und “war ja nicht alles schlecht” Gedöns angeht ja nicht gerade sonderlich kritisch. Im besten Falle aber war der Zeitpunkt aber sehr Tonedeaf. Das man darüber die Nase rümpft sollte denen klar sein. Ab und zu verutscht die Maske der gut bürgerlichen Konservativen halt.
Ach mien Jung. Das ist ja grad das fiese an Propaganda. Die ist nicht immer offensichtlich. Was die Feuerzangenbowle angeht: Weniger Propaganda im politischen Sinne und mehr Feel Good Propaganda. Ablenkung. Der Film an sich is mMn nicht schlimm. (Nichtsdestotrotz hat Rühmann mit den Nazis zusammengearbeitet und das der man nach dem Krieg noch ne Karriere hatte ist sehr ungeil.)
Geht glaube ich auch ohne so etwas…
Der gute Wolfgang M. Schmidt erklärt es sehr gut.
Hast du das Lied überhaupt gehört? Da geht es ums Wandern, Tanzen und Prügeln.
Für Leute, die keine Lust / keine Zeit haben, sich das Video anzuschauen: Was genau erklärt er? Ist die Feuerzangenbowle seiner Meinung nach Propaganda? Und falls ja, wie rechtfertigt er das? Oder widerlegt er es?
Ich würde empfehlen sich das Video anzusehen. Die Analyse thematisiert Ideologien und was diese sind und das “Propaganda” (was auch ausgeführt, was es ist) nicht ausschließlich das “Offensichtliche” ist. Unterhaltung betrachtet er dann genauer.
(wenn Bedarf besteht, kann ich das Video aber grob “”“zusammenfassen”"", sobald ich an einem PC bin, aber ansehen ist 100x besser ^^)
Noch nie gehört, ich bin 28 und hier aufgewachsen. Was muss ich tun, damit ich in deinen Augen zum normalen deutschen werde?
Ich hoffe dir fällt auf wie dumm deine Aussage war
Das war jetzt weniger n Dig gegen den Herrn Jammerschaf und mehr stilistisches Mittel um den Eindruck eines alten Sacks (moi) zu erwecken.
Ein Soldatenlied definiert sich für mich über Kontext und nicht zwangsläufig über Inhalt.
In ein Dorf ziehen das in den 80ern stecken geblieben ist
Ich mag den Film sehr, aber wusste das bis jetzt nicht. Wirklich gut, das zu wissen.
Gleichzeitig hat er aber eben auch viel gutes getan,
So hat er die Dreharbeiten so lange rausgezögert wie möglich und so viel nachgedreht wie möglich, so dass die jungen Schauspieler nicht noch zu Kriegsende, das sich ja bereits abzeichnete, eingezogen wurden.
auch hat er eben seiner Frau die Jüdin war die ausreise ermöglicht und ihr Überleben bis 1943 in Deutschland gesichert.
Und spätestens mit dem Hauptmann von Köpenick hat er ja dann ein Werk für die Ewigkeit geschaffen.
Ich mag den als Schauspieler auch und einige seiner Filme habe ich oft gesehen.
Er war aber eine Schachfigur der Nazis und hat zu der damaligen Zeit gerade finanziell sehr davon profitiert.
Welche Gesinnung er nun wirklich hatte will ich auch nicht beurteilen, aber ein Widerstandskämpfer war er auch nicht.
Wie der Großteil der Leute eben.
Sich da aus heutiger Position eine Wertung zu erlauben, halte ich einfach für vermessen.
Er hat versuchtdas beste aus seiner Situation zu machen und sich um sich und sein Umfeld zu kümmern, mehr kann man von einem Menschen erstmal nicht verlangen.
Naja er war nicht gezwungen Nazi Propaganda Filme zu drehen. Mit seinen finanziellen Mitteln hätte er sich auch absetzen können.
Aber das ist eine andere Diskussion die hier wohl fehl am Platz ist.
Ja, und diese Kultur kann man sich ja nicht mehr zurück aneignen.