Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt

Es gibt manche Dinge und Aussagen, bei denen eine Entschuldigung nicht ausreicht und eine “Kündigung” notwendig ist. Das hier ist mM so ein Fall.

Weil es ja nicht nur ein dummer, nicht richtig durchdachter Kommentar war. Sowas kann passieren. Sondern weil auch eine grundsätzlich problematische Einstellung dahinter steht.

Geht hier aber zumindest meiner Meinung nach nicht um eine einmalige Entgleisung oder n dummen unbedachten Kommentar.

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Aber sie hat ja schon wieder einen neuen… alles gut :simonhahaa:

Und es bin wieder nicht ich :sadsimon:

So hat mein Cousin gestern auch reagiert. :sadsimon::sweat_smile:

Ich kann nachvollziehen, dass gewisse Dinge unüberprüfbar sind, wenn der Reporter allein unterwegs ist und dass ihm da einfach geglaubt werden muss (obwohl auch hier manchmal berechtigte Zweifel angebracht sind, wenn Details einfach zu “perfekt passen”). Bei einigen Geschichten zeigt sich aber, dass etliche für eine Dokumentation relativ leicht nachprüfbare Fakten nicht gegengecheckt wurden. Und das macht mich tatsächlich wütend. Ich kann verstehen, dass sich über Jahre vermutlich irgendwann ein “blindes” Vertrauensverhältnis zwischen Kollegen einstellt und gleichzeitig darf das in dem Fall zwischen Reporter und Dokumentar niemals passieren! Und das ist auch der Anspruch, den der “Spiegel” an sich selbst immer und immer wieder stellt und damit hausieren geht.

Und auch empfinde ich das Vorkommen und Aufarbeiten der Sache jetzt nicht lobenswert, sondern sehe es als deren verdammte Pflicht an, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit retten wollen. Stell dir vor, die Geschichte wäre nicht durch den “Spiegel” selbst ans Licht gekommen, sondern durch ein Konkurrenzblatt oder irgendwelche rechten Blogger! DAS wäre der absolute Super-GAU gewesen. Sie mussten handeln, sofort.

Und dann ging das auch noch über mehrere Jahre … Je mehr man darüber nachdenkt, desto übler wird es. Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um EINEN Reporter und vielleicht nur EINEN Dokumentar handelte, die es nicht so genau nahmen mit der Wahrheit?

Ich persönlich glaube (und hoffe), dass beim Aufräumen noch mehr gefunden wird und lieber holprigere, aber wahrhaftige Reportagen und keine schönen, aber ausgedachten Geschichten erzählt werden.

100%. Aber nicht nur beim Spiegel sondern überall. Nur bin ich mir sicher, dass du bei der Bild so ne Eigenkritik nie lesen würdest. Da würde der betreffende Reporter öffentlich “gevierteilt” werden, aber das eigene System hinterfragen sicher nicht.
Von daher finde es es schon ganz gut, dass man da so transparent ist jetzt.

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Bei der Bild passiert sowas jeden Tag, bei fasst allen Artikel. Die vierteilen ihre Reporter höchstens, wenn deren Artikel nicht genug geklickt werden.

Oder eben wenn ein „Skandal“ öffentlich wird :wink:

Die “Stellungsnahme” dazu vom Spiegel liest sich wie eine Mischung aus übertreibende Autobiographie und Crime-Doku. So viel betonen der eigenen Werte und Selbstmitleid dass man fast gar nicht anders kann als den armen Spiegel in den Arm zu nehmen und ihm alle seien Fehler zu verzeihen. Tut mir leid, aber das ist nicht professionell, das ist der verzweifelte Versuch von Schadensreduktion. Das einzig professionelle wofür der Spiegel in diesem Fall Lob verdient, ist der Umgang mit den Artikeln von Relotius.

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Die „100%“ ergeben keinen Sinn, es sei denn du meinst wirklich, dass es keine anderen Fälle dieser Art geben würde; vermutlich hast du ein „nicht“ gelesen, wo keines ist :wink:

Darüberhinaus ist mir egal wie die „Bild“ bei so etwas reagiert hätte, ich messe den „Spiegel“ einzig an seinem eigenen Anspruch und das tut er auch. Wär ja noch schöner, wenn angefangen wird, damit zu argumentieren, dass es andere Verlage doch auch nicht so ernst mit der Wahrheit nehmen.

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Beim SPIEGEL kommt es ja in schöner Regelmäßigkeit vor, dass zumindest kleine Details “ergänzt” werden, um einen Text oder eine Reportage noch besser/geschliffener erscheinen zu lassen.

Am bekanntest ist da ja “Märklin-Gate” mit Seehofers Modelleisenbahn.

Ich denke, solche Probleme gibt es aber bei vielen Qualitätsmedien, weil die Journalisten besonders schöne Storys erzählen wollen und manche sich dann eben Details einfallen lassen, um zum Beispiel den Einstieg in einen Text noch besser zu machen, als es die schnöde Realität hergibt.

Vielleicht sollte man sich langsam mal von diesem ganzen Stil, diesen szenischen Rekonstruktionen usw. in Reportagen und Texten verabschieden - mich nervt das schon lange.

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Ich bin kein bisschen überrascht. Ich glaube es wird sich überall viel ausgedacht oder einfach fehlendes Fachwissen übertüncht.
Auf meiner Arbeit gab es einen Vorfall, etwas fing Feuer und ein Kollege wurde verletzt. In der Zeitung stand ein Artikel der so auch im Zusammenhang mit 9/11 gepasst hätte. “Rauch auf den Fluren…”. Ich hatte Karla Kolumna Flashbacks!
Oder als ein Kind von einem abbiegenden Auto angebufft wurde. Dem Artikel nach war der verachtenswerte Autofahrer mit mindestens 120kmh in der Stadt unterwegs und die Körperteile flogen bis Berlin.
Und das ist die größte Zeitung der Stadt, keine Ahnung ob der Region oder des Bundeslands.

Oder wisst ihr noch wie sich diese Redakteurin einer anderen Zeitung über die unsicheren Intel CPUs echauffiert hat und Design mit dem Aussehen der CPUs verwechselt hat?

Ich lese unter anderem deswegen schon keine Zeitungen mehr. Ich müsste ja drei oder mehr lesen um das ganze Bild zu bekommen. Und die Zeit habe ich nicht.

SpOn habe ich aufgehört zu lesen als die Artikel zum Höhepunkt der “Flüchtlingskrise” gar keinen Informationsgehalt mehr hatten weil so viel weggelassen wurde. Die “Ergänzungen” sind aus meiner Sicht also etwas ironisch. :ugly: Inzwischen hat sich das anscheinend gebessert.

Tatsache: Ich wollte das Gegenteil ausdrücken und sagen, dass ich mir sicher bin, dass es solche Fälle bei nahezu allen Zeitungen und Magazinen in mehr oder minder schwerer Form geben dürfte.
Danke für die Richtigstellung :slight_smile:

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Wenn man sich informieren will sind drei Quelllen schon das mindeste. So ist das leider heute und auch damals. Damals hat man halt seine Stammzeitung gelesen und hat sich nicht mal gedanken gemacht ob stimmt was drin steht, heute sind wir da zum Glück um einiges weiter. Ich kann jeden verstehen der das nicht macht, dann sollte man aber alles wie man im englischen so schön sagt mit “a grain of salt” nehmen.

Ich nehme halt was mir zufliegt. Ab und zu schnappt man ja doch Nachrichten auf und ich habe die NTV App wo ich so weltbewegende Breaking News wie Helene Fischers Trennung als Push Nachricht bekomme.
Das beste war ein Fußballergebnis während gerade der Europapark abgefackelt ist.

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Na dann bist du ja bestens gewappnet. Ich habe erst durch einen Freund von Helene Fischers Trennung erfahren, meine Nachrichtenkanäle scheinen deinene also unterlegen zu sein :see_no_evil:

Ich bekomme manche Sachen aber gar nicht mit. Was man jetzt als Nachteil und als Vorteil sehen kann.

@Yrr Sowas kommt mir nicht ins Haus. :smiley: Ich sehe auch echt keinen Mehrwert darin.