Den ersten Spot, den mit der bösen “toxic masculinity” scheint es praktischerweise nicht mehr zu geben. Den zweiten Spot finde ich wie gesagt nicht schlimm. Aber ich kann mir vorstellen wie fundiert diese Kritik war. In etwa so fundiert wie die “Kritik” am zweiten Spot.
Noch mal. Es geht mir nicht um den zweiten Spot und die Idioten die Gilette jetzt deswegen attackieren. Der zweite Spot ist total ok, je nach dem ob man denkt, ob Gilette die richtige Firma für diese Message ist.
Mir ging es um den ersten Shitstorm gegen den ersten Clip unter benutzung dieses ausgedachten Kampfbegriffs, der dann zu dem zweiten Clip führte.
Okay, sah nur den zweiten Spot (und all die Idiotenkommentare darunter).
Finde aber die Diskussion darüber recht witzig und die Frage “Wer kauft sich deswegen diesen Rasierer?”. Das ist ein ganz anderes Bereich von Marketing, die den Käufer nicht vom Produktnutzen überzeugen will, sondern geht es darum, in den Nachrichten zu sein.
Du bringst hier einige Sachen durcheinander. Es gab nicht zwei Spots, sondern nur diesen einen, der Verhaltensweisen, die unter dem Begriff Toxic Masculinity bzw. toxische Männlichkeit zusammengefasst werden, kritisiert.
Ah ok. Ja wie gesagt, ist die Reaktion total überzogen. Man kann aber diskutieren ob Gilette da die richtige Firma ist oder ob Firmen so was generell zur Werbung nutzen sollten.
Ich sehe keine Kritik von feministischer Seite an dem Spot?
Nochmal: Der Spot kritisiert toxische Männlichkeit (also als traditionell männlich angesehene Verhaltensweisen, die der Gesellschaft, aber insbesondere auch Männern selbst schadet), er wird nicht wegen toxischer Männlichkeit kritisiert.
Ob sowas für Werbung geeignet ist, kann man durchaus diskutieren. Da bin ich auch eher kritisch.
Ja, ich verstehe es jetzt. Ich war nur wegen dieses Begriffs getriggert der für mich halt nur ausgedachter Unsinn ist. Sorry für die obigen Entgleisungen.
Ist halt die zunehmende Kommerzialisierung des Politischen. Wenn du ein guter Mensch bist, dann Kauf Bio, Fair-Trade oder eben unsere Rasieren.
Der Punkt, dass man damit nur Aufmerksamkeit generieren will ist natürlich absolut richtig. Ich frage mich allerdings, ob die das überhaupt nötig haben.
Hakt der Vergleich nicht etwas? Hinter den Labels steht (zumindest wenn sie gut reguliert sind) etwas, dass die Produktion ein bisschen nachhaltiger macht. Dass sich viele damit nur ihr Gewissen rein kaufen möchten, stimmt wahrscheinlich, aber es ist ja trotzdem der Anfang zu Lösung eines Problems, oder nicht?
Wenn man jetzt Gilette kauft, ändert man effektiv gar nichts.
Was fair trade angeht empfehle ich da mal die Doku oder das Buch “Die Grüne Lüge”. Fair Trade ist im Prinzip Greenwashing. Denn ob der Bauer in Südamerika jetzt 10 oder 20 cent bekommt pro Stunde, ändert nichts an dem zu Grund liegendem Ausbeutungsverhältnis. Für Bio gilt ähnlichen. Da kommen aber noch einige andere Sachen dazu. Hier empfehle ich mal das Video von Kurzgesagt zu dem Thema:
Hmm aber würdest du denn widersprechen, dass es zumindest ein Schritt in die richtige Richtung ist?
Ich sehe die Kritikpunkte und verstehe sie, aber tue mich immer schwer damit die ersten Versuche der Verbesserung zu kritisieren, weil ich befürchte, dass das Thema dann gleich wieder fallen gelassen wird.
Wir sind noch weit weg von einer guten Lösung und besseren Verbraucher Angaben, aber ich hab immer die Hoffnung, wenn der erste Schritt gemacht wurde, kommen auch die nächsten und es geht zumindest vorwärts, als wenn wir nichts machen würden. Ich habe zumindest das Gefühl, dass sich schon einiges im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung getan hat was vor 5 Jahren noch nicht da war.
Und was wäre die sinnvolle Alternative? Ernstgemeinte Frage. Es ist nämlich ziemlich frustrierend, wenn man etwas an seinem Konsum ändern möchte und ständig hört, dass das jetzt auch wieder falsch ist. Wenn man Leuten, die zumindest schon mal das Problem anerkannt haben, direkt vorwirft, sie waschen sich nur ihr Gewissen rein, verlieren die ziemlich schnell die Motivation, überhaupt irgendwas zu ändern…
Das Video kenne ich, aber da gehts ja auch nur um Obst und Gemüse.
Pauschal nicht. Gibt sicher Firmen und Produkte wo das gilt aber per se kann man das eben nicht so sagen. Außerdem bin ich eher der Revolutionär als der Reformer. Das Wirtschaftssystem müsste überworfen werden.
Regional einkaufen. Bei Leuten und Firmen, die man kennt. Das ist die sicherste Methode.
Saisonal+regional>bio. Das ist machbar.
Was ist mit Produkten, die fast immer aus dem Ausland kommen, bzw deren Rohstoffe (Kleidung, Kaffee, Fisch,…)? Solange man nicht blind Labels glaubt, sondern sich vorher informiert für was sie jeweils stehen.