Deine eigenen Bedürfnisse zu äußern ist nicht zwangsläufig sofort Bodyshaming. Allein der Unterschied zwischen Vergangenheitsbeschreibung (früher war X besser) und Formulierung eines positiven Ziels (ich möchte X (für uns/dich) erreichen) wirkt sich da schon aus. Könnte ja sein, dass Du Dir mehr Gedanken um euer beider Gesundheit machst, dass Du Dich nicht unterstützt fühlst in deinen Bemühungen, usw.
Also ich verstehe deine Ängste diesbezüglich, aber: Dein Erleben nicht mit ihr zu teilen, kann zum Pulverfass werden. Das Gute ist ja, wenn es nicht akut ist kannst Du Dir genau überlegen wie Du es zur Sprache bringen willst, ggf. ein paar Sachen zu Gesprächsführung anlesen, um den befürchteten „Schlag“ abzumildern bzw. konstruktiv weiterzumachen.
Das klingt für mich sehr belastend. Trotzdem rate ich dazu von Absichtszuschreibungen (sie will es nicht verstehen) Abstand zu nehmen. Hier kann hilfreich sein zu trainieren zu beschreiben statt direkt zu bewerten. Also z.B. ganz platt „der Mann sprach laut und hatte einen roten Kopf“ statt „er war voller Hass und hatte sich nicht im Griff“. Hast Du sicher auch schon von gehört.
Auf mich wirkt es so, dass Deine Freundin nicht nachempfinden kann, wie es Dir geht und sie diesen Zustand (Dir geht es schlecht, sie kann nicht verstehen wieso und glaubt von ihr würde eine Patentlösung gefordert/sie könne Dir nicht helfen) nicht aushält, weshalb sie dann in die Offensive geht. Soll keine perfekte Analyse sein, Du hast ja zum Glück auch professionelle Hilfe zur Verfügung, nur ggf. als Anstoß und Ausgangspunkt für weitere Überlegungen zum Umgang.
Das wäre vielleicht mal ein Thema für den Emotionskasten-Thread - und natürlich für Deine Therapeutin.