Gewichtsreduktion

Oder man bewegt sich unbewusst weniger, weil einfach weniger Energie zur Verfügung steht, lauter kleine Sachen, die sich aufaddieren.

Glaub du verwechselst da was. Dein Gesamtumsatz sinkt unweigerlich: Wenn du 1000kcal am Tag zu dir nimmst über einen größeren Zeitraum (mindestens einige Wochen), dann passt sich dein Stoffwechsel nach Unten an. Man ist ständig unterzuckert, Hirn verbraucht weniger, körperliche Aktivität, besonders die unterbewusste, fährt zurück und die Hungerattacken übersteht man auf lange Sicht in der Regel eben nicht - der Körper sorgt dafür, dass die Psyche irgenwann bricht. Das hat dann nichts mehr mit konsequent sein zu tun und gesunder Diät, sondern mit Essstörung.

Wenn der Energieumsatz konstant bliebe, aber er sinkt. Also je mehr man hungert, desto ineffektiver der Gewichtsverlust + diverse negativer Effekte aus der Mangelernährung (körperlich + psychisch)

Nein. Der Stoffwechsel fährt nicht runter… dein Verbrauch sinkt, weil du dich (unbewusst) weniger bewegst durch das Kaloriendefizit.

Der Grundumsatz wird leicht sinken, wenn das Körpergewicht abnimmt, mehr passiert nicht. Man muss weiterhin atmen, das Herz muss schlagen, Körpertemeratur gehalten werden. Diese Dinge kosten Energie, die nicht reduziert werden kann. Unbewusste Aktivität wie zappeln oder mit dem Knie wippen kann dazukommen, insgesamt macht das aber höchstens 200 kcal Unterschied im Tagesverbrauch aus, das macht sich bei Defiziten von 1000-1500 kcal zwar bermerkbar man wird aber trotzdem weiterhin Gewicht verlieren.

In dieser Studie von 2009 haben Probanden 890 kcal pro Tag bekommen und am Ende eine Reduktion des Grundumsatzes von im Schnitt 83 kcal beobachtet, die nicht auf die Gewichtsreduktion zurückzuführen ist: https://www.semanticscholar.org/paper/Metabolic-and-Behavioral-Compensations-in-Response-Redman-Heilbronn/ecbdbf13b4013fd7189a70f823ad8ba630bd82d5

Und diese Studie hat überprüft ob es bei extremen Diäten zu Esstörungen wie „binge eating“ kommen kann:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/obr.12295
Es wurde kein Zusammenhang gefunden. Generell sollte man vorsichtig sein, was man als Esstörung bezeichnet.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wenn man mal zwei, drei Tage deutlich weniger isst, der Körper sich in sofern anpasst, als das die kleineren Mengen irgendwann ausreichend erscheinen. Ich bin jetzt seit ca. zwei Wochen bei einem 1400 kcal Defizit und die Heißhungerattacken halten sich sehr in Grenzen. Ablenkung hilft, Videospiele, Bewegung. Muss nicht direkt richtiger Sport sein, aber ein kurzer Spaziergang kann schon helfen. Ist natürlich nurn meine Erfahrung und für jede Person wieder unterschiedlich.

Es gibt auch Menschen, die ein deutlich höheres Defizit geschafft haben, wie Dr. Nadja Hermann, die ein halbes Jahr nur 500 kcal am Tag gegessen hat um von 150 kg runter zu kommen. Natürlich mit regelmäßiger ärtzlicher Kontrolle und Vitaminergänzung. Danach hat sie ein Buch geschrieben, wie sie viele solcher Mythen früher selber geglaubt hat, aber dann festgestellt hat, wie sehr einen das am erfolgreichen Abnehmen hindern kann. „Fettlogik überwinden“ heißt das Buch und hat noch einen ganzen Haufen mehr wissenschaftliche Studien um Fettlogiken zu widerlegen.

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Das Buch hab ich auch gelesen und fand es interessant.

Ich merke, dass ich oft snacke, wenn mir langweilig ist. Das versuch ich jetzt durch trinken und gezielte Ablenkung zu vermeiden.

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Muss ich den Patientinnen meiner Freundin mal erzählen, die haben nämlich teilweise Herzrhythmusstörungen bekommen, kippen manchmal um und frieren im Prinzip den ganzen Tag. An der stark unterkalorischen Ernährung kann das ja dann nicht liegen, fehlen wahrscheinlich nur ein paar Vitamine…

Sorry, aber 1000kcal pro Tag, oder solche Geschichten:

sind für mich indiskutabel.

Wenn man ein Kaloriendefizit von 1400 kcal fährt, darf Sport nicht sein. Ich halte es generell für keine gute Idee so eine krasse Diät zu machen. Dann doch lieber 500 kcal Defizit pro Tag. Da kann man auch noch ein wenig Sport machen, um fit zu werden.

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ernährung und der ganze shizzle sind sehr individuell und die besten tipps, die ich nach 17/18 kg abnehmen und 2 jahren halten des gewichts geben kann sind:

  • probiere aus, was für dich funktioniert,
  • nehme dir zeit dafür (fürs ausprobieren und abnehmen selber),
  • mach dich nicht verrückt (nicht jeden tag wiegen)
  • sei gnädig mit dir / gehe gut mit dir selbst um
  • auch wenn mal n tag nicht so läuft, morgen ist ein neuer tag
  • bewegung ist tatsächlich nicht verkehrt
  • keine absoluten verbote
  • mach dich nicht verrückt

und ob der ruhepuls mal an einem tag 67 oder 75 (also mal um 8 schläge pro minute variiert) ist, ist kackegal imo. das kann sehr viele ursachen haben, allein schon weil die testumstände (auch bspw. emotional) sehr schwerlich immer dieselben sind, man das über lange zeiträume beobachten müsste und am ehesten über mehrjährigen ausdauersport tatsächlich nachhaltig gesenkt werden kann.

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Ich bin kein low carb Hipster, aber als Daumenregel für ein Defizit würde ich auch immer empfehlen, eher die unterkomplexen KH einzusparen (fällt den meisten auch leichter, weil der Blutzuckerspiegel weniger stark schwankt dadurch), die essentiellen Fettsäuren unbedingt abzudecken und nicht unter 0,8g Eiweiß/kg Körpergewicht zu fallen, um nicht unverhältnismäßig Muskulatur abzubauen. Gewichtsziele sind das eine, aber skinny fat als Ergebnis muss ja auch nicht sein.

Stimmt, wenige Kalorien allein führen nicht zu solchen Symptomen. Aber dafür sind diese Personen dann ja auch in Behandlung. Ich glaube nicht, dass deine Freundin denen einfach ein paar Butterbrote verschreibt um die Kalorienaufnahme zu erhöhen.

Sollte man sich auch sehr gut überlegen ob man solche extremen Schritten gehen will und auf jeden Fall mit der eigenen Ärztin abklären, nicht mit Fremden im Internet diskutieren.

Wie reagiert ihr, wenn ihr von Freund:innen auf eure Gewichtsabnahme angesprochen werdet?

  • Ich freue mich
  • Es ist mir unangenehm
  • Es ist mir egal
  • Sonstiges, gerne erklären

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Sage Ich dir wenn es soweit ist

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Die Abnahme oder die Freunde? ^^

Why not both?

ist mir noch nie passiert :thinking:

Ist das nicht ein absolutes Verbot :thinking:

Jo, ist bei Alk und Rauchen genauso. Man muss davon wegkommen, nur weil man dann einen Tag rückfällig geworden ist, dass ganze Projekt für gescheitert zu erklären.

Wenn die Gewichtsabnahme absichtlich war, dann wohl freuen. :smiley:
Der Krebs hat dich schön schlank gemacht, will wohl keiner hören

Ich weiß aber nicht, ob sie absichtlich war (Krebs wars zum Glück aber wohl nicht) :beansad:

Abgesehen davon hab ich Angst, dass die Person dann denkt, ich hätte sie vorher nicht schön gefunden!

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Frag sie doch, ob sie trainiert hat :thinking:
Kenne niemanden, die sich angegriffen fühlt, wenn man ihr unterstellt Sport zu machen.

Ich habe bei einem solchen Kommentar häufig ein „Das waren doch nur 1.5 Kilogramm, das sieht man doch eigentlich gar nicht!“-Gefühl oder so ähnlich.
Mir ist das auch immer etwas unangenehm, keine Ahnung warum.

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Hauke sieht das anders :face_with_hand_over_mouth: