Aber selbst das ist für den Hobbysportler und Profis quasi irrelevant. Wenn du als Mann am Bauch Fett anlagerst, dann mehr Viszeralfett als Frauen und das kannst du damit nicht messen. Wenn du schon sehr schlank am Bauch (oder Bein) bist, funktioniert das auch nicht.
Anstatt vermeintlich Trainingspläne zu optimieren, um nach Monaten seine Wunschzahl mit einem Kaliper zu messen, kann man doch viel mehr auf sein Körpergefühl achten.
Wenn Kraftsport machst, sollte die Anzahl an Wiederholungen und das Gewicht ein viel besserer Indikator sein, ob das was du machst richtig ist, als dein vermeintliches Körperfett.
Zum einen misst man nicht nur am Bauch und zum anderen sind Wiederholungen und Gewicht ein Indikator für deine Leistung, das sagt mir nichts über meinen Körperfettanteil. Ich weiß auch nicht ganz, was deine Mission ist: Ich wollte nur klarmachen, dass die Gewichtsanzeige auf der Waage für mir persönlich (fast) nutzlos ist und die Körperfettanzeige einfach nicht funktioniert. Mit einer Caliperzange, die ich absolut empfehlen kann, kann ich das sehr einfach messen und meine Fortschritte ablesen. Wenn du auf dein Körpergefühl schwörst, mach das
Auch wenn das stimmt, werde ich keine massiven Abnehm-Effekte erzielen, nur weil ich jetzt jede Tag 30 Minuten spazieren gehe und 150 kcal extra verbrenne.
Nichts desto trotz ist das Spazieren natürlich ne gute Sache.
Wenn du jeden Monat 5kg zunimmst, wird das nicht reichen, das stimmt. Du würdest dann aber auch nur noch 4,5kg pro Monat zunehmen. Zusammen mit solchen Dingen wie Wasser statt Softdrinks, kann dich das schon ins Kaloriendefizit schubsen.
Joa, wie gesagt es kommt natürlich auf den „Absprung“ an.
Wenn ich jetzt 120kg oder mehr habe und sehr viel Junk Food und Soft Drinks konsumiere, dann habe ich bei sowas halt auch sofort einen Effekt.
Bei @Eusebio95 habe ich aber zumindest den Eindruck, dass er ne gewisse Grundfitness hat und da solche „Kleinigkeiten“ eben nicht direkt einschlagen.
Gerade wenn man dann halt mal vielleicht ein Wochenende auf ner Feier war, oder auch mal irgendwo gut essen geht, hat man das bissl an Kaloriendefizit ja direkt auch wieder oben drauf gelegt. Da kann es dann auch mal passieren, dass man trotz des Radfahren / Spazierengehens am Ende der Woche mehr drauf hat als am Anfang.
Wie gesagt, ich will diese Grundbewegung jeden Tag ja auch gar nicht schlecht reden. Aber man sollte in einer gewissen Range davon halt keine Wunder erwarten.
Ich behaupte mal, n Bike am Rollstuhl brennt nochmal mehr weg als „nur“ gehen
Ich lauf jetzt seit n paar Tagen an Krücken und hatte so n Muskelkater nicht nach meinen besten Trainings-Days.
Krieg hier langsam die Krise. Die Corona-Erschöpfung haut immer noch rein, die Zahl auf der Waage klettert weiter und ich kriegs einfach nicht über die Ernährung reguliert
Ist ja nicht dran sondern nen Ergometer. Fahre damit ja nur 4-5 Stunden die Woche. Eine gewisse Grundbewegung wäre da schon gut. Die fehlt mir halt sonst komplett
Aber gerade, wenn man normalerweise ein stabiles Gewicht hat, drückt einen jeglicher Mehrverbrauch doch ins Kaloriendefizit und sorgt dafür, dass man abnimmt.
Kannst/könntest du dich denn mit deiner Behinderung ohne elektrischen Rollstuhl fortbewegen (also komplett selbst anschieben)?
Mein Vater hat so anmontierbare Räder, welche verstärkend wirken (also so ein bisschen wie bei nem E-Bike) und mit dem er draußen auch etwas weitere Strecken gut zurücklegen kann. (Wobei er halt den generellen Vorteil hat, nicht komplett an den Rollstuhl gebunden zu sein und deswegen auch ein Dreirad benutzen kann.)
Ich hab theoretisch nen Aktiv Rolly aber da bin ich mehr oder weniger rausgewachsen und schaffe damit aktuell auch keine weiteren strecken. Musste mich damals zwischen nem e Rolly und nem Restkraftverstärker entscheiden und hab mich wegen der höheren Reichweite für e entschieden.
Was ich sagen will ist, dass die Kaliperzange auch nicht immer funktioniert. Zumal die Messung nicht ganz einfach ist und leichte Unterschiede das Ergebnis erheblich verfälschen.
Bei Frauen wird die Körperfettmessung mit Kaliper basierend auf der Jackson Pollock Formel deutlich unterschätzt. In der zugrunde liegenden Studie wurden Schwankungen von 10% Überschätzung und 15% Unterschätzung gegenüber dem Goldstandard festgestellt. Die Unterschiede kommen vorrangig durch Viszeralfett zustande [1].
Wenn du Kraftsport machst um Fett abzubauen, du deinen Körperfettanteil als Indikator für deinen Fortschritt bestimmen möchtest und die Kaliperzange bei dir funktioniert, mach es.
Persönlich kann ich jedem nur empfehlen sich weniger auf (meist) schlecht abgeschätzte Messwerte zu verlassen. Sorgt für weniger Stress. Insbesondere, weil die wenigsten hier ein sehr spezifisches Ziel haben.
[1] Peterson, Matthew J., Stefan A. Czerwinski, and Roger M. Siervogel. „Development and validation of skinfold-thickness prediction equations with a 4-compartment model.“ The American journal of clinical nutrition 77.5 (2003): 1186-1191.
Ja gut, aber das Problem haben ja auch Menschen, die nicht an den Rollstuhl gebunden sind.
Ich fahre z.B. sehr selten Fahrrad und wenn ich jetzt von heute auf morgen jeden Tag ne halbe Stunde zur Arbeit fahren müsste, dann hätte ich anfangs wahrscheinlich auch kaum Energie und Motivation dafür. Aber je mehr und regelmäßiger man das macht, desto leichter fällt es einem ja auch. Baust ja damit auch gut Armmuskulatur auf, wenn du dich die ganze Zeit durch die Gegend schieben musst.
Motivation ist natürlich immer das Problem, aber es könnte halt zumindest mit deinem Alltag verknüpft sein und du musst nicht noch extra Zeit aus deiner Freizeit opfern, um was zu machen. Musst dich halt dazu überwinden.
Interessant finde ich ja, dass man im Prinzip für alles und jeden und jeden Standpunkt und jede Aussage Argumente oder Gegenargumente finden kann.
Ich habe letztens zB das Buch „Fettlogik überwinden“ gelesen.
Die Autorin sagt: Alles Bullshit. 500 kcal pro Tag und ab dafür. Sie führt ultra-viele Studien an, die Sachen wie „Sparmodus“, „Muskelabbau“ und „Jojo-Effekt“ (angeblich) widerlegen. Sport sei zudem völlig überschätzt.
Gino zB sagt „Viel Sport und moderates Kaloriendefizit“.
Ich will das jeweils gar nicht bewerten, aber ich denke man kann es darauf herunterbrechen, dass viele Wege nach Rom führen und man einfach für SICH SELBST ausprobieren muss, was für einen ganz persönlich funktioniert und was nicht.
Aber wenn der Mehrverbrauch so minimal ist, dass er sich durch kleinere Abweichungen bei der Kalorienaufnahme gleich wieder egalisiert, dann bringt mir das nichts.
Wenn ich durch spazieren gehen ±120 kcal am Tag mehr verbrenne, dauert es trotzdem ewig, bis ich davon im Rahmen der normalen Gewichtsschwankungen signifikant eine Verbesserung feststelle.
Wenn dann mal 1-2 Wochenenden dabei sind wo ordentlich gefeiert wird, dann ist der ganze Effekt gleich direkt passé.
Das Kaloriendefizit muss ja über einen angemessenen Zeitraum ausreichend groß sein, damit ich wirklich einen (auf der Waage) spürbaren Effekt habe.
Sie sagt nicht, dass man am besten mit 500 kcal am Tag abnimmt, sondern erwähnt mehrfach, dass das für sie persönlich damals am besten funktioniert hat mit 150kg auf einem ca 165 cm großen Frauenkörper, mit bereits kaputten Gelenken. Sport ist da keine so gute Option, da fast alles den Körper noch weiter belasten würde.
Und von Sparmodus und Jojo-Effekt hält Gino soweit ich weiß auch nicht viel, beim Kaloriendefizit sind sich ja beide einig, dass das definitiv hilft. Gino empfiehlt eben, was für die Mehrheit am geeignetsten ist und Frau Hermann beschriebt ihren Weg, der eben bei massivem Übergewicht begann. Zudem verstehe ich Fettlogok überwinden auch nicht als Abnehmratgeber (wobei das Buch auch einigen Leuten geholfen hat abzunehmen) sondern entkräftet eben Dinge die nur scheinbar viele Leute davon abhalten Gewicht zu verlieren wie „das ist genetisch“, „ich hab einen langsamen Stoffwechsel“, „ich esse nur einen Apfel und nehme 2 kg zu“, etc.