Wenn ich’s richtig im Kopf habe, ist “gewinkt” die grammatikalisch korrekte Form, weil das Präteritum “winkte” lautet (also “winken - winkte - gewinkt”), parallel zu “hinken”. Dann gibt es aber noch die unregelmäßig gebildeten ähnlichen Formen wie “stinken - stank - gestunken” (oder halt “sinken” oder “trinken”).
Ansonsten wird der Imperativ im deutschen außer bei “sein” immer aus der 2. Person Singular gebildet. Du isst - Iss! Du wirfst - Wirf! Du stirbst - Stirb! usw.
Nachtrag Dezember 2016: Mittlerweile gelten beide Partizip-II-Formen, gewinkt und gewunken, als standardsprachlich, wobei gewunken die mittlerweile häufiger verwendete Form darstellt.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Sprache wandelt. Bin mir sicher, dass dies auch mit “Ess/Iss” etc. passieren wird. Und wie es ausschaut, machen auch hier noch viele den Fehler, und ich wage zu behaupten, dass viele der anderen ihn vorher gemacht haben bzw. sich beim Verwenden des Imperativs aktiv daran erinnern müssen, es korrekt zu nutzen.
Ich bin auch niemand, der deswegen jemand anderem auf die Finger hauen würde. Es ist aber nützliches Wissen für das Internet; wenn man in Diskussionen nicht mehr weiterweiß, kann man immer noch die Grammatik des Gegenübers korrigieren. Sonst taugen diese Spitzfindigkeiten zu nix.
Wer sagt, dass Kram ausm Duden von vorneherein für irgendwen Gültigkeit hätte?
Der Duden ist ein privat geführtes kommerzielles Wörterbuch, das von einer Redaktion erstellt wird. In der Redaktion sitzen irgendwie ein bis zwei Dutzend von 90+ Millionen deutschen Muttersprachlern. Was ist an denen jetzt besonders, dass die die anderen 90+ Millionen überstimmen können sollten?
Was, Zitat, “der Großteil der Bevölkerung” einer Sprache spricht, ist einfach mal per Definition der Normalfall für die Sprache. Dass normales Deutsch gleichbedeutend mit falschem Deutsch sein sollte, wär eine Behauptung, die aber mal 'ne ausführliche Begründung bräuchte.
…wenn man in einem Kontext ist, wo man offiziellen Regelungen oder einer Prüfaufsicht unterliegt…
…für wen? In welcher Situation? Aus welchem Grund?
Hast Du den Duden anerkannt? Ich hab den Duden nicht anerkannt.
DIe Verwaltung meiner Universität hat den Duden anerkannt (Mein Linguistikprofessor hält ihn für nich so dolle.) und deshalb richte ich mich strikt nach dem Duden, wenn ich etwas für die Universität schreibe.
Und wenn ich nicht für meine Universität schreibe, hört das wieder auf, weil die paar Typen aus der Dudenredaktion einfach mal weder mir noch irgendwem anders irgendwas zu sagen hätten.
Die FAZ hat(te?) auch 'ne Rechtschreibregelung, die sich nicht nach dem Duden richtet(e?). Richtest Du Dich nach der? Hat die jetzt magisch irgendwas in Deinem Privatleben zu melden, nur weil die Redaktion der FAZ die anerkannt hat?
Also Du kannst gerne versuchen, mir inhaltlich zu begründen, wieso das, was die Mehrheit der Sprecher einer Sprache spricht, falsche Sprache sein soll.
Dazu musst Du dann begründen, wie ein Maßstab für Korrektheit der Sprache außerhalb der tatsächlichen Sprache (Die ja Deiner Ansicht nach falsch ist.) aufgestellt werden soll und danach begründen, mit welcher Autorität dieser außersprachliche Maßstab dann auf die Sprache anzuwenden wäre.
Es gibt definierte, grammatische Regeln. Zum Beispiel: auf “wegen” folgt der Genitiv. Ob du dich daran hältst oder nicht: es gibt sie. Demnach ist “wegen dem Wetter” grammatikalisch falsch. Klar, die Mehrheit sagt “wegen dem”, das macht es aber grammatikalisch einfach nicht richtig.
Alles, was du ansprichst, fällt für mich im weitesten Sinne unter “Umgangssprache”. Die natürlich existiert und natürlich verwendet nicht jeder von uns immer die korrekte Sprache / Rechtschreibung, aber du kannst damit nicht einfach die gesetzten Regeln wegdiskutieren.
Ich finde es extrem albern, dass Deutsche sich ständig hinstellen und so tun, als wäre der Duden irgendwie Gott und wenn man sich nicht dran hielte, käme die Rechtschreibpolizei und würd einen verhaften.
Wenn ich wollte, könnte ich den ganzen Tag “wegen dem” sagen, soviel ich lustig bin. (Ich sage allerdings wegen des, weil ich stockkonservativ bin.) Es gibt nichts, was mich daran hindert. Und mehr noch: Ich werde verstanden.
Ich werde nicht nur inhaltlich verstanden, Leute verstehen auch ohne weitere Erklärung, dass “wegen dem” eine Konstruktion aus der deutschen Sprache ist.
Und bis jetzt kam noch kein inhaltliches argument, was daran falsch sein soll.
Ganz einfach: Weil sie es einfach nicht besser wissen. Ist das klassische “hat sich so eingebürgert.”. Und das schreib ich frei von Wertung.
Dafür brauch es keine Maßstäbe oder Autoritäten.
Nur weil ich es so vor die Nase gesetzt bekomm, muss ich es nicht als Gesetzmäßigkeit anerkennen, sondern kann es hinterfragen und anprangern.
Aber ich hab tatsächlich noch eine ernstgemeinte Frage an dich, welche mich seit Jahren nicht loslässt. Ausgelöst durch meine damalige Deutschlehrerin.
Auf jedem Personalausweis steht bei Staatsangehörigkeit “deutsch”.
Korrekterweise müsste es doch eigentlich “Deutschland” heißen, da ein Staat namens “deutsch” nicht existiert.
Gibt es eine plausible Erklärung dafür?
Aber das ändert doch GAR NICHTS daran, dass es einfach nicht korrekt ist. Du wirfst hier zwei Sachen durcheinander, die nich wirklich was miteinander zu tun haben.
Weil Dein Prüfer zufällig (Naja, auf lange Sicht zufällig.) den Duden anerkannt hat. Und?
Weil jeder privat tun und lassen kann, was er will, und man für jede Ansicht ein Für und Wider finden und Strömungen und Präferenzen vergleichen kann.
Warum wilslt DU über Schreibweisen diskutieren, wenn Du meinst, es gebe nur die eine wahre Antwort und die stünde schon in einem Buch fest? Was gibt’s dann da zu diskutieren? Warum heißt der Thread dann nicht „was steht im Duden, ich bin zu faul grad selber nachzukucken“.
Das klingt jetzt eigentlich, als würdest Du meine Ansicht vertreten…
Begründung?
Ich habe jetzt wirklich hinreichend dargelegt, dass „wegen dem“ Teil der deutschen Sprache ist. Das zweifelt hier auch niemand an, auch Du zweifelst nicht an, dass das Deutsch ist, das ist millionenfach nachweisbar. Du stellst hier die belegungsbedürftige Behauptung auf.
Du könntest jetz sagen: „Das steht nicht im Duden.“ (Was natürlich falsch wäre, aber mal nur fürs Argument.)
Dann könnte ich Dir antworten: „Okay, ‚wegen dem‘ ist nicht vom Duden gedeckt und wenn man sich nach dem Duden richten will, kann man das nicht benutzen.“
De facto würd ich wahrscheinlich sagen: „Im Duden steht auch nicht drin: ‚Alles, was in diesem Buche nicht niedergeschrieben ist, ist falsches Deutsch.‘“
Aber Du tust so, als gäbe es eine objektive naturgesetzliche Korrektheit der deutschen Sprache und…naja, da mir nicht das Gehirn explodiert, wenn ich „wegen dem“ sage, noch die deutschen Sprecher in große Verwunderung ausbrechen, was ich denn jetzt sagen wollte, kann ich das einfach mal nicht ohne Weiteres bestätigen. Frei Hitchens: „What can be asserted without evidence, can be discarded without evidence.“
Weil die Staatsangehörigkeit deutsch ist. „Deutsch“ ist ein Adjektiv, das die Staatsangehörigkeit beschreibt. Deutsches Essen, deutsche Treue, deutsche Obrigkeitshörigkeit, deutsche Staatsangehörigkeit, blaue Augen, braune Haare.
afaik ist der duden seit der rechtschreibreform (2006?) nicht mehr verbindlich.
es gibt für institutionen (behörden, schulen, universitäten, usw) ein amtliches regelwerk von der gesellschaft für deutsche sprache.
und natürlich darf privat jeder sprechen und schreiben wie man mag.