Hilfe, es hat geklingelt.. ..der Thread für Sozialphobiker und Sympathisanten

Ja danke für den Tipp. Dann werde ich mal versuchen so zu denken

Verfolge die Diskussion ja schon ne Weile. Ich kann dir (und allen, die das auch so argumentiert haben), nur beipflichten.

Ich als selbst auch Betroffener, begreife erst jetzt in letzter Zeit langsam, dass die Blicke erstmal nichts mit Bewertung zu tun haben oder böse Absichten dahinter stecken, sondern einfach damit, dass ich auffalle bzw. mich einfach von der Masse abhebe. Nicht nur wegen der schwarzen Kleidung und langen blonden Haaren(die ich ja ändern könnte), sondern allein schon durch meine Größe und Statur.
Und alles was von der Masse abweicht, fällt natürlich ins Auge und wird erstmal genauer beäugt. Egal ob das auffällige Menschen, der Farbfleck auf der weißen Wand, oder sonst was ist…oder in ihrem Fall eben die Vermummung.

@Jellyfish98 wirkt auf mich abseits der Vermummung eher unscheinbar. Wenn sie diese ablegen würde, würde sie weitaus weniger auffallen und Blicke auf sich ziehen - auch als ich, wenn ich „normale“ Kleidung und Frisur tragen würde, da ich ja trotzdem durch meine Maße auffallen würde.

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Was meinst du genau?

Mit dem unscheinbar?

Ich kann zwar nicht für ihn anworten, aber ich würde es auch so nennen und damit meinen, dass du ohne Maske und Brille vermutlich zu den 95 % der Menschen gehören würdest, die niemandem wirklich auffallen, an einem vorbeigehen und die man dann wieder vergessen hat. Durch diese „Accessoires“ fällst du aber genau in die 5 % bei denen das nicht so ist und man länger hinschaut und wo dann vielleicht noch mehr Details auffallen, die man woanders komplett übersehen würde. Aber auch da schaut dann die überwältigende Mehrheit nicht wegen des Aussehens (welches man ja eben gar nicht erkennt), sondern nur weil es aus dem Durchschnitt fällt und auch dann bist du 2 Minuten später vergssen.

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Ja, @josynger hat das schon ganz gut zusammengefasst. Frisur, Haarfarbe, Kleidung stechen jetzt nicht sonderlich hervor und sehen aus wie bei den meisten anderen, die hier rumlaufen.
Auf der Straße würde ich dir ohne diese Vermummung keinen weiteren Blick zuwerfen und du wärst vergessen, sobald ich um die nächste Ecke wäre(das soll bitte nicht despektierlich rüberkommen).

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Ich hatte mich auch schon gefragt, ob die Maske und die Sonnenbrille eine Sicherheit dadurch darstellen, dass man dann sagen kann: die Leute gucken mich wegen der Maske an. Nicht wegen meines tatsächlichen Aussehens. Also unbewusst natürlich.
Eben ein Schutz vor Bewertung.

Hatte mal ein Interview mit einer jungen Frau gesehen, die meinte, sie benützt die Filter bei Instagram nicht, weil sie sich damit schöner fühlt, sondern damit sie nicht ihr tatsächliches Gesicht zeigt. Und wenn ihr dann jemand schreibt, ihre Nase sei zu klein, zu groß, die Augen seien zu rund, zu eckig, zu groß oder zu klein, dann kann sie für sich selbst sagen, das ist ja der Filter. Das ist nicht mein wirkliches Gesicht. Auch ein Schutz vor Bewertung.
Das erinnert mich irgendwie an das Thema hier.

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Mit der Maske und der Sonnenbrille bist du super auffällig. Da würde mein Blick auch kurz dran hängen bleiben, einfach weil der Anblick ungewohnt für mich ist. Das hat nichts mit Wertung zu tun.
Du bist garantiert ohne beides weniger auffällig. Im Sommer geht die Sonnenbrille immerhin noch.
Das erinnert so halt entweder an Bankräuber oder einen Promi, der nicht erkannt werden will. Da fragt man sich dann aber natürlich auch, wer es sein könnte.

Aber das sind echt alles eher Therapiethemen. Da muss man mit einer ausgebildeten Person dran arbeiten.

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Hier folgt ein Kommentar von mir, der potentiell unangebracht und unsensibel sein kann. Deswegen eine Triggerwarnung: Wer in die Aussehen-Diskussion wirklich (wirklich!) ernsthaft involviert ist: Bitte lest meinen Kommentar nicht, er trägt nichts zur eigentlichen Diskussion bei. Ich lasse nur meinen Gedanken freien Lauf, meine Meinung kann durchaus falsch sein.

Die tagelange Fragerei von Jellyfish nach ihrem Aussehen, der Wirkung auf Andere und dem ganze Drumrum kommt mir fishy vor (pun intended). Das Ganze erinnert mich an die Person, die ständig nach „mein Bruder wurde bei einem Fußballspiel in Handschellen abgeführt, ist das in Ordnung?“ fragte.

Die Fragen nach dem Aussehen wurden bereits vielfach beantwortet, trotzdem wird das Thema immer und immer wieder aufgewärmt. Außerdem tun sich Widersprüche auf, der letzte und gravierendste: Würde eine introvertierte Person, die sich angeblich nicht raus traut und nicht mal einen kurzen Moment sich wegdrehen kann, um einen Schluck Wasser zu trinken, würde diese Person ernsthaft auf eine Gruppe Jugendliche zugehen und sie von der Seite anquatschen? Ich weiß nicht, das passt für mich alles nicht zusammen. :man_shrugging:

Nur meine Meinung, ich habe nicht vor, zu dem Thema groß weiter zu diskutieren. Falls ich Jellyfish Unrecht tue, entschuldige ich mich in aller Form bei ihr. :beanhug:

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Also als Betroffener kann ich zumindest sagen, dass ich jahrelang widersprüchliche Dinge getan habe. Würde das alleine nicht als Indiz ansehen. Wenn man mich privat kennen gelernt hätte, hätte nicht jeder gedacht was ich für Probleme habe, weil zur sozialen Phobie auch ein Schutzmantel zählt, den man sich antrainiert. Und das kann durchaus mal ein Verhalten an den Tag legen, was nicht zur eigentlichen Angst passt.
Und das bei einem nur weil es jetzt drei mal angesprochen wurde, das Problem nicht geheilt ist, davon kann jeder ein Lied singen, der mal in Psychotherapie war. Mir wird seit 16 Jahren gesagt, ich müsse keine Angst haben. Hab sie trotzdem noch.

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Es gehört ja auch zum Bild einer wie auch immer gearteten „Störung“ (im medizinisch neutralen Sinne), dass man von einem bestimmten Schema nicht abweichen kann. Man muss sich immer wieder mit dem angstauslösenden Problem beschäftigen. Wäre das nicht so, hätte man ja kein Problem.
Es reicht halt nicht, wenn jemand sagt, du brauchst keine Angst haben. Man muss sozusagen üben keine Angst mehr zu haben. Und das dauert sehr lange.
Da kommen halt immer wieder dieselben Fragen. Dieselben Themen. Und das kann einen sehr lange begleiten. Mal schafft man es, die Angst kurz zurückzustellen, mal nicht. Auch das führt mal zu widersprüchlichem Verhalten.

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Ich kann deine Skepsis sehr gut nachvollziehen. Überlege jedoch, ob das in dem Punkt ein Widerspruch ist, wenn

Beim Wassertrinken, die Maske abgezogen werden muss, vergleichbar ist, mit Jugendliche mit Sonnenbrille und Maske anzusprechen. Zumal du nicht weißt, ob irgendeine Zwangsstörung oder Impulskontrollsstörung gerade aktiv ist oder eine Neurodivergenz, wie Autismus u.v.m. dahinter steckt. Es kann genauso sein, dass „Sozialphobie“ hier auch allgemein nicht zutrifft und eine Fehldiagnose war.

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Diagnosen gibt es eh wie Sand am Meer. Ich hab neben der sozialen Phobie auch noch Agoraphobie und eine angstvermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. (Depression gab’s dann gratis oben drauf :beanderp:)
Für mich sind das schon lang nur noch Wörter, die nur eine unterschiedliche Schwere ausdrücken, aber unterm Strich so viel verschiedenes bedeuten kann. „Soziale Phobie“ ist, wenn man es vereinfacht sagen will ja einfach wie „Fieber“. Was das Fieber aber auslöst, ist stark unterschiedlich.

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Prinzipiell absolut korrekt, aber das sind in der Tat alles keine bedeutungslosen Begrifflichkeiten, sondern haben klar definierte Aspekte und Faktoren. Ich verstehe aber, worauf du hinaus willst.

Ich betone das auch nur so, weil ich es schwierig finde, wenn random von Leuten sowas wie Depressionen, Burn Out, PTBS, Soziale Phobie, ADHS und co. reingeworfen werden, weil man mal was im Internet gelesen hat. Diese Begriffe haben an sich schon einen „Wert“ und werden nicht hinterhergeworfen. Das erinnert mich zu sehr an „depri sein“.

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Das ist halt auch wie wenn man zu Kopfschmerzen „Migräne“ sagt.
Man sollte es undiagnotiziert eher nicht pauschal benutzen. Aber ich denke mal wenn jemand schon in Behandlung ist, weiß man auch grob, ob das so stimmt.
Als ich 2008 das erste mal von meinem Arzt „soziale Phobie“ gehört hatte (kannte das bis dahin gar nicht) und ich mich dann mal reingelesen habe, kam ein Gefühl bei mir auf, dass ich noch nie im Leben so gut verstanden wurde wie in den paar Sätzen, die ich gelesen hatte.
Aber ja, immer nur mit Ärzten und nicht auf Eigendiagnose. Wie bei allem gesundheitlichen eigentlich :sweat_smile:

Also die Sache mit der Maske ruft bei den meisten Leuten eben eine negative Konnotation ab aufgrund von Corona und den Lockdowns. Jeder der heute mit einer Maske unterwegs ist, wird schräg angesehen. Mir ist es persönlich völlig egal, weil es gibt eben gesundheitlich angeschlagene Leute die sich schützen müssen oder völlig andere Gründe. Wer eine Maske tragen möchte kann das gerne machen, nur denken viele Andere eben nicht so.
In Japan würdest du damit nicht auffallen. :smiley:

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Mit ner Maske nicht, aber mit ner Sonnenbrille. Zumindest hab ich das öfter gehört, dass es da eher verpöhnt ist, weil man eben die Augen der Leute nicht erkennt. Aber das wär jetzt eh ein ganz anderes Thema, das hier nicht hingehört.

Ich finde es superschön, wie hier jeder bemüht ist dir gut zuzureden und Ratschläge zu geben,
glaube aber dass das auf nicht viel fruchtbaren Boden treffen wird, denn gerade das Teuflische an Komunikation im Internet, ist dass ich sie mir so zurechtlesen kann, wie ich sie gerade brauche und glaube auch, dass das nichts ist, was sich dieses hin und her übers Forum in eine tatsächliche, früchtbare Auseinandersetzung mündet und fürchte ein Therapeut kann dir da mehr eine Stütze sein, als jeder, noch so positive Kommentar hier.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir dir da großartig mehr helfen können, als das, was eh schon gesagt wurde, denn ich glaube, da gehts um ganz grundlegende Fragen und Problemstellungen die eigene Wahrnehmung betreffend zu tun, die hier mit keinem Kommentar zurecht gerückt werden kann, allein weil du so eine feste Idee, ein festes Bild von dir hast.

Nur ums auch nochmal aus meinem Mund gesagt bekommen, ein Gesicht, dass nicht mehr als Gesicht lesbar ist, ist irritierend und vielleicht für manche sogar unheimlich.
Nonverbale Kommunikation wird erschwert und deine Absicht, wenn du auf jemanden zugehst nahezu unmöglich einschätzbar, auch wenn du nur nett um den Weg fragen wolltest.
Ich habs eh hier im Thread schonmal erzählt, aber ich kann mich noch gut erinnern, wie das mit den Masken in der Pandemie begonnen hat und ich mir einfach unfassbar schwer getan hab, die Menschen zu lesen. Und da konnte ich nachvollziehen, warum man mit Maske unterwegs ist. In ganz extremen Fällen hab ich die Menschen nichtmal mehr verstanden, obwohl sie mit mir gesprochen haben, aber die gesamte Mimik und Gestik ist nun auch Teil von Kommunikation.
Und jetzt, in einer Zeit, wo der Großteil froh ist, nicht mehr so herumzurennen, ist das Bild der Maske im Alltag (gottseidank) sehr schnell wieder zu einem Fremdkörper geworden.
Zwar zu einem Akzeptierten Fremdkörper, aber ein Fremdkörper. Der auch immer noch eine Geschichte erzählt.
Und so fällst du in dem Aufzug eben einfach auf.
Das Foto betreffend, sehe auch ich abseits des vermummten Gesichts aber keinerlei Anlass, für schräge Blicke. Ordentliche Frisur, schickes Hemd, alles gut.

Es war ein langer Tag und ich bin total KO und das ist jetzt alles sehr holprig geschrieben, ich hoffe es ist nicht irgendwie zu direkt und ich hoff man kapiert worauf ich hinaus will.
Ich hoff jedenfalls, dass du für dich Methoden und Werkzeuge findest, um deine Wahrnehmung dir selbst gegenüber und auch gegeüber der Gesellschaft wieder zurechtzuschieben.

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Ich verstehe was du meinst, aber ich bin halt erst seit kurzem bei einem Therapeuten. Deshalb geht es mir auch so dreckig. Hätte ich mir viel früher Hilfe gesucht, hätte ich das Problem jetzt nicht mehr.
Und mir tut der Austausch in einem Forum auch gut

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Ja so ist es auch bei mir