Das schaffe ich nur, wenn ich auf pushenden Drogen (Koffein, Zucker, Ephedrin) bin.
Mach ich für einige geplante Sozialstresstermine dann, dass ich mich vorher zuballere damit.
Ich frag mich dann dabei auch immer: fühlt sich das für „normale Menschen“ immer so an? So leicht? Dass die Worte so rausquellen, ohne sie vorher 10 mal vor und zurück zu zerdenken?
Schwer vorstellbar.
Wobei bei mir von einem „normalen Menschen“ zu sprechen auch ein ziemlicher Stretch wäre. Zumal ich ja quasi einen Job habe, in dem ich das praktisch jeden Tag trainieren muss.
Um sowas zu „erreichen“, muss ich -wie gesagt- vorher einiges an aufputschenden Substanzen nehmen (das will auch getimed sein, dass die Wirkspitze möglichst mitten im social event liegt)…
…und danach zahl ich die von den Substanzen „geliehene“ Energie mit Zinsen wieder zurück (= bin völig fertig und kann nur noch mit Decke überm Kopf im Dunklen sitzen, während mir der Kopf/die Ohren schwirren)
Wirklich kaum für mich vorstellbar, wie das „einfach so“ klappt.
Für mich genau andersrum. Ich kann mir das fast gar nicht vorstellen, wie das so ist, vor jeder sozialen Interaktion so „Angst“ zu haben.
Ich bin schon immer verwundert, wenn hier geschrieben wird, dass Leute z.B. nur zur Tür gehen wenn sich Besuch vorher angekündigt hat. Für mich ist das das normalste der Welt, mit anderen Menschen zu interagieren.
Wunderst du dich denn manchmal
Bei manchen Menschen wenn sie die Tür nicht aufmachen? Oder hast du sowas nicht im Rl?
Oder kündigst du dich vllt. Unterbewusst an?
Meine bessere Hälfte macht auch ohne Ankündigung nicht auf. Wenn ich den Schlüssel vergessen hab, muss ich immer ne Message schreiben.
Ich gehe eigentlich selten zu Leuten, ohne mich vorher irgendwie anzumelden. Liegt aber auch eher daran, dass ich mittlerweile ja eher mit Familie unterwegs bin. Und zu 4. einfach irgendwo aufschlagen gehört sich nicht.
Aber früher war das ja immer so. Da hat man alle Freunde abgeklappert, ob einer raus kommen will. Und da ging eigentlich immer einer zur Tür, wenn jemand zu Hause war.
Klingt blöd für die anderen, aber so empfinde ich es teilweise auch. Gerade wenn man lieber (viel) allein is(s)t (tut mir leid, es bot sich an ), setze ich mich innerlich selbst bei Freunden unter Druck. Als eher stiller Mensch und Typ Zuhörer kommt zwangsläufig der Gedanke, man wäre langweilig. Und man kommt nicht einfach aus der Wohlfühlblase raus. Falls doch, möchte man am Ende doch lieber zurück, gerade wenn man durch das Verlassen der Bubble irgendwas Dummes gemacht hat.
Dann ist mir eine maximal wenige Sekunden anhaltende Interaktion mit dem Pizzaboten manchmal doch lieber.
Bei uns ist es gang und gebe das die Nachbarn einfach ohne zu klingeln hintenrum auf ein Bier vorbei kommen.
Wenn es klingelt mach ich aber auch nur auf wenn ich das Postauto sehe Beziehungsweise muss ich durch den Garten kommen weil der Flur zu eng zum drehen ist und dann ist die Angst nem Verbrecher gegenüber zu stehen dann doch zu groß.
Ist bei meinen Eltern gang und gäbe. Nervt mich auch. Ich sehe ja auch dann nicht immer Straßentauglich aus.
Bei mir ignoriere ich auch immer das Klingeln, weil ich einfach weiß, dass es zu 99,9% der Postbote ist, der will, dass ich ein Paket für jemanden annehme. Ansonsten haben hier einfach viel zu wenig Leute meine Adresse.
Bei sowas entdecke ich immer meine extrovertierte Seite. Ich mag es total, wenn jemand einfach mal eben klingelt und man schnackt und nen Kaffee oder Tee zusammen trinkt, ich bin aber auch in einem Haus aufgewachsen, wo es gang und gebe war, dass Nachbarn/Bekannte mal eben vorbeikamen, da hab ich echt gute Erinnerungen dran. Einen Gegenbesuch würde ich aber auf die Weise nicht machen (bzw. fällt es mir extrem schwer, wenn gesagt wird „komm doch einfach mal auf nen Kaffee vorbei“ das dann wirklich umzusetzen).
Ich auch und ich habe es gehasst. Ich war schneller in meinem Zimmer verschwunden, als die gucken konnten. Horror war immer, wenn Kinder dabei waren, die ich dann irgendwie bespaßen musste