Plus, selbst wenn man keine Sozialphobie hat, kann man ja auch unabhängig von Intro- oder Extrovertiertheit auch einfach schüchtern oder awkward gegenüber anderen Menschen sein, eventuell auch eher der Stille Typ, der lieber zuhört als versucht ein Gespräch zu starten und dann kann das eben nochmal ganz unterschiedlich bei fremden oder bekanntem Umfeld aussehen.
Finde das ganze wird immer zu sehr auf Introvertiertheit reduziert, dann wie anstrengend ein Gespräch oder insgesamt Gesellschaft für die eigene Batterie ist, hat ja gar nicht unbedingt was damit zu tun, wie gesprächig man ist oder wie gut man mit (ungewohnter) sozialer Interaktion zurecht kommt.
Das Problem ist ja leider oft, dass im Sprachgebrauch Introversion als Synonym für Schüchternheit genutzt wird, was eben einfach nicht stimmt. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Joa, aber wenn man auf Arbeit funktioniert, muss man auch nicht immer so tun, als ob das Gespräch im Garten jetzt ne unmögliche Aktion ist. Ja, sie ist unbequem und man vermeidet sie daher lieber, aber das ist eine Entscheidung und kein Zwang.
vielleicht hab ich deinen Satz hier falsch verstanden, aber: wenn ich schon auf Arbeit funktionieren muss, dann brauch ich das in meiner Freizeit doch gerade nicht! Das macht es ja schlimmer, imo, wenn man sich schon in den Arbeitsstunden so verstellt… …das will (und vor allem: kann!) man doch nicht den ganzen Tag durchhalten. Batterie wird bei mir schon in den ersten 3 Stunden im Büro aufgebraucht. Dann ist sozial quasi nix mehr drin, für den Tag.
Aber das kommt ja auch ganz auf die Umstände deiner Arbeit drauf an.
Ich arbeite z.b. aktuell im Labor und interagiere nur mit Kollegen, die ich jetzt schon etwas kenne. Wenn ich Leute schon besser kenne, kann ich sehr gut Gespräche führen, generell rede ich eigentlich ganz gerne.
Aber fremde Menschen anzusprechen und irgendwie ein Gespräch zum Laufen zu kriegen, ohne die Personen einschätzen zu können ist echt anstrengend und schwierig für mich. Versuche deshalb auch möglichst beim Einkaufen etc. drumherum zu kommen irgendjemand was fragen zu müssen, weil ich da irgendwie ne Hemmung hab.
Diese Situationen kommen auf meiner Arbeit aktuell aber ja gar nicht vor.
Telefondienst in meinem freiwilligen Jahr fand ich übrigens auch furchtbar, aber zumindest musste ich da selten selbst anrufen, und „nur“ abnehmen.
Oh Mann, ich wäre vorhin voll gerne in den Dorfbäcker rein. Der sah so interessant aus. Die draußen angeschrieben Sachen kannte ich alle nicht und klangen sehr lecker. Aber ich habe mich nicht getraut.
Ich war in den letzten zwei Wochen mit Freunden unterwegs und hatte heute ein Fest besucht. Sozialkontakte sind kein großes Problem für mich, für die nächsten Tage reicht es dann aber auch.
Wie es mich ankotzt!
Gerade mitten in der Stretchinggruppe ne Panikattacke bekommen. Habs dennoch durchgezogen und als ich dann rausgehetzt bin, laufe ich in nen völlig überfüllten Wartebereich. Und jetzt muss ich schon wieder weiter zum Essen. Fühle mich gerade etwas überfordert.
kannst du dich für ein paar Minuten in ner Toilettenkabine einschließen oder so?
Das hilft mir in solchen Situationen meistens, wenn ich in der Öffentlichkeit bin und keinen Rückzugspunkt habe.
Ich weiß nicht, ob man das schon als Sozialphobie bezeichnen kann, aber mir ist aufgefallen, dass ich oft die Straßenseite wechsel, wenn ich Bekannte sehe oder alte Freunde. Bin sogar einmal außen gejoggt und einen komplett anderen Weg gelaufen (Ja, habe mich umgedreht, als ich die Person gesehen habe)
Das kann sich ja auf vielfältigste weisen äußern. Würde es daher gar nicht unbedingt einordnen wollen. Wenn du es aber „nur“ bei bestimmten Leuten tust, weil du denen ausweichen willst, ist es ja eher ne „Abneigung“ denen gegenüber als eine allgemeine soziale Abneigung. Wäre jetzt also nicht meine erste Vermutung.
Angst vor Smalltalk oder eher nur keinen Bock drauf?
Bei einer sozialen Phobie geht es ja oft um die Angst, von anderen (falsch) bewertet zu werden und will sich deshalb sozialen Situationen nicht aussetzen.
Wenn ich irgendwelche Termine habe, mache ich mir auch tausende Gedanken und Szenarien im Kopf, damit ich bloß nichts falsches sage oder mache und blöd rüberkomme
Sozialphobie ist schon ein starker Begriff, der manchmal zu inflationär verwendet wird. Ich würd mich auch nie als sozialphob bezeichnen, habe hier und da aber leichte sozialphobe Anleihen und kann mich daher gut mit solchen Leuten identifizieren. Vllt reicht das für dich ja auch als Einordnung