Tatsächlich hab ich ein Abi vor allem bekommen, weil mein Mathelehrer kein Bock auf nedas Schreiben einer Begründung hatte.
O-Ton: „Ihr wart alle 3 so schlecht, eigentlich hättet ihr alle 0 Punkte in der Klausur bekommen müssen. J. und P. bekommen aber trotzdem 1nen Punkt. Dir gebe ich 3. Du versuchst es im Unterricht wenigstens manchmal“
Mathe war (leider) echt nicht meine Stärke in der Schule, was ich heute sehr bereue. Denn heute macht mir Mathe viel Spaß.
Das war damals halt ne Kombination aus Pubertät und Lehrern, die auf Nachfrage „Können Sie das nochmal erklären?“ die Tafel abgewischt haben, und den exakt selben Beweis, nochmal exakt genau so aufgeschrieben und erklärt haben. Ja vielen Dank
Kann dem zustimmen, ich hätte es mir sicher auch leichter machen können, wenn ich mich für die Schule mehr angestrengt hätte
Andererseits sind die ganzen sozialen Dinge wie Cliquenbildung, Abgrenzung von den Eltern, Freundschaften aufbauen, erste Beziehungen etc. ja auch wichtig. Bin eigentlich ganz froh darüber, wie ich meine Prioritäten in der Jugend gesteckt habe Zum Studieren hat es gereicht, die damals entstandenen Freundschaften bestehen bis heute und ich hab viele tolle Geschichten erlebt der Ernst des Lebens kam früh genug
Wenn jemand keine Ahnung hat, weiß er nicht, dass man es auch anders erklären kann, weil er nur die Erklärung kennt, die der Wissende ihm präsentiert. Dementsprechend kann man da dem Fragenden weniger die Semantik um die Ohren werfen.
Aber damit suggerierst du doch, dass es bei Leuten, die sich auf die Schule fokussiert haben, nicht so ist
Es geht doch sicherlich auch beides.
Ich bin echt froh, dass ich in Mathe immer gut durchgekommen bin. Eher schade wieviel ich vergessen habe, weil ich es im Job nicht mehr gebraucht habe. Dabei fand ich lineare Algebra immer total toll und habe sogar die Hausaufgaben von Freunden gemacht, weil mich das entspannt hat wie Sudoku
Ja, so war Mathematik für mich auch. Ich musste nicht zu viel nachdenken, es war einfach logisch und hat immer geklappt. Nur leider konnte man es mir nie schmackhaft genug machen, Mathematik zu studieren bzw. irgendwas Berufliches in die Richtung zu machen.
Wieso das? Ich hab doch nur von meinen eigenen Erfahrungen berichtet, das ist doch keine allgemeingültige Wahrheit und so habe ich es auch nicht dargestellt
Nur weil es mir gut getan hat, mich sehr auf das Sozialleben fokussiert zu haben und die Schule dabei zu vernachlässigen, heißt das doch nicht, dass jeder es mir gleich tun soll. Ich finde es aber gut, dass man in der Jugend noch unbedarft und frei ist und sich eben nicht bereits Gedanken darum macht, wie sich der aktuelle Lebensstil wohl auf die Lebensentscheidungen in fünf oder mehr Jahren auswirkt. Wenn man für sich entscheidet, dass einem Erfolg in der Schule wichtig ist, ist das doch wunderbar. Ich hatte in meiner Schulzeit ja auch genug Mitschüler, die gerne gut und fleißig in der Schule waren und gar nicht so das Interesse an Parties etc. hatten. Das ist dann ja auch superfein. Man hat aber die Freiheit, seine eigene Richtung zu nehmen und da Menschen so verschieden sind und man sich in der Jugend persönlich entwickelt und jeder da auch unterschiedliches braucht finde ich es gut, wenn man in dieser Zeit auch die Möglichkeit dazu hat. Zudem rede ich nicht von Extremen und nichts ist nur schwarz oder weiß. 24/7 Party machen halte ich ja auch nicht für sinnvoll, genausowenig wie einen kompletten sozialen Rückzug. Das gleiche gilt für nur noch Schule schwänzen oder sich jeden Tag stundenlang unter Druck setzen um perfekte Leistungen abzuliefern.
Bei Achtklässlern reden wir ja zum Teil sogar eher von 14-Jährigen und bei allem, was Recht ist: Jungen Menschen in dem Alter eine düstere Zukunft zu prognostizieren, weil sie Schule nicht immer an erster Stelle in ihrem Leben haben, was in dem Alter schlicht normal ist, ist Unsinn.
Kein unrealistisches Szenario denke ich. Schließlich hat die Lehrerin die Kinder gerade faul genannt. Und die Kinder zum Fleiß zu erziehen kann doch wohl nicht die Aufgabe der Eltern sein. Was bildet diese Pädagogin sich ein!