Im Namen des Chats II - 06.05.2022

Also ich hab den zweiten Teil schon sehr viel mehr genossen wie den ersten.
Als Wunsch oder Vorschlag für einen etwaigen Teil Drei hätte ich vielleicht, dass man die Befragung des Angeklagten als Klammer nehmen könnte, dass es anfangs eine kurze Befragung gibt und dann erst Experten und Zeugen vernommen werden sodass man Lücken in der Geschichte aufdecken kann, auf die alle Parteien in der finalen Befragung Bezug nehmen können.
Eventuell würde es das für Staatsanwaltschaft oder Verteidigung dann leichter machen, je nachdem was da so gesagt und aufgedeckt wird aber dass würde meiner Meinung nach den Geschworenen, lies dem Chat, ermöglichen die Entscheidung noch differenzierter anzugehen.
Vielleicht würde es die ganze Sache auch nur bis Ultimo strecken aber das sind meine Gedanken zu dem Vorgang.
Aber insgesamt mega Props an alle Beteiligten.

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Ich verstehe nicht warum so viele die Beweise „schwammig“ finden. Es könnte natürlich auch 5 unabhängige Zeugen geben, welche die Tat gesehen haben und ein wasserdichtes forensisches Gutachten. Wäre sicher ziemlich spannend :slightly_smiling_face:

Ich finde auch den reveal nicht lame, dass es Laura doch gewesen ist. Finde das Verwirrspiel sehr cool und immerhin hatten ja scheinbar 66% des Chats eine plausiblere Theorie als die der Staatsanwaltschaft :upside_down_face:
Ich fand lediglich etwas ungewöhnlich, dass die Mordwaffe nicht beseitigt wurde (die ja in jedem Fall extrem belastend ist), aber bei dem Teil und in der Situation sicher auch schwierig.

Mir war allerdings schon vor dem Verfahren klar, dass die Angeklagte schuldig sein muss, schließlich ist das Skript von Florentin. Der ist ja nun in den top 20 der europäischen Schere, Stein, Papier Spieler und da ist halt noch immer das meta Game: nimm das aus der ersten Runde auch in der Zweiten.

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Ok, du darfst aber nicht vergessen, dass hier alle (außer der Handvoll Juristen) ihr Wissen über Mordprozesse aus Fernsehsendungen oder Büchern haben. Und da wird das Motiv immer als sehr wichtig herausgestellt.

Ich spare mir mal den Blur, weil hier ja schon häufiger der Täter genannt wurde. Zur Show, ich fand die Verhandlung sehr spannend, ich habe mich letztlich gegen einen Schuldspruch entschieden, weil mir die Beweislage nicht eindeutig genug war bzw. der von Florentin genannte Grammatik-Fehler ja gar nicht zur Sprache kam.

Ob mir der Fehler allein für einen Schuldspruch ausgereicht hätte, kann ich nicht sagen, denn im Zweifel sind wir alle Teil einer Gerichts-Jury, die über 15+ Jahre Haft oder ggf. sogar die Todesstrafe (im US-amerikanischen Justizsystem, woran INdC ja angelehnt ist) entscheidet und nicht die Grammatik-Polizei. Bestes Beispiel: Der handwerklich grandiose Tischler-Meister, der mir vor vielen Jahren meine Couch reparierte, schrieb auf den Rechnungsbeleg damals auch: „Austausch gemacht, von den Brett, dort wo die Querstange am Holz entlanglaufen tut.“ Das also 2 Personen unabhängig voneinander m statt n verwenden, ist also gar nicht so unwahrscheinlich, zumal es auch einmal ein Grammatik-Fehler und einmal ein Vertipper sein kann.

Verstehe mich bitte nicht falsch, von der Anklage richtig verarbeitet, wäre es ein richtig, richtig wichtiges und gutes Indiz gewesen, doch ohne einen Hinweis darauf, dass wir es hier mit einem spielerelevanten Beweis zu tun haben und nicht mit einem Flüchtigkeitsfehler - z.B. aus Nervosität (in deinem eigenen 2 Std. Stream versprichst/verhaspelst du dich auch 2x bzw. führst 2 Sätze grammatikalisch nicht korrekt zuende), war es insgesamt sehr schwer, genug Beweise für die Schuld der Angeklagten zu sammeln.

Wer INdC live aber nur als Podcast oder 2nd-Screen-Event erlebt/genossen hat und sich auch danach nicht durch das veröffentlichte Beweismaterial gearbeitet hat, konnte sich, meiner Meinung nach, nur zu einem Freispruch durchringen. Doch ich finde das gar nicht schlimm, es ist ja nun wirklich nicht das erste Mal, dass Janina allen Zuschauenden etwas vormacht (Du bist!, Werewolf…) und eigentlich bin ich von Anfang felsenfest davon ausgegangen, dass sie ihn ermordet hat, nur war die Beweislast leider nicht ausreichend.

Vielleicht ergibt es Sinn, die „Spielregeln“ der Show einmal genau zu erläutern, sowas wie: „Aussagen von Expert:innen sind stets als 100% wahr und korrekt einzuordnen“, dazu würde dann aber auch gehören, dass versehentliche Fehler/Falschaussagen als Solche identifiziert werden und es der Anklage ein bisschen leichter gemacht wird, bestimmte Fehler/Clues zu finden.

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Ich hätte es cool gefunden, wenn sie als Notfalltaktik noch jemand anderes mit reingezogen hätten. ‚Ja ok, ich hab das mit dem Zettel gemacht, um X da Zugang zu verschaffen. Aber wir wollten dem doch nur ne Lektion erteilen, ich kann doch nicht ahnen, dass der den direkt umbringt! :sob:

Aber war ja vom Verlauf her gar nicht nötig.

Naja da wählen auch viele, ob die Staatsanwaltschaft sie überzeugt hat. Du buchtest ja keinen einen, weil du es wahrscheinlich findest, dass du im Nachhinein noch mehr Sachen in den Beweisen findest.

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@harm81 Absolut. Ich will das ja auch keinem per se anlasten. Aber ich finds kritisch sämtliche objektiven Beweise zu ignorieren und stattdessen den zu verdächtigen, der nach eigenem Bauchgefühl das beste Motiv hat. Das hat dann nichts mehr mit Wissen aus Fernsehsendungen zu tun, sondern ist Ignoranz im Deckmantel des vorgeschobenen „in dubio pro reo“-Grundsatzes.

Vielleich erwarte ich da zu viel vom Chat. @Joe_Hell_Back hat sicherlich recht, wenn er meint, dass ein second-screen Zuschauer da womöglich nicht folgen und dann natürlich auch nicht durchsteigen konnte. Allerdings denke ich nicht, dass die Beweislage nicht ausreichend war. 4 Indizien alleine hätten mehr als ausgereicht, um eine Verurteilung (auch im RL Gericht) herbeizuführen:

  1. Dass es nahe lag, dass Pascal der Todesfahrer ihres Bruders war und sie wusste (und sich hat bestätigen lassen), dass das Auto von ihm war.
  2. Dass sie unbedingt das Büro derart nahe an dem des Opfers haben wollte.
  3. Dass sie wusste, dass Pascal zu der Zeit Essen holen musste.
  4. Dass der Stream offensichtlich zur Tatzeit für 50 Minuten gecuttet war, das geleugnet wurde und Beweise dafür durch eine neue Festplatte vernichtet wurden.

Und dazu kommen noch mehr Indizien, die den gesamten Tatablauf untermalen und nicht anders erklärbar sind. Die Fingerabdrücke, der gefälschte Zettel in Leons Wohnung bei der sie gesehen wurde, die VPN-Darknet-Kombination und das Wissen um Kohlenmonoxid. Da macht der Grammatikfehler den Braten auch nicht mehr Fett, sondern verblasst sogar im Hinblick auf die anderen Beweise.

All das hat Colin herausgestellt und sinnvoll verknüpft. Deswegen kann ich meine Frage immer nur wiederholen: Wo war das Problem? Warum habt ihr gezweifelt?

Weil es vielleicht ein Unfall war? Ne, das Kohlenmonoxid stammte definitiv aus der Flasche, die da auch nichts zu suchen hatte.
Weil es vielleicht Suizid war? Absurd. Dafür gab es nicht nur keine Anhaltspunkte, der Typ hat sein Leben und gerade auch seinen neuen Tesla gefeiert. Ohne Abschiedsbrief, während des Essens, wobei die Flasche versteckt war?
Weil es vielleicht Leon war? Sicherlich hatte er ein Motiv und auch eine denkbare Möglichkeit trotz Alibi. Aber warum ihn dann so umbringen? Und wie hat er die Flasche dahin gebracht? Wie soll er das Fenster zubekommen haben, wenn er es aus der Ferne gemacht hat? Warum ihn kurz darauf selber finden? Warum sich selbst in Lebensgefahr begeben und vergiften?

Bei dem Punkt sind wir dann bei Wahrscheinlichkeiten und Zufälle. Allerdings in umgekehrten Richtungen: Während sich Leons Geschichte valide erklären lässt und für einen Mord durch ihn Temperaturkontrolle durch seine Apparatur, ein widersinniges Handeln des Opfers, der das Fenster selber hätte schließen müssen, eine Gasmaske, die absichtlich abgesetzt wird um sich selber zu vergiften und ein selbst gefälschter Zettel eines Handwerkers bedarf um halbwegs Sinn zu ergeben, müsste Lauras Geschichte mit diversen absurden und unplausiblen Zufällen erklärt werden, wenn sie nicht die Täterin wäre. In anderen Worten: Es wäre wahrscheinlicher gewesen, dass Brandi der Täter war, als Leon.

Deswegen muss man sich am Ende fragen:
Hätte Leon der alleinige Mörder sein können?
Hätte Laura unschuldig sein können?
Hätte es genau so gut ein Alien sein können?
Und muss die Fragen alle mit der selben Wahrscheinlichkeit beantworten: Ja, denkbar wäre es, aber es ist lebensfremd, ignorant und absurd, das anzunehmen.

Ich komme deswegen nicht hinter die Logik, wo da Zweifel an der Schuld von Laura waren. Vielleicht will ja jemand sein Votum genauer erklären, ich wäre dafür sehr dankbar. :smiley:

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Ich war nicht live dabei, hab also nicht gevotet, aber ich war am Ende der Verhandlung eher bei unschuldig. Für mich den Ausschlag gegeben hat tatsächlich das Motiv, das erst stundenlang gar nicht genannt und am Ende dann (aus meiner Sicht) entkräftet wurde. Die Behauptung des Staatsanwalts war es ja, dass das Opfer das gleiche Auto hatte, mit dem Lauras Bruder getötet wurde. Aber dann war es doch eine andere Marke und der Aufkleber auch keine Schlange. Es war nicht das Tatfahrzeug, Laura hatte kein Motiv mehr und war vermutlich nicht die Täterin.

Ich würde also sagen gute Arbeit vom Verteidiger.

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Kurze Frage an Florentin oder alle, die sich besser als ich erinnern können:
War denn Kuro wirklich derjenige, der Liftys Bruder getötet hatte?
Oder war es eventuell jemand unbeteiligtes und Kuro hatte nur das „Pech“ ein ähnliches Auto mit ähnlichem Sticker zu fahren?

Ganz generell fand ich den Abend großartig, muss aber auch sagen, dass ich das Motiv vom Staatsanwalt schon gerne früher zumindest angedeutet gehört hätte. Da hätte man zum Beispiel die beste Freundin schonmal was in die Richtung fragen können, auch wenn man es erst zum Schluss der Spannung wegen veröffentlicht.
Bis zu dem Punkt hab ich mich halt die ganze Zeit gefragt, wie bei so dünnen Indizienbeweisen die Anklage überhaupt zustande kam.

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Ja, es war Pascal, der Liftys Bruder überfahren hat.

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Ausgleichende Gerechtigkeit und ein Mord der ungesühnt bleibt, erinnert euch das an was? @Drazon :smile:

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Die Scheidung meiner Eltern?

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Im Endeffekt war Pascal ja tatsächlich der Todesfahrer. Die Ungenauigkeit entstand durch Lauras Aussage, und das galt es in der Hinsicht zu differenzieren: Sie hat in der Aussage natürlich gelogen und in der damaligen Aussage unter Schock gestanden. Dass Salaman sehr stark nach einem Schlangenkopf aussieht, ist dabei doch eigentlich auch recht offensichtlich.

Darauf kommts doch aber im Endeffekt gar nicht an. Das Motiv kann auch gegeben sein, wenn Pascal nicht der Todesfahrer gewesen wäre. Es reicht ja aus, wenn sie selber das geglaubt hat.

Aber davon ab, was ich gar nicht verstehe: Warum bricht dadurch der gesamte Fall für dich zusammen? Ob sie jetzt ein nachvollziehbares Motiv hatte oder nicht, die anderen objektiven Beweise belegen doch nach wie vor ihre Tat.

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:smiley: Sorry, hab das durcheinander gebracht, du warst beim vorletzten Abenteuer gar nicht dabei.

Ich hab mit Rechtsprechung nichts am Hut daher ist das alles auch nur Bauchgefühl. Ich denke schon, dass es eine Prägung durch andere Medien ist, bei denen es am Ende nie die offensichtliche Täterin war, sondern immer jemand anders, bei dem dann plötzlich ein Motiv bekannt wird.

Und der gesamte Fall ist für mich nicht zusammengebrochen, es gab halt nur Indizien, die den Tathergang plausibel gemacht haben, aber eben auch eine andere Erklärung haben konnten. Und so eben „im Zweifel für den Angeklagten“.

Ich denke, dass meine Einschätzung anders gewesen wäre, wenn der Staatsanwalt direkt am Anfang den Ablauf, wie er ihn vermutete dargelegt hätte, inklusive aller Indizien und das an sich schon recht starke Motiv. Sie hat gewartet, bis Pascal sich Essen geholt hat, macht die Flasche auf und das Fenster zu (Fingerabdrücke), wurde gesehen, wie sie ein passendes Paket bekommen hat und von Kamera und Augenzeugen auf dem Weg zur Wohnung um den Zettel aufzuhängen, etc. Das alles weil sie aus gutem Grund glaubt das Opfer hätte ihren Bruder getötet. Zack, zack, zack, einmal alles dargelegt. Wie boxt ihr Anwalt sie da jetzt wieder raus?

Aber wie es in der Show passiert ist, wusste ich die erste Stunde gar nicht, warum die Angeklagte da überhaupt sitzt, erst Stück für Stück kommen ein paar Indizien zusammen, Motiv erst ganz am Ende, aber da sind schon so viele Zweifel gestreut, das das auch nicht mehr viel ändert.

Am Ende war die Abstimmung ja auch relativ knapp, aber ich denke es hat gute Gründe, warum es in Deutschland keine Geschworenen gibt.

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und dabei wurde hier schon bekannt gegeben warum Laura verhaftet wurde

Da steht doch auch nur, dass sie angeklagt ist. Hat jemand mit Pilt+ den ganzen Artikel gelesen?

Da steht auch warum sie angeklagt ist.

Ich weiß grad nicht ob du trollst, oder ob ich was übersehe…
Da steht nur, dass sie angeblich Pascal N. getötet hat und dass die Tat geplant gewesen. Nichts zum „warum“.

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:eieiei: was steht da zur Last gelegt das ist doch nicht angeblich.

Aber echt wie kompliziert sich wieder mache es mache.