Inflation und Preissteigerungen: Wenn das Leben teurer wird

Nein, ich muss der Regierung nicht Zeit geben (zumal der Krieg seit 6 Monaten herrscht und das alles absehbar war). Ich erwarte schnelle, unkomplizierte Lösungen als Bürger und dass die Regierung ihren Job macht.

Das ist alles noch unsicher und wann soll die kommen? Wieder 300 Euro in nem halben Jahr? Klasse, über den Winter und bis dahin habe ich Mehrkosten von über 1000 Euro, da bringen mir lächerliche 150 rein garnichts.

Und das ist nur Gas, Strom und Grundnahrungsmittel steigen auch weiter an. Momentan verliert die Regierung total die Kontrolle und bekommt nix gebacken.

Steuerklasse 1 und 4 sind identisch, das macht keinen Unterschied.

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Aha, du hast als alles voher schon gesehen und gewusst? der Krieg geht gerade mal 6 Monate. Ist immerhin der längste Krieg in Europa seit knapp 70-80 Jahren. Da liegt nicht einfach mal ein Notfallplan in der Ecke. Und unsere Länder sind alle mit einander verstrickt und haben Abhängigkeiten. Da gibt es nicht mal schnell eine Lösung, und jeden Bürger einfach mal Summe X hinterher geworfen, bringt am Ende auch nur einen kurzen Moment etwas. Ja wir müssen im Moment mal in den saueren Apfel beißen. Und das kann auch nächstes Jahr noch so sein. Ich glaub aber nicht, dass du jetzt am Hungertuch nagen wirst und demnächste auf der Straße leben wirst. Die meisten Leute leben in Deutschland im Wohlstand und sind sich nur nicht mehr richtig bewusst, was zu einem anständigen Leben dazu gehört und was alles Luxus um einem herum ist.

Ich will dir ja nicht so nahe treten, aber du verlierst gerade etwas die Kontrolle über deine Gefühle. Du stellst die ganze so hin als wäre das mal eine kleine Sache, die dort stattfindet. Und wir sind jetzt die, die ausbluten.

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Das wäre wünschenswert. So funktioniert unser System aber leider nicht. In den meisten Fällen ist das ziemlich gut, dass es so nicht funktioniert. In diesem konkreten Fall stört es einen eher.

Eine Übergewinn-Steuer ist nicht „mal eben schnell gemacht“. Wer das mit der heißen Nadel strickt, hat noch vor Unterzeichnung des Gesetzes die Klagen vorm BVerfG liegen und am Ende wirds alles für nichtig erklärt.

So schön das alles wäre, wenn es „einfache und schnelle“ Lösungen gäbe, ist das mMn. eine Wunschvorstellung. Das muss schon alles hieb- und stichfest sein, damit die Maßnahmen auch wirklich bestand haben und nicht der Reihe nach von den Gerichten gekippt werden, weil es wieder 1000 Formfehler gab.

Sieht man ja mit der tollen Mietpreisbremse in der Berlin. So Stümpferhaft umgesetzt, dass sie alles für alle Beteiligten Schlimmer gemacht hat. Außer die wohlhabenden Immobilienbesitzer, die eben diejenigen waren, die eigentlich nicht profitieren sollten.

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Nee, das ist eine andere Geschichte und hat wenig mit schlechter Umsetzung zu tun. Dass Bestandsmieten geschützt werden und das auf Kosten des Neuangebots gehen wird, war die ganze Zeit im Konzept angelegt und wurde vorher vielfach vorausgesagt - es wollte nur keiner hören.

Die Mietpreisbremse war Verfassungswidrig, ergo stümperhaft umgesetzt

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Nein, „verfassungswidrig“ ist kein Synonym für „stümperhaft umgesetzt“.

Doch, wenn ich als Gesetzgeber ein Gesetz erlasse, welches den Regelungen der Verfassung widerspricht, nach der ich mich als Gesetzgeber zu richten habe, dann ist das für mich stümperhaft

Da lasse ich nicht mit mir diskutieren :beanjoy:

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Oder es ist Taktik um dann nachfolgend das maximal juristisch mögliche mit dem Gesetz ausschöpfen zu können.

Es geht ums „umgesetzt“.

Die Mietpreisbremse war verfassungswidrig, weil Bundesländer nicht auf diese Art in den Wohnungsmarkt eingreifen dürfen, nicht weil handwerklich irgendwas nicht passt und ein findiger Anwalt eine Lücke gefunden hat. Das Grundgesetz ist keine technische Bedienungsanleitung fürs korrekte Verfassen von Gesetzesinitiativen.

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Städte- und Gemeindebund

Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP müsse sich rasch auf ein spürbares Entlastungspaket verständigen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“. Er forderte eine befristete Zulage vor allem für niedrige und mittlere Einkommen. „Sie werden erhebliche Schwierigkeiten haben, ihre Energiekosten im Herbst und Winter zu finanzieren.“ Nötig seien zielgerichtete Maßnahmen, keine Zuschüsse nach dem Gießkannenprinzip.

DGB

Noch vor einem Preisdeckel solle es eine Energiepreispauschale von 500 Euro geben, schlug Fahimi konkret vor. Bei einer Neuauflage einer solchen Pauschale müssten auch Rentnerinnen und Rentner, Auszubildende, Studierende und Leistungsbeziehende berücksichtigt werden, forderte Fahimi.

ZDH

Um den Gaspreis bereits im Großhandel „abzubremsen“, schlägt der ZDH die Festlegung eines Referenzpreises vor. Als möglichen Referenzpreis bringt der Verband 150 Euro pro Megawattstunde ins Spiel, was dem Doppelten des Preises kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine entspreche. Die Differenz zum aktuellen Marktpreis würde der Staat übernehmen.


Bundeskanzler Olaf Scholz will „sehr schnell“ eine Entscheidung über ein drittes Entlastungspaket für die drastischen Preissteigerungen herbeiführen. Einen genauen Zeitpunkt nannte er zu Beginn der Klausurtagung des Kabinetts auf Schloss Meseberg zwar nicht. Dort ist auch nicht mit Entscheidungen zu rechnen. Man werde die Beratungen im Laufe dieser Woche aber weiter vorantreiben, so Scholz.

Es gehe darum, ein „möglichst maßgeschneidertes, möglichst effizientes, möglichst zielgenaues Entlastungspaket“ auf den Weg zu bringen. Es solle dazu führen, dass niemand mit seinen Problemen allein bleibe.

Was ich mich frage, bringt es beim Gas etwas, wenn man nicht welches aus Russland kauft? Oder ist der Gaspreis mehr oder weniger einheitlich?
Ich hab keine Ahnung, wo meine Vermietergesellschaft ihr Gas einkauft (könnte man da mal nachfragen? :beanthinking:) aber unsere Stadtwerke beziehen fast ihr gesamtes Gas (laut Webseite) aus den Niederlanden. Für mich als Laie klingt das ja irgendwie eher positiver…

Gehe stark von Bafög-Empfänger:innen aus; von denen hat man die Daten via Bafögämter.

Würde lachen, wenn es nicht so traurig wahr wäre.

Die Handelsunternehmen haben ihre Verträge mit den Lieferanten wie Gazprom, das Gas aus Russland war eben eher besonders billig.
Wir haben das Gas deswegen extra gerne genommen.

Dann gibt es noch eine Gasbörse. Die Unternehmen wie Uniper haben also sogar Gas aus Russland gekauft und statt bestimmte Lager vollzumachen auf dem Spotmarkt verkauft, weil der Preis dort viel höher war als das was Gasprom aufrief. Die haben sich also auch noch bereichert.
Der derzeitige Gaspreis auf dem Spotmarkt ist extrem hoch.

Grundsätzlich aber steigen die Gaspreise von jeder Quelle. (da mehr Nachfrage als Angebot was wir haben wollen) Gas das billig gekauft wurde und in Speichern lagert ist noch billiger, als Gas das nun von anderen Quellen gekauft wird/auf dem Spotmarkt gekauft wird (ab Herbst - daher wird der Kundenpreis noch teurer)

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Nein, wenn ich als Gesetzgeber ein Gesetz erlasse zudem ich nicht das Recht habe zu erlassen, ist das ein grober handwerklicher Fehler im Gesetzgebungsverfahren :smiley:

Die Niederlande sind ja auch kein großer Produzent. Das heißt irgendeine niderländische Firma hat das ja auch eingekauft. Ich meine letztens noch irgendwo gelesen zu haben, dass Rotterdam oder Den Haag gerne eine Ausnahmegenehmigung wollen, damit russische Gaslieferungen angenommen werden können, weil sie es nicht schaffen ausreichende Alternativen zu finden.

Die Stadtwerke handeln ja nicht mit dem Gasproduzenten an sich, sondern oft mit Zwischenhändlern (wie z.B. Uniper)

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Ganz klein aber auch nicht gerade

CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne vertreten nur ihre eigenen Interessen und handeln danach.
Keine dieser Parteien kann man als sozialdemokratisch bezeichnen.
Sie machen Politik für die reichen 20 %.
Sieht man nun wieder an den Entlastungen, die auch den Menschen zu gute kommt, die sie nicht brauchen !
Das lässt sich mit unzähligen Studien und Statistiken der letzten 40 Jahre nachweisen.
Dass dieses Knallgasexperiment namens Merkel 16 Jahre Bundeskanzlerin war und dieser Schröder, bei dem man immer darauf gewartet hat, dass das Goldkettchen zum Vorschein kommt, wenn er seine Krawatte gerichtet hat, 7 Jahre Kanzler war, zeigt nur, wie wenig Ahnung die Wähler von Politik haben.
Die meisten Menschen wählen gegen ihre eigenen (finanziellen) Interessen.
Wie kann das sein ?
Diese Parteien vertreten alle die selbe Politik.
Politik, die zu immer mehr Armut, soziale Ungerechtigkeit und bewaffneten Konflikten führt.
Diese Politiker, wenn man sie so nennen kann, labern und eiern nur rum und tun nichts bis sehr wenig, dass sich daran etwas ändert.
Sie haben kein Gewissen und wissen nicht was richtig oder falsch ist.
Und wenn sie es dennoch wissen und sich für den falschen Weg entscheiden, haben sie in der Politik nichts verloren !
Wir haben eine Demokratie !
Es müssen die Interessen der Bevölkerung vertreten werden; schließlich wählt diese die Volksvertreter !

„Der Begriff Demokratie wurde im 16. Jhd. entlehnt von lateinisch democratia, abstammend von altgriechisch δημοκρατία dēmokratía ‚Volksherrschaft‘. Demokratie ist eine Form des politischen Lebens auf Basis der Gleichheit und Freiheit aller Bürger. Sie leitet die Willensbildung der Gemeinschaft vom gesamten Volk ab.“

Und das sehe ich seit Jahrzehnten, seit Kohl, nicht mehr.

Eine der, meiner Meinung nach, wichtigsten Reden, die bis heute im Bundestag gehalten wurde, war die von Gregor Gysi am 03.09.2013.
Das ist von mir keine Werbung für „Die Linken“.
Es geht ausschließlich darum, zu begreifen, was alles schief läuft und was getan werden muss, damit sich etwas zum Guten ändert.
Und ich habe mir hier jeden einzelnen Kommentar durchgelesen und es tut mir in der Seele weh, dass es so vielen schlecht geht !
Dass sie nicht wissen, wie sie ihre Zukunft finanzieren sollen.
Das ist das Ergebnis der Politik der letzten 40 Jahre und es wird Zeit, dass sich daran etwas ändert !
Und wenn es in den Klatschblättern mal wieder heißt, dass eine Partei zerstritten ist, bedeutet das nur, dass sie miteinander reden; sie diskutieren.
Das ist Politik; das ist Demokratie !
Die Menschen müssen, auch innerparteilich, miteinander reden !
Wo sonst sollen diese Diskussionen stattfinden ?
Bei Anne Will und kann nicht oder in euren Stammkneipen ?

Leider ist es so, dass genau solche Zeitungsberichte das Todesurteil für eine Partei ist, die gewillt ist etwas zu verändern.
Denn diese Zeitungen gehören reichen Familien, die, wie die Politker der genannten Parteien, nur ihre eigenen Interessen vertreten.
Und solche Artikel tragen dazu bei, dass immer wieder die selben Parteien gewählt werden, die nichts ändern wollen !

Zudem kann ich noch das Programm „bis neulich 2014“ vom Kabarettisten Volker Pispers empfehlen.
Vor allem in der zweiten Hälfte, wenn er vom Kapitalismus redet, erfährt man, wie die Menschheit tickt.
Und das ist absurd und beschämend !

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Das ist wirklich eine nette Umschreibung der Probleme, die die Linke gerade hat. Übrigens, genau bei dieser Partei weiß ich gerade überhaupt nicht, was ich bekomme, wenn ich sie wählen würde.

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Was auch ein Thema ist, ist auf dem Land, wo viele Leute Gastanks haben, weil es eben keine Gasleitung gibt.

Im Gegensatz zu normalen Gasrechnungen die eben nach Verbrauch gehen, bedeutet das eben, dass das eine massive Einmalzahlung ist denn man zahlt ja auch Anfahrt und das auffüllen, also wäre es finanziell sehr schlecht, den tank nur halb zu füllen, vor allem weil er dann auch wohl nicht den Winter reicht.

Hoffen wir mal das viele jetzt schon vor ein paar Wochen als es anfing, nachfüllen haben lassen

Ich habe die Beiträge hier im Thread nur überflogen, stimme vielem zu, aber wollte mal über Lebensmittel reden.

Ich frühstücke Müsli, seit über 25 Jahren. Ich kenne diverse Marken und deren Preise, weiß ob sich eine „Mega-Packung“ lohnt, oder sie im Schnitt doch teurer ist, als die normale Größe.
Seit einigen Wochen frühstücke ich nun Brot. Das meiste Müsli bei uns ist auf über 8€/kg gestiegen. Es gibt ein paar Marken und Sorten, die noch erschwinglich sind (leider dann auch häufig die zuckrigsten Varianten), aber in die Läden komm ich nicht jede Woche, also bin ich ganz auf Brot umgestiegen. Da brauch ich keine Milch, keine unterschiedlichen Sorten, einfach nur fix einen Laib Brot und fertig.
Auch meine anderen Mahlzeiten wurden angepasst. Teils bewusst, teils ganz automatisch, weil ich im Supermarkt schon immer zum Billigeren gegriffen habe, solange die Qualität noch stimmt.

Ich hab letzte Woche meine letzte Packung Milch beim Kochen geleert und finde es ganz seltsam, zum ersten Mal in meinem Leben komplett ohne Milch und Müsli in der Wohnung zu sein. Früher war das meine „ich hab sonst nichts im Haus und kann nicht einkaufen“-Notmahlzeit.

Ich bin gespannt auf die kommenden Monate.

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