Nach dem ich die letzten Tagen den Legion-Podcast gehört hatte und noch ein paar Artikel zu der Festnahme von Daniela Klatte, kam auch wieder das polnische Gesichtserkennungstool PimEyes medial Beachtung. Da habe ich doch nochmal hier gesucht und siehe da, ich hatte 2020 schon mal ein Link geteilt.
Im RealLife-Pic-Thread wurde im letzten Jahr auch drauf aufmerksam gemacht:
Was ist passiert? Der Legion-Podcast hatte von einem Hörer die Info bekommen, dass er auf einem Treffen des Hackerkollektivs Anonymous in Köln vor ein paar Jahren eine Frau kennengelernt hatte, die ihm im Laufe des Abends als man über verschiedene Themen sprach, offenbarte, dass nach ihr gefahndet wird und sie eine gesuchte RAF- Terroristin ist und zeigte dabei das Fahndungsplakat. Die Journalisten hörten sie die Geschichte an und waren auch hin- und hergerissen, um auch zu prüfen, ob der Mann ihnen halt keinen Bären aufbindet.
Das fand 2017 statt. Das kam bei ihm alles wieder hoch, da der Legion-Podcast wohl vorher eine Reihe über Anonymous hatte und da kam die Geschichte wieder hoch und er dachte, dass die Journalisten ggf. Kontakt zu Leuten hatten, die diese Frau „Monica“ (Name im Podcast) auch kannten.
Im Rahmen der Recherche haben sie dann auch mit Leuten von Bellingcat gesprochen und einer derer, Michael Colborne, hatte dann alte Fahndungsfotos auf die PimEyes-Plattform geladen und diese ist dann fündig geworden und spuckte wohl zwei Bilder aus neben all den ganzen anderen bekannten Fotos und Fahndungsbildern.
Das deutsche Behörden hier aufgrund von Datenschutz und rechtlichen Bedenken mehr Hürden haben ein Tool wie PimEyes oder auch Clearview (Gesichtserkennung: Clearview AI verkauft fragwürdige Technik an US-Behörden - DER SPIEGEL) ist bekannt. Kann man nun drüber diskutieren. Laut dem ZDF-Artikel und Aussagen von Behörden wäre des aber bei Daniela Klette möglich gewesen Bilder von ihr zu nutzen und auf diese Systeme zu laden, um Bilder zu finden. Die Hürde ist dann eine „richterlich angeordneten Öffentlichkeitsfahndung“, welche seit Jahrzehnten besteht.
Jetzt kommt ein anderer interessanter Aspekt hinzu. Dieses Tool existiert erst seit 2017 und erst ab 2020 hat es wohl diese größere Reichweite auch erhalten, dass es überhaupt gute Ergebnisse liefert. Im Falle von Klette hätte es auch erst in 2022/23 diese beiden Bilder gegeben. Die Bilder sind erst im November 2022 und Mai 2023 indexiert wurden. Man sieht diese Datenbanken wachsen und wachsen. Das heißt, wenn man nun meint, man könnte nun alle suchen und finden, ist daher auch nicht möglich. Aber man sieht, was trotzdem alles möglich ist, wenn man seine Bilder hochlädt.
Einige Journalisten hatten nun auch dann PimEyes für sich entdeckt und ihre Ergebnisse geteilt, was diese Tools finden.
Die Journalisten mussten letztes Jahr die Suche dann abbrechen, weil sie keine Zeit mehr hatten und nicht weiterkamen bei der Verifizierung, ob es wirklich Klette war… Hätten sie sich ggf. noch weiter reingeklemmt, hätten sie Daniela Klette vielleicht sogar gefunden. Wer weiß das schon.
In der Q&A-Folge von letzter Woche sagten sie aber, dass sie keine Hinweise weitergegeben haben, da sie nicht mit Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten. Man ist nur im Austausch mit Behörden, um Dinge zu verifizieren und sich bestätigen zu lassen in Recherchen. Sie sind Journalisten und keine Ermittler und müssen auch Quellen schützen. Es ist natürlich doch interessant, wie sie dann letztes Jahr darauf gekommen sind. Ob die Polizei dann eben durch diese Recherche dann Wind bekommen hat und selbst weitermachte?
Auf jeden Fall finde ich die ganze Geschichte interessant und auch das Thema PimEyes wird bestimmt noch weiterhin ein Thema sein.
Das Salz der Ameisensäure als umweltverträgliche Streusalzalternative:
Bin darauf aufmerksam geworden, weil der Frankfurter Flughafen eben jenes nutzt. Skandinavische Länder sowie Österreich nutzen es schon länger und zwar sehr erfolgreich.
Aber immerhin und ist ein Anfang. Es ist bedeutend teurer und der Leidensdruck (leider) noch nicht hoch genug. Ich hoffe, es setzt sich langfristig jedoch durch.
Stimmt, wobei das, soweit ichs richtig verstanden hab, v.a. im Sinne des Denkmalschutzes zum Einsatz kommt. Dürfte wohl weniger aggressiv sein, wenns um Sandsteinbauten geht.
Du verlinkst mir genau den Artikel, den ich oben verlinkt habe?
Falls ja, kennst du die Studienlage und die weitere Reduktion von Folgekosten wie kaputte Straßen oder Umweltschäden. Es ist teurer ja, aber kann sich langfristig finanziell lohnen.