Wann endlich Katzensteuer? Oder endlich keine Hundesteuer mehr?
Warum denn das? Hunde sind reine Luxusartikel und Katzen Nutztiere, weil sie Mäuse jagen und außerdem so selbstständig, dass sie ihre Hinterlassenschaften draußen in Tütchen packen und wegschmeißen. Das ist bekannt.
Bestimmt gibt es dann in 20 Jahren oder so mal eine vernünftige und nachvollziehbare Regelung. 20 Jahre sind vielleicht doch etwas optimistisch ^^
Wenn Katzen Nutztiere sind, gilt das aber auch für Hunde.
Mache mich nur über die historische Begründung lustig, bzw. darüber, dass man sowas nicht einfach mal anpasst mit der Zeit.
Mein Hund war damals im Winter auf jeden Fall ein hervorragender Fußwärmer und er konnte im Wald erstklassig Tiere aufspüren, wodurch ich manchmal die Gelegenheit für schöne Fotos bekommen habe
Aso, ich weiß leider nicht, woher die Hundesteuer in D kommt. In Wien damals war es aber auch als Luxussteuer angedacht, weil sich damals in der Stadt eigentlich hauptsächlich wohlhabende Leute nen Hund geleistet haben, ist aus heutiger Sicht klarerweise nimmer so zutreffend.
Das wusste ich ja gar nicht. Ich dachte, das hast du dir nur ausgedacht, aber das ist ja wirklich die ursprüngliche Begründung:
Einer der Gründe, aus denen es in Deutschland mehr oder weniger „schon immer“ eine Hundesteuer gibt, liegt in der Geschichte: So wurden Hunde bereits im 19. Jahrhundert besteuert - sie galten auch vorher schon lange Zeit als Luxusgut, weswegen Hundebesitzer eine Luxussteuer zahlen mussten.
Katzen hingegen galten wie einige andere Haustiere als Nutztiere, die auf Höfen Mäuse fangen und für Menschen nicht Luxusgut, sondern Helfer darstellten. Deswegen wurden sie auch in der Vergangenheit nicht besteuert.
Hund als Nutztier ist ja eher der Wachhund,
der die Vermögenswerte der Gutsherren schützt
Hab grad auch mal bisschen quergelesen. Auf gewerblich gehaltene Hunde (zB in der Hundezucht) wird keine Steuer erhoben. Dabei fänd ich es gerade da mehr als sinnvoll.
Die Hundesteuer wurde in Deutschland erstmals 1809 als seuchenpolizeiliche Maßnahme eingeführt. Sie sollte die Hundeanzahl und dadurch die Tollwutgefahr verringern. Dabei waren die Abgaben für Hündinnen und Rüden unterschiedlich hoch, bestimmte Gruppen von Hundehaltern (z.B. Jäger, Schäfer, Nachtwächter) waren von der Erhebung der Hundesteuer ganz oder teilweise befreit.
Also ich sehe da keinen Luxus als Begrundung sondern Seuchen. Tollwut
Musste man auf Quellenjagd gehen
Edit
Erstmalig wurde die Hundesteuer 1809 in Deutschland eingeführt, und zwar zunächst in Sachsen-Coburg . Die Anzahl streunender Hunde sollte eingedämmt werden und damit auch die Tollwutgefahr.
Ich hab mich 2018 darüber aufgeregt dass in Wiesbaden die Hundesteuer auf 200€ pro Jahr angehoben wurde und kein bisschen etwas für die Sauberkeit unternommen wurde - wie beispielsweise das Aufstellen/Auffüllen von Hundekottüten.
Also habe ich frech fragdenstaat angeschmissen wo man erstmal verwirrt war, da ich offenbar als erster in der City eine formelle Anfrage gestellt habe und der Empfänger noch nicht wusste dass er sich ab jetzt auch um solche Anfragen kümmern muss. Ich wurde sogar gefragt “wie ich an die Email Adresse gekommen bin” und musste erklären dass ich nur ein Formular auf fragdenstaat.de ausgefüllt habe.
Fragen:
Antworten:
Quelle:
Odo ist im Herzen doch deutsch
Deutschland in a nutshell. #InternetIstNeuland
kam das Thema „Hundesteuer“ erst im 19. Jahrhundert wieder auf. Als Vorreiter gelten hier Großbritannien, das die Hundesteuer 1796 als Luxusabgabe eingeführt hatte und Dänemark, das 1807 erstmals Hundesteuern verlangte. Im gleichen Jahr, also 1807, entschied sich die Fürstlich Isenburgische Regierung zur Erhebung der Hundesteuer in Offenbach am Main. Hundebesitzer mussten fortan einen Reichstaler pro Jahr zahlen. Mit Hunden hatte das wenig zu tun, denn die zusätzlichen Steuereinnahmen sollten vorrangig bei der Tilgung der Kriegsschulden behilflich sein.
Eigentlich müsste man ab 1809 in jeder Region einzeln nachschauen, wie die Steuer begründet wurde.
Im Glossar-Beitrag vom Bundesfinanzministerium steht:
Geschichtliche Entwicklung
In ost- und mitteldeutschen Quellen taucht um 1500 erstmals ein „Hundekorn“ auf, das teilweise unter der Steuerbezeichnung „Bede“ in Form von Kornabgaben (Roggen, Gerste, Hafer) erhoben wurde; es diente der Ablösung der Pflicht der Bauern zur Abstellung von Hunden im Rahmen von Jagdfrondiensten. Zu Hundefutter verbacken und später auch „Hundebrot“ genannt, wurde diese Abgabe z. B. nach den Hildesheimer Stadtrechnungen von 1658/59 „Zur Erhaltung gemeiner Stadtjagdgerechtigkeiten“ verwendet. Im 19. Jahrhundert sind in den deutschen Einzelstaaten moderne Hundeabgaben hauptsächlich aus polizeilichen Gründen eingeführt und teils als Luxussteuer (so in Preußen 1810 bis 1814, 1824 f.), teils als Nutzungsgebühr (so in Bayern 1876) ausgestattet worden.
Im Allgemeinen haben von Anfang an die Gemeinden das Recht zur Besteuerung und auf die Erträge erhalten, doch wurde ihnen von einigen Ländern (z. B. Baden und Hessen-Darmstadt) noch lange ein staatlicher Anteil abverlangt. Aufgrund der landesrechtlichen Hundesteuer- und Gemeindeabgabengesetze der Weimarer Zeit zu den „örtlichen Abgaben“ gezählt, fiel die Hundesteuer nach dem Bonner Grundgesetz von 1949 in die Kategorie der „Steuern mit örtlich bedingtem Wirkungskreis“ (seit der Finanzreform 1969 „örtliche Verbrauch- und Aufwandsteuern“) und wurde als reine Gemeindesteuer geregelt.
Wenn man aber Quellen nachliest
Am 5. April 1796 trat der Parlamentarier John Dent vor das britische Unterhaus und schlug die Einführung einer neuen Hundesteuer vor. Dent schätzte, dass es in Großbritannien mindestens zwei Millionen Hunde gab, und die Steuer, so stellte er fest, „würde wahrscheinlich eine solche Ausrottung bewirken, dass sich diese Zahl auf eine Million reduzieren würde“. Dies - zusätzlich zu den geschätzten Einnahmen von 100.000 Pfund - betrachtete er als einen der erfreulichen Nebeneffekte des Gesetzes. Dents Tiraden gegen Hunde waren so verbittert und giftig, dass seine Parlamentskollegen ihn für ein wiedergeborenes Tier hielten, […].
Dennoch waren die Rechtfertigungen, die Dent für die Steuer anbot, größtenteils nicht frei von Anteilnahme für seine menschliche Wählerschaft. Die Vernichtung von Hunden, so argumentierte er, würde die große Zahl der durch tollwütige Hunde verursachten Fälle von Hydrophobie (Tollwut) verringern, von denen die Armen unverhältnismäßig stark betroffen waren, und die zahlreichen Angriffe von Hunden auf Schafherden eindämmen, die den Landwirten Verluste zufügten und die Nahrungsmittelversorgung beeinträchtigten. Ebenso wichtig war, dass die Steuer die Armen davon abhalten würde, ihr Geld für nutzlose Haustiere zu verschwenden, während die für Hunde ausgegebenen Futtermengen stattdessen für die Ernährung der Bedürftigen verwendet werden könnten. In einer Zeit, in der schlechte Ernten und der Krieg mit Frankreich die Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hatten, waren diese Aspekte keineswegs unwichtig.
- persönliche Gründe eines Hundehassers
- Hundepopulation u.a. wegen Tollwut eindämmen
- Ärmere von Hunden ab halten
(aus Person, Animal, Thing: The 1796 Dog Tax and the Right to Superfluous Things, Lynn Festa, Rutgers University)
Bonmot
In der anschließenden Parlamentsdebatte, in Zeitungen, Flugblättern und satirischen Drucken wurde Dent häufig als Cruella DeVil der 1790er Jahre dargestellt, und die Steuer als Maßnahme zur Ausrottung der Spezies.
Passenderer Begriff wäre wohl eher, Hundehasser-Steuer statt Luxussteuer
Das finde ich schon interessant
So oder so, man wird die Steuern gerne genommen haben, egal in welcher Region und mit welcher Begründung. Seuchenschutz würde für mich auf jeden Fall besser klingen als Luxussteuer, wenn ich schon zahlen muss. Vermutlich wird es, wie meistens, eine Mischung verschiedener Beweggründe gewesen sein. Auf jeden Fall ist es erstmal historisch bedingt, dass es in Deutschland eine Hunde-, aber keine Katzensteuer gibt. Der Unterschied ist aus meiner Sicht mittlerweile veraltet, nicht mehr nachvollziehbar und ungerechtfertigt. Nichts anderes wollte ich mit meiner ursprünglichen, sarkastischen Antwort an Wurstglasbewohner ausdrücken ^^ Ob eine Steuer auf Katzen oder die Wegnahme der Hundesteuer besser wäre, das steht wieder auf einem anderen Blatt. Gibt sicherlich für beides nachvollziehbare Argumente.
Zumindest habe ich heute Morgen, natürlich statt zu arbeiten, einiges über die Geschichte der Hundesteuer in Europa gelernt
Wobei das ja noch nie ne Steuer davon abgehalten hat, erhoben zu werden
Sekt hat ja auch irgendwann mal unsere Marine finanziert
Eigentlich ist es völlig egal, wozu eine Steuer ursprünglich eingeführt wurde.
Die Schaumweinsteuer diente doch auch dazu die Kriegsmarine zu stärken. Und nu guckt euch an, wohin uns die Schampusnasen gesoffen haben.
Edith: zwei Doofe, ein Gedanke.
Und Sekt ist auch kein Luxusgut der Reichen mehr, da die meisten den Rotkäpchen-Sekt für 3,5€ trinken.
Schnitt - bei der Einreise in Singapur musste ich auch schon vorab die Hundesteuer zahlen um meinen Hund einführen zu dürfen.
20€ auf Lebenszeit.