Ich bin im VL offener, da mir das kommunizieren schriftlich einfacher fällt. Reden empfinde ich als anstrengend, außer ich kenne jemanden wirklich gut. Ansonsten glaube ich dass ich gleich bin.
WYSIWYG
Ich hasse Leute die sich verstellen. Ich habe gerne nen reinen Tisch. Ehrlich währt am Längsten. Lügen haben kurze Beine.
Mein online-ich = offline-ich
Einziger Unterschied: ich bin echt ein lustiger, lieber Kerl! Verfickte Scheiß nochmal! Kommt halt online kein Stück rüber
Zu mir passt da auch sehr viel von. Besonders ist mir in letzter Zeit aufgefallen, wie schwierig ich es finde Augenkontakt zu halten wenn ich spreche. Ich gucke dann meistens auf den Tisch und schau meinem Gegenüber dann hin und wieder in die Augen.
Ich will mich als introvertierte Person auch mal zu Wort melden, was normalerweise eher seltener der Fall ist.
Darüber, dass ich introvertiert bin, denke ich sehr sehr oft nach und frage mich immer warum ich so bin und wie ich jetzt wäre, wenn ich in vielen Momenten einfach anders entschieden hätte.
Mir fällt auf, dass ich…
- mich gerne über fantasievolle oder imaginäre Dinge unterhalte oder philosophiere.
- eher der Zuhörer bin und den anderen oftmals das Sprechen überlasse.
- mir Details, die mir jemand erzählt, sehr gut merken kann. Oft vergessen es die Leute schon, dass sie es mir erzählt haben.
- fremde Menschen meide, aber bekannte Personen nicht unbedingt meide.
- Menschenmassen nicht mag. Allerdings nur, wenn die potenzielle Gefahr besteht, dass ich mich mit ihnen unterhalten muss. Bspw. eine Party mit vielen Menschen ist ein Problem. Ein Konzert oder Ähnliches nicht.
- durch meine eher abweisende Art als arrogant angesehen werde, wobei ich momentan einfach nur keine Lust auf Menschen habe.
Um mal ein paar Dinge zu nennen. Es treffen allerdings auch sehr viele Punkte von @Manschgerl aus der obigen Liste zu.
Ich selbst habe auch oft mit meiner Art zu kämpfen. Es ist auch schon oft dazu gekommen, dass ich einfach den Raum verlassen musste, weil mir einfach zu viele Leute da waren. Oder, dass ich relativ spät zu einer Party kam, weil ich in meinem Zimmer saß und wirklich mit mir kämpfen musste dahin zu gehen. Du willst schließlich keinen allzu schlechten Eindruck hinterlassen.
Gestern erst habe ich angeboten bekommen in einem Supermarkt als Auspacker neben dem Studium zu arbeiten. Als mir dann gesagt wurde, wann ich arbeiten muss, also zu einer Zeit in der noch Kundenverkehr ist (früher war es noch anders), musste ich ablehnen, weil ich den Kontakt mit den Kunden vermeiden will, obwohl ich den Job gerne angenommen hätte.
Es gibt noch sehr viele Erfahrungen und Merkmale meinerseits, aber ich glaube das sollte erstmal reichen.
Als Fazit kann ich sagen: Ja, die Introversion bestimmt mein Leben und ich kann es, obwohl ich es oft will, nicht verhindern
Gruß
Ich
irgendwie hört sich das eher an als ob du NICHT extrovertiert bist anstatt introvertiert
Was soll ich dann sein? Bin ich etwa definitionslos?
Ein mixote vielleicht
Verdammt
Ist das heilbar?
einfach ganz normal ohne besonderen merkmale?
Und woran machst du das fest?
you are Divergent
weil wenn man alles gern hat was du als beispiele nennst die dir unangenehm sind man eher extrovertiert ist
Ich bin der festen Überzeugung, kein Mensch auf der ganzen Welt mag Small-Talk. Absolut niemand! Es gehört halt manchmal dazu, denn irgendwie “muss” man ins Gespräch kommen.
Laut einem Persönlichkeitstest, den hier neulich jemand im Forum gepostet hatte, bin ich 61% introvertiert. Ich würde mich selbst eigentlich eher als extrovertiert, aber (teilweise sehr) schüchtern einschätzen. Aber naja, man weiß es nicht.
Warum? Wenn es nichts relevantes zu reden gibt, muss man auch nicht unrelevantes Zeug bequatschen. (Jedenfalls, wenn es um sowas geht wie das Wetter)
Kenne ich gut…wieder Querverweis auf die Sinnlosigkeit von Smalltalk.
Für manche Leute ist es halt unverständlich, dass man keinen Bock/ keine Nötigkeit hat, neue Menschen kennen zu lernen.
geht mir genauso wobei ich “schriftlich auszudrücken” lieber durch zeigen/selbst lösen ersetze
Also wenn jemand ein Problem mit dem Computer hat und möchte dass ich das löse, möchte ich immer in der Nähe des jeweiligen Computers sein (entweder direkt oder indirekt wie über TeamViewer)
Das nur Telefonisch zu erklären gelingt mir nie
[quote]Du hast 22 Punkte.
Eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum ist unwahrscheinlich.
Die meisten Menschen im Autismus-Spektrum erzielen Ergebnisse von 32 Punkten oder mehr
[/quote]
was ich so gesehen habe, bin ich einer mit den wenigsten punkte hier.
meine introversion war bei dem anderen test ca 56%, also darf ich hier noch schreiben
zum thema autismus test:
die fragen waren relativ eindeutig einzuordnen, zb. die ganzen zahlen fragen, die gesichtseindrücke, lieber allein als mit anderen und das erkennen der muster in sachen sind halt merkmale eines typischen authist.
ich habe glück, dass ich reine zahlen gar nichts anfangen kann. im gegenteil, in meiner logik sind abstrakte zahlen wie eine telefonnummern, datume sinnlos.
in geschichte habe ich mir bestimmte datume immer mit eselsbrücken gemerkt oder versucht diese chronologisch aufzulisten, sodass ich mir eine roten faden durch die geschichte denken kann
ich finde den test doof, ziemlich offensichtliche fragen. autismus beschränkt sich ja nicht auf zahlen alleine?? laut definition ist authismus eine eigene weltwahrnehmung, die durch eine gehirnverletzung unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
zahlen sind ein von menschen erfundenes konstrukt, dass ein authist erstmal wahrnehmen und akzeptieren muss, laut meiner logik.
schätze mal, dass ich hier viel halbwissen schreibe, evtl. kann mir da einer stützen und mein denken auf den richtigen pfad bringen
Meiner Meinung nach gehört dieser “Test” auch nicht in diesen Thread. Autismus hat mir Introversion doch eher am Rande zu tun.
Was habt ihr für Berufe?
Ich glaube introvertiert ist man nicht sondern wird man. Kein Mensch kommt auf die Welt und ist von Geburt an introvertiert. Ich vergleiche es zB mit Übergewicht. Das Übergewicht hat sich über Jahre entwickelt und ist jetzt Teil von dir aber du kannst es mit konsequentem Training und harter Arbeit langfristig wieder abtrainieren. Ebenso verhält es sich mit der Introvertiertheit.
Aber es ist verständlich dass nicht jeder Lust und Motivation hat diesen Umstand durch anstrengendes Training zu verändern. Der Mensch ist faul. Es ist einfacher sich damit abzufinden “Ich bin halt so und das ist gut so”.
Ist ganz ähnlich mit der Fettleibigkeit. Ich bin jetzt etwas dicker aber das ist ok so. In den seltesten Fällen wird der Übergewichtige zur Sportskanone mit Traumfigur. Ebenso wird der Introvertierte nicht zum Entertainer mit riesem Freundeskreis (Ausnahmen kenne ich auch).
Aber ich glaube es ist gut zu wissen, dass wenn man darunter leidet, kann man auch etwas dagegen tun. Auch wenn es anstrengend ist, dass Gefühl des Stolzes seine angeblichen Limiten überwinden zu haben ist unglaublich. Dafür lohnt es sich zu leben.
Manchmal möchte man vielleicht mit einer fremden Person ins Gespräch kommen und da redet man eben nicht immer direkt über den Sinn des Lebens. Ich rede doch nicht davon, zwanghaft mit jemandem ein Gespräch zu führen, dem man nichts zu sagen hat, sondern davon, einen Gesprächsanfang zu finden, wenn einem gerade nichts Originelles einfällt.
Irgendwie fällt es mir schwer, hier einen Post zu verfassen, aber das Thema lässt mich nicht los, also versuche ich mal, mich verständlich auszudrücken.
Ich bin sowohl introvertiert als auch schüchtern. Im Gegensatz zu anderen hier, habe ich mich damit noch nicht so richtig abfinden können. Denn eigentlich mag ich es, Leute einzuladen, zu bewirten und guten Gesprächen zu lauschen (und wenn ich merke, dass die Wellenlänge stimmt, bin ich auch in der Lage, mich mit ein bis zwei mir bis dato unbekannten Personen über Themen zu unterhalten, die eigentlich eher schwere Kost sind, wie Glaube, persönliche Probleme u.ä.). Allerdings stehe ich mir da oft selbst im Weg, denn ich bin oft überfordert, wenn ich mit mehreren Leuten zusammen bin und ziehe mich dann doch wieder zurück. Man kann jetzt einwenden, dass ich mir ja nur einen gewissen Freundeskreis aufbauen muss und mit diesem dann das haben könnte, was ich mir wünsche, aber: Ich bin verdammt mies darin Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Wenn ich Leute kennenlerne und merke, dass da eine gemeinsame Basis ist, kommt in mir ein wahnsinniger Druck hoch, keine Fehler zu machen. Und diesen Druck assoziiere ich dann immer wieder mit der Person und dem fühle ich mich nicht gewachsen, obwohl ich natürlich weiß, dass jeder fehlbar ist.
Ich könnte jetzt noch sehr viel mehr schreiben, aber ich denke, fürs erste ist das hier Seelenstriptease genug.
Das heißt, eins noch: Interessanterweise war ich im Kindergartenalter nicht schüchtern und sogar richtig extrovertiert. Das hat sich aber von einem auf den anderen Tag um 180 Grad gedreht, warum weiß man nicht, obwohl ich da dann schon meine ersten Therapieerfahrungen gesammelt habe.