Jobsuche nach Studium

Würde ich nicht machen, sehr wahrscheinlicj dass dich der Vorsortieralgorithmus dann gleich mal zurückreiht.

Das stimmt auch, hatte letztens ein Vorstellungsgespräch durch eine Recruiterin gehabt, 2 Werktage später schreibt mir eine andere Recruiterin vom selben Unternehmen ob mich nicht eine Stelle dort interessieren würde und nein, das war kein Recruitmentunternehmen sondern einfach ein recht großes Softwarehaus.

Dabei fällt mir ein, @Individumm ein linkedin-Profil hast du?

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Ja, LinkedIn hab ich und da wurden mir auch schon ein paar Anfragen gestellt. Leider hat aber keine für mich so ganz gepasst.

Kann nicht für alle Unternehmen sprechen, ist bei uns (DAX40 Unternehmen) aber nicht so. Die Kandidatenauswahlen machen glücklicherweise Menschen und ich wäre auch der erste der mit der Personalabteilung ein Fass aufmacht wenn sie jemals auf die Idee kämen so ein beknacktes System einzuführen.

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Genau das Problem hatte ich jetzt auch. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich nur auf eine Stelle zu bewerben. Beide Stellen waren aber auch in der gleichen Abteilung, wo nur ~10 Mitarbeiter arbeiten. Wurde dann auch zum Gespräch eingeladen, mal sehen was das gibt. Vielleicht sprechen sie mich ja auch auf die andere Stelle an, weil ich da mindestens genau so qualifiziert für bin.

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Ich würde sagen es hängt davon ab. Wenn du dich auf 10 komplett unterschiedliche Stellen bewirbst sieht es vllt so aus, als ob du nur „irgendeine“ Stelle willst. Wenn dich aber 3 Stellen thematisch wirklich interessieren und sich gut anhören, bewirb dich auf alle. Erstens ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wenn du die Absage bei der ersten Stelle bekommst, die anderen Stellen schon nicht mehr verfügbar sind.
Und zweitens: Wenn du es bis ins Vorstellungsgespräch schaffst, kann es ja sein dass es bei der ersten Abteilung nicht passt, dafür aber bei der zweiten.
Bewerbungen beziehen sich ja schließlich immer auf eine bestimmte Stelle und nicht auf ein Unternehmen.

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Es tut mir leid, sollte kein Vorwurf gewesen sein, war nur meine Wahrnehmug weil jedes Unternehmen seine eigene Plattform hat auf die man seinen Lebenslauf in 3 Variationen hochladen muss und ich eher das Gefühl habe dass ein Überangebot von Bewerbern zu Jobs steht (nicht von gut geeigneten Bewerbern zu Jobs, von Bewerbungen pro Job) und hier hatte ich das Gefühl dass die „Vorselektion“ der „geeigneten“ Bewerber in der Zwischenzeit automatisiert vorgenommen wird.
Kann aber leider hier nur von persönlicher Wahrnehmung sprechen habe hierzu leider keine Insights wie Personalabteilungen wirklich arbeiten.

Mein Eindruck ist aktuell eher, dass zumindest bei den Jobs, die für mich potenziell interessant sind, händeringend nach Bewerberinnen gesucht wird und man um jeden Bewerber*in froh ist.

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kann jetzt nicht mit erfolg von multibewerbungen bei firmen sprechen, aber da ich das selber gemacht habe, hab ich z.b. einfach geschaut ob das „ok“ ist den bei den meisten firmen steht im FAQ drinnen: darf ich mich auf mehrer jobs bewerben.

edit: ich hatte nie das gefühl ich werde nicht genommen weil ich mehrer bewerbungen geschickt habe sondern eher weil ich nicht so gut gepasst hab was auch stimmte bei mir^^

Im regefall lautet da auch die antwort ja und ich glaube in den wenigsten fällen sortiert ein algorithmus nach anzahl bewerbungen sondern (so war es zumindestens vor ca 10-15 jahren, hat mir mein dad damals erzählt da er sich oft bewerber angeschaut hat) nach notendurchschnitt ect. D.h. wenn es ein überangebot an bewerber gibt wird erstmal nach zeugnisnote sortiert und danach schauste wenn du da eig hast.

Ob das jetzt aber noch so der fall ist weiß ich nicht, persönlich glaub ich das nicht, je nach sparte is aktuell ein bewerber mangel z.t. sogar da

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No offense taken, alles gut! :heart:

Ich denke bei Arbeitgebern wie Google gibt es eine solche Automatisierung. Das Ding ist halt, dass Personaler und Hiring Manager selbst wissen dass sie so manch ein Sternchen ausfiltern wenn die Bewerbungsfilter zu stark eingestellt sind. Dann lieber händisch aussortieren.

Ja ich hatte nur das Gefühl das auf eine stelle 100 bewerbungen kommen müssen. Meine ratio sind normalerweise 100 Bewerbungsschreibung bis zur Einstellung von denen ich es bei 3 bewerbungen in Runde 2 schaffe und bei 10 in Runde 1.

Also das gefühl lässt mich von Bewerbersicht einfach nicht los dass man sich auf masse statt klasse bewerben muss (wenn man kein wunderwuzzi ist der nebenbei noch socialy absolutely compatimble und strategisch nie die falschen entscheidungen trifft und sich dann auch noch bei gehalt runter handeln lässt)… und ja die bewerbungszeit ist nie eine schöne zeit und die personalabteilungen der unternehmen erleichtern es jemanden nicht…

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Das Bewerbungssystem von Google ist aber auch unter aller Sau. Ein Bekannter hat das gerade durch und davon berichtet, es ist einfach nur dreist, wie die mit den Bewerbern umgehen.

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Ich kann es nachvollziehen da es sich nach meinem Studium auch so anfühlte.
Heute bin ich derjenige der Personal einstellt und ich sehe es nach 12-15 Ausschreibungen eher so:

  • Auf Studenten-Stellen bewerben sich 50 Leute von denen 30 die Jobbeschreibung nicht gelesen haben und vom Studium und Background her so gar nicht passen. Bei den übrigen 20 stelle ich fest dass 10 rote Flaggen im Lebenslauf haben - hier geht es nicht um Lücken sondern entweder ums Bescheißen oder ums grottenschlechte Beschreiben von Aktivitäten. Die übrigen 10 interviewen mein Team und ich. 5 passen von der Attitüde und dem Teamgefüge her. 3 stechen positiv heraus und schaffen es glaubhaft zu vermitteln dass sie Bock auf das Team und Bock auf Lernen haben und Wert beitragen können und wollen. Nummer 1 und Nummer 2 entscheiden sich noch in der Angebotsphase für eine andere Stelle. Nummer 3 bekommt den Job.
  • Bei Berufsanfängern sind es statt 50 Bewerber nur 30, sonst gleiches Verhältnis beim Einstellprozess
  • Bei Experten mit 5-10 Jahren Berufserfahrung sind es nur 15-20 Bewerber, sonst alles genauso
  • Bei Experten mit über 10 Jahren Berufserfahrung sind es nur 5-10 Bewerber.

Das alles schwankt natürlich je nach Land - Der Arbeitsmarkt in den USA ist ein anderer als in Deutschland, als in Singapur, als in Shanghai. Auch ist die eigene Firma unterschiedlich bekannt und die Jobportale unterschiedlich erfolgreich.

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Kannst du mir ein Beispiel nennen, was du da meinst? Kann gerade nicht einordnen, wie ich das verstehen kann, was die Leute da tun sollen, dass du sie so einordnest.

Zum Beispiel viel zu viele Tech-Skills aufzählen die man angeblich alle beherrscht aber dann über die Praxiserfahrungen (Jobs) null Bezug zu diesen Skills herstellen weil man eigentlich etwas ganz anderes gemacht hat.
Da wäre es mir lieber dass jemand offen und ehrlich aufzeigt dass er eine Wissenslücke hat - gerne offensiv damit ins Gefecht gehen und sagen „Ganz ehrlich: Noch nie gemacht, aber wegen Gründen abcde habe ich richtig Lust das zu lernen!“

Oder sich „Director & Technical Engineering Lead“ nennen obwohl man damit eigentlich zusammenfasst ein paar Monate beim Helpdesk der Telefonhörer in die Hand genommen zu haben.
Das ist gute und wichtige Arbeit, aber hier scheinen dem Bewerber „Titel“ ultra wichtig zu sein - eventuell sogar wichtiger als Ergebnisse. Ich muss befürchten dass er mit meiner Team-Kultur nicht klarkommt wo Titel Schall und Rauch sind und wo wir uns auch gerne mal als CCO (Chief Coffee Officer) oder als Time Master, Chief Breaker of Ice, Director of Awesomeness oder Schnupeltut vorstellen weil wir ohnehin keinem starren Rollenmodell folgen sondern neue Rollen schaffen.

PS: Ich spreche hier nicht für alle Personaler und Unternehmen. Gibt etliche, die genau solche Kandidaten wollen. Aber ich persönlich würde bei solchen Unternehmen nicht arbeiten wollen.

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Wenn ich dir einen Tipp geben darf - etwas, was ich zufällig am Anfang meiner Karriere richtig gemacht habe und wo ich hätte mehr Fokus drauf lenken müssen:

Wenn Du als Angestellte irgendwo einsteigen willst, suche Dir eine Branche Firma und Job bei denen Du zwei Dinge erreichen kannst:

  1. Richtig viel für Dich, Deinen Job und Deine Zukunft „lernen“ können
  2. Sehr wahrscheinlich spürbaren Wert für Deinen Arbeitgeber beitragen können

Dank 1) kannst Du besser in den Job hineinwachsen, dich weiterentwickeln und dich später leichter woanders bewerben. Und 2) hilft Dir dabei schneller aufzusteigen und auch Befriedigung in Deiner Arbeit zu finden.

Und, welch Zufall, ein Arbeitgeber interessiert sich eigentlich auch nur dafür ob Du 1) und 2) bedienen kannst. Bei mir war es später in meiner Karriere so dass ich beim Bewerben bereits merkte dass 1) und 2) für mich möglich sein würden, dann wurde ich plötzlich sehr euphorisch. Entsprechend maßgeschneidert und erfolgreicher wurden dann auch meine Bewerbungen - bis hin zu einer Bewerbung wo ich nur aus Prozessgründen einen Lebenslauf abschicken musste, der nie gelesen wurde, weil ein 30min Gespräch mit meinem (zukünftigen und heutigen) Chef beim Hotelfrühstück ausreichte.

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Danke für deine Insights aus der Realität.

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Aber vielleicht kannst du uns hier ja noch mehr Insights geben, wie oft denkt man sich im nachhinein dann dass die Entscheidung doch nicht die Richtige war, wie oft verabschiedet sich die Person dann doch noch innerhalb der ersten Monate und wie oft passiert es dass die Person sich dann doch nicht so gut wie gedacht ins Team integriert.
Nur rein vom Gefühl her, ich kann mir vorstellen dass das wieder Branchenabhängig und Geographieabhängig ist.

In meinem Team 0 mal. Im Abteilungsbereich (über 50 Angestellte) einmal glaube ich. Kenne den Fall und die Hintergründe nicht genau.

Ich betreue zwar aktuell nur Studenten vom Hiwi bis Master inkl. Abschlussarbeiten , aber im Grunde ist es das gleiche was @Odo sagt auch bei uns gültig.

Ein Teil der Bewerbungen sind lieblose automatisch generierte Bewerbungen über ResearchGate, dann ein paar lieblose herkömmliche Bewerbungen und ein paar ordentliche. Wenn es sehr viele Bewerber mit ordentlichen Lebensläufen sind, gebe ich den Bewerbern kleine Aufgaben die im Kontext ihrer Tätigkeit stehen und Fähigkeiten erfordern, die sie mitbringen sollten. Dabei wird schon einmal kräftig aussortiert, weil viele nicht einmal etwas abgeben.

Bei den studentischen Aufgaben brauche ich aber meist neben zumindest grundlegenden Fähigkeiten eher Durchhaltevermögen und selbständiges Arbeiten. Das lässt sich im Vorfeld nicht gut eruieren, daher habe ich auch viele am Ende da sitzen, die mir viel Arbeit machen und ihnen wenig bringt.

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